• Womofriends-on-tour
Ağu – Eki 2022

Unterwegs nach/durch Kroatien

Es geht nach/durch Kroatien. Unsere Erlebnisse halte ich auf humorvolle Art in diesem Reisetagebuch fest. Dabei handelt es sich nicht um einen Reiseführer, sondern ich nehme Leserin und Leser gern mit auf die Reise und lasse sie teilhaben. Okumaya devam et
  • Gezinin başlangıcı
    27 Ağustos 2022

    Wir starten unsere Kroatien-Tour

    27 Ağustos 2022, Almanya ⋅ ☁️ 17 °C

    Pünktlich gegen 10.00 Uhr starten wir zu unserer zweiten, mehrwöchigen Reise in diesem Jahr.
    Im Frühling waren wir fast 6 Wochen in Italien und jetzt in der Nachsaison, geht es wieder Richtung Süden. Dieses Mal entlang der anderen Seite der Adria. Kroatien ist angesagt.
    " Ich möchte mal wieder richtig Badeurlaub machen, und nicht nur "Alte Steine" ansehen, " hat mein lieber Mann gesagt und ganz schnell für Anfang September einen Stellplatz auf Krk reserviert. Danach, sagt er, ist er auch bereit weiter zu tingeln.
    Wenn der wüsste, wieviel alte Steine es auf Krk zu entdecken gibt.
    Der Gedanke, eine Woche nur am Strand zu liegen, macht mich jetzt schon kribbelig.
    Aber wir haben ja die E-Bikes dabei. Mit denen kann man super die Umgebung entdecken.
    Die rote Paula, unsere Vespa, muss dieses Mal zuhause bleiben, denn Michael möchte auf dieser Tour keinen Hänger
    mitnehmen.
    Die Herausforderungen in Süditalien, vor die uns der Hänger im Frühjahr manches Mal gestellt hat, sind noch nicht ganz vergessen.
    Und letztendlich konnten wir wegen der schlechten Straßen den Roller mit seinen kleinen Rädern nicht einmal so nutzen, wie wir es uns erhofft hatten.
    Wir werden sehen, ob wir unsere" Paula" vermissen.

    Nicht, dass hier der Eindruck entsteht, wir hätten den ganzen Sommer nur zuhause herum gesessen. Dem ist nicht so. Wir haben mehrere kürzere Fahrten unternommen, wie z. B unsere Oma-Opa Tour mit Clara( Enkelkind) , eine Woche Holland verbunden mit ein paar gemeinsamen Tagen mit Paul (Enkelkind) und seinen Eltern, ein Treffen mit Freunden, eine Ausfahrt mit unserem Wohnmobilstammtisch, sowie eine mehrtägige Radtour. Insgesamt waren das über 4 Wochen, die wir im Womo unterwegs waren.
    Das ist mehr, als die meisten Menschen für Urlaubsreisen im Jahr zur Verfügung haben. Da muss man einfach auch mal dankbar sein, dass man das alles erleben und machen kann.
    Ich persönlich finde sowieso, dass das jetzt die beste Zeit unseres Lebens ist. Zeit ohne Ende.... wann habe ich früher so entspannt das Womo packen können? Da ging es hopplahopp. Direkt nach Schulschluss ab ins Womo und los. Erst unterwegs habe ich oft richtig registriert, was ich da eingepackt oder schlimmer, was ich vergessen hatte.
    Keine wirtschaftlichen Sorgen, kein beruflicher Stress mit Karriereambitionen, keine Verantwortung mehr, die Kinder sind erwachsen und stehen auf eigenen Füßen und die Eltern haben Flügel und schweben im Himmel herum.
    Frei und ungebunden und dazu noch gesund und einigermaßen fit. Wir brauchen uns und anderen nichts mehr zu beweisen. Wir haben uns akzeptiert und sind zufrieden mit dem, was wir sind. Wenn das nicht ein Grund ist, jeden Morgen mit einem Lachen im Gesicht aufzustehen.

    Im Gegensatz zum freien und ungebunden Leben der Jugend haben wir etwas im Gepäck, das man mit Anfang zwanzig noch nicht hat: Dankbarkeit und ganz viel
    Lebenserfahrung. Wir nehmen das Leben nicht mehr einfach so selbstverständlich hin, sondern, die Endlichkeit vor Augen, genießen wir jeden Tag, den wir gemeinsam erleben, als ein wunderbares Geschenk.
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  • Fahrt durch die Rhön nach Coburg

    27 Ağustos 2022, Almanya ⋅ 🌧 18 °C

    Wie immer, wenn wir die Nord - Süd-Tangente benutzen, bemühen wir uns den Streckenverlauf zu varieren, um in Deutschland neue Regionen und Orte kennen zu lernen. Auf dieser Fahrt wollen wir östlich der A7 fahren und einen Schlenker durch die Rhön und Unterfranken machen, die Bundesländer Hessen und Bayern durchfahren, bevor wir in Coburg auf dem Stellplatz Vesteblick einen ersten Boxenstopp machen. So weit die Planung.
    Nach den heißen Tagen der vergangenen Wochen hat der Regen letzte Nacht endlich etwas Abkühlung gebracht. Allerdings verleihen die Regenwolken am Himmel dem Tag eine ziemliche Tristesse. Die abgeerteten Felder, die vertrockneten Gräser und ja, sogar Bäume am Straßenrand vermitteln so etwas wie Abschiedsstimmung. Nicht nur von zuhause, sondern auch vom Sommer.
    Vor Kassel geraten wir in einen kurzen Stau und vor Bad Hersfeld, auf der A7, machen wir eine Pause. Die obligatorischen Spiegeleierbrötchen warten im Kühlschrank.
    Draußen ist es ziemlich frisch und nach dem tagelangen Schwitzen ist frösteln doch mal ganz angenehm.
    Wir entscheiden uns, in Fulda Mitte abzufahren und auf der B458 in Richtung Gersfeld Rhön zu fahren.
    Auf der Autobahn ist trotz Ferienende noch viel Urlaubsverkehr unterwegs. Viele, viele Camping- Fahrzeuge.
    In ein paar Jahren, wenn die große Masse der Babyboomer Jahrgänge in Rente geht, dann wird es keine Vor- und Nachsaison mehr geben, sondern zwei Hauptreisezeiten.
    Eine für Familien mit Kindern und eine für die Rentner und kinderlose Paare.
    Die Strecke durch die Höhenlagen der Rhön ist super ausgebaut. Aber es geht schon ordentlich rauf und runter. In Poppenhausen geraten wir in ein Dorffest. Die Besucher sitzen unter Sonnenschirmen, die ausnahmsweise mal den Regen abhalten.
    Das Skigebiet Rimmelsberg wird ausgewiesen und es gibt sogar einen Skilift im Winter.
    Hinweisschilder weisen auf die Burgruine Ebersburg hin, die dem Ort Ebersburg seinen Namen gibt.
    Und auch die Wasserkuppe befindet sich hier. Die Wasserkuppe ist mit 950 m ü. NHN (Höhe) der höchste Berg der Rhön und zugleich die höchste Erhebung in Hessen. Sie liegt im Landkreis Fulda mit Gipfellage im Gebiet von Gersfeld. Die Fulda entspringt hier.
    Inzwischen ist Coburg ausgeschildert, und wir fahren auf der B279 weiter. Die gut ausgebaute Straße schlängelt sich um sanfte Hügel, durchstreift Wälder und führt durch kleine Orte. Die Sonne kommt ein wenig durch. Inzwischen sind wir in Neustadt an der Saale und rätseln, ob wir wohl noch in Hessen sind. Doch wir haben bereits Bayern erreicht und zwar Unterfranken.
    Auch hier vertrocknete Straßenränder, gelbe Stoppelfelder, sogar die Bäume haben schon eine leichte Gelbfärbung bedingt durch die Trockenheit.
    Wir fahren durch Markt Saal an der Saale, einem kleinen Fachwerk Ort mit einer Wallfahrtskirche
    In Bad Königshofen machen wir Pause und kaufen bei einem Bäcker Kuchen.
    Wegen einer Vollsperrung der B393 müssen wir eine Umleitung über kleinste Straßen und Orte fahren und endlich erreichen wir Coburg.
    Schon von weitem sehen wir die Veste auf dem Berg. Die Veste Coburg ist eine zur Festung ausgebaute mittelalterliche Burganlage und überragt die Stadt Coburg im oberfränkischen Grenzgebiet zu Thüringen.

    Als wir auf den Stellplatz Vesteblick neben dem Aquaria Bad fahren, ist es nach 15.00 Uhr und es sind gerade noch 2 Plätze frei.
    Beim ersten Platz funktioniert der Stromanschluß nicht und der zweite ist unter einem Baum und hat daher keinen Satellitenempfang.
    Was haben wir gedacht? Es ist Wochenende und Bayern hat noch Sommerferien.
    Wir entscheiden uns für den Platz unter dem Baum. Er ist nicht nur schön, sondern bietet neben einem tollen Blick auf die Veste auch Strom..... und..... oh Wunder.... das Fernsehen funktioniert trotz Baum.
    Wir trinken Kaffee und es gibt den gekauften Kuchen.
    Dann gehe ich zur Anmeldung ins Bad.
    Der Platz kostet 12 Euro pro Nacht, fürs Duschen im Bad bezahlt man 1,50 €.
    Man darf sich eine Stunde Zeit lassen und auch kurz eine Runde schwimnen. Sehr schön.

    Nach einer angemessenen Ruhepause marschieren wir in die ca 2 km entfernte Altstadt.
    Wir wollen essen gehen und das möglichst regional.
    Dem Tipp einer Einheimischen folgend, gehen wir in den Biergarten des "Münchner Hofbräuhaus" in Coburg und können bei Bier und Knödel unseren 47. Hochzeitstag feiern.
    Das war doch schon mal ein guter Start. Es wird schon dunkel, als wir zurück zum Wohnmobilstellplatz kommen. Morgen bleiben wir noch hier und wandern auf die Veste.
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  • Aufstieg zur Veste und Stadtbummel

    28 Ağustos 2022, Almanya ⋅ ☁️ 20 °C

    Die Nacht war sehr ruhig und hätte als angenehm durchgehen können, wären da nicht die von Zuhause importierten Mückenstiche gewesen, die in der Bettwärme höllisch an zu jucken fingen. Das so kleine Tierchen so riesige Löcher in der Haut hinterlassen können. Es soll ja jetzt auch diverse "Touristenmücken" geben, die eine weite Reise auf sich genommen haben, um uns Europäer zu vernaschen und gleich noch ein paar Krankheitsviren im Gepäck haben, wie die Asiatische Tigermücke, die Japanische und Koreanische Buschmücke.
    Auch der Campingtourismus aus Südeuropa soll bei den stechenden Globetrottern äußerst beliebt sein und zu ihrer raschen Verbreitung in nördlichere Gefilde geführt haben.
    Ich hoffe, es waren nur gemeine Haus- und Wiesenmücken.
    Aus diesem Grund benutze ich heute ausnahmsweise mal Autan, bevor wir nach dem Frühstück zur "Wanderung" auf die Veste aufbrechen. Denn die soll durch den Wald gehen, und da gibt es auch noch die netten Zecken. Michael kommt mit und hat einen Wanderweg herausgefunden, der gleich hinter dem Wohnmobilstellplatz hinaufführt. Das sollen nur knapp 2 km sein.
    Für den offiziellen Weg zur Veste, der hinter dem Schloss, durch den Hofgarten hinaufführt, ist mehr als das Doppelte zu veranschlagen, denn wir müssten dafür noch 2 km in die Altstadt laufen. So die Berechnung meines Mannes, der Kilometer sparen will.

    Der Plan klingt gut, wenn es auch sehr steil bergauf geht. Doch plötzlich ist nicht nur der Pfad verschwunden, sondern es versperren auch entwurzelte Bäume das Weiterkommen.
    Kreuz und quer bergauf mühen wir uns durch das Unterholz, immer bedacht nicht abzurutschen. Das wäre es: Gleich am ersten Tag der Tour ein Beinbruch des Fahrers.
    Endlich erreichen wir wieder einen schmalen Waldweg. Von hier aus haben wir einen tollen Blick hinunter. Und wir finden mitten im Wald einen Brunnen mit Ruhebänken, den "Gustav- Freytag - Brunnen". Hoffentlich darf man da auch am Sonntag Rast machen. ;-)
    Gustav Freytag war laut Inschrift ein liberaler Journalist und Schriftsteller und seine Romane spielten z. T. in Coburg. "Soll und Haben", einer seiner Romane, wäre vom Titel gerade wieder super aktuell.
    Dann geht es noch einmal steil bergauf und wir kommen auf dem Parkplatz an der Veste an. Zeitgleich mit dem Veste-Express, dem Bähnchen, das die Besucher vom Schlossplatz im Ort für 4,50€ zur Veste hin- und zurück bringt und zeitgleich mit dem Linienbus, der für 1,80€ seine Fahrgäste auch hier oben absetzt.

    Wie dem auch sei, vor uns liegt noch der steile Aufgang zum Eingang der Burg, der bewältigt werden muss.

    Aber dann sind wir in der Burganlage und staunen über die mit viel Sorgfalt renovierten Gebäude, Mauern, Türme, die Kapelle und was noch so alles zu einer Burg gehört. Die Burg wird erstmals 1056 urkundlich erwähnt. Auf Grund ihrer strategischen Bedeutung wurde sie in den folgenden 150 Jahren zu einer der größten Burganlagen Deutschlands ausgebaut.

    Immer neue Ecken gibt es zu entdecken und vor allem die wahnsinnigen Ausblicke auf das Land darunter, haben die Strapazen des Aufstiegs gelohnt.

    Ein berühmter Gast war 1530 der Reformator Luther, der hier an seiner Bibelübersetzung arbeitete.
    Bei einem Bummel durch Coburg wird man an verschiedensten Stellen an Luther und die Reformation erinnert.

    Für alle, die etwas mehr als wir über die Burganlage wissen wollen, gibt es Führungen zu buchen. Wir aber lassen einfach nur die historischen Gebäude auf uns wirken und genießen die Aussicht, die vor allem von der Bärenbastei grandios ist.
    Eigentlich wollten wir uns am Ende für unsere Anstrengungen mit einem Getränk in der Burgschänke belohnen, aber.... inzwischen ist die Mittagszeit fortgeschritten und viele Ausflügler, es ist ja Sonntag, haben die gleiche Idee. Die Schänke ist voll.
    "Dann trinken wir eben unten in der Stadt etwas" , ist unsere Idee.

    Dazu müssten wir aber einige Kilometer den Berg hinunterlaufen. Da kommt der Veste- Express doch wie gerufen und transportiert uns schweißsparend bergab, mitten in die wunderschöne Altstadt und direkt vor einen Eisstand. Eine willkommene Erfrischung. Lecker.
    Ein paar Schritte weiter auf dem Markt hat Michael nicht unbedingt Augen für das historische Rathaus, das im Laufe von Jahrhunderten verschiedene Epochen aushalten musste, sondern für eine kleine unscheinbare Bude mit der Aufschrift: "Coburger Rostbratwurst".
    Nach dem diese dem gleichen Weg gefolgt ist, wie das vorherige Eis, machen wir uns langsam auf den Rückweg. Es ist bereits Nachmittag als wir von unserer Veste- und Stadtbesichtigung zurück sind. Aber es hat sich wirklich gelohnt.
    Nach einer kleinen Ruhepause gehen wir am späten Nachmittag ins Aquaria-Bad zum Schwimmen, das in dem Angebot für das Duschen (innerhalb einer Stunde) für 1,50 € mit drin ist, während auf dem Stellplatz ein Wohnmobil nach dem Nächsten unverrichteter Dinge wieder abfahren muss.
    Der Platz ist seit dem Morgen pickepacke voll. Heute morgen stand sogar ein Womo in der Einfahrt und wartete auf einen freien Platz.

    Nicht alle sind so rücksichtsvoll. So beobachten wir in den frühen Abendstunden ein Wohnmobil, dass sich rücksichtslos zwischen zwei andere drängt, obwohl die Plätze pazelliert und nummeriert sind. Erst die heftige Intervention der Besitzerin eines der betroffenen Wohnmobile, sorgt dafür, dass es schließlich den Platz verlässt und auf den Groß- Parkplatz gegenüber des Bades parkt.

    Wir rätseln ein wenig, warum es am Sonntagabend hier auf dem Platz noch so voll ist. Sollte das Open-Air-Konzert von "Pur" auf dem Schlossplatz heute Abend auch Auswirkung auf den Stellplatz haben?
    Die gespenstisch Ruhe am Abend auf dem Platz spricht dafür.
    Als die Sonne untergeht und mit den durchziehenden Wolken abstrakte Gemälde an den Himmel zaubert, unternehme ich noch einen kleinen Abendspaziergang. Obenauf dem Berg thront die Veste im goldenen Licht der Sonne. Ein kleines Stück die angrenzende Hahnstraße hinunter, befindet sich nicht nur der Bäcker für die morgendlichen Brötchen, sondern auch eine Teddyfabrik und eine Eismanufaktur.
    Zu entdecken gibt es genug in Coburg, aber dafür braucht man etwas mehr Zeit.
    Für einen Zwischenstopp ist Coburg und der Stellplatz "Vesteblick" auf alle Fälle zu empfehlen.
    Für uns geht es morgen weiter. Schließlich wollen wir nach Kroatien.
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  • Oberaudorf/Pechlerhof

    29 Ağustos 2022, Almanya ⋅ ⛅ 21 °C

    Strahlender Sonnenschein und angenehme Temperaturen, also bestes Reisewetter heute Morgen.
    Das Frühstück beschränken wir auf einen Kaffee und holen es unterwegs nach, denn wir haben etwas verschlafen. Heute sind fast 400 km zu fahren. Wir wollen auf unserem Weg nach Kroatien bis nach Rosenheim kommen.
    Unser Etappenziel ist der Pechlerhof in Oberaudorf in Oberbayern.
    Dort wollen wir uns mit Hans und Marion treffen, die uns auf dem weiteren Weg nach Kroatien begleiten werden. Damit das mit den beiden Stellplätzen auf dem Bauernhof auch klappt, der Hof hat insgesamt nur 5 ausgewiesene Plätze, hat Hans gestern noch telefonisch reserviert😊.
    Es ist 10.00 Uhr, als wir vom Stellplatz rollen, aber außer dem Motor ist da noch ein anderes Geräusch zu hören. Es klappert gewaltig. Oh je, die Klappen vom Geschirrschrank sind nicht verriegelt. Aber alles noch einmal gut gegangen. Irgendwie ist der Start heute Morgen etwas holperig. Meine Sonnenbrille, die schon einmal die Tendenz zum Liegenbleiben gezeigt hat, ist nicht aufzufinden. Hoffentlich habe ich die nicht gestern im Bad liegen lassen. Aber jetzt ist nicht die Zeit das Wohnmobil nach ihr abzusuchen, denn Michael will starten, und bevor es auf die Autobahn Richtung Bamberg geht, noch einmal voll tanken. Kurz vor der Anschlussstelle bietet sich eine Möglichkeit. Doch was ist das? An allen Säulen klebt ein handgeschriebener Zettel: "Diesel leer". Na so was! Das könnte unter Umständen lustig werden. Alle füllen vor dem Wegfall des Tankrabattes noch schnell den Tank voll. Das hat Auswirkungen. Nicht nur auf die Verfügbarkeit, sondern auch auf den Preis, wie wir wenig später erfahren.
    Wir sind von der Autobahn abgefahren, um zu tanken und bezahlen trotzdem noch 2.03 € für den Liter Diesel.... mit Tankrabatt, wie mir die Tankstellenangestellte auf mein Erstaunen hin, mitteilt.
    " Welcher Tankrabatt?", will ein eintretender Kunde wissen. "Ich komme gerade aus Kroatien und da kostet der subventionierte Diesel 1,30 €. Wieso klappt das in Deutschland nicht?" Gute Frage und gut zu wissen, dass die Dieselpreise für uns im weiteren Verlauf der Reise heruntergehen werden.
    Hinter Erlangen, das mit seinen Kirchtürmen grüßt, verlassen wir die A73 und fahren im Kreuz Nürnberg, das immer noch eine chaotische Baustelle ist, auf der A 3 weiter, bevor wir auf die A9 Richtung München/ Ingolstadt wechseln.
    Das Fahren auf der Autobahn ist ziemlich monoton, zöge da nicht hin und wieder ein Dorf an der Scheibe vorbei, dessen Kirchturm, wie ein erhobener Zeigefinger in den Himmel weist und die gläubigen Schäfchen mahnt, gottesfürchtig, sittsam und fromm zu leben. Nur werden es immer weniger Schafe, denn auch die Schafe haben inzwischen gelernt nicht alles zu glauben, sondern auch mal den Hirten zu hinterfragen.;-)
    Im Altmühltal machen wir Pause auf dem Rastplatz Gelbelsee, um zu frühstücken. Tolle Kulisse! Vor uns eine Lärmschutzwand, neben uns ein LKW und auf der anderen Seite ein Womo. Vom See keine Spur. Egal. Mit Michaels selbstgebautem "Gastoaster", einem alten und an den Füßen verlängerten Drahtrost aus einer Mikrowelle, werden die Vortragsbrötchen wieder lecker und knusprig.
    Eine halbe Stunde später geht es weiter.
    In Ingolstadt überqueren wir die Donau.
    Kurze Zeit später erhalten wir den Live Standort von Hans und Marion, die aus der Werkstatt von Morelo in Schlüsselfeld kommen und ca. 80 km hinter uns sind.

    Kurz vor München wird der Verkehr dichter und stoppt auch kurz mal. Wir wechseln auf die A99, die um München herumführt.
    Danach geht es auf die A8 Richtung Salzburg.

    Bald tauchen die Umrisse der Berge im Dunst und von Wolken bekränzt auf. Die sanften und vor allem noch saftig grünen Hänge
    des Allgäu begleiten uns.
    Auf den Wiesen wird zum 2. Mal in diesem Jahr Heu gemacht.
    Wir wechseln auf die A93 Richtung Kiefersfelden, und schon bald kommt die Abfahrt nach Oberaudorf.

    Wenig später sagt das Navi, dass wir angekommen wären.

    Auf dem Bauernhof steht bereits ein Wohnmobil auf der Wiese. Aber wo bitte sollen da noch zwei weitere Wohnmobile stehen können? So mein erster Eindruck.
    Ich suche den Bauern. Ein uriger Bayer erteilt uns im besten oberbayrisch die Anweisungen zum Drehen. Auf dem Hof ist kein Platz mehr, aber Wiesen hat er noch reichlich...... und auch einen Traktor zum Herausziehen falls es regnen sollte, stelle ich beruhigt fest, denn die Wiesen sind natürlich nicht befestigt. Auch so zeigt sich der Pechel- Bauer als ein originelles bayerisches Unikat. Als ich Michael, wie gewohnt, beim Drehen helfen will, scheucht er mich zur Seite. Das wäre "nix für Weibsleut". Oh ha! Die Emanzipation hat sich bis hier hin wohl noch nicht herumgeprochen.
    Ich nehme es von der lustigen Seite. Wenig später kommt noch ein weiteres Wohnmobil mit Anhänger und wird ebenso vom Chef persönlich eingewiesen wie Hans und Marion danach. Dann hat es der Pechelbauer aber ziemlich eilig, denn er will zum Oktoberfest nach Rosenheim fahren. "Früher", erklärt er uns später, als er sich in seiner feinsten Ausgeh-Krachledernden präsentiert, " früher hab' ich mir immer einen Rausch abgeholt . Aber man wird ja älter." l
    Kurzerhand erklärt er Michael in seiner Abwesenheit zum Platzwart und Einweiser für evtl. noch kommende Wohnmobile.

    Wir sitzen nach der ganzen Ankunftsaufregung später bei einem Begrüßungsgetränk vor den Mobilen und genießen die frische, klare Bergluft.
    Ich mag solche urigen Plätze, auch wenn die Versorgung nur aus einem Wasserhahn, einem Abflussloch und die Nutzung der bereit liegenden Kabeltrommel besteht.
    Es ist schön, so mitten in der bayerischen Landschaft zu stehen, vis a vis von Schäfchen mit Glöckchen um den Hals.
    Vom Bauern haben wir den Tipp für das Gasthaus "Zum Bauern" bekommen. Ein Fußweg von knapp einem Kilometer stramm den Berg hinauf.
    Hier gibt es im Biergarten leckere bajuwarische Küche und Brauhaus Bier, und dazu leuchten im Hintergrund die Berge rot in der Abendsonne.
    Was will man mehr? Beim Essen beschließen wir, noch einen weiteren Tag in dieser schönen Gegend zu verweilen und morgen eine Radtour zu den Tatzelwurm Wasserfällen zu machen. Voll gefuttert und müde "rollen" wir später den Berg hinunter. Mein Tagebuch muss leider bis morgen warten.
    Okumaya devam et

  • Blick vom Stellplatz auf die Berge.
    LuegsteinseeIm Garten des Pechler Hofes.Pause am LuegsteinseeDer Berg mit 16 Prozent SteigungEtwas aus der PusteStauseeWasserschlacht am BrunnenRadweg am InnEinkehr mit "Tiroler Jause"

    Radtour nach Kiefersfelden und Kufstein

    30 Ağustos 2022, Almanya ⋅ ☀️ 21 °C

    Die Nacht am Pechlerhof war sehr ruhig, obwohl die kleine Straße hinter dem Stellplatz tagsüber stark frequentiert wird, vor allem von Motorrädern. Die Tatzelwurm Straße scheint bei Zweiradfahrern absolut beliebt zu sein.

    Die Sonne grüsst wieder aus allen Kopflöchern und nach dem Frühstück wird erst einmal die nähere Umgebung inspiziert. Es gibt eine Frichwasserzapfstelle und auch eine Möglichkeit Toilette und Grauwasser zu entsorgen.
    Das Umfeld ist ein wenig, hm, wie soll ich es ausdrücken, abenteuerlich.

    Wir entsorgen und bunkern ein paar Gießkannen Frischwasser.
    Beim Wasserzapfen komme ich ins Gespräch mit dem Backpacker Pärchen, dass auf der Schafweide im Zelt campiert. Die Beiden sind unterwegs zum Jakobsweg und wollen mit dem 9 Euro-Ticket bis zur französischen Grenze fahren. Von dort aus geht es zu Fuß bis nach Santiago de Compostela.
    Für die Wäsche unterwegs haben sie eine "Waschmaschine" dabei, erzählt mir die Frau. Damit kann man unterwegs mit wenig Wasser ohne Strom die Kleidung waschen. Das macht mich neugierig. Eine Waschmaschine im Rucksack?
    Keine Maschine, sondern eine Washbag. Der Waschsack ist die kleinste "Waschmaschine" der Welt. Einfach befüllen, verschließen, entlüften und die Kleidung 30 Sekunden bis 3 Minuten lang in der Washing Bag reiben oder mit den Füßen treten
    "Klappt hervorragend", erzählt mir die Backpackerin. Und wenn sie nicht als Waschmaschine genutzt wird, dann zum trockenen Aufbewahren von Wertgegenständen oder zum Transportieren von nassen Sachen.
    Was es alles gibt. Sehr interessant.

    Wäsche waschen ist bei uns heute nicht angesagt, sondern die Räder kommen zum Einsatz. Die Tatzelwurm Wasserfälle werden uni sono abgewählt. Die Steigung auf der 8 km langen Strecke ist allen zu viel.
    Wir wählen eine andere Route, die aber, wie es sich später zeigt, auch nicht ohne ist
    Die Strecke führt durch recht belebten Ort Oberaudorf. Als wir an einer Apotheke vorbei kommen, besorge ich mir einen einen "Bite heat". Damit geht es jetzt den Mückenstiche an den Juckreiz und die Schwellung.

    Nach dem Ortsausgang führt unser Weg leicht bergauf zum Luegsteinsee. Der See ist ein Naturbadesee mit Strandbad und großer Liegewiesen. Ein wunderschöner Badesee. Warum haben wir nur keine Badesachen mitgenommen? Bei der Wärme wäre das jetzt eine willkommene Abkühlung.
    Wir genießen noch ein wenig die Aussicht und rätseln über das Hinweisschild zum Grafenloch. Erst später erfahren wir, dass sich hier in der Nähe die Luegsteinhöhle befindet. Aber der alpine Steig zur Höhle sowie die hohe Leiter, die zu bewältigen wären, wären nichts für uns Radler gewesen.
    Auf dem Weg liegt auch etwas erhöht direkt an einer Felswand das Gasthaus “Weber an der Wand”, das wir im Vorbeifahren sehen können.
    Im Jahr 1666 wurde es als einfache Eremitenklause gegründet, später diente es als erstes Schulhaus von Oberaudorf, bevor es dann Gasthaus wurde.
    Wir radeln ganz entspannt durch die herrliche Luft bis ein Schild uns darauf aufmerksam macht, dass wir nun eine Steigung von 16 Prozent zu bewältigen haben. Oh ha!!! Da kommt man selbst mit einem E-Bike an seine Grenzen, und wer den Fehler macht, wie ich, abzusteigen und zu verschnaufen, hat Probleme an der Steigung wieder in Gang zu kommen.
    Oben erwartet uns der Gfall Stausee und lädt zu einer kleinen Pause ein.
    Danach geht es wunderbar eben weiter durch die Landschaft und am Cafe Dörfli vorbei. Aber die nächste Herausforderung wartet schon, denn nun geht es durch den Wald und dann ziemlich steil einen unebenen Waldweg hinunter. Irgend jemand hat Schotter auf den Weg geworfen, aber vergessen die Haufen zu verteilen. Es wird echt spannend und anstrengend bis wir über diese Strecke unten auf der asphaltierten Straße am Parkplatz zur Gießenbach-Klamm angekommen sind. Im weiteren Verlauf, bis nach Kiefersfelden an den Inn, rollt es wieder hervorragend.
    Irgendwo kommen wir an einem großen Brunnen mit eiskaltem Quellwasser vorbei und können uns ein wenig abkühlen, was dann in einer kleinen Wasserschlacht endet. Am Inn fahren wir über die Grenze nach Österreich, denn erst in Kufstein können wir den Inn mit seinem jadegrünen Wasser überqueren, um auf der anderen Seite auf dem Inntalradweg zurück nach Oberaudorf zu fahren. Noch in Österreich kommen wir an einer "Radler Jause" direkt am Inn vorbei, und kehren ein.
    Lecker, lecker die Tiroler Brotzeit, die sich Michael mit mir teilt. Davon hätten noch zwei weitere Personen satt werden können und das "Radler" zischt richtig.
    Am späten Nachmittag kommen wir mit 35km auf dem Tacho zurück zum Wohnmobil. Da erfrischt doch ein kurzer Sprung unter die kalte Außendusche.
    Den Rest des Tages lassen wir es dann etwas ruhiger angehen. Für manchen Po war das heute etwas ungewohnte Kost.
    Aber schön war es. Die Landschaft ist wirklich traumhaft. Gut, dass wir noch einen Tag geblieben sind.

    Unsere Radtour: Kufsteinrunde von Oberaudorf
    https://www.komoot.de/tour/909344581?ref=atd

    Einkehr am Inn
    https://vuyo.me/de-view.php?seo=einkehrplatzl-4…

    Zwei Tage Oberaudorf
    https://youtu.be/RYKlKX0KRLk
    Okumaya devam et

  • Über die Felbertauern-Straße nach Süden

    31 Ağustos 2022, Avusturya ⋅ 🌧 15 °C

    In der Nacht hat es geregnet und der Regen, so laut Wetter online, soll uns auch den ganzen Tag begleiten. Unser heutiges Ziel ist der Stellplatz auf der Gailberghöhe vor Kötschach Mauthen in in Kärnten/ Österreich.

    Aber zunächst müssen wir bei dem Regen aus der tiefer gelegenen Wiese herauskommen. Michael macht sich Gedanken wegen des Untergrundes. Aber es klappt ohne Probleme. Nicht mal die Räder drehen durch.

    Wir fahren auf der A 93 bis Kufstein Nord. Dort, direkt hinter der österreichen Grenze, verlassen wir die Autobahn.
    Die Gobox piept ein Mal kurz. Ob das schon Maut gekostet hat?
    Dann geht es weiter mautfrei über Land auf der B172 Richtung Felbertauern.

    Beim Durchfahren bekommen wir noch einen kleinen Eindruck von Kufstein und der Festung.
    Die Wolken hängen so tief, dass sie über den Dächern zu schweben scheinen.
    Ein Blumen geschmückter Kreisel folgt dem nächsten. Fast kommen wir uns vor, wie in Frankreich.
    Der Diesel kostet hier 1,91€. Später sehen wir auch Preise zwischen 1,80 € und 1,90€.
    Dann führt die ziemlich frequentiert Straße hinaus aus der Stadt, zwischen Felswänden hindurch, entlang eines Wildbaches, bevor sie sich in Sepentinen aufwärts schlängelt, um danach wieder ins Tal zu führen.

    Weiter geht es durch eine wunderbare Landschaft, die leider total verregnet ist. Dafür gibt es um so mehr Verkehr.

    Auf der B161 fahren wir in Richtung Lienz.
    Am Straßenrand können wir prächtige, mit Blumen geschmückte Häuser, Hotes und Gasthöfe sehen.
    Dann erreichen wir Kitzbühl und stauen uns durch den Ort. Ein Schaubergwerk liegt am weiteren Verlauf der Strecke. Schon gilt es die ersten Kehren zunehmen.
    Auf der Pass-Thurnstraße vor Mittersill sind wir so hoch, dass wir durch die Wolken fahren, eng an den vorstehenden Felsen vorbei, während tief unter uns Mittersill liegt.
    Weiter geht es auf der B108 in Richtung Mattrei in Osttirol.
    Samtig grün leuchten die steilen Hänge im Regen und durch den Dunst der Wolken. Das saftige Grün fällt mir nach den vertrockneten Wiesen und Feldern zuhause besonders auf. Trotz der steilen Hanglage schaffen es Kühe dort zu grasen. Ob das eine spezielle Züchtungen mit verschieden langen Beinen ist? :-)
    Dunkle Felsen ragen schroff in die Höhe über die kleine Wasserfälle zu Tal rauschen.
    Wir fahren durch den Felbertauerntunnel. 11Euro kostet die Fahrt für unser Wohnmobil.
    Der Felbertauerntunnel ist ein Tunnel der Felbertauern Straße (B 108) durch den Felber Tauern der Hohen Tauern, der das Bundesland Salzburg mit Osttirol wintersicher verbindet
    Kurz vor Mattrei machen wir eine Pause.
    Auf dem weiteren Weg begleitet uns ein Wildbach, die?der? Isel.
    Schloss Bruck heißt das imposante Gebäude am Ortseingang von Lienz Auf der Drau, die ein ganzes Stück neben der Felbertauernstraße fließt, kann ich ein Schlauchboot sehen, dessen Mannschaft beim Rafting mit der Strömung kämpft.
    In Lienz wird der Verkehr dichter und es geht nur noch stop and go voran.
    Noch einmal wird Michael gefordert. Zehn Spitzkehren gilt es zu nehmen, bevor wir auf den Wohnmobilstellplatz auf der Gailberghöhe fahren können.
    Hier mitten in den Bergen werden wir heute übernachten. Der in Terrassen angelegte Platz ist so gut wie leer. Wir melden uns an und bezahlen 18 Euro für die Übernachtung inklusive Strom und V+E.
    Es hat die ganze Fahrt über geregnet und regnet weiter. Erst gegen Abend soll es aufhören.
    Aber trotz des Regens war es eine tolle Fahrt durch die beeindruckende Natur der Berge..... und bis auf 11 Euro für den Tunnel ist bisher keine Maut auf dem Weg nach Italien angefallen.
    Der Fahrer allerdings wird gefordert bei den vielen Kurven, und den Berg- und Talfahrten.
    Für die 165 km von Oberaudorf/ bei Rosenheim bis zum Stellplatz an der Gailberghöhe haben wir gut drei Stunden benötigt.

    Während Michael sich von der Fahrt ausruht, erkunden ich ein wenig das Gelände. Im Gasthaus ist Flohmarkt. Und da finde ich einen kleinen, gehäkelten Schmetterling für mein Reiseglas, das ausser dem Drachen von der Veste bereits ein Stückchen Bierdeckel von der Flössinger Brauerei in Oberaudorf enthält.

    Nach dem Kaffeetrinken beraten wir gemeinsam mit Hans unser morgiges Etappenziel. Udine, Görz oder schon die Küste? Aber morgen müssen wir noch über den Plöckenpass fahren und das dauert. Also besser nicht so viele Kilometer planen.
    Wir finden bei Campercontact ein Weingut mit Campingplatz in Slowenien. Da gibt es sogar einen Pool.
    Und.... ab morgen gilt da der Acsi Tarif. Das hört sich gut an. Unsere telefonische Anmeldung ist erfolgreich. Wir können kommen.

    Ein kurzer Spaziergang durch den angrenzenden Wald beendet den Nachmittag.

    Am Abend gehen wir mit Hans und Marion österreichische "Schmankerl" essen im Gasthaus Gailberghöhe. Es regnet immer noch als wir zum Wohnmobil zurückkehren.....und der Stellplatz ist ziemlich voll geworden.
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  • Über den Plöckenpass nach Slowenien

    1 Eylül 2022, Slovenya ⋅ ☁️ 23 °C

    Wo fange ich an, um über diesen verrückten Tag und unsere abenteuerliche Fahrt zu berichten? Am besten gleich morgens, als ich, einigermaßen früh wach, die bestellten Brötchen für alle abholen wollte. Hans war schneller und kam mir schon mit den Tüten entgegen. Den guten Willen habe ich aber zumindest gezeigt. ;-)

    Wir verlassen gegen 9.30 Uhr unseren Stellplatz an den Gailberghöhen in Richtung Kötschach/Mauthen/Plöckenpass.
    Bei der Abfahrt fährt sich Hans an einem Stein eine Schramme an die Treppe. Aber nichts ist kaputt gegangen. Treppe funktioniert noch.
    Das fängt ja gut an.

    Auf alle Fälle kommen wir grad bis zur ersten Serpentine, als ein LKW, beladen mit Holzstämmen diese komplett für sich beansprucht. Der Gegenverkehr muss zurücksetzen. In diesem Fall trifft es Hans und Marion. Gut, dass wir reichlich Abstand gehalten haben.
    In Mauthen müssen wir zwingend tanken, mit dem verbleibenden Diesel schaffen wir es nicht mehr über den Pass. Der Preis liegt bei 1.92 € nicht gerade günstig, aber billiger als in Deutschland, wo grad heute die Subventionierung wegfällt.

    In Maunthen beginnt der Aufstieg zum Plöckenpass auf der 110 gleich mit einigen Haarnadelkurven. Meter für Meter schraubt sich die Straße nach oben. Trotz der Wolken bieten sich grandiose Ausblicke nach unten. Die Straße wird schmaler, unebener und manche der Haarnadelkurven, die wir fahren, sind so steil, dass ich kurz die Luft anhalte. Nur nicht an die miserable Traktion denken, die wir im Frühjahr mit dem Hänger hintendran hatten, und dadurch an der Steigung festhingen.
    Aber unser Womo nimmt die Steigungen ohne zu murren. Manchmal klebt die Straße regelrecht am Fels und wird ganz schmal, dann geht es durch Galerien. Der Blick unbezahlbar.
    Nur Michael hat nicht viel davon. Er muss sich auf die teilweise sehr schlechte Straße konzentrieren.
    Wanderer mit Rucksack und Stöcken kreuzen die Fahrbahn.
    Unterhalb des Plöckenhauses liegt ganz still und verwunschenen ein kleiner Bergsee.
    Dann sind wir oben und an der Grenze zu Italien.
    Wir halten an und steigen aus. Die tiefhängenden Wolken nehmen jede Sicht nach unten. Es ist empfindlich kalt. Schließlich befinden wir uns auf 1375 m Höhe Es ist nichts los. Die Gastronomie scheint geschlossen.

    37 km lang ist der Pass in den Karnischen Alpen auf der Strecke von Kötschach-Mauthen im Gailtal ins italienische Timau in Friaul. Die maximale Steigung beträgt 13 %. Auf der italienischen Seite erreicht man als erstes Paluzza auf der sogenannten Karnischen Dolomiten Straße.
    Für Wohnwagen ist der Pass erlaubt. Es wird aber wegen der vielen Kehren davon abgeraten.
    Die Straßenbezeichnung ändert sich von B110 in Österreich, auf SS 52 in Italien.

    Nachdem wir lange genug geguckt und gefröstelt haben, machen wir uns an die Abfahrt. Spannend und atemberaubend fügt sich eine Kehre an die nächste. Schilder geben an, wieviel Kehren man noch fahren muss, bis ins Tal. Es ist wenig Verkehr und so gibt es, bis auf einmal, keine Probleme mit dem Gegenverkehr.
    Wir halten extra, damit ein LKW durch die Kehren fahren kann. Das nutzen ein paar PKWs, um uns zu überholen und kurz noch vor dem LKW durch die Kurve zu flutschen. Ich denke mir, dass wir mit dem Wohnmobil einigen PKW-Fahrern und vor allem den Motorradfahrern, bei denen der Pass auch sehr beliebt scheint, zu langsam sind, trotzdem finde ich das Verhalten unverständlich und sogar gefährlich.
    Endlich sind wir im Tal und nähern uns dem ersten italienischen Ort. Die Sonne scheint inzwischen und es herrscht ein mediterranes Feeling, wozu die Palmen natürlich beitragen.

    Wir sind auf dem Weg nach Slowenien. Dort wollen wir in den kleinen Ort Dornberk, ein Weindorf. Hier gibt es das "Saksida Wine und Camping Ressort", ein Weingut mit einem kleinen Campingplatz.

    Wir fahren über die SS52 durch Arta Terme und Tomezzo. Dort geht es auf der A23 Richtung Udine. Immer wieder sehen wir das leere Flußbett des Tagliamento, das einer Stein- und Geröllwüste gleicht. Eigentlich ist der Tagliamento im Friaul in Oberitalien, der bedeutendste der letzten Wildflüsse der Alpen, aber bis hin und wieder mal ein kleines Rinnsal, ist er komplett ausgetrocknet. Unvorstellbar dieser große, breite Fluss.

    Nicht ausgetrocknet ist der Lago Cavazzo, der uns blau entgegen leuchtet.

    Die A 23 ist in einem ausgezeichneten Zustand und gut zu befahren.
    Hinter Udine wechseln wir auf A 4 und später auf die A 34 nach Görz.
    Kurz vor der slowenischen Grenze trennen wir uns von Hans und Marion. Während wir mit unserer Darsgo Box noch ein Stück auf der slowenischen Autobahn fahren können, müssen die beiden ab Grenze auf der Landstraße weiterfahren.
    Da wir an der Mautstelle nicht halten müssen, haben wir auch einen zeitlichen Vorsprung. Doch dieser Vorsprung soll nicht von langer Dauer sein.

    Wir fahren durch kleine slowenischen Orte wie Volcja Draga und Prvacina, die italienisch anmuten, aber doch irgendwie anders sind.

    Kurz hinter Dornberk soll eine kleine Straße links abgehen und zum Weingut führen. Das Schild zum Saskania Weingut mit dem Pfeil und der Angabe 400 m sehen wir und fahren an der Straße vorbei, in der Annahme, dass es erst in 400m links ab geht. Falsch gedacht. Wir sind an der Zufahrtsstraße vorbei gefahren. Ein fataler Fehler. Drehen ist absolut unmöglich auf der kleine, schmalen Straße. So müssen wir, sehr zur Freude meines Mannes, heute noch einmal Haarnadelkurven fahren, bis wir im 6 km entfernten Ort Batuje drehen, und dieselbe, kurvenreiche Strecke wieder zurückfahren können.
    Die Stimmung im Womo-Cockpit sinkt auf den Gefrierpunkt
    Wir sind so bemüht, die kleine Straße nicht zu verpassen, dass wir gleich die erste ausgeschilderte Gelegenheit nehmen. Was soll ich sagen, der Tag war mit seinen Herausforderungen noch nicht am Ende.
    Durch so schmale Straßen, mit Häusern rechts und links, ist unser Wohnmobil bestimmt noch nie gefahren.
    Besonders um die Ecken herum zu kommen ist schwierig, und ohne zurücksetzen klappt das selten.
    Als wir endlich die Auffahrt zum Camping vor uns haben, sehen wir, dass Hans und Marion gerade die Steigung hochfahren. Wir parken und steigen aus. Auch die Beiden sind fix und fertig und dabei steht das Womo noch nicht einmal auf einem Stellplatz.
    In der Rezeption bietet man uns zwei Möglichkeiten an, um zu stehen, entweder direkt am Pool oder oben auf der Terrasse. Dafür müsste der PLATZ aber einmal umrundet werden.
    Keine Terrasse, keine Steigung, keine weitere Umrundungsfahrt mehr. Wir bleiben, wo wir sind.... unten..... am Pool.
    Im Nachherein die schlechteste Platzwahl.
    Ich will mal so sagen, die Mobile stehen jetzt auf den ausgewiesenen Flächen, die Bäume haben ein paar Blätter weniger, die Trockenmauer hinter den Plätzen hat kurz unsere Stoßstange geküsst, aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen und wie wir da wieder rauskommen, darüber müssen wir uns heute noch keinen Kopf machen.
    Marion und ich verschwinden zum Anmelden in der Rezeption und machen einen COOL down auf der netten Terrasse mit einem ausgezeichneten, gekühlten Weißwein, während die Männer das Womo und ihr Nervenkostüm richten. Und danach geht's in den Pool. Was für ein Tag.
    Wohnmobil fahren ist doch immer wieder spannend. Kein Tag ist wie der andere.
    Nach einer angemessenen Ruhepause unternehme ich eine Walkingtour durch die Weinberge und durch den Ort.
    Über Dornberk und das Saksida Weingut, morgen mehr, denn hier fahren wir bestimmt morgen nicht weg.
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  • Inmitten von Wein in Dornberk

    2 Eylül 2022, Slovenya ⋅ ☁️ 27 °C

    Ein Tag wie gemalt, erwartet uns heute morgen. Blauer Himmel, leichter Wind und Temperaturen um 25 Grad und das alles in der wunderschönen Landschaft des Vipava-Tals, eingerahmt von voller Trauben hängenden Weinstöcken.

    Leise, um Michael nicht zu wecken, stehle ich mich aus dem Wohnmobil in freudiger Erwartung auf ein erfrischendes Morgenbad. Aber leider ist der Pool erst ab 11. 00 Uhr geöffnet. Dann eben die kalte Dusche daneben.
    So erfrischt kann der Tag beginnen.
    Nach dem Frühstück steht eine Walking Runde durch die Weinberge und durch die Orte Zablosce und Dornberk und zum Mercato an.

    Zeit, etwas von der Gegend, in der wir für 2 Tage unser rollendes Zuhause geparkt haben, zu erfahren. Außerdem möchte ich noch schauen, welcher der Wege morgen der einfachste ist, um wieder auf die Landstraße zu kommen. Michael und Hans sind die Strecken schon mit der Rad abgefahren, aber zu unterschiedlichen Meinungen gekommen. Der etwas breitere Weg zur 611 hat eine ziemliche steile Auffahrt und könnte zum Aufsetzen des Mobils führen. Der Weg durch die Siedlung nicht, ist dafür extrem eng. Da streicheln die Blätter der Bäume das Womo. Aber morgen früh muss jeder Fahrer für sich entscheiden, wie er das Camp und den Ort Dornberk verlassen will.
    Dornberk ist ein Dorf im Westen von Slowenien in der Gemeinde von Nova Gorica. Es befindet sich im Vipava-Tal in der Region Görz.
    Dass im Gebiet von Dornberk außer Wein auch Früchte, insbesondere Pfirsiche, Aprikosen und Birnen angebaut werden, konnte ich bei meiner Runde gestern bereits feststellen.
    Auf dem ersten Teil der Runde, die am Mercasto, dem gut 1 km entfernten Supermarkt vorbeiführt,
    begleitet mich Marion.
    Ein Hupkonzert ist zu hören und die Kirchenglocken läuten. Was ist denn da los? Das soll ich bald erfahren.
    Der Supermarkt, fast ein kleiner Tante Emma Laden, ist aber sehr gut sortiert, und eine kleine Frischetheke und ein Brot-und Kuchen Shop sind auch vorhanden
    Während Marion mit den Einkäufen zurück zu den Mobilen geht, laufe ich durch den Ort und suche die Kirche, die ja immer den Mittelpunkt darstellt.
    Die Pfarrkirche in der Siedlung ist dem Propheten Daniel gewidmet und steht heute etwas verlassen inmitten der Häuser, denn in den Weinfelder hat die Lese begonnen. Einheimische und Aushilfen stehen mit Kisten, in die die abgeschnittenen Trauben kommen, in den Reihen der Reben.

    Ein Haus ist mit weißen Tüllgirlanden geschmückt, und auch das davor stehende Auto ist reichlich mit Tüll dekoriert. Im Auto sitzt ein Brautpaar, das mich fröhlich anlächelt und dem ich Glückwünsche zurufe.
    In einer der nächsten Seitenstraßen befindet sich das Gehöft eines Weinbauers. Ein Schild lädt ein zum Weinkauf und zur Weinprobe.
    In Dornberk und auch im angrenzenden Zablosce, die Orte sind nur durch den Fluss getrennt, gibt es eine große Anzahl Winzer mit Direkt- Verkauf.
    Außer auf dem Weingut Saksida, auf dem wir stehen, bieten noch zwei weitere Winzer außer Wein auch Essen an. Allerdings mit vorheriger Reservierung.

    Beim Saksida Weinresort gibt es, außer mittwochs, ein 7 Gänge Menü mit Weintasting. Kostet 67 Euro pro Person und soll sehr gut sein.

    Mein Weg führt aus dem Ort heraus durch die Weinfelder, die sich mit Pfirsich-, Birnen-, Kirschen- und Apfelbäumen abwechseln.

    Dann komme ich zur Vipava, die sich, ganz romantisch eingerahmt von Bäumen und Uferbepfanzung, durch das Tal schlängelt. Am Ufer stehen Stühle, ein Grill, diverser Hausrat. Sollte hier jemand leben? Irgendwer hat einen Stuhl mitten in den Fluss gestellt. Bei Hitze ein garantiert kühler Platz.
    Weiter geht es entlang der Vipava, die vor der Brücke viele, kleine Stromschnellen hat, zurück ins Dorf. Von dort aus durch die Weinberge zurück zum Weingut und gleich zum Abkühlen in den Pool.
    Der Nachmittag wird mit Relaxen verbracht. Unser prädestinierter Standort am Pool lädt immer wieder zum Abtauchen ein.
    Am Abend wird gemeinsam gegrillt.
    Bei einem kurzen Abendspaziergang im Sonnenuntergang über den Platz ergibt sich das eine oder andere Gespräch.
    In Kroatien soll es noch ziemlich voll sein, erzählen mir Urlauber auf dem Rückweg. Damit haben wir gerechnet. Es sind noch Ferien in Bayern und Baden Württemberg. Unseren Platz morgen auf der Insel Krk haben wir deshalb reserviert.

    Aber vor der Ankunft auf Krk steht die Abfahrt in Dornberk, und die wird morgen sicher spannend.

    Wandern um Dornberk
    https://www.komoot.de/tour/912778553?ref=aso
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  • Fahrt nach Kroatien Insel Krk

    3 Eylül 2022, Slovenya ⋅ ⛅ 19 °C

    Heute geht es weiter nach Kroatien und zwar auf die Insel Krk.
    Das Wetter ist super. Im Sonnenschein sieht alles noch viel schöner und anmutiger aus.
    Aber auch der schönste Sonnenschein ändert nichts an der Tatsache, dass die beiden Wohnmobile den engen Platz irgendwie verlassen und dann noch die abenteuerliche Zufahrt überstehen müssen. Ich glaube, dass ist mit der Grund, dass alle so früh auf den Beinen sind.
    Die beiden Herren haben bereits eine Strategie entwickelt, wie man auf dem engen Raum am besten dreht, ohne vorher die Bäume und die Mauer versetzen zu müssen.
    Es klappt alles hervorragend. Sehr zum Leidwesen einiger Camper, die sich schon auf ein morgentliches Unterhaltungsprogramm gefreut haben.
    Für das Stück bis zur Straße hat jeder einen anderen Weg gewählt, der eine die steile, der andere die enge Variante. Beide Womos erreichen ohne Gegenverkehr, ohne Aufsetzen und ohne Kontaktaufnahme mit Hauswänden, Bäumen oder ähnlichem die Hauptstraße und rollen im Sonnenlicht auf der 204 durch herrliche Weinfelder und im weiteren Verlauf wieder durch Haarnadelkurven über die Berge und durch kleine Orte mit schmalen Straßen.
    Weiter geht es ebenso anspruchsvoll über die 405/ 406, wo bei Sezana die Autobahn quasi parallel läuft und einen sehnsüchtigen Blick meines Fahrers hervorruft , der von den vielen Kurven langsam genug hat.
    Aber wir fahren ja mautfrei durch Slowenien und daher geht es weiter auf der 405 hinauf und hinunter, bis wir bei Ribniza auf die 6 kommen.
    Die 6 ist eine größere Straße und der Verkehr dementsprechend dichter. Viele Gespanne sind auf dem Weg zurück nach Österreich. Aber wir treffen auch auf einige Radrennfahrer, die bei dem Gegenverkehr schwer zu überholen sind. Trifft man sie im Radfahrer-Modus, wünscht man sie auf die Fahrbahn, weil sie viel zu schnell auf dem Radweg überholen, begegnet man ihnen als Autofahrer, stellen sie ein Hinderniss auf eben jener Fahrbahn dar.
    Kurz vor Rupa erreichen wir die Grenze zu Kroatien. An unseren Papieren ist man nicht interessiert. Letztes Jahr war das noch ganz anders. Da mussten wir u.a. sogar eine staatliche Einreisegenehmigung wegen Corona mit uns führen.
    Heute sind die Kroaten zunächst nur an den 15 Kuna/ 2,03€ Autobahngebühren interessiert, die wir wenig später an der Mautstation bezahlen müssen.
    Dann aber rollt das Womo auf einer Autobahn (A7) vom Feinsten auf Rijeka zu.
    Wenig später taucht es endlich auf, das Meer, die Adria, und begrüßt uns strahlend blau, eingerahmt von rotbraunen Felsen. Die Autobahn schwebt regelrecht über Rijeka hinweg, das wir unter uns liegen sehen können.
    Schon bald kommt die Brücke, die Krk mit dem Festland verbindet, in Sicht und kurze Zeit später rollen wir darüber.
    Kostenlos. Früher hat es Maut gekostet. Die Mautstation steht verwaist in der Landschaft und irritierten den einen oder anderen Autofahrer, bei dem es sich noch nicht herumgesprochen hat.
    Wie verabredet halten wir an dem ersten Parkplatz hinter der Brücke. Von dort hat man einen tollen Blick auf die Bucht und auch auf den Camping Omisalj, der für die nächsten Tage unser Standort sein wird.
    Die Anmeldung an der Rezeption, wir haben reserviert und unsere Maße angegeben, bringt eine Überraschung. Man ist sich nicht sicher, ob die Mobile auf die reservierten Parzellen passen. Aber eine Alternative ist auch nicht greifbar, denn alles ist voll.
    Marion und Hans wollen sich den Platz erst ansehen und laufen hin, bevor sie vergebens dorthin fahren.
    Wir machen Risiko und fahren direkt zum Platz
    Die Parzelle scheint groß genug, aber die steile Schotter - Anfahrt zur obersten Terrasse ist nicht so ohne und wir wirbelt jede Menge Staub und Steine auf. Aber wir schaffen es hochzukommen.
    Auch Hans und Marion, die ein paar Reihen hinter uns einen Platz bekommen haben, können ihr Fahrzeug auf den reservierten Platz fahren.
    Die nächste Zeit vergeht damit, sich auf der Parzelle einzurichten und..... endlich zu frühstücken, denn das ist heute morgen in der Aufregung einfach ausgefallen.
    Danach steht aber einem ausgiebigen Bad im Meer nichts mehr im Wege. Der Kiesstrand ist keine 50 m entfernt. Am Strand treffe ich auf Hans und Marion, die bereits dem Strandleben fröhnen. Das Wasser ist herrlich, glasklar und sehr erfrischend.
    Wir verabreden uns für den Abend zum gemeinsamen Essen im Restaurant am Pool.

    Dann unternehme ich einen kleinen Erkundungsgang über den Platz und um Brot zu kaufen.
    Alles ist sehr gepflegt und komfortabel und eine Ferienanlage nicht nur für Camping Fahrzeuge, die es hier in allen Größen und Kategorien gibt, sondern auch mit Ferienhäuser mit eigenen Poolanlagen.
    Unser Platz ist sehr schön mit Bäumen, die Naturschatten spenden, mit V+E und Strom am Platz. Luxus pur. Da die Stellplätze terrassiert sind, haben alle Blick aufs Meer.
    Dieser Luxus kostet aber. In der Saison können da schon für 2 Personen und Womo mal locker 55 Euro pro Tag und mehr zusammenkommen.
    Wir sind am 1.Tag der Nachsaison angereist und bekommen den ACSI Preis von 20 Euro komplett. Da hat man den Preis für die Jahres-Karte schon bei 1-2 Übernachtungen heraus.
    Jetzt genießen wir mal ein paar Tage Luxus und Badeurlaub. Das hat sich mein Mann ja gewünscht. Danach startet wir wieder in das Wohnmobil- Abenteuer.
    Den ganzen Nachmittag bis weit in den Abend hinein kommen neue Fahrzeuge an und auch um unseren Stellplatz herum füllen sich die Plätze zusehens. Von Nachsaison kann da keine Rede sein.
    Etwas gewöhnungsbedürftig sind die Flugzeuge, die zwar nicht allzu oft, aber ganz schön laut über uns hinwegfliegen. Der Camping liegt in der Einflugschneise des Flughafens, und die Flugzeuge fliegen hier bereits so tief, dass sie beeindruckend groß über uns erscheinen und wir die Namen der Fluggesellschaften lesen können.
    .
    Das Essen abends ist ausgezeichnet und der Sitzplatz mit Blick über Pool und Meer sehr schön. Hans erzählt, dass er zwischenzeitlich auf eine neue Parzelle umgezogen ist. Er stand auf der falschen und musste auf die gegenüberliegende wechseln. Aber alles gut. Als der eigentliche Besitzer des Platzes kam, war dieser schon geräumt.
    Ein kleiner Strandspaziergang in der untergeheden Sonne beendet diesen aufregenden Tag. Wir sitzen noch eine Weile vorm Mobil und schauen auf die Lichter von Rijeka, die sich im Meer spiegeln. Dann bin ich so müde, dass ich über meinem Tagebuch einschlafe. Das Beenden des Eintrages muss ich wohl auf den nächsten Morgen verschieben.
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  • Radtour nach Omisalj

    4 Eylül 2022, Hırvatistan ⋅ ☀️ 25 °C

    Heute Nacht weckt uns das Klopfen von Regentropfen auf den Dachluken. Wie jetzt? Das war doch gar nicht angesagt. "Andere Länder, anderes Wetter", meint mein Bettnachbar und schließt verschlafen die Luke über dem Bett, während ich nach draußen hechte, um die bereits getrockneten Sachen vor dem erneuten nass werden zu retten. Was nur ein unverständliches Kopfschütteln meines Mannes zur Folge hat, denn es handelt sich um unsere Badesachen.

    Der Rest der Nacht war dann recht friedlich. Beim Aufwachen erinnere ich mich daran, dass wir am Meer sind. Und zwar auf der Insel Krk im nördlichen Teil der Adria. Krk gehört zu einem Archipel in der Kavaner Bucht und ist neben "Cres" die größte Insel im adriatischen Meer.
    Manchmal weiß ich unterwegs nicht mehr so genau, wo ich gerade die Augen aufschlage.
    Ebenso ergeht es mir nach kurzer Zeit auch mit den Wochentagen.
    Der heutige Sonntag macht seinem Namen alle Ehre, die Sonne scheint, und er wird augenscheinlich zu einem der 250 Sonnentage, die die Insel zu bieten hat. Das Meer lädt schon am Morgen zum Baden ein. Es duftet intensiv nach Fenchel und Rosmarin, die neben anderen mediterranen Kräutern überall auf dem Platz wie auch auf der Insel wachsen .
    Wie schon in der Vergangenheit spielt die Insel auch heute noch eine wichtige Rolle. Sie ist eines der beliebtesten touristischen Ziele in Kroatien und durch die Brücke und den Flughafen leicht zu erreichen.

    Nach einem ausgiebigen Bad im Meer fahre ich, begleitet von Marion, mit dem Rad nach Omisalj. Omisalj ist einer der beliebtesten Urlaubsorte der Insel Krk. Der Hinweg ist weniger schön, denn er führt über die stark befahrene 102, die ohne Radweg ist und die Insel von der Brücke bis zur Stadt Krk durchzieht. Aber die Fahrt dauert nicht sehr lange, dann geht es schon zum Ort ab.

    Neben der Stadt Krk ist Omisaj die älteste bewohnte Siedlung der Insel und liegt auf einer 85 m hohen Klippe. Bereits im 3. Jahrhundert wurde sie von den Römern gegründet. Aus dieser Zeit stammen noch die Überreste einer Basilika.

    Die Lage hoch oben auf dem Felsen ließen die Bewohner früherer Zeiten die gesamte Kavaner Bucht überblicken.

    Im modernenTeil befindet sich der internationale Flughafen von Rijeka. Die Starts und Landungen der Flugzeuge erleben wir mehrfach am Tag über unseren Köpfen.
    Das Herzstück des Küstenortes ist die autofreien Altstadt.
    Mit den Rädern schieben wir durch die gewundenen, steinernen Gässchen mit den dichten Häuserreihen des alten Stadtkerns und kommen zur Kirche. Rund um die Kirche sind ein paar Cafés und Bars.
    Eine steile Gasse führt zu einem Aussichtspunkt hinunter. Ein phantastischer Blick auf den unter uns liegenden Hafen und das Meer erwartet uns hier, den auch ein ziemlich aus der Puste gekommenes Paar mit E-Bikes bewundert.
    Ich frage auf englisch, ob es wohl einen Radweg unten am Meer entlang gibt. Im schönsten bayerisch bekomme ich die Antwort, dass man diesen Weg gerade kommen ist (Das zeigt mal wieder, dass die Insel fest in deutscher Hand ist).

    Wie schön, aber um den Radweg zu nutzen, müssen wir erst einmal steil bergrunter fahren. Wenn die Bayern diesen Weg hochgefahren sind, wundert es mich nicht, dass sie so aus der Puste waren.
    Unten im Hafen angekommen, finden wir einen schönen Platz am Wasser zum Eis essen. Der Radweg direkt am Meer, den wir zurück fahren, ist wunderschön und führt vorbei an kleinen Buchten mit Stränden und Gastronomie, kleinen Läden und Pensionen. Eigentlich möchte man sich überall hinsetzen und auf das Meer schauen, nur die präsenten Industrieanlagen bzw. das Tanklager, an dem die "Erdölleitung Freundschaft" oder "Druschba-Pipeline" endet, trüben ein wenig das Bild. Die Pipeline verbindet die russischen Ölfelder mit Raffinerien in Ost- und Mitteleuropa. Aber von Freundschaft kann wohl im Moment nicht mehr so die Rede sein.
    Der Rest des Tages vergeht mit Baden und auf das angekündigte Gewitter zu warten, das ein paar Mal herumdonnert, dunkle Wolken bringt, die ein paarTropfen verlieren und sich dann in nichts auflöst. Aber so ist das nun mal mit dem Wetter. Gegen Abend scheint wieder die Sonne , die später einen tollen Abgang macht.

    Kleine Radtour nach Omisalj:
    https://www.komoot.de/tour/916053717?ref=aso
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  • Sunset Walking zum Berg Krk

    5 Eylül 2022, Hırvatistan ⋅ ⛅ 28 °C

    Wenn man länger auf einem Platz steht, ist es mit Erlebnissen eher mau, denn der Tag vergeht ereignislos und schnell mit Schwimmen, im Liegestuhl dösen, lesen usw.
    Nichts, worüber es sich zu berichten lohnt. Es sei denn, man erhebt den Allerwertesten und startet eine Radtour, eine Wanderung oder eine Besichtigung.
    Heute Morgen habe ich mal das kostenlose Angebot des Campingplatzes genutzt und mich pünktlich im Pool zur Wasseraerobic eingefunden, etwas, was zuhause auf Grund der Corona Einschränkungen im Moment nicht so einfach zu haben ist.
    Nachdem der junge Mann seine Anlage aufgedreht hat, weiß der ganze Campingplatz, dass es los geht. Er setzt alles daran, dass sich außer mir noch 5 Damen und ein Herren im reiferen Alter zu spanischen Sommerhits im Wasser bewegen. Sehr zur Freude derjenigen, die den Pool schnell verlassen und mit den umstehenden Liegen getauscht haben und nun belustigt zu sehen. Nach einer halben Stunde Wasser - Dancing à la Macarena bin ich fit für die nächste Party.

    Am frühen Nachmittag sind auch die beiden mitgeführten Herren einer kleinen Radtour nach Omišaj nicht abgeneigt, an deren Ende sie ein Eis erwartete. Die Tour entlang des Meeres es ist wieder sehr schön und angenehm erfrischend, denn es sind heute über 30 Grad. Die Strecke ist durchaus auch zu laufen, wenn man gut zu Fuß ist.
    Nach dem Abendessen schnappe ich mir meine Walkingstöcke. Ich habe mir eine Tour zum Berg Krk überlegt, die mit 3 km pro Weg nicht allzu weit erscheint.
    Der Wanderweg, der nicht weit hinter dem Campingplatz von der Straße abgeht, ist breit und geschottert. Aber schon bald wird er zu einem steinigen Pfad, der durch das Gestrüpp führt . Ein Stück vor mir läuft ein Paar mit seinem Hund. Die Frau ermahnt ihren Mann, auf die Schlangen aufzupassen.
    Muss das denn jetzt sein? Meine Schritte werden vorsichtiger.
    Dann ist auch der Pfad nicht mehr zu erkennen. Geröll- und Steinflächen auf dem Weg nach oben. Es wird alpin und geht ganz nah an den Klippen vorbei. Kurz vor dem Ziel wird es mir zu risikoreich mit Stöcken und Turnschuhen und ich trete den Rückweg an....
    Wegen der losen Steine, nicht wegen der Schlangen ;-)
    Die Sonne färbt inzwischen alles golden und malt fantastische Bilder aus der Landschaft.
    Ich beschließe spontan dem "Camio Krk", der oberhalb der Felsen durch den Wald führt, zu folgen. Eine super Entscheidung, denn ich entdecke traumhafte, kleine Badebuchten in den Felsen, z.T. mit Stegen versehen, z.t mit kleinen Betonflächen zwischen den Felsen, schwer zu erreichen, aber gerade jetzt im Licht der untergehenden Sonne einfach toll. Eine kleine Entschädigung für den entgangenen Gipfel.
    Als ich zurück zum Wohnmobil komme, ist die Sonne gerade untergegangen. Diese Walkingrunde bei Sonnenuntergang war das Highlight des heutigen Tages.

    Runde zum Berg Krk
    https://www.komoot.de/tour/916732578?ref=aso
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  • Njivice muss warten

    6 Eylül 2022, Hırvatistan ⋅ ☀️ 27 °C

    Eine missglückten Radtour nach Njivice

    Wetter vom Feinsten, das Meer vor der Tür .... und so geht es direkt aus dem Bett ins Meer.
    Der Strand ist um 8.00 Uhr noch fast leer. Aber was sehen meine, vom Schlaf noch verklebten Augen: Handtücher. Jawohl, es liegen bereits Handtücher auf zwei der kostenlosen Strandliegen, die schön unter den zwar noch recht kleinen Bäumen aufgestellt sind.
    Von den Handtuchbesitzern fehlt jede Spur. Nein, im Meer ist keiner und am Strand ist, außer einer dauertelefonierenden Walküre im schwarzen Negligé, auch niemand.
    Kurz überlege ich, ob es sich um einen Notfall handeln könnte, von wegen Badeunfall im Wasser und so, aber dann erinnere ich mich, dass das Camp Omišaj zur Zeit eine deutsche Enklave und das Besetzen von Liegen mit Handtüchern eine typisch deutsche Eigenart ist.
    Also kein Rettungsteam alarmieren, sondern ein entspanntes Morgenbad im Meer nehmen, und dann den ersten Kaffee des Tages in der Sonne genießen.

    Für heute habe ich mir vorgenommen, in den Ort Njimice zu radeln. Aber auf keinen Fall auf der stark befahrenen 102, der Hauptstraße. Am liebsten würde ich entlang des Meeres radeln, aber der Weg ist hinter dem Hafen von Omisalj zu Ende. So die Aussagen sämtlicher zur Verfügung stehender Karten.
    Lediglich der "Camino Krk", der Küstenwanderweg, führt von dort weiter.
    Den aber habe ich gestern Abend beim Walken bereits kennengelernt. Wunderschön, aber kein Weg, den man mit einem normalen E-Bike fahren sollte.
    Marion und Hans kommen an unserem Stellplatz vorbei gefahren. Sie sind auf dem Weg zum "Konzum" und wollen über einen sich parallel zur Hauptstraße befindlichen Schotterweg fahren. Die beiden haben ebenfalls keine Lust auf Tuchfühlung mit Fahrzeugen jeglicher Art auf der 102 zu gehen.
    Das bringt mich auf die Idee für den Weg nach Njivice den Schotterweg zu nehmen, der augenscheinlich auch noch weiter führt.
    Keine gute Idee. Der Schotterweg zum "Konzum", wenn ich schon mal da bin, statte ich dem Konzum doch gleich auch einen Besuch ab, ist sehr steinig und schwierig zu fahren, aber nichts gegen das Stück ab Omisalj.
    Irgendwann ist der Weg für mich und mein Rad nicht mehr befahrbar, zu steil und dazu noch viel zu steinig.
    Ich fahre ein Stück zurück und folge einem ausgewiesenen Rad -und Wanderweg, der auch nicht viel besser ist. Ich bin irgendwo zwischen Omišaj und Njivice, das glaube ich zumindest.
    Endlich kommt eine kleine, asphaltierte Straße, und die führt mich dann.....nach Omišaj. Ich bin im Kreis gefahren.
    Dann eben heute nicht Njivice, sondern noch einmal ein Besuch des hübschen Städtchen Omisalj.
    Später geht es auf dem inzwischen schon bekannten und schönsten zu fahrenden Weg am Meer zurück.
    An der Villa Eva, die eine wunderschöne Terrasse direkt am Meer hat, reserviere ich für den Abend einen Tisch. Die Pizza, die wir beim Vorbeiradeln gestern gesehen haben, sah super aus.
    Es ist bereits Nachmittag, als ich von meiner missglückten Radtour zurück bin.
    Der restliche Nachmittag vergeht mit Baden. Auch heute haben wir Temperaturen jenseits der 30 Grad Marke.
    Gegen Abend radeln wir zum Pizza essen und erleben wieder einen tollen Sonnenuntergang über dem Meer. Und.....morgen nehme ich den Shuttle Bus, um nach Njivice zu kommen.
    Okumaya devam et

  • Mit dem Bus nach Malinska

    7 Eylül 2022, Hırvatistan ⋅ ⛅ 24 °C

    Mit dem Fahrrad können wir nur schwerlich die kleinen Küstenorte erreichen (es sei denn, man ist mit einen MTB Rad unterwegs). Hier fehlt uns wirklich die "Rote Paula", unsere Vespa.
    Dehalb fahren wir (Marion und ich) heute mit dem Shuttle-Bus des Campingplatzes nach Malinska.
    Auf dem Rückweg wollten wir auch noch einen Abstecher nach Njivice machen. Um es vorweg zusagen: Malinska hat uns nicht gerade umgehauen und für Njivice war am Ende keine Zeit mehr.

    Dafür war die Fahrt mit dem Shuttle-Bus ein Erlebnis. Eigentlich ist der Shuttle-Bus kein Service des Campingplatzes, sondern ein selbständiges Taxiunternehmen, das mehrmals täglich Gäste vom Campingplatz nach Malinska und Njivice transportiert, wie mir der Fahrer und Chef des Unternehmens später erzählt.
    Der deutsch sprechende Fahrer ist ein wahres Unikum und unterhält uns während der Fahrt mit seinen Lebensweisheiten und Ansichten. Irritiert fragt er sofort, wo denn unsere Männer wären. Auf meine Antwort, dass wir schon groß und inzwischen auch alt genug wären, um einen Ausflug alleine zu schaffen, schüttelt er bekümmert mit dem Kopf.
    Es folgt eine Rundfahrt über den recht großen Campingplatz. So sehen wir auch Ecken, in die wir bisher noch nicht gekommen sind.
    "Auf der stark befahrenen 102", erzählt uns der Fahrer, "sterben jedes Jahr Radfahrer."
    Wenn ich mir den Verkehr anschaue und die vereinzelten Radfahrer auf der Straße sehe, dann hat das schon was von einem "Kamekaze-Vorhaben".
    "So eine tolle, breite Straße. Warum baut ihr hier keinen Radweg ?", frage ich ihn, als er haarscharf an zwei Radfahrern vorbeifährt. "Das habe ich zu verhindern gewusst," meint er lachend, " mit einem Radweg hier an der Straße, hab ich doch nichts mehr zu tun." Wo er recht hat, hat er recht.

    Auf meine Frage, ob die Saison denn jetzt so langsam ausläuft und die Gäst weniger werden, meint er: "Die Kinder gehen zwar nach Hause. Jetzt kommen aber die Hockeyspieler." "Hockeyspieler?", frage ich irritiert. "Ja," klärt er uns auf, " die mit den Stöcken und den Silberhelmen". "Aaah, er meint uns," erkläre ich Marion und muss lachen. "Nein, nein, ihr doch nicht," versucht er sich aus der Affäre zu ziehen, und erklärt uns schnell die Landschaft, während er überholt und telefoniert.
    In Malinska setzt er uns im Hafen ab. "Nein, vor 16.30 Uhr könnt ihr nicht zurückfahren ,"informiert er uns dann, "es ist gleich 12 Uhr und da habe ich dann Mittagspause." Bezahlen müssen wir gleich, auch die Rückfahrt. " Sonst nehmen sich die Gäste ein anderes Taxi," meint er erklärend und fährt davon. Nun haben wir fast 4 Stunden Zeit, um die Stadt und den Hafen anzuschauen. Malinska ist ein quirliger Ort im Nordwesten der Insel Krk und die Bevölkerung lebt überwiegend vom Tourismus.
    Der Hafen und die lebhafte Uferpromenade bilden das Zentrum des Ferienortes. Seitlich des Zentrums, entlang der Strände, verteilen sich die Ferienhaussiedlungen . Insgesamt gibt es 10 verschiedene und unterschiedliche Strände in Malinska. Die haben wir uns aber nicht alle angeschaut ;-)
    Im Zentrum von Malinska befindet sich ein kleiner Hafen. Bis auf ein paar Ausflugsschiffe liegen hier überwiegend die Schiffe der Touristen. Insgesamt 50 Liegeplätze gibt es.
    Früher war der Hafen der bedeutenste Hafen der Insel KrK. Vor allem landwirtschaftliche Güter wie Holz und Olivenöl wurden vom Hafen Malinksa verschifft.
    1880 wurde Malinksa dann vom Tourismus wachgeküsst. Seit dieser Zeit verkehrt auch eine Schifffahrtslinie zwischen Opatja/Rijeka und Malinska.

    Die Besucher können mit einem U-Boot die Unterwasserwelt der Bucht anschauen oder mit einem der Ausflugsboote Tages- und Halbtagestouren um die Insel Cres und Rab machen. Essen inklusive.
    Im Hafen findet man die Kirche des Hl. Nikolaus. Die moderne Kirche wurde erst Anfang dieses Jahrtausends errichtet.

    Zwischen Malinska und Njivice verläuft der 5 km lange , sogenannte Paradiesweg, der zum größten Teil auch mit dem Rad befahren werden kann.

    Die Stadt und der Hafen sind relativ schnell besichtigt. Und so stürzen wir uns in die vielen kleinen Läden und machen aus der Sightseeingtour noch eine Shoppingtour mit Cocktailpause.
    In einem der kleinen Läden komme ich mit der Besitzerin ins Gespräch. " Mein Deutsch", verrät sie mir," habe ich von den Touristen gelernt. Ich habe nie einen Sprachkurs gemacht."
    Seit 17 Jahren betreibt sie den Laden mit Strandkleidern u.ä. und muss sich gegen mindestens 10 Läden mit ähnlichem Angebot an der Promenade behaupten. In der Saison, die Ostern beginnt und bis Anfang Mitte Oktober geht, je nach Wetter, arbeitet sie 7 Tage in der Woche 12- 14 Stunden. Vom Verdienst muss sie Miete für den Laden, Steuern und ihre Unterkunft in Malinska bezahlen und auch noch genug haben, um von Oktober bis April in Zagreb, ihrer Heimat, leben zu können.
    "Ist schwer, aber geht. So Gott will, geht immer," sagt sie zuversichtlich und berührt dabei das goldene Kreuz an ihrem Hals.
    Um 16. 30 Uhr kommt, pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk, unser Shuttle -Bus vorgefahren. Wieder sind wir die einzigen Fahrgäste. Für eine Besichtigung von Njivice ist es uns inzwischen zu spät geworden. Außerdem wäre dafür noch einmal der volle Fahrpreis fällig.
    Aber der Fahrer ist uns wohl gesonnen und macht einen kleinen Abstecher mit uns durch Njivice, zeigt uns das Restaurant, wo man am besten essen kann und begrüßt dabei den auf der Terrasse stehenden Inhaber aus dem Seitenfenster per Handschlag.
    In der Straße wird es eng und der Bus drückt sich an einem PKW vorbei, dessen Fahrerin nicht weiter fahren will. "Wenn ich habe Führerschein, muss ich fahren, auch wo schwer, sonst zuhause bleiben", ist der Kommentar unseres Fahrers. Auf der 102 gibt es noch das eine oder andere gewagte Überholmanöver, von dem Marion später sagt: "Gut, dass ich nicht soweit vorne saß und das nicht so genau mit ansehen musste."
    Auf Corona ist unser Fahrer nicht gut zu sprechen. "Das hat kaputt gemacht Geschäft," meint er, aber Putin ist viel schlimmer ". Vor Corona und Putin hat er manchmal bis zu 1000 Euro am Tag verdient. "Erst die Leute nicht kommen wegen Corona. Jetzt sie bald zuhause bleiben, weil fehlt Geld. Verrückte Jahr!"
    Nein, um die Energie und Gas macht er sich keine Sorgen. "Kroatien hat genug. Kann Deutschland was verkaufen," meint er gelassen. Mit der Druschba -Pipeline vor der Nase, kann man wohl gelassen sein.

    Am Ende hat er uns wohlbehalten wieder am Campingplatz abgesetzt. Mit dem Auftrag unsere Männer zu grüßen.
    Das richten wir denen dann auch aus, als wir eine Stunde später beim gemeinsamen Grillen diesen Tag noch einmal " Revue passieren" lassen.
    Okumaya devam et

  • Ein kleines Stück "Camino Krk"

    8 Eylül 2022, Hırvatistan ⋅ 🌧 24 °C

    Grau hängen die Wolken am Morgenhimmel. Für heute ist Regen angesagt. Es ist recht warm, und so steht dem morgendlichen Schwimmen im Meer nichts im Wege.
    Wir haben bereits alles eingeräumt und vorsichtshalber die Markise eingefahren, denn bei Gewitterschauern kann es oft starke Windböen geben, die unter Umständen der Markise, trotz aller Sicherung, nicht gut bekommen. Mehrfach haben wir schon bei Wind Markisen gesehen, die übergeschlagen sind. Bevor wir unruhig den Wind beobachten, stellen wir den Stressfaktor lieber ab und fahren das Ding ein.
    Das bedeutet dann aber auch, alles einzuräumen, was nass werden könnte.
    Der Regen klopft erst zaghaft an die Scheibe, dann kommt er wie ein Sturzbach vom Himmel.
    Den Vormittag über sind wir damit beschäftigt, die Stühle aus- und beim nächsten Schauer wieder einzuräumen, bis es endlich trocken bleibt und die Sonne wieder kommt.
    Regen droht immer noch, deshalb wollen wir uns nicht so weit vom Wohnmobil entfernen. Aber eine kleine Tour mit dem Rad über den Platz ist ok. So kommen wir dann auch zur Farm, die ganz am Ende des Platzes liegt. Hier kann altes hartgewordenes Brot abgegeben werden. Die beiden Schweine, für die es gesammelt wird, liegen träge in der Ecke. Ein paar Hühner und mehrere Hähne laufen aufgeregt herum. Die armen Wohnmobile, die in der Nähe dieser kleinen Farm stehen, die werden in aller Herrgottsfrühe durch das Krähen geweckt, das wir sogar bis in unsere Ecke hören können.
    In der Nähe der Farm ist der sogenannte "Auffangplatz". Alle Campingfahrzeuge, die keinen Platz mehr bekommen, können hier zwischenparken. Die "Wiese" hat sogar einen eigenen kleinen Strand. Also Platz findet man auf dem Camp immer, zumal, wenn ich den Aussagen des Fahrers vom Shuttle- Bus glauben darf, der Platz noch um einiges erweitert werden soll.

    Hier am nordöstlichen Ende des Platzes liegt auch eine kleine Taverne am Strand, die wir uns anschauen und weil es dort so nett und romantisch aussieht, spontan einen Tisch für den nächsten Tag bestellen.

    Das Wetter scheint zu halten, und so mache ich mich mit meinen Stöcken auf den Weg zum Camino Krk, der hinter dem Campingplatz verläuft. Ihn hatte ich bei der Walkingtour zum Berg Krk entdeckt und heute möchte ich das Stück bis Omisalj laufen. Das sind zwar nur 5 km von den 107 km, die dieser neu markierte Weg um die Insel führt, aber ich muss ja auch wieder zurück. Schnell voran komme ich auf dem steinigen, schmalen Weg bzw. Pfad nicht. Ich muss aufpassen, dass ich nicht vor Begeisterung über die idyllischen Buchten, die tollen Ausblicke und die mich umgebende Natur vergesse, auf die Beschaffenheit des Weges zu achten, denn das könnte schnell zum Umknicken oder zum Fallen führen.

    Der Jakobsweg ist ein Netz aus Pilgerrouten, die alle in die spanische Stadt Santiago de Compostela führen. Auch in Kroatien und auf der Insel Krk gibt es diese mittelalterlichen Pilgerwege, welche als ca. 107 Kilometer lange Rundstrecke auf der Insel Krk verlaufen. Eigentlicher Startpunkt ist die Kathedrale der Stadt Krk, der Endpunkt ist die Pfarrkirche St. Jakob im Dorf Kornić. Erst vor 3 Jahren, 2019, wurden die Markierungen der Wege durchgeführt, und seit dem kann man einen kroatischen Pilgerpass im Fremdenverkehrsamt in Krk
    für 15 Kuna erwerben.

    Aber auch für Wanderer, Walker und Spaziergänger bieten Teilstücke dieses Weges ein wunderschönes Betätigungsfeld durch eine spektakuläre Naturlandschaft, Wälder, Hügel mit herrlicher Aussicht, alte Burgen und Kirchen, verlassene Dörfer, kleine mittelalterliche Städte, wunderschöne Strände.
    So auch auf dem von mir gelaufenen Stück, das immer direkt am Meer entlang führt und mir außer verträumten Badebuchten auch die liebevoll gestalteten Anlagen der kleinen Hotels und Pensionen offenbart, die die Felsen und Klippen mit einbezogen haben.
    Am Abend geht es mit dem Regen und Gewitter weiter, und so verziehen wir uns relativ früh ins Wohnmobil.
    Okumaya devam et

  • Radtour über die Insel

    9 Eylül 2022, Hırvatistan ⋅ 🌧 20 °C

    Der heutige Tag fängt genauso nass an wie der gestrige. Damit meine ich nicht das morgendliche Bad im Meer, sondern mehr das Wasser von oben. Es regnet. Immer wieder gehen Schauer nieder und das Ganze bei 25 Grad. An irgendwelche Outdoor-Aktivitäten ist nicht zu denken. Deshalb wird der Tag zum Wasch-und Putztag erklärt.
    Ich habe Glück und erwische gleich eine Waschmaschine. Das klappt ja prima. Zu früh gefreut. Erst fällt die Münze durch und ich muss zur Rezeption laufen, um eine neue zu besorgen, dann geht die Maschine auf Störung und ich muss zur Rezeption laufen, um einen Techniker anzufordern und zum Schluss mache ich den Trockner auf, um zu fühlen, wie trocken die Wäsche ist, sie ist noch ziemlich feucht, und beende damit die Trocknerzeit. Früher brauchte man die Hände für die große Wäsche, ich brauche meine Füße, so oft wie ich heute durch den Regen laufen muss.
    Am Mittag regnet es immer noch und der Regen verschafft Zeit, um die gemachten Fotos zu sortieren und abzulegen und Mails zu beantworten. Dann endlich kommt die Sonne und wir können schwimmen gehen.
    Viel Zeit bleibt mir nicht bis zum nächsten angesagten Schauer und bis zum Essen am Abend. Aber für eine kleine Radtour quer über die Insel wird es reichen. Die Insel entdeckt sich nicht im Liegestuhl.

    Zunächst muss ich die stark befahrene 102 überqueren. Nicht so einfach, denn die Fahrzeuge sind schnell.
    Aber als ich dieses Hinderniss bewältigt habe, gehört mir die wunderbar geteerte 103 fast allein. Ich halte mich in Richtung Voz und komme an der "Immortelle Farm" vorbei. Die Anlage ist wie ausgestorben. Die dazugehörigen Felder abgeerntet. Was sind denn Immortellen?
    "Immortelle, auch Currykraut genannt, ist im Mittelmeerraum beheimatet. Genutzt wird sie als Gewürzpflanze. Die Immortelle ist eine der vielseitigsten Heilpflanzen und wird aufgrund ihrer speziellen Inhaltsstoffe bei Blutergüssen, Muskelverspannungen und Sportverletzungen eingesetzt. Ihr würziger Duft erinnert an Curry, weshalb Immortelle auch als "Currykraut" bekannt ist. Aha, und die werden hier angebaut und dann ätherisches Öl daraus destilliert.
    Schilder weisen darauf hin, dass man die Farm besichtigen kann.
    Ich fahre weiter, und schon kurze Zeit später tut sich ein Wannsinns- Panorama unter mir auf. Immer wieder halte ich auf der steil abfallenden Straße an , um zu gucken und Fotos zu machen. Bald taucht die Brücke von Krk im Sichtfeld auf. Ich höre sogar den Verkehrslärm der Küstenstraße vom Festland.
    Tief unter mir steht ein einsames Wohnmobil am Strand. Ich fahre bis zur St.Josef Kirche, dann geht es zurück, den Berg wieder hinauf, denn die ersten Regenwolkenn ziehen auf. An der Abzweigung zu der Bisurujika Höhle fahre ich noch ein Stück den Wander- und Radweg und werde mit einer herrlichen Landschaft und einem fantastischen Blick belohnt. Auf einem Steinhaufen am Rande des Weges hat jemand einen Steinturm gebaut. Was war noch einmal die Bedeutung der Steintürme? Hier in Kroatien heißen sie übrigens "gromila".
    Steinstapel an Wanderwegen werden schon seit Jahrhunderten gebaut. Dieses Ritual stammt aus der Bronzezeit. Aufeinander gestapelte Steintürme haben in verschiedenen Kulturen auch unterschiedliche Bedeutungen. Gemäß der griechischen Mythologie werden die Steintürme mit Hermes, dem Gott der Reisenden, in Verbindung gebracht.
    Da fällt mir ein, dass ich das Camino Schild gesehen habe, also wieder auf einem Pilgerweg unterwegs bin.
    Am Jakobsweg gibt es neben den Wegmarkierungen und Zeichen zusätzlich noch verschiedene Steinmännchen bzw. Steinhügel am Wegesrand. Schnell baue ich auch einen Steinturm, nach dem Motto: "Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen".
    Es wird Zeit zurückzufahren. Um 17.00 Uhr soll der Regen kommen. Aber einen kleinen Abstecher zum Flughafen Rijeka mache ich doch noch. Der allerdings ist wie ausgestorben. Keine Menschenseele in der Abflughalle. Nicht mal die Bar ist besetzt. Zurück geht es zum Campingplatz und noch bevor ich die 102 überquere, bietet sich mir ein beeindruckendes Bild auf das Meer und das dahinter liegende Festland.
    Ich schaffe es vor dem Regen zurück zu sein bzw. der Regen hat sich inzwischen verflüchtigt.
    Bereits wenig später geht es in die Taverne zum Essen. Das Ambiente am Meer ist herrlich, das Essen super und zum Schluss gibt es noch einen traumhaften Sonnenuntergang.
    Okumaya devam et

  • Regen-Sonne-Reibekuchen

    10 Eylül 2022, Hırvatistan ⋅ ☀️ 23 °C

    So langsam nervt das Schauerwetter etwas. Campingmöbel rein, Campingmöbel raus. Schon sind wir geneigt, allen Erfahrungen zum Trotz, die Markise draußen zu lassen, da fegt am frühen Nachmittag ein Schauer über dem Meer heran, der so viel Wind im Gepäck hat, dass die Wellen mit dicken, weißen Schaumkronen an den Strand klatschen.
    Um uns herum werden einige Leute hektisch. Der Wind hebt die Markise. Mit Körpereinsatz versucht man das zu verhindern und sie an ihrem Platz zu halten.

    Dann lieber aus- und einräumen, denke ich, als ich mir das Treiben aus dem Womo heraus anschaue.

    Irgendwie muss meine Erzählung von der gestrigen Raderkundung wohl auf Interesse gestoßen sein, denn nicht nur Marion, sondern auch die "mitgeführten Herren" ( diese Bezeichnung sorgt immer wieder für lustigen Gesprächsstoff) sind ganz interessiert und möchten die Gegend um Voz auch mal sehen.
    Wir starten um 11.00 Uhr und heute ist alles etwas anders . Das Überqueren der 102 ist wirklich nichts für Angsthasen. Es ist so, als müsse man mit den Rad mal gerade die Autobahn überqueren.
    Heute, am Samstag, ist noch mehr Verkehr, bedingt durch die An- und Abreise.
    Es gibt zwar eine Ampel, aber die ist schon seit Tagen ausgefallen.
    Letztendlich sind wir alle vier auf die andere Seite gekommen. Es sind jedenfalls keine Ausfälle zu verzeichnen.

    Alles in allem ist heute unterwegs viel mehr Betrieb .Sogar die Immortelle n Farm hat geöffnet und kann besichtigt werden. Die Sicht ist heute noch grandioser.
    Der Flughafen, der gestern wie verwaist war, ist heute voller Menschen. Taxen fahren vor und stehen in Warteposition. Selbst der kleine Biergarten ist voller Menschen. Hier machen wir die Pause, die ich gestern gern gemacht hätte.

    Die Anwesenheit der Taxen bringt mich auf die Idee, nach dem Preis für eine Fahrt nach Vbrnk zu fragen, denn mit dem Fahrrad kommen wir dort nicht hin und öffentliche Verkehrsmittel gibt es nicht. Ca.600 Kuna /80 € soll die Fahrt vom Campingplatz aus in den 15 km entfernten Ort kosten. Ganz ordentlich. Wieder bedauere ich, dass wir die Vespa nicht dabei haben, denn mit dem Rad kommt man nicht wirklich zu den Highlights der Insel. Als mir unser Nachbar, der mit dem Wohnwagen da ist, gsnz begeistert von seinen Fahrten nach Krk, Baska und Vrbnk erzählt bin ich richtig ein bißchen gefrustet. "Mit dem Wohnmobil ", meint er,"kommt man dort zwar überall hin, aber mit dem Parken ist es unmöglich "
    Ich hoffe, dass das nächste Woche, wenn wir weiterfahren, etwas besser klappt.
    Montag ist die versprochene Woche Badeurlaub herum und unser nächstes Ziel wird das ca 200 km entfernte Zadar sein.
    Die Sauson läuft hier auf dem Camping munter weiter. Am Abend sind alle Parzellen wieder besetzt.
    Am Nachmittag, als ich vom Konsum zurückkomme, gab es sogar einen langen Stau beim Check- In.
    Mal schauen, wie sich das so weiter entwickelt.

    Apropos Konsum: nicht nur in Deutschland sind die Lebensmittelpreise gestiegen, auch hier in Kroatien haben die Preise kräftig zugelegt. Der Liter Milch z.B 2,40 € . Die Kugel Eis um 2 Euro. Für unser alkoholfreies Bier, das wir im Biergarten am Flughafen getrunken haben, waren 40 Kuna / 5.50 € auch nicht gerade ein Schnäppchen.
    Wenn das so weiter geht -in der Saison kosten die Campingplätze teilweise schon bis zu 100 Euro- kann sich nicht mehr jeder Urlaub in Kroatien leisten.

    Der Spätnachmittag ist dann wieder badetauglich, die Sonne scheint und den Himmel kann kein Wösserchen trüben.

    Marion hat gegen Abend zum Reibekuchen- Essen eingeladen. Der leckere Geruch frisch gebratener Puffer zieht über den Platz und der Einladung wären sicher gern noch mehr Leute gefolgt.

    Der Tag verabschiedet sich mit einem tollen Sonnenuntergang, während die Nacht mit einem Vollmond aufwartet, der mit den Lichtern von Rijeka um die Wette zu leuchten scheint
    Okumaya devam et

  • Archäologischer Park Mirine - Fulfinum

    11 Eylül 2022, Hırvatistan ⋅ ☀️ 24 °C

    Heute ist unser letzter Tag in Omisaj. Das Wetter lässt eine Radtour/Wanderung zum Archäologischen Park Fulfinum-Mirine zu.
    Von meinen Mitreisenden hat keiner Lust mich zu begleiten, denn der Park ist etwas schwierig zu erreichen und es erwarten mich bestimmt wieder etliche Höhenmeter
    Zunächst fahre ich über die Schotterstrecke nach Omisaj. Die Karte hat gezeigt, dass es Sinn macht die Anlage von oben, und nicht vom Meer aus anzufahren, weil man am Meer nicht um die Felsen fahren kann. Im Ortskern von Omisaj ist die Ausgrabungsstätte ausgeschildert.

    Es geht flott bergab. 12 Prozent Gefälle, die auf den Rückweg wohl oder übel zur Steigung werden.
    Die asphaltierte Straße ist wenig befahren. Eine kleine Rast wird eingelegt unter den Bäumen des örtlichen Friedhofs.

    Dann geht es weiter. Es rollt gut, bis ein Wegweiser meine Fahrt auf der Straße beendet und mich auf einen schmalen Weg mit vielen Steinen schickt. Radfahren....Fehlanzeige. Schieben ist angesagt. Gut 1 km wie ein Schild verrät. Nach 10 Metern gebe ich auf. Der nächste Baum ist meiner, bzw. der meines Rades, denn das wird dort angekettet. Bei dem steinigen Weg habe ich genug zu tun, auf meine Füße zu achten, die dummerweise in Sandalenstecken, da kann ich nicht noch ein E-bike schieben.

    Die Landschaft fasziniert mich. Wild und unberührt. Ich komme mir vor wie am Ende der Welt. Außer dem Zirpen einiger Insekten ist nichts zu hören. Und hier haben vor über 2000 Jahren schon Menschen versucht eine Stadt zu bauen.
    Die Stadt Municipium Flavium Fulfinum, die als Altersitz für römische Veteranen angelegt wurde. Als erstes sehe ich zwar die Ruine der Kirche, aber ich folge dem Schild zum Forum.

    Was riecht denn hier nur so streng? Dann sehe ich die schwarzen, kleinen Kugeln, die Schafe hinterlassen und versuche nicht hineinzutreten. Die ausgegrabenen Überreste geben Grund zur Annahme, dass Fulfinum eine Stadt mit ausgeprägter Zivilisation war.
    Es gab Straßen, ein Forum, Wasserversorgung und städtischen Einrichtungen wie Tempel, Stadtvillen, Wohnviertel, öffentliche Gebäude, Bäder, einen Markt usw. in dieser heutigen Wildnis.
    Ein Stückchen weiter, direkt am Meer, sind die Überreste einer ersten, christlichen Kirche zu sehen.

    Es ist angenehm hier am Meer und ich nutze die "alten Steine" für eine kurze Pause, bei der ich überlege, ob ich nicht doch das Rad holen soll. Ich entscheide mich dagegen, was eine gute Idee ist, denn dem schönen Weg am Meer setzt nach wenigen hundert Metern ein Zaun ein Ende.

    Zurück geht's den steinigen Weg zum Rad, das brav am Baum auf mich gewartet hat. Dann folgt der Aufstieg nach Omisalj, für den ich mich in der Konoba an der Kirche mit einem Cappucino belohne, bevor es auf dem bekannten Weg am Meer zurückgeht.

    Als ich an der Rezeption vorbei fahre und sehe, dass wenig Betrieb ist, nutze ich die Situation und checke schon mal aus und bezahle. Das brauchen wir dann morgen früh nicht mehr zu machen.
    Letztendlich hat der Platz mit Gebühren und Kurtaxe mit der ACSI Karte knapp 23 Euro gekostet. Das ist für diesen 5 Sterne Platz ein guter Preis. Der Platz ist ziemlich neu, Sanitär ist sauber und reichlich und die ACSI Plätze sind mit 80 qm auch für ein größeres Mobil groß genug, wie wir feststellen konnten. Durch die Terrassen hat jeder Platz Meerblick, allerdings sind die oberen Plätze mit großen Mobilen, Wohnwagen oder gar Wohnmobil mit Hänger schwerer zu erreichen.
    Besser stehen größer Mobile auf den Plätzen unten am Strand, die auch viel größer sind, die gibt es allerdings nicht zum ACSI Preis, sondern zum normalen Tarif.
    Alle Plätze haben Wasser/Abwasser/Strom am Platz und der Platz eigene Strand ist selten weiter als 50 m entfernt.
    Alles in allem ein schöner Platz.
    Ein kleines Minus bekommt er von mir wegen der Flugzeuge, deren Einflugsschneise direkt über dem Camping liegt. Aber es sind nicht so viele Starts und Landungen am Tag und nachts gar nicht. Ein weiteres kleines Minus ist der Blick auf die Industrieanlagen und die etwas abseits gelegene Lage, wenn man die Insel erkunden möchte. Ohne Motorisierung ist das schwer möglich, denn Radfahren ist meist nur mit einem MTB möglich. Der Shuttle-Bus fährt mehrmals täglich nach Omisalj Nievice und Malinska und nach Stadt KrK auf Anmeldung.

    Wir packen am Abend. Morgen geht es endlich weiter.
    Okumaya devam et

  • Von Krk nach Zadar

    12 Eylül 2022, Hırvatistan ⋅ ☀️ 21 °C

    Heute geht es endlich weiter. Wie schön, dass das Schauerwetter vorbei ist und wir für die Fahrt auf der Küstenstraße bis Senj das schönste Wetter haben, um die spektakulären Ausblicke auf die Inseln und das Meer genießen zu können.
    Da wir gestern schon bezahlt haben, geht es zügig vom Platz. So sind wir um kurz nach halb zehn schon auf der Brücke zum Festland und können noch einmal auf den Strand von Voz und die steile Straße schauen, die wir mir den Rädern gefahren sind.
    Nach der Brücke geht es auf dem Festland in Richtung Split weiter. Eine wunderschöne Fahrt, die zumindest mir, super Blicke auf das Meer erlaubt. Wir fahren vorbei an Crikvenica, einem charmanten Küstenort mit Sanatorien und Wellness-Oasen.
    Vor Senj gibt es viele, kleine Auto-Kamps, die schön gelegen und zum größten Teil auch einfach anzufahren sind.
    Senj selbst ist eine der ältesten Städte an der Nordadria und eine der ältesten in Kroatien. Von weitem können wir schon die Wohnmobile im Autocamp Senj am Meer stehen sehen. Der Platz sieht voll aus. Schon zwei Mal war Senj mit der Festung Nehaj für uns ein Etappenziel.
    Hinter Senj fahren wir in die Berge. Es gibt wieder jede Menge Serpentinen, Kehren und Kurven zu fahren, bis wir uns vom Meer bis auf fast 1000 Meter hoch geschraubt haben. Dann geht's bergab und wenig später auf die Autobahn, die mautpflichtig ist. Für die 130 Kilometer beste Autobahn mit Tunneldurchfahrten bezahlen wir bis Zadar 18 Euro.
    Auf dem Camping Falkensteiner in Zadar haben wir vor ein paar Tagen 2 ACSI Plätze reservieren lassen. Das war augenscheinlich nötig, denn der Platz ist ziemlich ausgebucht. Mit 2 Fahrzeugen ist es immer etwas schwieriger unterzukommen.
    Wenn die Fahrer gemeint haben, mit der Ankunft auf dem Camping ihr Tagewerk vollbracht zu haben, da haben sie sich getäuscht. Denn das Einparken auf die Stellflächen mit vollbelegten Plätzen nebenan, davor und dahinter, stellt noch einmal eine Herausforderung dar. Irgendwie sind immer Hecken, Bäume, eine Markise oder ein anderes Wohnmobil im Weg. Millimeterarbeit ist gefragt......und gute Nerven
    Aber dann stehen die Womos und wir können uns auf der Parzelle einrichten und den Platz und den angrenzenden Strand, der öffentlich ist, erkunden. Und natürlich wird das Meer getestet, das hier nicht ganz so klar ist, aber dafür mit Wellen dienen kann.
    Ein Spaziergang am Strand, um der Sonne beim Untergang über dem Meer zu zusehen, beendet diesen erlebnisreichen Tag
    Okumaya devam et

  • Zadar entdecken

    13 Eylül 2022, Hırvatistan ⋅ 🌙 21 °C

    Zadar erkunden

    Was gibt es heute zu berichten?
    Seit gestern sind wir in Zadar auf dem Camping Falkensteiner.
    Zadar ist eine Stadt an der dalmatinischen Küste.

    Ich bin schon sehr früh wach, hole Brötchen und teste das Meer mit einem Morgenbad. Es ist kurz nach sieben und noch ist es relativ ruhig auf dem Platz. Auch im Meer tummeln sich nur eine Handvoll Frühschwimmer in den Wellen.
    Sehr schön und sehr angenehm, denn der Platz ist tagsüber sehr quirlig und vor allem sehr voll. Er bietet zwar alle Annehmlichkeiten, die wir aber nicht unbedingt brauchen. Mir ist er einfach zu eng und zu "rummelig".

    Auch das Umfeld, es gibt hier etliche große Hotels,
    vermittelt das Gefühl, mitten in der Hochsaison gelandet zu sein.

    Nach dem Frühstück steht eine Erkundung Zadars an. Das geht ganz gut mit dem Rad immer an Meer entlang. Nebenbei werden auch noch ein paar Sehenswürdigkeiten, die auf dem Weg liegen, mitgenommen.
    Zum Beispiel einen alten Bunker, der sich irgendwo am Meer versteckt. Er ist es nicht wert, dass wir ihn extra suchen müssen. Zerschossene Mauern und Müll.
    Dafür ist der kleine Strand dahinter sehr hübsch, an dem auch einige Wohnmobile stehen. Er gehört zum Autocamp Borik und es gibt hier sogar 2 Stromsäulen.

    Der Weg entlang des Wassers zieht sich ganz schön. 8 km haben wir auf dem Tacho, bis wir in der Altstadt angekommen sind. Aber der Weg ist wirklich super und bietet immer wieder einen schönen Blick auf die Kirche St. Donatus, die ein wertvolles Denkmal der Architektur des frühen Mittelalters in Kroatien und ein Symbol der Stadt Zadar ist.

    Auf dem Weg liegt auch noch der Garten der Villa Attila, in dem sich eine weitere Sehenswürdigkeit befindet : die Sphinx. Viele Geschichten ranken sich um die übergroße Betonfigur, die ein reicher Zadarer, nach den frühen Tod seiner Frau zu ihrem Gedenken hat errichten lassen. Der Ĺegende nach, soll sie romantische Wünsche der Menschen erfüllen.

    Eine weitere Besonderheit finden wir etwas weiter. Dort, wo die großen Yachten der Reichen und Schönen vor Anker liegen, fährt ein Fährmann in einem historischen Ruderboot, Fußgänger vom Pier zur Altstadt und kürzt so den Weg dorthin um einiges ab.
    Da er keine Räder mitnehmen kann, bleibt uns nichts anderes übrig, als weiter um das Hafenbecken herumzufahren, bis wir zur Fussgängerbrücke kommen, die über das Wasser führt.

    Durch das Tor in der alten Stadtmauer schieben wir die Räder, und dann weiter durch die Gassen. Bekannt sind vor allem die römischen und venezianischen Ruinen in der auf einer Halbinsel gelegenen Altstadt. Viele Touristen sind, wie wir, hier unterwegs.
    Musik ist zu hören. Auf dem Volksplatz führt eine Folkloregruppe traditionelle Tänze vor. Wir schauen ein wenig zu, bevor wir mit unsere Räder weiter schieben. Vor der Donatus Kirche, deren Turm man auch besteigen kann, macht wir eine "Eis-Pause", bevor es weiter zur Meeresorgel und zum "Sonnengruß" geht.
    Die Meeresorgel können wir zunächst nicht finden, weil die nämlich gar nicht zu sehen, sondern nur zu hören ist. Die Stufen am Meer, auf denen so viele Menschen andächtig sitzen und lauschen, ist eine Installation, unter der sich eine erfindungsreiche Konstruktion verbirgt, ein
    geniale System aus Resonanzkammern, das durch die Mereswellen immer wieder neue Melodien produziert.
    Direkt daneben befindet sich der Sonnengruß.
    Dieses Denkmal besteht aus 300 mehrschichtigen, gläsernen Solarzellen, die tagsüber die Sonnenenergie auffangen und nach Sonnenuntergang eine spektakuläre Lichtshow am Meer erzeugen.
    Für heute haben wir genug gesehen und gehört. So fahren wir, mit einem Abstecher zum Lidl, zurück zum Campingplatz, wo Liegestuhl, Meer und Strand wechselnder Weise den Nachmittag bestimmen
    Leckeres Essen gìbt es am Abend in dem "Restaurant Mijo", das in einer Seitenstraße in der Nähe des Campingplatzes liegt. Als wir zurückkommen stehen wenigstens 5 Wohnmobile auf dem Parkplatz des Campings, die die Nacht dort verbringen müssen, bevor sie morgen einen Platz zugewiesen bekommen.
    Okumaya devam et

  • Ďiklo

    14 Eylül 2022, Hırvatistan ⋅ ⛅ 26 °C

    Es ist doch enorm, wie sich die Situation ändert, wenn man sich ein paar Meter vom Zentrum des Geschehens fort begibt.
    Nachdem ich den Vormittag mal wieder mit meinem Rücken im "Clinch" lag und zumindest ein "Unentschieden" mit Körnerkissen (wirkt etwas befremdlich in Verbindung mit einem Bikini), Rheumasalbe und Schmerztablette ausgefochten habe, steht einer kleinen Radtour nichts mehr im Weg.
    Vom pulsierenden Zadar hatten wir am gestrigen Tag etliche Eindrücke mitnehmen können, daher schlage ich die entgegengesetzte Richtung am Meer entlang ein.
    Schon nach kurzer Zeit wird die Straße schmaler und der Verkehr weniger. Es geht entlang an bunten Häusern, an denen lilafarbene Bougainvillien hochklettern. In den vorgelagerten Gärten wachsen Feigen und Olivenbäume, die voller Früchte sind. An fast jedem zweiten Haus hängt oder steht ein Schild mit Aufschrift: "Appartmenti", "Pension", oder "Rooms". Der Tourismus abseits der riesigen Hotelanlagen, Marinas und Campingplätze.
    Es ist ruhig. Entspannt liegen hier die Gäste auf einem schmalen Kiesstreifen jenseits der Straße in der Sonne. Hin und wieder lädt eine kleine Bar zum Einkehren ein.
    Ein winziger Hafen mit ein paar Booten lenkt meinen Blick auf sich, und dabei sehe ich das Schild, das zum historischen Zentrum von Diklo weist. Ich schließe das Rad im Hafen an. Dann gehe ich die schmale Straße zur Kirche hoch. Alte Steinhäuser, dicht aneinander gebaut und in unterschiedlichen Renovierungszuständen prägen den Ort. Ausser einer kleinen Katze, die mir schnurrend um die Füße läuft, wirkt der Ort ausgestorben.
    Doch dann höre ich Stimmen, die aus einer engen Gasse zu mir dringen. Ein paar alte Männer sitzen dort auf Stühlen, die, wie ich später feststelle, zu einer Bar gehören.
    Ziemlich weit oben im Ort und in der Sonne leuchtend, grüßt die Kirche mit einem kleinen Vorplatz . Die Kirche "Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz" ist ein einschiffiger Bau mit einem Satteldach und einem Glockenturm. Sie wurde an der Stelle einer älteren Kirche aus dem 8. Jahrhundert errichtet. Zu Ehren ihrer Schutzheiligen "Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz" tragen die Bewohner jeden ersten Sonntag im Oktober eine Statue der Heiligen bei einer feierlichen Prozession und Messe.
    Kaum zu finden, weil sie so zwischen die Wohnhäusern gebaut ist, ist die 2. Kirche. Erst ein Schild macht mich darauf aufmerksam, dass sich hier die Kirche St. Martin befindet.
    Die Kirche St. Martin ist eine romanische Kirche im Herzen des alten Diklo aus dem 11. bis 12. Jahrhundert und gehörte zum Klostergut St. Krševan. Ebenfalls hier hat sich die Burg Strmic befunden, von der allerdings nur noch der mittelalterliche Turm steht.
    Nach der kleinen Ortsbesichtigung setze ich meine Radtour am Meer fort. Endlich mal eine Straße, die ich nicht mit jeder Menge Autos oder behindernden Steinen und Schotter teilen muss.
    Es rollt herrlich in der Sonne mit der kühlen Brise und dem steten Blick aufs Meer, dass ich beinahe an der Taverna vorbeigefahren wäre, auf deren Terrasse ein paar Gäste beim Aperitif sitzen.
    Ein Blick in die ausgelegte Karte zeigt ein vielfältiges Angebot von Fisch und Meerestieren.
    Ich folge der Strandstraße weiter, bis sie zu einem Schotterweg wird. An dieser Stelle befindet ich eine weitere kleine Votivkirche, die Kirche St.Peter, die, der Legende nach, ein Seemann für seine Rettung aus dem Meer an dieser Stelle hat bauen lassen.

    Da ich Schotterwege in den vergangenen Tagen genug unter den Reifen hatte, fahre ich die asphaltierte Straße zurück und verlasse die ruhige Strandstraße, um auf der verkehrsreichen Straße an den Hotelanlagen vorbei, zum Leuchtturm am Puntamika, in der Nähe des Bunkers zu kommen. In der dortigen Strandbar "Bamboo" kehre ich ein. Von ihr aus, direkt am Meer sitzend, hat man einen besonders schönen Blick auf die gegenüber liegende Insel Pag und auf die Altstadt von Zadar. Dort im Hafen liegen heute gleich zwei große Kreuzfahrtschiffe. "Dann wird die Altstadt noch etwas voller sein," denke ich.
    Zurück am Campingplatz, tauche ich einmal kurz ins Meer, bevor wir gemeinsam mit Hans und Marion mit einem Aperitif unseren Grillabend einläuten.
    Danach ist zusammenpacken angesagt, denn morgen geht es weiter.
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  • Vom Meer zum Vransko See

    15 Eylül 2022, Hırvatistan ⋅ ☁️ 24 °C

    Wir verlassen heute das sehr touristisch Zadar und den Camping Falkenberger, der sehr voll ist.
    Es ist überhaupt sehr voll in Kroatien, was Camping -Fahrzeuge betrifft. Das Klientel hat sich allerdings etwas verändert. Man trifft jetzt überwiegend auf ältere Paare, junge, kinderlose Paare oder Familien mit Kleinkindern. Auch sind wesentlich mehr Österreicher und Schweizer anzutreffen.
    Aber egal, wer woher kommt und welche Familienkonstellation vorliegt, für Mitte September ist es einfach sehr voll.

    Da wir wegen des zu erwartenden Regens, er kam heute morgen um sechs, bereits am Abend vorher alles eingeräumt und verstaut haben, kommen wir pünktlich und vor allem einfach von der Parzelle.
    Das Wohnmobil gegenüber ist bereits vor uns gestartet und überlässt uns damit genügend Platz zum Herausfahren und Wenden.

    Das Aus -Checken geht auch zügig vonstatten, so dass wir bereits um 9.30 Uhr im "Stop and Go" Verkehr stehen, der sich auf der Umgehungsstraße um Zadar in südlicher Richtung aus der Stadt bewegt.
    Endlich haben wir auch den letzten Discounter, die letzte Werkstatt, Fabrik und Verkaufshalle des riesigen Gewerbezentrums am Stadtrand hinter uns gelassen und können auf der Küstenstraße direkt am Meer entlang fahren.
    In Sukušan, das wir durchfahren, ist gerade große Pause und unzählige Schülerinnen und Schüler drängen sich am Fahrbahnrand, und versuchen die Straße zu überqueren, um in der "Pecara" (Bäcker)
    ein Frühstück zu holen.

    Leider ist es sehr bewölkt und es sieht alles etwas grau in grau aus.
    Zwischen Sukušan und "Sveti Petar" reiht sich ein kleines Autokamp am Meer an das nächste. Doch die sind heute nicht unser Ziel. Wir wollen an den gut 40 km entfernten "Vransjko Jezero", den "Vraner See" in das "Kamp Vranjsko" , das uns empfohlen wurde.

    Zwischen "Sveti Filipo "und "Sveti Filip i Jacov" , im Ort "Turanj", kann ich ein Hochzeitspaar am Strand sehen. Bestimmt wollen die sich auf der Insel Galešnjak trauen lassen. Die Insel Galešnjak, auch Island of Love genannt, wegen ihrer Herzform, liegt zwischen der Insel Pašman und der Stadt Turanj auf dem kroatischen Festland. Es ist eines der wenigen natürlich vorkommenden herzförmigen Objekte der Welt.
    Galesnjak erregte 2009 zum ersten Mal öffentliche Aufmerksamkeit, als Google Earth seine einzigartige Form aufzeichnete. Heute trägt die Insel den Spitznamen „Insel der Liebe“ oder „Insel der Verliebten“ und ist ein sehr beliebtes Reiseziel für Paare. Viele kommen für Flitterwochen auf die Insel, um wichtige Jahrestage zu feiern, und junge Männer wählen Galesnjak oft als Ort, an dem sie ihrem Geliebten einen Heiratsantrag machen. Die Insel ist allerdings unbewohnt.

    Wir fahren durch Sveti Filip i Jacov. Auch hier gibt es einige Autokamps.

    Dann können wir schon "Biograd na Moru" auf einer Landspitze liegen sehen. Jetzt ist es nicht mehr weit bis nach Pakoštan und zu dem Camp am See.
    Im Kamp angekommen, werden uns zwei Plätze genannt, die wir nehmen könnten. Einer davon direkt am See. Wir schauen uns die offerierten Plätze an. Das war wohl nichts. Auf dem Platz direkt am See steht bereits ein Wohnmobil und der andere Platz hat einen Baum mitten auf der Parzelle. Das klappt mit den großen Womos nicht. Wir suchen uns selbst Plätze und das ist dann auch ok.
    Es ist sehr windig, und wir sind froh, den Wagen gegen den Wind gestellt zu haben. So dient uns das Womo als Windschutz. Das Kamp liegt zum größten Teil in einem Kiefernwald. Und es strahlt eine ganz andere Atmosphäre aus, als der Campingplatz in Zadar. Es liegt eine Ruhe und Gelassenheit über dem Platz. Vielleicht liegt es daran, dass viele Plätze nicht besetzt sind, oder dass der kleine Strand wegen des Wetters verwaist ist? Ich weiß es nicht. Uns gefällt es ziemlich gut hier. Wir setzen uns windgeschützt vorm Wohnmobil mit Hans und Marion zusammen und trinken ein Glas Sekt auf den schönen Platz.
    Das Wetter lässt keine großen Aktionen an diesem Tag mehr zu. So bleibt es heute bei der Erkundung des Platzes und des Strandes.

    Am späten Nachmittag vertreibt Regen und Gewitter uns dann ganz ins Wohnmobil. Eine ziemliche Regen- und Gewitterfront zieht über Kroatien hinweg, die aber im Norden viel heftiger zu sein scheint, als hier bei uns. Morgen ist auch noch ein Tag und da wird das Wetter hoffentlich besser sein.
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  • Pakoštane- zwischen See und Meer

    16 Eylül 2022, Hırvatistan ⋅ ⛅ 23 °C

    Seit gestern sind wir am "Vranjsko Jezero", am Vranersee, wie er auch genannt wird.
    Der Vraner See ist der größte See Kroatiens und liegt in Dalmatien zwischen den Städten Zadar und Šibenik.
    Er ist 30 km² groß und gilt seit 1999 als geschütztes Gebiet in Kroatien. Trotz der unmittelbaren Nähe zum Meer ist er ein Süßwassersee mit einer artenreichen Vogelwelt. Etwa 30 ha dieses Gebietes stehen als ornithologisches Reservat unter Naturschutz. Der See gilt als fischreich.

    Wir stehen in unmittelbarer Nähe des Sees auf dem Camping Vranjsko, der, sehr schön angelegt, größtenteils unter Kiefern liegt. Es gibt einen kleinem Markt, ein super gepflegtes, modernes Sanitärgebäude, Strom und V+E direkt auf den wirklich großen Plätzen. Das Ganze zum ACSI Preis von 18 Euro.

    Wander-und Radwege habe ich auch reichlich in der Nähe ausgewiesen gesehen.

    Nachdem das Wetter gestern weitere Aktivitäten verhindert hat, ist heute wieder schönstes Sonnenwetter. Ideal für eine kleine Radtour nach Pakoštane, das gerade mal 3 km entfernt ist.

    Vier Nationalparks (Kornati, Krka, Paklenica und Plitvicer Seen) und zwei Naturparks (Telašćica i Vransko jezero) umgeben Pakoštane.

    Unsere Fahrt führt entlang einer nicht so stark befahrenen Straße, vorbei an Wiesen, Brachland, aber auch an Weinfeldern.

    An der Promenade angekommen, bietet sich uns ein tolles Bild. Weiße Boote schaukeln im blauen Wasser und im Hintergrund die Insel "Veli Skolj", eine unbewohnte Insel in der Adria mit nur 1,5 km Länge.

    Noch viel kleiner ist die Insel "Oticic Sveta Justina". Auf der kleinen Insel "St. Justina" gibt es als einziges Gebäude nur die gleichnamige Kirche aus dem 17. Jahrhundert. Schon der Blick von der Promenade zeigt die romantische Seite des Inselchens, das für Konzerte vor der kleinen Kirche genutzt wird und dem Publikum dann eine perfekte Kombination aus Sommer, Romantik und klassischer Musik bietet.

    Beide Inseln sind nur mit dem Boot zu erreichen, die hier an der Promenade reichlich zu mieten angeboten werden.

    Im Ort merkt man die Zeit der Nachsaison. Es ist zwar alles noch geöffnet, aber es gibt keine Menschenmassen mehr, die sich durch die Gassen schieben oder den Strand bevölkern.
    Alles ist gemächlicher und entspannter geworden.
    Der Mittelpunkt von Pakostane bildet die katholische Kirche "Himmelfahrt des Herren"
    Mit den Rädern fahren wir an der Promenade entlang, die später in einen Kiesstrand übergeht. Darüber befinden sich zwei oder drei Autocamps. Eine tolle Lage mit Blick auf das Meer. Die Stellplätze sind voll. Hier ist von Nachsaison noch nichts zu merken.
    Nach Aussage einer Frau, die vor ihrem Womo sitzt, sind die nur zu haben, wenn man sie mindestens ein Jahr vorher reserviert. Bis Mitte Oktober ist alles ausgebucht. Auf dem Camp Nordsee, eines der Camps hier oberhalb des Strandes, haben wir bereits vor über 20 Jahren schon gestanden.

    Zurück geht es in den Ort. Privatleute bieten vor ihren Häusern Wein, Olivenöl, Obst usw. an.
    Der Besuch in einer Strandbar mit Blick auf die Inseln schließt diese erste Erkundung von Pakoštane ab.

    Auf dem Rückweg bietet sich der Einkauf in dem Supermarkt "Plobine" an, der gut sortiert , ca. 2km entfernt vom Campingplatz ist.

    Am Nachmittag wird Sonne und See noch einmal ausgenutzt, denn für morgen ist den ganzen Tag Regen angesagt, der heute Abend schon einsetzen soll. Aber vielleicht findet sich morgen doch noch die Möglichkeit, die Ausgrabungen der alten Kirche in der Nähe, den Vogellehrpfad und das "Fledermaushotel" aufzusuchen. Wir werden es sehen.
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  • Regentag am Vranjsko See

    17 Eylül 2022, Hırvatistan ⋅ 🌬 13 °C

    Eigentlich müsste es heißen: "Unwetter- Warntag" am Vranjsko See, denn seit gestern verkünden Wetter-Online sowie die Medien permanent Starkregen und Windböen bis zu Windstärke 10 . Auf der Wetter-Grafik im Netz sieht alles sehr bedrohlich aus, was sich da ankündigt. Also kein Tag, an dem man sich allzuweit vom Campingplatz entfernen sollte.
    Vormittags ist sogar noch etwas Sonne mit im Spiel, wenn auch der Wind bereits kalt und kräftig pustet und dunkle Wolkengebirge auftürmt.
    Was fängt man mit so einem Tag an? Heute ist, wenn ich mich recht erinnere, Samstag. Da passt eine Aufräum-und Putzaktion im Mobil doch ganz gut.

    Zwischenzeitlich können wir uns draußen sogar einen Moment mit Hans und Marion zusammensetzen, um die weitere Route zu besprechen. Doch der Wind und die ersten Tropfen treiben uns wieder ins Innere des Mobils.
    Es trudeln besorgte Anfragen von Familie und Freunden wegen des angekündigten Unwetters in Kroatien ein, auf die wir aber mit gutem Gewissen beruhigende Antworten geben können.
    Es bleibt zunächst bei den paar Regentropfen. Eine Gelegenheit einige reife Feigen zu pflücken, die hier wild wachsen. Beim nächsten Schauer wird aus ihnen Feigenmarmelade. Gerade als ich die Wetter-Vorhersage als "ad absurdum" abtun will, und mich auf eine kleine Exkursion durch das Vogelbeobachtungsgebiet, das nicht weit vom Campingplatz beginnt, einlassen will, kommt er, der Regen.
    Es ist zwar kein Starkregen, wie angekündigt, aber es regnet bis in die Abendstunden stetig vor sich hin. Und noch etwas haben Wind und Regen im Gepäck: ungewohnte Kälte. Die Temperaturen fallen auf 13 Grad herunter.
    Auf dem Campingplatz rüstet man daher auf. Dicke Fleecejacken, lange Hosen, Regenjacken ist die Bekleidung der Unverwüstlichen, die sich, dem Wetter zum Trotz, vor ihr Mobil setzen oder ihre Markisen noch etwas fester zurren.
    Wir treffen uns im Wohnmobil von Hans und Marion und recherchieren mögliche für die nächsten Tage infrage kommende Campingplätze und sind erstaunt, dass wir auf unsere Anfrage hin die Antwort bekommen, dass man ausgebucht sei. Aber wir sollten es aufs Geradewohl einfach einmal probieren. Manchmal würde ein Platz frei. Klar, können wir machen, aber ein Platz ist einer zu wenig.

    Ich nutzen den verregneten Nachmittag, um Fotos zu sortieren und zu bearbeiten und etwas Leckeres zu kochen.
    Erst nach dem Abendessen kann ich einen Spaziergang ins benachbarte Vogelschutzgebiet machen. Auf Stegen geht es entlang des Sees. Beobachtungs- und Informationspunkte geben Auskunft über die anzutreffenden Vögel. Vögel kann ich jede Menge im See und am Ufer sehen. Allerdings fehlt mir ein wichtiges Accessoire des Vogelbeobachters: das Fernglas. So bleibt es bei einem entspannenden Abendspaziergang, der durch die untergehende Abendsonne, die auf das Ufer und den See fällt, -jawohl Sonne gibt es am Abend auch wieder-, etwas Geheimnisvolles, fast Mystisches bekommt.
    Jedoch verliert jede Mystik schnell ihre Wirkung, wenn die Füße, die in Sandalen stecken, kalt werden. Wir haben 13 Grad und es ist kalt. Zeit im Wohnmobil auf wärmere Zeiten zu warten.
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  • Entlang des Vraner Sees nach Drage

    18 Eylül 2022, Hırvatistan ⋅ ☀️ 18 °C

    Die Welt ist wieder in Ordnung. Die Sonne scheint heute morgen von einem wunderbar blauen Himmel. Heute Nacht sind die Temperaturen bis auf 6 Grad gefallen und auch über Tag steigen sie nicht über 22 Grad.
    Das ist richtiges Aktivwetter. So geht es mit dem Rad am Vormittag noch einmal nach Pakoštane. Wir wollen uns nach Mitbringseln umsehen und auch ein wenig in den Gassen etwas von dem ursprünglichen Ort erahnen. Doch man merkt deutlich dass hier fast alle vom Tourismus leben. Nur die alten, steinernen Häuser sind noch Zeugen einer anderen. längst vergangenen Zeit, in der das Meer die Lebensgrundlage war. Das ist es heute auch noch, aber in einer ganz anderen Form.

    In der Kirche findet gerade eine kleine Messe statt. Ach ja......Wir haben ja Sonntag. Darum ist hier heute überall mehr Betrieb.
    An einem Bauernstand nehmen wir Feigen, Olivenöl und in Honig eingelegte Nüsse mit, und natürlich auch Weintrauben.
    Oliven Feigen und Wein findet man hier überwiegend rund um den See.
    Immer wieder zieht es uns ans Meer, das mit den weißen Booten und den Inseln im Hintergrund eine fast schon kitschige Postkartenidylle bietet.

    Am frühen Nachmittag geht es noch einmal mit den Rädern los. Auf einem wirklich schönen Radweg, der durch Olivenhaine und Weinfelder führt, fahren wir nach Drage, den blaugrün leuchtenden Vraner See immer im Blick. Wir haben auf dem Campingplatz einen Tipp bekommen. Auf der Strecke nach Drage sollen wir unbedingt das urige "Fledermaushotel" ansteuern.
    Leider hat es Sonntags nicht geöffnet. Trotzdem können wir uns die ausgefallene Lokalität anschauen, an der man sogar mit dem Wohnmobil übernachten kann. Es gibt 10 Stellplätze.

    Überall auf dem Gelände laden Sitzgruppen zur Einkehr ein. Es gibt ein gemauertes Hauptgebäude und eine Freilufttheke. Alles ist urig und etwas abgefahren dekoriert. Serviert werden hier, wenn das Fledermaushotel geöffnet hat, Wein und Grappa aus eigener Herstellung, sowie Wurst und Käseplatten. Schade, dass es nicht geöffnet hat, der Platz unten am See hätte mir gut gefallen.
    In Drage angekommen, geht es steil hinunter ans Meer. Es ist ein kleiner Ort, der durch den großen, terrassenförmig angelegten Campingplatz dominiert wird, der über einer wunderschönen Bucht mit Strand liegt.
    Interessant sind die vielen privaten Autokamps in der Nähe des Campingplatzes. Hier scheinen die Gärten der Häuser über die Saison in kleinen Kamps verwandelt zu werden. Auf manchen finden höchstens zwei Mobile Platz.

    Im Restaurant Marco kehren wir ein und lassen uns die leckere dalmatinische Küche schmecken.

    Am Spätnachmittag sind wir zurück auf unserem Campingplatz am See und können noch ein wenig die Sonne genießen. Dann packen wie zusammen. Morgen geht es weiter.

    Unsere Radtour:
    https://www.komoot.de/tour/930128799?ref=aso&am…

    Restaurant Marco
    Restoran Marko
    +385 23 635 138
    https://maps.app.goo.gl/18HVuDog2HJzz6yf8
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  • Trogir-eine Fahrt mit Herausforderungen

    19 Eylül 2022, Hırvatistan ⋅ ⛅ 18 °C

    Bereits kurz vor zehn sind wir unterwegs auf der Küstenstraße Richtung Trogir. Der Platz am "Vranjsko Jezero" hat uns bestens gefallen. Er war nicht so voll und man konnte die Umgebung super mit dem Rad erkunden.
    Ob das auf den ausgewählten Campingplatz "Rozkos" bei Trogir auch zu trifft, da hat mein Mann so seine Bedenken, denn als wir vor 2 Tagen angerufen haben, um für 2 Fahrzeuge zu reservieren, wurde uns schon gesagt, dass der Platz sehr voll ist, keine Reservierungen gemacht werden und wir einfach kommen sollten.
    Aber zunächst fahren wir bei bedecktem Himmel durch die karstige Landschaft, die hin und wieder einen Blick auf das Meer freigibt.
    Hinter Vodice, kurz vor Sibenik, überqueren wir einen Fjord, eine Meerenge. Mit den Schären im Meer glaubt man sich nach Norwegen versetzt.
    Beim Weiterfahren fallen uns große Flächen auf, auf denen die Vegetation braun und schwarz ist und die der Landschaft etwas Apokalyptisches geben. Wir tippen darauf, dass es hier im Sommer gebrannt haben muss.
    Sibenik, die mittelalterliche Stadt, können wir von weitem am Berg liegend sehen. Nur durch eine schmale Meeresenge ist Sibenik mit dem Meer verbunden. Optisch gewinnt man dann den Eindruck, dass sich vor Sibenik nur ein größerer See befindet. Fährt man jedoch mit dem Boot durch die schmale Mündung ins offene Meer, entdeckt man eine Vielzahl von traumhaften Inseln. Das Kornati Archipel.
    Aber unser Ziel ist heute ein anderes.
    Für die letzten 50 km benutzen wir die Autobahn. Als wir abfahren, meint Michael: "Weißt du, dass wir immer noch auf fast 400 m Höhe sind?"
    Den Höhenunterschied bis auf Meeresniveau gilt es auf den nächsten Kilometern zu bewältigen.
    Die Straße führt mit vielen Kurven und Kehren durch eine steinige Berglandschaft, die wie eine Mondlandschaft anmutet. Dann, nach einer Kurve, taucht es auf und liegt unter uns, das Meer.
    Unten angekommen, fahren wir über eine Brücke gerade auf Trogir zu. "Wir müssen doch wohl nicht mitten durch?" Michaels Frage beantwortet sich schnell von selbst, als wir durch das Gewühl am Hafen fahren und dann durch kleine Straßen weiter geführt werden. Vor uns fahren Hans und Marion, deren Wohnmobil noch um einiges größer ist und das die Straße eigentlich vollkommen ausfüllt, nur dass es keine Einbahnstraße ist. Und so sind entgegenkommenden Fahrzeuge vor allem, wenn sie die Größe eines Linienbuses haben, echte Herausforderungen, um mit dem Wohnmobil um Kurven oder überhaupt voranzukommen.
    "Worauf haben wir uns da heute eingelassen?", höre ich über die Funke aus dem Mobil vor uns.
    Endlich kommt der Camping "Rozkos" in Sicht. Wir finden sogar eine Parkmöglichkeit an der Straße. An der Rezeption haben wir vier Leute vor uns. Warten ist angesagt. Da höre ich, dass ein Angestellter der Frau vor uns erklärt, dass es noch 3 freie Plätze hinter der Rezeption gibt, alles andere ist voll oder reserviert.
    Der Angestellte nimmt Marion und mich gleich mit, um die Plätze zu besichtigen. Die zwei größeren, auf die wir passen würden, sind alles andere als schön und der dritte mit Meerblick, etwas weiter unten am Wasser, ist für unsere Mobile zu klein. Die Dame, die vor uns an der Rezeption war, fährt einen kleinen Van, beschließt aber den größten Platz für sich zu beanspruchen. Alles Intervenieren hilft nicht. Sie ist nicht bereit auf die etwas kleinere Parzelle zu fahren, damit auch wir Platz finden. Sie wird sogar recht unhöflich.
    Somit hat sich dieser Campingplatz für uns erledigt. Ich koche innerlich immer noch, als ich zurück zum Wohnmobil komme, über das wenig kooperative Verhalten dieser Frau.
    Es hilft alles nichts, wir müssen weitersuchen.
    Der nächste Platz auf dieser Halbinsel liegt ca. 6 km entfernt. Auf unseren Anruf hin, bekommen wir grünes Licht. Sie haben Platz für uns.

    Aber noch sollen wir nicht alle Herausforderungen des Tages abgearbeitet haben. Bereits an der nächsten engen Kurve gilt es sich mit einem Linienbus zu arrangieren, der aber vor der Überzahl von zwei großen Wohnmobilen kapituliert und zurücksetzt, damit wir fahren können.
    Die Zufahrtstraße zum Campingplatz ist die nächste Hürde, die genommen werden muss. Sie ist so steil, dass Hans, quer auf der Straße stehend, erst einmal die Luftfedern aufpumpen muss, damit er nicht aufsetzt. Da wir nichts zum Aufpumpen haben hat unsere Anhängerkupplung kurz Kontakt mit der Straße und die Räder lassen ordentlich Gummi an der Steigung. Dann sind wir oben und hoffen, dass uns auf den nächsten 800m kein Fahrzeug entgegen kommt.
    Der Campingplatzangestellte ist sichtlich beeindruckt von der Größe des Morelos und erklärt mir:" Ihr habt gesagt, ihr kommt mit zwei großen Wohnmobile, aber nicht mit so einem Turm."
    Während er uns die Plätze zuweist und Hans noch einmal richtig "kurbeln" muss, bis er rückwärts in der Parzelle steht, kommt Michael, der oben auf dem Parkplatz die Siutuation erst einmal abgewartet hat, herunter gefahren und stellt sich daneben. Wir bieten mit der Rangiererei ein unterhaltsames Programm für die Anwesenden, das sogar gefilmt wird.

    Nach dem Einchecken gibt es in der kleinen Bar direkt am Meer einen "Cooldown" für alle Beteiligten. Die Fahrer haben ordentlich was geleistet und ihre Sache gut gemacht .

    Uns gefällt der Camping "Labadusa". Der schöne Strand, die kleine Bucht, das Meer, das gerade wunderbar im Sonnenlicht leuchtet, die hübsch mit Trockenmauern angelegten Parzellen. Da hatte es doch etwas Gutes, dass wir weiterfahren mussten.

    Leider endet der Nachmittag mit Regen. Da bleibt etwas Zeit, sich mit anderen Wohnmobilisten auszutauschen. Es ist überall voll. Und das Ende September. Ein Wahnsinn. Zustände wie in der Hauptsaison.

    Morgen soll den ganzen Tag, die Sonne scheinen, dann werden wir die Gegend erkunden.
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