- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 21
- Jul 29, 2016
- 🌧 25 °C
- Altitude: 37 m
SwedenFältkanonen samfällighet57°44’38” N 12°1’39” E
Göteborg

28/29.07.2016
Göteborg
Stellplatz Lisebergsbyn
Skatarsvägen
N 57° 42' 10"
E 12° 02' 06"
Zwei Tage Sightseeing Göteborg liegen hinter uns. Welch eine Reizüberflutung nach Tagen der Abgeschiedenheit und Ruhe. Überall wimmelt es von Menschen, blinkt und blitzt es, gibt es was zu sehen und zu beobachten, hupt, klingelt, rattert es, trifft der Duft von Fisch, Burger oder Süßem die Nase. Trotzdem ist Göteborg keine hektische Stadt. Über allem liegt eine gewisse Gelassenheit. Mit dem Fahrrad sind wir auch heute vom Stellplatz, der oberhalb des Vergnügungsparks Liseberg und des gleichnamigen Campingplatzes liegt, in das 4 km entfernte Zentrum geradelt. Das ist bei dem ausgebauten Rad-Netz der Stadt kein Problem…..Zumindest was den Kontakt mit Autos oder der Straßenbahn betrifft. Ein Problem sind da eher die Fußgänger, deren Fußweg neben dem Radweg entlangführt. Die laufen oft unvermittelt und ohne Vorwarnung auf den Radweg. Da muss die Hand an der Bremse immer griffbereit für eine Vollbremsung sein. Besonders um den Kungasportplatsen, dem touristischen Mittelpunkt sind viele Fußgänger und die sind unberechenbar. Jeder Zweite guckt nur nach unten, um aufs Handy zu schauen. Soviel Menschen in gebeugter Haltung mit einem Knopf im Ohr auf einem Fleck habe ich noch nie gesehen. Sind die alle auf Pokemonsuche? Etwas Anderes kann man so sicher nicht entdecken.
Wir lassen die Räder an der Touristinfo stehen und versorgen uns mit Stadtplan und Stadtführer. Am ersten Tag lassen wir uns erst einmal treiben, um die Stadt als Ganzes und ungefiltert wahrzunehmen. Wen wundert es, dass wir uns wenig später im etwas ruhigeren Hafenviertel wiederfinden? Neben der Oper liegt dort der große Dreimaster „Viking“ einladend in der Sonne. Und auf dem Deck des Schiffes, das zum Restaurant und Hotel umfunktioniert worden ist, machen wir eine erste Pause, genießen die Aussicht auf den Hafen und auf den „Lippenstift“ so die liebevolle Bezeichnung des rot-weißen Hochhauses hinter uns. Zu einem Aufstieg auf die Aussichtplattform des Gebäudes kann ich meine Begleitung nicht überreden. Neben der“ Viking“ ist eine Haltestelle für die HOPP in – Hopp off Boote, die wir eigentlich, weil der Tag schon fortgeschritten ist, erst am nächsten Tag benutzen wollen. Aber aus einem Impuls heraus, die Sonne lachte gerade und das Boot ist kaum besetzt, finden wir uns plötzlich im Boot wieder. Was folgte ist eine einstündige, wunderschöne, sonnige Fahrt durch den Hafen und die Kanäle mit vielen interessanten Informationen über alle Sehenswürdigkeiten. Eine witzige Angelegenheit ist das Durchfahren einiger Kanalbrücken, die so niedrig sind, dass sich dazu alle Passagiere flach hinlegen müssen. Am Kungsportplatsen, dort wo wir unsere Räder abgestellt haben, steigen wir aus. Manchmal sind spontane Aktionen nicht die Schlechtesten. Unser Ticket gilt für 24 Stunden. Wir können am nächsten Tag, bis in den späten Nachmittag hinein, noch einmal die Boote benutzen. Beim Besuch der Saluhallen, den Markthallen Göteborgs, mit ihrem reichhaltigen, verlockenden Essensangebot zu moderaten Preisen, macht sich der kleine Hunger bemerkbar. Wir haben nur gefrühstückt, bevor wir aus den Schären heraus und nach Göteborg gefahren sind. Doch gegen den Hunger können wir an dieser Stelle etwas unternehmen. Bei der Rückfahrt zum Platz sind wir froh E-Bikes zu haben, denn die letzten Kilometer geht es steil bergauf.
Auch am 2. Tag, dieses Mal sind wir relativ früh im Zentrum, machen wir von den Booten gebrauch. Danach suchen wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Zentrum noch einmal zu Fuß auf. In der Fischkirche, bei der wir zur Mittagszeit angelangt sind, gibt es viele Stände mit Fisch in jeglicher Form. Krabben, Lachsbrote und Salate warten abgepackt auf hungrige Touristen, die Nummern ziehen müssen, um bedient zu werden. Das Viertel Haga Nygata mit den alten Holzhäusern, in denen viele kleine Läden, Lokale und Cafes untergebracht sind, gefällt uns besonders gut. Überall sitzen an kleinen Tischen Menschen in der Sonne und genießen Essen und Trinken. Auch im Studentenviertel um die Vasagatan gibt es viele kleine Lokale. Unter den alten Bäumen kann man herrlich auf den Bänken sitzen und den Durst löschen. Das mit dem Trinken ist bei einem Stadtbummel so eine Sache, alles was oben hereingegossen wird ´, muss irgendwann wieder heraus. Öffentliche Toiletten stehen zwar überall -aber alle nicht zur Verfügung. Ein Problem, das der eine oder andere auf seine Art und Weise löst: mitten auf belebten Straßen und Plätzen bringen nicht nur Männer ihre Hosen wieder in Ordnung. Am Gotaplatsen, am Ende der Avenyn können wir nicht nur das Kunstmuseum, das Stadttheater und die Konzerthalle bestaunen, sondern besuchen auch die dortige Bibliothek. Aber dort sind wir mehr an der „Keramischen Abteilung“ als an Büchern interessiert. Mit 5 Kronen sind wir dabei und können den Weg über die noble Meile Avenyn fortsetzen, wo bereits am frühen Nachmittag in vielen der Straßenrestaurants ein Schild steht mit der Information: „Wir sind zurzeit ausgebucht. Bitte warten Sie mit der Platzsuche“
Zwischen Touristen, die in Turnschuhen und mit Rucksack, zu dem großen Heer der „Otto Normalos“ gehören und den in Nobelmarken gekleideten Gästen der Sternehotels dieser Straße sieht man auch Menschen mit großen Müllsäcken, die die Mülleimer nach Flaschen und Dosen durchsuchen oder bettelnd vor den Eingängen der Läden sitzen. Auch das ist Großstadt.
Nach Lifestyle und Konsum ist ein Spaziergang durch den Park Trädgardsföreningen geradezu eine Erholung für Augen und Ohren. Und nach einem Gang durch das Palmhus mit seinen exotischen Pflanzen ist die Kapazität unseres Aufnahmevermögens erreicht. Genauso wie das der dicken Wolken über uns. Sie warten aber freundlicher Weise noch mit ihrem „Wasser- Marsch-Befehl“ zum Schleusen öffnen, bis wir zurück am Stellplatz sind.
Auch auf dem Stellplatz gibt es in den nächsten Stunden viel zu sehen. Gegen Abend sind alle 37 Plätze besetzt und immer noch tauchen vor allem viele süddeutsche Wohnmobile auf, die einen Platz suchen. Der Stellplatz ist für einen Großstadtplatz schön und durchdacht angelegt und durch die Stadtrandlage ruhig und im Grünen. 4km sind es bis zum Zentrum. Eine Tramhaltestelle ist nicht weit entfernt. Der Preis von 240 SEK für 24 Stunden für einen Stellplatz inklusive Strom und Wasser ist für einen Großstadtplatz noch o.K. Es können Tickets für 8 Std, 12 Std und 24 Std gezogen werden. Die Parkgebühren im Zentrum sind wesentlich höher. Sanitäre Einrichtungen gibt es nicht. Wer die dringend braucht, kann auf dem nicht weit entfernten Campingplatz gegen Gebühr die Duschen und Toiletten benutzen. Für die 24 Std Göteborgcard bezahlt man 375 SEK und hat dafür alle Verkehrsmittel und auch die Boote und alle Museumseintritte frei. Wer in der Stadt über Nacht nicht auf einem öffentlichen Parkplatz stehen will, hat die Auswahl zwischen zwei zentrumsnahen Campingplätzen und einem weiteren Stellplatz im Fischereihafen, der aber auch mehr ein Parkplatz ist.Read more