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  • Day 2

    Oberammergau und eine spontane Bergfahrt

    December 27, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 4 °C

    Die restlichen zwei Stunden der Fahrt gestern waren alles andere als schön. Dunkelheit starker Regen und sehr viel Verkehr. Michael war ziemlich froh, als wir nach über 8 Stunden das Ziel, die Ferienwohnungen von Knöpfles in Oberammergau, erreicht haben. Wir wurden schon vom Balkon aus mit Winken begrüßt. Paul kam gleich angelaufen und fiel vor Freude erst einmal hin. Er scheint etwas irritiert, dass auf einmal beide Omas und Opas da sind.
    Die Ferienwohnungen sind wirklich vom Feinsten und ganz liebevoll eingerichtet. Wir hatten uns im Vorfeld schon für das "Zirbennest" ganz unter dem Dach entschieden. Von den beiden Balkonen haben wir eine herrliche Sicht auf den Koferl und auf die Piste. Da liegt wirklich noch Schnee und die Lifte fahren.
    Aber das konnten wir alles erst heute Morgen sehen. Gestern Abend haben wir nur noch ausgepackt, Pizza bestellt und die gemeinsam bei Jan-Michel gegessen, der die größte Wohnung hat.
    Heute Morgen können wir zum ersten Mal das Bergpanorama vor dem Fenster bewundern, leider immer noch bei Regen. Aber die Aussichten für die kommenden Tage sind recht sonnig.
    Nach dem gemeinsamen Frühstück zieht jeder mit eigenem Programm seiner Wege. Für uns heißt das, erst einmal Oberammergau zu entdecken, und dann die noch fehlenden Lebensmittel zu besorgen.
    Der ca. 2 km von der Ferienwohnung entfernt liegende Ortskern gefällt trotz des immer noch stetigen Regens.
    Die kunstvoll bemalten Häuser und liebevoll weihnachtlich geschmückten Eingänge und Fenster vermitteln eine heimelige Atmosphäre und zeigen uns durch Ihren Baustil ein etwas anderes Deutschland.
    Oberammergau ist weit über die Grenzen hinaus bekannt für seine Passionsfestspiele. Das Passionstheater kann besichtigt werden und steht mit auf der Sightseeingliste Heute Vormittag bummeln wir einfach nur mal durch die Straßen und lassen die Umgebung auf uns wirken. Am Schlachter, der hier Metzger heißt, geht kein Weg vorbei sondern nur rein. "Leberkäs'" und "Schweinebraten" für das Abendessen wandert über die "heißeTheke".
    Vom weitem sichtbar ist der Turm der Peter und Paulskirche. Die heutige Pfarrkirche war zunächst eine Holzkirche, dann eine romanische und dann eine gotische Kirche. All die überwältigende Pracht, die uns beim Öffnen der Kirchentür entgegenschlägt, verdankt sie aber der Obhut des Klosters Ettal und dem Kloster Rottenbruch und nicht zu letzt auch dem Passionsgelübnisses das nach der Pest 1633 gegeben wurde. 1633 schworen die Oberammergauer, alle zehn Jahre das Leiden und Sterben Christi aufzuführen, sofern niemand mehr an der Pest stirbt. Das Dorf wurde erhört und so spielten die Oberammergauer 1634 das erste Passionsspiel. Ihr Versprechen haben die Oberammergauer mit zwei Ausnahmen bis heute gehalten.
    Als nächstes geraten wir in die Weihnachtswelt von Käthe Wohlfahrt. Soviel teuren Weihnachtsnippes habe ich noch nie auf einem Fleck gesehen. Und es gibt sogar noch einen zweiten Laden im Ort. Den nötigen Einkauf erledigen wir Einkaufszentrum "An der Lok", in der Nähe des Bahnhofs.
    Nach der Ortsbesichtigung, schauen wir uns den Stell- und Campingplatz des Ortes an. Wir sind zwar dieses Mal ohne Womo unterwegs, aber die möglichen Übernachtungsplätze fürs Wohnmobil interessieren uns immer.
    Nach einer kleinen Mittagspause nehme ich meine Stöcke und unternehme eine Walkingtour, die mich an den kleinen Fluß "Laine" führt und im weiteren Verlauf an die, Talstation der "Laber Bergbahn" .
    Gerade als ich mir das Gebäude anschaue, kommt eine Gondel herunter geschwebt. Wenn das kein Zeichen ist. Und bevor ich mich vergucke, schwebt die Gondel mit mir den Berg hinauf. Mit der Königscard, die wir von unserem Vermieter bekommen haben, ist dieses spontane Abenteuer kostenlos. Der Ausblick auf Oberammergau ist fantastisch, allerdings so ganz allein in der Gondel ist es schon komisch, besonders als sie in der Mittelstation einige Zeit stehen bleibt. Ich freue mich über die verschneite Landschaft. Oben auf der Bergstation ist so gut wie nichts los. Ein paar Gäste im Café, zwei Frauen kurz auf der Aussichtsterrasse, ansonsten gehört mir der Schnee und die phänomenale Aussicht fast allein. Die Sonne scheint und ich kann tief unten den Starnberger-, Staffel-, Rieg- und- Ammersee sehen. Welch ein schönes Erlebnis hat mir meine Spontanität da beschert. Nach einer guten Stunde habe ich nicht nur kalte Hände, sondern der Schnee hat auch meine Walkingschuhe völlig durchnässt und mir kalte Füße beschert. Zeit für die Rückfahrt.
    So komme ich noch einiger Maßen pünktlich zurück, um mich bei einer Tasse Kaffee aufzuwärmen, bevor es auf einen gemeinsamen Spaziergang in und durch den Ort geht, wo wir dann die Weihnachtsbeleuchtung erleben können.
    Ziemlich geschafft sind wir zum Abendessen zurück, dass sich jeder selbst zubereitet. Später allerdings sitzen wir noch alle ein wenig zusammen, lassen den vergangenen Tag Revue passieren und planen den nächsten Tag, denn morgen will das Jungvolk Ski laufen in Garmisch. Die Ausrüstung haben sie sich heute bereits besorgt und wir werden uns in dieser Zeit um Paul kümmern, den wir mit auf eine Wanderung nehmen wollen. Schauen wir mal, wie und ob alles klappt 😊
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