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  • Day 30

    Über die Küstenstraße nach Hrušica/ SVN

    September 25, 2022 in Slovenia ⋅ 🌧 14 °C

    Der Regen kam gegen Mitternacht. Nicht laut trommelnd, sondern leise knisternd auf dem Wohnmobildach. Am Morgen regnet es immer noch.
    219 km liegen heute vor uns bis nach Slowenien. Davon ist ⅔ der Strecke Küstenstraße. Und darauf freue ich mich trotz des Regens ganz besonders, denn diesen Teil der Küstenstraße zwischen Trogir und Senj sind wir auf dem Hinweg nicht gefahren. Für die Entfernung veranschlagt das Navi gut 4 ½Stunden.
    Es ist kurz nach 9.00 Uhr als wir am Morgen starten. Dieses Mal ohne irgendwelche Probleme, wie zu enge Zufahrtswege, steile Abfahrten usw. , denn die Küstenstraße beginnt gleich an der Ecke.
    Was folgt, ist eine wirklich atemberaubende Fahrt entlang des Meeres. Die erstklassige Küstenstraße D8 schlängelt sich um Buchten, führt in Serpentinen hoch über einen Berg und wieder auf Meeresniveau hinunter. Immer haben wir Blick auf das Meer.
    An manchen Stellen fällt der Berg steil hinab ins Meer und die Wellen umspülen die Felsen.
    Das Wetter sorgt für keine gute Optik. Es regnet und es ist ziemlich windig. Der Wind türmt das Wasser im Meer zu hohen Wellen auf, deren weiße Schaumkronen auf der Wasseroberfläche tanzen. Oft sehen wir Häuser und kleine Orte, die unten in den Felsen am Meer gebaut sind, und fragen uns, wie die Bewohner dort hinkommen. Bis irgendwann ein kleiner Weg in die Tiefe führt.
    Aber auch die felsige Landschaft hat ihren Charme. Unter der dunklen Wolkendecke leuchtet die Herbstfärbung der Laubbäume zwischen den dunklen Nadelbäumen und dem hellen Gestein.
    Dann führt die Straße wieder durch einen Felsen.
    Es ist enorm, welche Arbeit in dieser Straße steckt, die den zerklüfteten Felsen regelrecht abgerungen wurde.
    Dann gibt es wieder Streckenstücke, da verläuft die Straße direkt am Meer. An diesen Abschnitten sind die Autokamps aufgereiht wie Perlen auf einer Kette. Eines folgt dem nächsten. Aber nicht alle sind mit größeren Mobilen anzufahren.
    Hans und Marion geben uns über die "Funke" Nachricht, dass sie einen Parkplatz ansteuern müssen. Das Navi hat sich verabschiedet. Auf diesem Teil der Strecke zwischen Klemovica und Povile gibt es einige schöne Parkplätze, um auf das Meer zu schauen. Fast überall stehen dort Vans oder Campingbusse ....und das nicht nur, um kurz die Aussicht zu genießen. Wenn wundert es da, daß auf vielen dieser schönen Parkplätze bereits ein absolutes Halteverbot für Wohnmobile zwischen 22.00 Uhr und 7.00 Uhr steht
    Die Küstenstraße ist erfreulich leer. Teilweise habe ich das Gefühl, dass wir dort alleine fahren. Später fällt mir ein, dass ja Sonntag ist und keine LKWs unterwegs sind.
    Ab Novo Vinodolski wird der Verkehr stärker. Da gibt es dann auch einen unvernünftigen Wohnmobilfahrer, der es so eilig hat, dass er uns trotz Überholverbot überholt. Gebracht hat es ihm nichts.....außer ein paar Sekunden Nervenkitzel. Dann können wir die Brücke nach Krk noch einmal sehen, bevor wir nach Rijeka fahren und dann weiter Richtung Triest. Wir wollen noch in Kroatien tanken. Wir hätten bis Slowenien warten sollen, da ist der Diesel mit 1, 62€ noch etwas günstiger, wie an der ersten Tankstelle zu sehen ist.
    Maut frei soll es durch Slowenien gehen. Daher haben wir die Route über Triest gewählt.
    An der Grenze zu Slowenien erwartet uns erstmal ein kurzer Stau.
    Unser Ziel heute ist Hrušica, ein kleiner Ort direkt hinter der kroatisch/ slowenischen Grenze, der an der E 61 nach Triest liegt.

    Hier gibt es einen sehr gut bewerteten Stellplatz an einer Pension. Unsere Plätze sind bei der Ankunft, die in strömendem Regen stattfindet, wirklich durch Pylonen reserviert.

    Marion und ich gehen zum Anmelden in den Imbiss an der Pension, bezahlen gleich ( 17.00 Euro ohne, 22 Euro mit Strom, inklusive Sanitär,WLAN und V+E) und trinken dort einen ausgezeichneten Cappucino für 1,40 €.

    Leider macht der ständige Regen eine Erkundung des kleinen Ortes unmöglich. Schade, denn der Initiator des Platzes, mit dem wir nach dem Bezahlen ins Gespräch kommen, hat uns ein paar Tipps für die nähere Umgebung gegeben.

    Erst gegen Abend lässt sich die Sonne kurz sehen, und wir kommen mit Wohnmobilisten aus Ostfriesland ins Gespräch, die sich für das Frühstück am nächsten Morgen in der Pension angemeldet haben ( 7,00 € p.P) und ganz erstaunt sind , dass man hier auch essen kann.

    Ganz erstaunt sind wir wenig später, als wir zum Essen in die Pension gehen wollen, wo wir glauben, einen Tisch reserviert zu haben.
    Der reservierte Tisch für 4 Personen befindet sich nicht in der Pension, sondern im "Restaurant Isabella" im Nachbarort Podgrad. Der Chef Patrick höchstpersönlich fährt uns mit seinem weißen Mercedes dort hin und holt uns nach dem Essen, nachdem der Kellner ihn informiert hat, wieder ab.
    Während wir in der Dunkelheit vor dem Restaurant auf das Abholen warten, fährt ein weißes Auto vor und wartet. Als ich die Beifahrertür öffne und einsteigen will, wundere ich mich über die vielen Einkäufe auf dem Sitz. Wo soll ich denn da jetzt sitzen? Dann schaue ich in das erschreckte Gesicht eines völlig Fremden, der schnell Gas gibt und davon fährt. Merke: Nicht jedes Auto, das weiß ist, ist auch das Richtige.
    Wenig später kommt dann das richtige weiße Auto und bringt uns zum Stellplatz zurück.
    Das nenne ich mal einen Kundenservice. Das Essen im Restaurant Isabella war im übrigen ausgezeichnet. Sehr zu empfehlen. Auch die Preise.
    Morgen geht es weiter nach Italien. An den Gardasee und jetzt erst einmal ins Womobett.

    Restaurant Isabella:
    https://www.sloveniaholidays.com/restavracija-i…
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