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  • Day 13

    Ein kleines Stück "Camino Krk"

    September 8, 2022 in Croatia ⋅ 🌧 24 °C

    Grau hängen die Wolken am Morgenhimmel. Für heute ist Regen angesagt. Es ist recht warm, und so steht dem morgendlichen Schwimmen im Meer nichts im Wege.
    Wir haben bereits alles eingeräumt und vorsichtshalber die Markise eingefahren, denn bei Gewitterschauern kann es oft starke Windböen geben, die unter Umständen der Markise, trotz aller Sicherung, nicht gut bekommen. Mehrfach haben wir schon bei Wind Markisen gesehen, die übergeschlagen sind. Bevor wir unruhig den Wind beobachten, stellen wir den Stressfaktor lieber ab und fahren das Ding ein.
    Das bedeutet dann aber auch, alles einzuräumen, was nass werden könnte.
    Der Regen klopft erst zaghaft an die Scheibe, dann kommt er wie ein Sturzbach vom Himmel.
    Den Vormittag über sind wir damit beschäftigt, die Stühle aus- und beim nächsten Schauer wieder einzuräumen, bis es endlich trocken bleibt und die Sonne wieder kommt.
    Regen droht immer noch, deshalb wollen wir uns nicht so weit vom Wohnmobil entfernen. Aber eine kleine Tour mit dem Rad über den Platz ist ok. So kommen wir dann auch zur Farm, die ganz am Ende des Platzes liegt. Hier kann altes hartgewordenes Brot abgegeben werden. Die beiden Schweine, für die es gesammelt wird, liegen träge in der Ecke. Ein paar Hühner und mehrere Hähne laufen aufgeregt herum. Die armen Wohnmobile, die in der Nähe dieser kleinen Farm stehen, die werden in aller Herrgottsfrühe durch das Krähen geweckt, das wir sogar bis in unsere Ecke hören können.
    In der Nähe der Farm ist der sogenannte "Auffangplatz". Alle Campingfahrzeuge, die keinen Platz mehr bekommen, können hier zwischenparken. Die "Wiese" hat sogar einen eigenen kleinen Strand. Also Platz findet man auf dem Camp immer, zumal, wenn ich den Aussagen des Fahrers vom Shuttle- Bus glauben darf, der Platz noch um einiges erweitert werden soll.

    Hier am nordöstlichen Ende des Platzes liegt auch eine kleine Taverne am Strand, die wir uns anschauen und weil es dort so nett und romantisch aussieht, spontan einen Tisch für den nächsten Tag bestellen.

    Das Wetter scheint zu halten, und so mache ich mich mit meinen Stöcken auf den Weg zum Camino Krk, der hinter dem Campingplatz verläuft. Ihn hatte ich bei der Walkingtour zum Berg Krk entdeckt und heute möchte ich das Stück bis Omisalj laufen. Das sind zwar nur 5 km von den 107 km, die dieser neu markierte Weg um die Insel führt, aber ich muss ja auch wieder zurück. Schnell voran komme ich auf dem steinigen, schmalen Weg bzw. Pfad nicht. Ich muss aufpassen, dass ich nicht vor Begeisterung über die idyllischen Buchten, die tollen Ausblicke und die mich umgebende Natur vergesse, auf die Beschaffenheit des Weges zu achten, denn das könnte schnell zum Umknicken oder zum Fallen führen.

    Der Jakobsweg ist ein Netz aus Pilgerrouten, die alle in die spanische Stadt Santiago de Compostela führen. Auch in Kroatien und auf der Insel Krk gibt es diese mittelalterlichen Pilgerwege, welche als ca. 107 Kilometer lange Rundstrecke auf der Insel Krk verlaufen. Eigentlicher Startpunkt ist die Kathedrale der Stadt Krk, der Endpunkt ist die Pfarrkirche St. Jakob im Dorf Kornić. Erst vor 3 Jahren, 2019, wurden die Markierungen der Wege durchgeführt, und seit dem kann man einen kroatischen Pilgerpass im Fremdenverkehrsamt in Krk
    für 15 Kuna erwerben.

    Aber auch für Wanderer, Walker und Spaziergänger bieten Teilstücke dieses Weges ein wunderschönes Betätigungsfeld durch eine spektakuläre Naturlandschaft, Wälder, Hügel mit herrlicher Aussicht, alte Burgen und Kirchen, verlassene Dörfer, kleine mittelalterliche Städte, wunderschöne Strände.
    So auch auf dem von mir gelaufenen Stück, das immer direkt am Meer entlang führt und mir außer verträumten Badebuchten auch die liebevoll gestalteten Anlagen der kleinen Hotels und Pensionen offenbart, die die Felsen und Klippen mit einbezogen haben.
    Am Abend geht es mit dem Regen und Gewitter weiter, und so verziehen wir uns relativ früh ins Wohnmobil.
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