Schwedenfahrt

Julai - Ogos 2016
Schwedenfahrt, der etwas andere Reisebericht mit
Berichten, Tagebuch, Geschichten , Infos zu angefahrenen Stellplätzen, Fotos unserer Schwedenfahrt
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  • Vorüberlegungen, Vorfreude, Vorurteile

    28 Jun 2016, Jerman ⋅ ☁️ 20 °C

    Von Vorüberlegungen, Vorfreude und Vorurteilen

    Es sind noch 14 Tage, die es mit allerhand Verpflichtungen zu überstehen gilt,bevor die magischen Wörter Urlaub und Ferien Wirklichkeit werden. Dann ist ist es soweit. Wir werden, wie in jedem Jahr im Sommer, für mehr als 3 Wochen Haus und Garten gegen gut 14m2 Lebensraum auf Rädern tauschen. Wenn ich so recht überlege, dann ist unser Badezimmer um einiges größer. Irgendwer hat mal den Begriff vom "Wohnklo" geprägt. Das wird wahrscheinlich in einem solchen Vergleich entstanden sein. Aber auf unseren 14 m2 gibt es alles, was Mann und Frau so zum Leben braucht und noch einiges mehr. Und wir sind seit 2 Jahren glücklich mit unserem Neuen, der, "Wohnklo" hin oder her, auf engstem Raum maximalen Konfort bietet- für unsere Ansprüche. Und die sind nicht unbedingt maßgeblich. Auf alle Fälle werden unsere Abenteuer wieder dokumentiert . Das heißt es entsteht wieder ein kleines Buch mit Informationen, Geschichten und Gedanken. Und dies ist jetzt ganz einfach der Anfang.

    Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Ich habe aber eher das Gefühl,
    Vorfreude bedeutet, dass es noch etwas vor der Freude gibt: nämlich jede Menge zu tun. Und ob mich das so mit einer besonderen Freude erfüllt, lasse ich mal dahin gestellt sein.
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  • Uelzen /Yachthafen

    9 Julai 2016, Jerman ⋅ ☁️ 21 °C

    Uelzen:
    Stellplatz im Sporthafen
    N 52°57'25" E 10°35'37"
    10 Euro inklusive VE, Strom, Toilette, Dusche
    Gastronomie am Platz

    Vom Stellplatz am Wasser, Bahnhof des 100 Wassers und Begegnungen der interessanten Art

    Jetzt geht's los. 3 1/2 Wochen Sommerurlaub liegen vor uns. Hoffentlich lösen die nicht so schnell in Luft auf wie die vergangenen 4 Wochen. Ich fühle mich gerade etwas gebeamt- von einem Leben in ein Anderes. Aber heute lassen wir es erst einmal ganz ruhig angehen. Unsere Fähre geht erst Montagmittag ab Rostock/Warnemünde via Trelleborg. Heute fahren wir nur bis Uelzen. Endlich mal Zeit, den Hundertwasser-Bahnhof ganz in Ruhe anzuschauen. Das mit dem "Ganz entspannt angehen" ist gerade etwas relativiert worden. Auf der A2 gibt es 10km Stau. Schnell umgedacht und umgeroutet. Jetzt geht's über Land. Mal schauen, was der Tag noch so an Überraschungen bringt.

    Unser 1.Etappenziel haben wir erreicht. Wir stehen wunderschön im Hafen von Uelzen mit Blick auf Hafen und Elbe-Seitenkanal. Der Hundertwasser- Bahnhof ist gut 2km entfernt.
    Der Stellplatz im Sportboothafen kostet 8.00 Euro plus 1 Euro Personengebühr für die Benutzung der Sanitäranlage. Es gibt regulär 6 Plätze. Aber genug Ausweichflächen für die, die zu spät kommen. Die Alststadt, der alten Hansestadt Uelzen mit den Fachwerkhäusern ist 2 km entfernt. Die Ilmenau schlängelt sich idyllisch durch die Stadt und die Parkanlagen und läd zum Verweilen ein. In der Innendtadt findet man insgesamt 21 Findlinge, die die deutsch-schwedische Künstlerin Dagmar Glimmer gestaltet und bemalt hat. Hauptattraktion aber ist der von Friedensreich Regentag Dunkelbunt Hundertwasser, so der vollständige Name, anlässlich der Expo in Hannover 2000 gestaltete Bahnhof. Hundertwasser hieß eigenentlich Stowasser.Sto ist slawischen und bedeutet hundert.
    Schon wie beim Hundertwasserhaus in Magdeburg fasziniert mich die Arbeit des Künstlers, der Gradlinigkeit meidet und statt dessen Phantasie und Individualität einfließen lässt. Als ich den wunderschön gestalteten Tunnel zu den Gleisen betrachte, muss ich an den Löhner Bahnhof denken, dessen Tunnel so furchteinflössend ist, dass abends niemand mehr durchgehen möchte, wenn er nicht unbedingt muss. Wie wäre es mal mit Kunst am Bahnhof Löhne? Regionale Künstler gibt es genug.
    In der Altstadt in der Nähe der Marien Kirche begegnet mir die Skulptur des "Uhlenköpers". Neugierig wie ich nun mal bin und weil sich auch keine Informationen auf den ersten Blick dazu finden lassen, frage ich bei der ersten Person, die mir begegnet nacht. Die kann mir, weil selbst Touristin, keine Auskünfte geben. Dafür entwickelt sich aber ein angeregtes Gespräch über die Vorzüge von Uelzen als neues Wohn- und Arbeitsdomizil im Vergleich zu Bonn. Da ich weder in der einen noch in der anderen Stadt gelebt habe, kann ich nicht viel Beratendes dazu beisteuern. Aber nett, so ein Gespräch mit einer Unbekannten.
    Mehr Glück habe ich ein wenig später bei einem älteren Herren, der mir sofort und bereitwillig die Geschichte des "Uhlenköpers" erzählt. Uhlenköper ist plattdeutsch und bedeutet Eulenkäufer. Ein gewitzter Bauer soll der Legende nach einem Uelzener Kaufmann eine Eule für eine Gans verkauft haben.
    Wenn man den Taler, die die Skulptur in Händen hält berührt, dann soll man das ganze Jahr Geld in der Tasche haben, etklärt er mir noch. Als ich daraufhin zur Skulptur zurückgehe, um mir das nötige Kleingeld für die kommende Zeit zu sichern, sehe ich ,dass der Taler goldglänzend ist, von den vielen Berührungen Geld benötigender Mitmenschen.
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  • Elmenhorst Warnemünde

    10 Julai 2016, Jerman ⋅ ☁️ 24 °C

    10.07.2016 Elmenhorst Warnemünde
    Stellplatz Elmenhorst
    N 54°9'11" E 12°0'57"
    8 € inklusive VE /2€ Strom pauschal/ Dusche,Toilette
    2 €

    Menschen, Massen, Festgetümmel

    Unser heutiges Etappenziel ist ein Stellplatz bei einem Bauernhof in Elmenhorst in der Nähe von Rostock/Warnemünde. Hier wollen wir auf die Fähre warten, die um 16.00 Uhr ausläuft. In Anbetracht der sommerlichen Temperaturen haben wir uns gegen einen der relativ teuren Asphalt- Plätze im Zentrum entschieden und werden mit dem Fahrrad zum Sightseeing fahren. Dafür können wir auf der Wiese die Gartenstühle herausstellen, relaxen und vielleicht noch grillen. Schauen wir mal, ob das die richtige Entscheidung war.
    Es war eine super gute Entscheidung, jedenfalls für uns, nicht direkt nach Warnemünde zu fahren. Dort waren wir heute Nachmittag mit dem Fahrrad. Die Radtour, die über den Ostsee Radweg entlang des Wassers überwiegend durch ein Waldstuck führte, war mit 6 km nicht wirklich eine Herausforderung. Die begann erst als wir Warnemünde erreicht hatten. Überall wimmelte es von Menschen, zu Fuß, auf dem Rad oder im Auto. Je näher wir dem Zentrum kamen ,umso mehr war los,denn es war nicht nur ein warmer Sonntag in der Hauptsaison sondern es war auch der letzte Tag der Warnemünder Tage. Da war nichts mit gemütlich zur Mole hinauslaufen, alte Häuser und Schiffe begucken, nur Menschen und Massen an Buden mit Essen und Sachen, die keiner braucht. Es war ein Geschiebe und Gedränge. Die Parkplätze waren voll und auf den Stellplätzen stand man dicht an dicht. In einer weniger frequentierten Nebenstraße konnte man wenigstens mal ein Blick auf die schönen alten Häuser werfen. An der Mittelmole lief gerade die Fähre aus Schweden ein, die Skane. Mit ihr werden wir morgen Nachmittag nach Schweden fahren. Wir haben uns vom dem Warnemünder Rummel verabschiedet und waren froh auf unseren grünen und weitläufigen Stellplatz zurückfahren zu können. Gerne kommen wir einen anderes Mal wieder….nicht an einem Sonntag und bestimmt nicht zu Festivitäten.
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  • Rostock-Trelleborg

    11 Julai 2016, Sweden ⋅ ☁️ 19 °C

    11.07.2016
    Rostock-Trelleborg- Smygehamn/Schweden
    Stellplatz Smygehamn
    N 55°20'24" E 13°21'42"

    Von Problemen einer Stadtbesichtigung und einer verspäteten Überfahrt

    Manchmal liegt Freude und Enttäuschung sehr dicht bei einander. So erlebt in Rostock, der Stadt, der wir vor unserem Start in die schwedischen Sphären noch einen kurzen Besuch abstatten wollen. Um 16.00 Uhr soll die Fähre auslaufen, was uns noch genügend Zeit für das touristische „Muss“ gibt. Als Parkmöglichkeit soll uns jener Stellplatz im Stadthafen dienen, den wir ebenso wie den in Warnemünde zugunsten des ruhigen Wiesen -Platzes in Elmenhorst abgewählt hatten.
    Ein 7,50 m langes Gefährt parkt man ja nicht gerade mal so eben in einer Straßenecke. Da gilt es bereits vorher zu überlegen was hinterher unter Umständen zum Stressfaktor werden könnte. Sich in Millimeterarbeit aus einer Schar hirnlos geparkter Autos zu befreien, um dann doch festzustellen: „Rien ne va plus- nichts geht mehr“, ist mit dem Abfahrtstermin einer Fähre nicht ganz kompatibel. Auf einem ausgewiesenen Stellplatz für Wohnmobile dürften wir mit solcherlei Problemen wohl nicht konfrontiert werden. Denken wir. Unser Navi führt uns souverän zum Stellplatz, der eine für Wohnmobile ausgewiesene Fläche auf einem großen Parkplatz im Stadthafen von Rostock ist. Der Parkplatz ist rappelvoll mit PKWS. Auf dem Wohnmobil Platz stehen etliche Wohnmobile und auf den eigentlich noch freien Plätzen stehen….. PKWS, die sich entweder für Wohnmobile halten oder vielleicht mal eins werden wollen. Die armen Wohnmobilisten sind umzingelt von kleinen Parkflächen fressenden Pkws, so dass kaum noch eine Tür aufgeht, geschweige denn etwas anderes, was zum Wohnmobil-Leben gehört. Was sind wir froh, dass wir diesen Platz tags zu vor nicht favorisiert haben. Gleichzeitig aber auch enttäuscht, dass unsere Taktik so gar nicht aufgehen will und wir uns im Moment sogar gleich zwei Probleme stellen müssen, nämlich wie kommen wir wieder von diesem total zugestellt Platz herunter und wenn ja, wo parken wir? Das Verlassen des Platzes läßt sich mit Millimeterarbeit regeln. Wollten wir das nicht eigentlich vermeiden? Beim ordnungsgemäßen Abstellen unseres Gefährts sieht es eher schlecht aus. Gerade wollen wir enttäuscht den Rückzug antreten, da kommt uns der Zufall zur Hilfe, der uns nur wenige 100 m entfernt einen fast leeren für Wohnmobil geeigneten Parkplatz zeigt. Etwas skeptisch suchten wir nach Verbotsschildern oder Ähnlichem, dessen Nichtbeachtung Auswirkungen auf den Inhalt unseres Portemonais haben könnte. Es kann doch nicht sein, dass sich auf einem Platz mit hohen Parkgebühren die Fahrzeuge einen erbitterten Platzkrieg leisten während wenige hundert Meter weiter kaum Jemand stehen will -und das für 50 Cent die Stunde. Aber es scheint alles ok zu sein. Also Parkschein ziehen und dann auf in die Altstadt- Das etwas sonderbare Parkverhalten der Menschen gibt mir aber noch einige Zeit zu denken.
    Wir bummeln durch die Haupteinkaufstraße. Meine Aufmerksamkeit gilt den schönen, restaurierten Häusern. Die Läden und Geschäfte, die sich in Ihnen befinden können mich heute nicht zum Stöbern animieren. Mit der besseren Hälfte an meiner Seite könnte sich da nämlich folgender Dialog ergeben: „Was suchst du denn?“ „Weiß, nicht! Ein T-Shirt vielleicht! Oder einen Rock.“ „Was nun Rock oder T-Shirt?“ „Egal. Ich will einfach nur mal gucken“ Warum guckst du denn dann bei Hosen und warum nicht bei deiner Größe“. Nein.... Das Shoppen ist eher etwas, was ich lieber im Alleingang mache, dann kann ich gucken, so viel ich will.
    Michael hat inzwischen einen Stand mit Thüringer Bratwurst entdeckt. Das ist mehr so seine Welt und da es inzwischen Mittagszeit ist, heute auch mal meine. Mit einer Wurst in der Hand sitzen wir auf der Bank vor dem Springbrunnen mit den Bronzefiguren und lassen den Blick die Kröpelinerstraße entlang schweifen. Doch- sehr schön diese Altstadt, trotz der dunklen Wolken, die sich gerade drohend am Himmel zusammenballen. Anhand eines Stadtplans, den ich in Warnemünde mitgenommen und heute wieder aus dem Mülleimer gefischt habe, machen wir eine Stippviste zu den wichtigsten Baudenkmälern (die ich, weil in jedem Stadtführer viel besser nachzulesen nicht extra beschreibe) einschließlich der Marienkirche, bevor wir uns in einem Straßencafe vor dem Kröpelinertor in der inzwischen wieder aufgetauchten Sonne von unserem Fußmarsch erholen.
    Zeit für die Fähre. Am Fährhafen heißt diese Zeit erst einmal Wartezeit. Warten bis die Fähre entladen ist, warten bis die eigene Spur an der Reihe ist und zum Schluss noch warten bis die Fähre endlich ablegt. In unserem Fall mit einer Stunde Verspätung, denn irgendwie hatte man sich wohl bei der Beladung verrechnet. So fährt ein ganzer Güterzug auf die Fähre, um dann wieder herunterfahren zu müssen, weil die Lokomotive nicht mehr mit hineinpasst. Aber auch Wartezeiten haben mal ein Ende und so fahren wir bei strahlendem Sonnenschein entlang des Seebads Warnemünde, das samt Wohnmobilstellplatz ohne die Menschenmassen, Buden und Zelte einen ganz anderen, netteren Eindruck macht, hinaus auf die Ostsee.
    Die Überfahrt vergeht sehr schnell und plötzlich taucht schon der Hafen von Trelleborg auf. Und dann heißt es noch einmal warten. Warten bis wir von der Fähre herunterfahren können.
    In Smygehamn, wenige Kilometer von Trelleborg entfernt, auf einer großen Wiese am Meer, finden wir wie erwartet einen Platz für den Rest der Nacht. Und so schlummern wir zwischen etlichen anderen Wohnmobilen, die entweder wie wir von einer Fähre kommen oder mit der Fähre fahren wollen,dem nächsten Morgen entgegen.. Wir sind in Schweden. Morgen geht es weiter.
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  • Torsö

    12 Julai 2016, Sweden ⋅ 🌧 17 °C

    Torsö 12./13.7.2016

    Stellplatz Torsö Hafen/ 6 Plätze
    N 55°59'59" E 14°38'45"
    150 SEK
    Dusche/Toilette/Wasser/Strom/Entsorgung nicht möglich
    Schöner Badestrand am Platz

    Vom Geldkauf, Zitronenhandel und Rindviechern

    Nach einer schönen und sonnigen Überfahrt sind wir gestern Nacht in Schweden angekommen und haben in Smygehamn nicht weit von Trelleborg übernachtet. Heute morgen geht es weiter nach Torsö mit einem kurzen Zwischenstopp in Ystad.
    Ystad, der Stadt des Kommissar Wallanders, haben wir schon auf einer anderen Fahrt einem ausführlichen Besuch abgestattet.
    Heute wollen wir nur Geld organisieren. Auf ganz legale Weise. So ganz ohne Bargeld soll es nun doch nicht durch Schweden gehen, wenn auch die Schweden fast alles mit Karte bezahlen. Beim Tausch Euro gegen Schwedenkronen werden uns 50 Kronen Gebühren berechnet. Am Automaten ist das Geld mit EC – Karte billiger zu haben. Jetzt können wir ein paar frische Lebensmittel mit den frischen Schwedenkronen erstehen. Dann kann es weitergehen.
    Unterwegs sinniere ich über den verhältnismäßig hohen Betrag, den wir im Supermarkt bezahlen mussten. Schweden ist ja schon etwas teurer aber gleich so viel? Beim Betrachten des Kassenzettels finde ich den Übeltäter. Ich habe im wahrsten Sinne des Wortes mit Zitronen gehandelt. Das sagt man doch, wenn man sich geschäftlich verkalkuliert hat. Ich habe einen Beutel ökologischer Bio-Zitronen erwischt, gut 5 Euro für 4 Zitronen. Die müssen wir jetzt aber wirklich genießen, soweit das mit Zitronen überhaupt möglich ist.
    Unterwegs begegnen uns sehr viele Wohnmobile. Allen voran die Schweden, die jetzt auch Ferien haben. Aber in den kleinen Orten und Häfen merkt man nicht viel von der Saison. Es geht alles sehr beschaulich zu. Das Wetter ist mit 22 Grad und einem Sonne- Wolkenmix typisch skandinavisch
    Im Hafen von Torsö, ca 8 km hinter Sövelsborg, einem unserer Lieblingsplätze, sind von den 6 Plätzen noch zwei frei. Glück gehabt. Diesen winzigen Hafen haben wir schon mehrfach angefahren und sind jedes Mal wieder begeistert. Der Hafenmeister achtet streng darauf, dass sich hier nicht mehr Wohnmobile niederlassen. Eine kleine Gemeinschaft, die sich Toilette und Duschen teilt, falls man die benötigt. Vom Wohnmobil blickt man auf das Meer und ein paar Schritte entfernt ist ein wunderbarer weißer Sand- und Badestrand. Rad- und Wanderwege führen in alle Richtungen.
    Sonne und der frische Wind vom Meer -einfach göttlich, denke ich, als wir es uns vor dem Wohnmobil gemütlich gemacht haben. Aber die Götter haben so ihre Macken. Allen voran der Wettergott. Der fand am späten Nachmittag, dass wir nun genug himmlische Erfahrungen gemacht hätten und schickte ein ordentliches Donnerwetter mit ordentlichem Platzregen. Aber schon eine gute Stunde hatte sich seine Gottheit wieder abgeregt und den Himmel blank putzen lassen. Ich glaube nicht, dass er, weil Gott und Mann, aber eigentlich kommt das auf das Gleiche heraus, also ich glaube nicht, dass er das selbst verrichtet hat. Wobei, wenn er schon blankwischt, blankwischen lässt, dann hätte er auch gleich die riesigen Pfützen, die sich wie kleine Seen auf dem ganzen Platz ausbreiten mit auffeudeln können.
    Die wiederhergestellte Urlaubsszenerie animiert mich zu einer Walkingtour. Gleich hinter dem Hafenbereich, nur durch ein Tor getrennt, führt ein Feldweg durch ein Naturgelände zum anderen Ufer dieser Landspitze. Den Zettel am Tor ignorierend, ich kann eh nicht viel Schwedisch, hole ich schwungvoll mit den Stöcken aus, dabei bedacht in keine der riesigen Schlammlöcher zu treten, die nach dem Regen voll Wasser gelaufen sind. Neben dem Feldweg, eingezäunt durch eine Mauer aus Findlingen, grast eine Herde Kühe, die nun durch mich aufgeschreckt neugierig näherkommen. Wie gut, denke ich erleichtert, dass die Rindviecher eingesperrt sind. Und dabei gehen mir Geschichten von auf Kuhhörner aufgespießten Bauern und tot getrampelten Wanderern durch den Kopf. Die Erleichterung weicht aber einem jähen Entsetzen, als ich feststelle, dass die schützende Mauer eine riesengroße Öffnung hat, durch die die ersten Kühe schon mit einem beunruhigenden Muh-Gebrüll herauskommen. Mit einem olympiareifen Rekord renne ich an den Viechern vorbei Richtung Meer. Nie und nimmer werde ich auf diesem Weg zurückgehen, ist mein einziger Gedanke. Der Weg endet an einem baufälligen Unterstand und mit dem Ende des Weges ändert sich auch die Beschaffenheit des Untergrundes. Eine Sumpffläche mit kleinen Inseln aus Gras und Findlingen ist nun meine Walkingstrecke. Mit den Stöckern sondiere ich den Untergrund und hüpfe von einer Grasinsel zum nächst Findling. Dabei rutsche ich mehrfach von den Steinen ab und stehe bis über den Knöcheln im Schlamm. Als ich schweißgebadet am Ufer der Bucht ankomme, weiß ich eins, zurück werde ich so auf keinen Fall gehen. Von weitem sehe ich schon den Weg, der um die Bucht herumführt. Dort muss ich hin. Und nun beginnt eine nicht weniger schwierige Strecke über die aufgeschütteten Findlinge entlang der Uferlinie. Bloß nicht abrutschen und den Knöchel verstauchen, denke ich ständig. Aber auf der Sumpfwiese will ich auf keinen Fall weitergehen. Zeugen dort nicht die überall herumliegenden Kuhfladen vom feindlichen Territorium? Und dann geht es nicht mehr weiter. Der Weidezaun, der die Kühe zurückhalten soll, ist bis ins Meer hineingezogen. Und 200m weiter sehe ich bereits den rettenden Weg. Gottseidank steht der Zaun nicht unter Strom und meine Schuhe sind eh schon nass. Durch das Wasser, dass mir bis zu den Knien reicht, gelange ich auf die andere Seite des Zaunes. Rund 200 m balancieren auf Findlingen entlang eines Schilfgürtels liegen zwischen mir und der rettenden Straße. Ich bin schweißgebadet. Jetzt bin ich so weit gekommen, jetzt werde ich auch noch die gefährliche Turnerei über die Steine überstehen. Nur noch wenige Meter. Und dann stelle ich ernüchternd fest, dass zwischen mir und der Straße eine große Wasserfläche liegt. Keine Brücke, nichts was mich zur rettenden Straße auf die andere Seite bringen könnte. Es hilft alles nichts. Ich muss die gesamte Strecke wieder zurückgehen. Als erstes klettere ich über den Stacheldrahtzaun zurück auf die Weide. Die Rindviecher sind am ganz anderen Ende der Weide und hier komme ich besser, ungefährlicher und schneller vorwärts als bei der Kletterei. Und was soll ich sagen, als ich später an der Maueröffnung mit den Rindviechern vorbeikomme, würdigen die mich keines Blickes. Das einzige Rindvieh, dass frei herumläuft, bin wohl ich. Manchmal ist es besser sich der Gefahr sofort zu stellen, als vor ihr davonzulaufen. Denn letztendlich holt sie uns immer wieder ein. So meine Lektion habe ich für heute gelernt. Und Zettel egal wo sie angebracht sind, lasse ich von nun an auch nicht mehr so völlig unbeachtet.
    Am nächsten Tag geht es per Rad auf dem Listerlandet Radweg über Feld und Waldwege nach Hällevik. Hier herrscht etwas mehr Treiben als im beschaulichen Torsö. Auch einen Platz für Wohnmobile gibt es hier. Aber auf einem geschotterten Strandparkplatz zwischen parkenden PKWs. Nicht unbedingt schön. Die Rasenfläche daneben ist nicht nur für Camping, sondern auch zum Betreten verboten. „Nur gucken- nicht anfassen“ geht mir dabei durch den Sinn. Wir fahren weiter nach Nogersund. Auch ein kleiner Fischereihafen. Die Fähre, die zur vorgelagerten Insel Häno im 25 Minuten-Takt fährt und das kleine Hafenrestaurant sind die Hauptattraktionen dieses Ortes. Und ein wunderschöner Wohnmobilstellplatz auf einer Landzunge zwischen Hafen und Meer. Es gefällt uns hier. Das wird unser nächster Stellplatz beschließen wir nach der Rückkehr am Mobil in Torsö. Das Wetter soll am nächsten Tag hier im Süden noch warm und trocken sein während es weiter nördlich kalt und regnerisch ist. Es treibt uns nichts. Die Seele baumeln lassen kann man in Süden wie im Norden. Allerdings baumelt sie im Sonnenschein doch etwas netter.
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  • Nogersund

    14 Julai 2016, Sweden ⋅ ☁️ 17 °C

    Stellplatz Nogersund/
    N 56°0'17" E 14°44'20"
    150 SEK inklusive Strom, VE, Dusche/Toilette
    ca 20 Plätze

    Von Begegnungen der besonderen Art

    Am nächsten Morgen machen wir uns auf den unendlich langen Weg von 20 km von Torsö nach Nogersund, aber nicht ohne noch einmal vorher die Hafen- Idylle Torsös bei einem Frühstückskaffee in der Sonne zu genießen. Was man hat, das hat man. Was man bekommt, das weiß man nicht.
    In Nogersund haben wir zunächst eine Begegnung der unangenehmen Art. Ein etwas cholerischer PKW-Fahrer scheint überfordert bei der Parkplatzsuche und steht mitten auf der Straße vor der Zufahrt zu einem Parkplatz und überlegt, ohne den Blinker zusetzen, ob er nun auf den Parkplatz fahren soll oder ob sich vielleicht etwas weiter etwas Besseres findet. Auf unser zaghaftes Hupzeichen entweder den Blinker rechts zu setzen oder links auf den Parkplatz zu fahren, schließlich stehen wir mit dem Hinterteil noch auf einer etwas uneinsichtig Straße und würden das gerne aus dem Verkehr ziehen. Also auf das Hupen reagiert er so gereizt wie ein Stier auf ein rotes Tuch und macht Anstalten sein Fahrzeug zu verlassen, um.. ..Ja darauf haben wir dann lieber doch nicht gewartet sondern sind im einem großen Bogen um den vor Wut Tobenden herumgefahren. Auf den Blick in den Rückspiegel habe ich bewusst verzichtet aus Angst, dass dieses schwedische HB-MÄNNCHEM sich in unserer Stoßstange verbissen haben könnte. Der Begriff HB-Männchen stammt aus einer Zeit als Zigaretten-Werbung im Fernsehen noch erlaubt war und ein kleines Zeichentrick-Männchen sich über das eigene Missgeschick so aufregt hat, dass es vor Wut in die Luft ging. Der dazugehörige Werbe-Slogan lautete seiner Zeit:“ Warum gleich in die Luft gehen, greife lieber zur HB“. Ich weiß nicht, ob eine Zigarette in diesem Fall Wirkung gezeigt hätte. Der Typ was bestimmt Nichtraucher.
    Nach diesem Zwischenfall fahren wir aber unversehrt die letzten 100 m auf den Stellplatz. Es sind viele Plätze frei und wir können uns aussuchen, ob wir den Blick auf das offene Meer oder lieber in den Hafen haben wollen. Entscheidung zu treffen bei so viele Möglichkeiten ist schon mal ganz schwierig, jedenfalls für uns Und so stellen wir das Wohnmobil einfach erst einmal auf den ersten besten Platz ab, um die Lage, d.h. das Angebot an Stellplätzen genauer zu sondieren. Schließlich soll es unser Zuhause für die nächsten 24 Stunden sein. In diesem Fall haben wir mehr als Glück. Nicht nur, dass uns ein nettes Wohnmobilpaar während eines freundlichen Hallos seinen Stellplatz anbietet, da sie im Aufbruch sind, nein, sie nehmen uns auch die schwierige Entscheidung ab, da sie uns auch ein noch gültiges 24-Std.-Ticket anbieten. Es entwickelt sich ein sehr nettes Gespräch über Schweden, Wohnmobile und Stellplätze, in dessen Verlauf Michael sich überreden lässt, seinen schwedischen Stellplatz Führer, den er eigentlich aus Ärger über die deutsche Bürokratie nicht mehr nachdrucken wollte, zu verkaufen. Schade, dass sie wenig später fahren. Das wären mal nette Wohnmobil-Nachbarn gewesen. Aber eins geht nur- kostenloser Platz oder nette Nachbarn.
    Das war mal eine Begegnung der schöneren Art und relativiert das zuvor Erlebte.
    Und so sitzen wir kurze Zeit später vorm Wohnmobil, schauen aufs Meer und hören dem Möwengeschrei und den anlandenden Wellen zu, die hin und wieder abgelöst werden durch das Brummen vom Dieselmotor Stellplatz suchender Wohnmobile oder der auslaufenden Fähre nach Hanö. Die Erfahrung, dass der Stellplatz mit Blick zum Hafenbecken auch noch das permanente Brummen, der dort angesiedelten Fischfabrik zu bieten hat, müssen wir nicht mehr machen. Diese Erfahrung haben uns unsere Platzvormieter dankender Weise schon abgenommen genau wie den daraus resultierenden Umzug zur Meeresseite.
    Auch wenn das Gucken aufs Wasser etwas sehr meditatives und Entspannendes hat, besonders mit einem Hörbuch im Ohr, ist spätestens beim glücklichen Ende desselben der Wunsch nach etwas Bewegung da. Ich entscheide mich für Laufschuhe und Walking Stöcke und für mein Handy. Nicht etwa, dass ich von unterwegs telefonieren wollte, aber ich könnte, wenn Gefahr droht. Wobei es mir bei den Rindviechern auch nicht geholfen hätte. Es ist vielmehr der im Handy integrierte Fotoapparat, der stets griffbereit ist. Als ich das niedliche, rote, kleine Schwedenhäuschen am Ende des Hafens fotografiere, überlege ich wie viele niedliche, rote, kleine Schwedenhäuschen ich insgesamt auf allen Schweden- Reisen schon fotografiert habe. Es dürften einige sein. Aber was muss, das muss. Dieses Haus wird auch noch, bald hätte ich auf Zelloleut gebannt geschrieben, was doch etwas antiquiert wäre. Dieses Haus findet auch noch seinen Platz im Gerätespeicher und auf der Festplatte. Ebenso wie das nachfolgende Fischerboot und überhaupt der ganze Hafen. Mit der Anzahl fotografierten Booten und Schiffe ließe sich schon eine riesige Armada aufstellen. Aber es sind immer wieder schöne und verlockende Motive. Ein Bild von der Fischfabrik will doch keiner sehen…oder? Es sei denn es wäre ein Industrie-Denkmal.
    Mit diesen Gedanken gelange ich vom optisch nicht großartig etwas hergebenden Industrie-Hafen in Nogersunds Wohnviertel. Holzhäuser in allen Farben stehen in super gepflegten Gärten mit lauschigen Sitzecken im Grünen. Ich gehe gerne durch solche Straßen, überlegend welche Art Menschen hier wohnen. Das kann ich gleich feststellen, denn ein Mann kommt aus einem der Häuser und spricht mich auf schwedisch an. Verdammt, wenigstens den Satz:“ Ich spreche kein Schwedisch,“ sollte ich doch in der Landessprache beherrschen. Das ist auch noch etwas was auf meine Lebens- Todo -Liste gehört. Sprachen kultivieren. Die Todo-Liste ist inzwischen so umfangreich geworden, da muss mir der liebe Gott schon eine Verlängerung gewähren, damit ich sie abarbeiten kann.
    In diesem Fall muss die englische Version des “ Nicht Verstehens“ reichen, die auch für ein sofortiges Umschalten meines Gegenübers in die englische Sprache sorgt. Hier kann ich etwas besser kommunizieren, wenn gleich auch nur mit dem Wortschatz meines Schulenglischs, den meine grauen Gehirnzellen eifrig ins Hier und Jetzt befördern. Meinem schwedischen Gegenüber scheint es ähnlich zu ergehen. Nichts destotrotz unterhalten wir uns prächtig, Wenn gleich auch die fehlenden Vokabeln für die eine oder andere Verwirrung sorgen. Bei der Frage: „Where do you come from?“, lasse ich Löhne schon mal außen vor und nenne gleich Bielefeld als potenzielle Heimatstadt. Auch mit Hannover kann er nur vage etwas anfangen. Aber er kennt ganz in der Nähe die schwarze Katze und Alf. Nun ist die Irritation auf meiner Seite. Alf ist doch der Außerirdische aus dem Fernsehen, der immer sagt: „Gegrillte Katzen sind die besten Katzen.“ Und der soll aus Hannover kommen? War mir ehrlich gesagt nicht bewusst. Erst als in diesem Zusammenhang auch der „River Mosel“ fällt, ist mir klar, dass es sich um Alf an der Mosel handelt und die „schwarze Katze“ ist eine Weinsorte. Nur mit dem „near by Hannover“, da muss ich doch ein wenig widersprechen. Vielleicht aber rechnen die Schweden in anderen Entfernungs-Dimensionen. Beschwingt von so viel freundlichem Interesse setze ich meine Tour fort bis ins benachbarte Hällevik und natürlich wieder zurück.
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  • Sätadalen

    15 Julai 2016, Sweden ⋅ ☁️ 18 °C

    15.7.2016
    Sätadalen/Fähre Bravik
    Kein VE/Strom
    100 SEK
    N58° 38‘ 20“ E16°35‘ 44“

    Eigentlich haben wir gedacht, wir würden uns mit Regen oder wenigstens einem wolkenverhangenen Himmel von Nogersund verabschieden und gen Norden fahren, aber es weckte uns strahlender Sonnenschein. Allerdings änderte sich das unterwegs relativ schnell. Hey! Was soll denn das? Richtung Norden soll das Wetter doch ab heute besser werden. Auf der E22 ist für schwedische Verhältnisse relativ viel los und gefühlt jedes 3.Fahrzeug ist ein Wohnmobil. Fast ausschließlich Schweden. Es sieht aus, als hätte Schweden zurzeit mobil gemacht. Die paar deutschen Fahrzeuge fallen kaum ins Gewicht. Solange die südwärts und wir nordwärts fahren soll mir das Recht sein. Unser Ziel ist heute Moritzberg. Ein Stellplatz an einer kleinen Marina und einem Schloss ca 100 km südlich von Stockholm. Das Navi meint, das wir für 450 km fast 8 Stunden benötigen würden. Wir meinen das nicht. Wir werden ja sehen, wer Recht behält. Es geht doch recht zügig voran auf der E22. Aber nach 300 km hat der Fahrer keine Lust mehr und das obwohl das Navi, die Fahrzeit drastisch verkürzt hat. Wie wollen in Waldemarsvik unser Glück versuchen. Aber wie bereits geahnt, ist der Platz um die Nachmittagszeit bereits voll. Also doch nach Moritzberg. Sobald wir von der E 22 abgefahren sind, haben wir das Gefühl die Straße gehört uns allein. Dementsprechend schmal sind sie auch. In Moritzberg angekommen gibt es nicht nur Regen, sondern auch eine Enttäuschung. Der Platz ist nicht, wie gedacht am Wasser, sondern ein mit Stromanschlüssen ausgestatteter Parkplatz eines Reiterhofs und Golfplatzes. Wir suchen uns einen Platz und während wir bei einer Tasse Kaffee den Regen abwarten, entscheiden wir uns weiterzufahren. Der Tag ist eh schon zum größten Teil verfahren. Durch schmale Waldwege und eine Schotterpiste gelangen wir zur Fähre über den Braviken. Eine gelbe Fähre. Die ist umsonst. Auf dem gegenüberliegenden Ufer sehen wir schon zwei Wohnmobile stehen. Dieser Platz an der Fähre direkt am Ufer des Bräviken ist so ganz nach unserem Geschmack. Inzwischen ist auch die Sonne wieder da und taucht bis zu ihrem Untergang alles in goldenes Licht. Alles richtig gemacht, freuen wir uns vorm Womo sitzend und den Blick genießend, den wir am Abend mit drei weiteren Wohnmobile teilen.Baca lagi

  • Oxölesund Hafen

    16 Julai 2016, Sweden ⋅ 🌙 0 °C

    16.7.2016 Oxölesund Hafen
    16.7.2016
    Oxelösund Fiskehamn

    N58°39’30.50“ E17°6’40.31“
    VE/Strom/Duschen/Toiletten
    150SEK

    Stärker Wind schüttelt uns heute morgen wach, peitscht das Schilfgras vor uns im Wasser nieder. Dunkle Wolken hängen tief über dem Braviken. Die gelbe Fähre tut unermüdlich ihren Dienst. Die ganze Nacht über. Gestört hat sie uns nicht. Die Schlange der wartenden Autos an der Fähre ist schon am Morgen recht lang. Es ist Wochenende und viele wollen ans Wasser. Der Radfahrer, der mit uns auf der Fähre war, hat gestern Abend noch sein Zelt nebenan aufgeschlagen und sitzt nun vor seinem Kocher und bereitet sich den Morgenkaffee. Das Café an der Fähre öffnet erst um 9.oo Uhr. Eigentlich hatten wir überlegt noch einen Tag zu bleiben. Schöne Rad- und Wanderwege führen zu den kleineren Seen hier in der Gegend. Aber die Optik heute morgen spricht mehr fürs Weiterfahren. Wir wählen Oxölesund ganz auf der Spitze unterhalb von Nyköping, das aus einem Inselarchipel besteht. Dies Ecke kennen wir noch nicht.
    Es sind viele Plätze frei als wir gegen Mittag ankommen. Nach dem zweitwn Platzwechsel steht unser Womo endlich. Mit Blick in den Hafen. Über den kann man geteilter Meinung sein. Genau gegenüber ist eine Industrieanlage. Lastschiffe werden mit Schleppern herein und nach dem Laden wieder herausgeschleppt. Das Nachmittagsprogramm für Michael, der dem Schiffstreiben interessiert zu schaut. Ich schaue lieber nach rechts. Da liegen die Inseln des Schärengartens oder nach links, da schaue ich zum Gästehafen des Badhusviken. Von dort aus startet gerade ein Motorbootrennen. Doch nur Gucken reicht mir nicht, ich will etwas mehr sehen. Und dazu brauche ich mein Fahrrad. In all dem Ankunftgs,- Umsetz,- und Anmeldetrubel fährt Michael nicht nur über den Sensor seines Temperatur -Anzeigers, auch meine Handtasche mit allen Papieren und Bargeld ist plötzlich nicht mehr auffindbar. Eben noch habe ich sie in der Hand gehabt, um mein Portemonnai zum Bezahlen des Stellplatzes herauszunehmen. Zu zweit wird jede Ecke im Wohnmobil inspiziert. Die Tasche ist weg. Ich warte schon auf eine Bemerkung meines Ehegesponst über das Beisichtragen wichtiger Dokumente. Die kommt aber nicht. Den gerade eine Stunde vorher an der Kasse des Supermarkts von Nyköping hat genau die Anwesenheit mein Personalausweis das Bezahlen mit der Kreditkarte ermöglicht. Wessen Identität nun damit nachgewiesen wurde, war der Kassiererin in diesem Fall gleich. Hauptsache der Name passte und es gab keinen Stau an der Kasse.
    Meiner Handtasche ist diese ganze Aufregung um Papier, Kreditkarten und Geld sichtlich egal. Sie liegt ganz entspannt auf einer Bank am Hafenbecken, auf der wir eine halbe Stunde zu vor zu zweit gesessen haben. Dort hatte ich Michael die Quittung für den Stellplatz und die Zahlenkombination für die Sanitäranlagen gegeben und ihn mit ersten Informationen versorgt. Übrigens, auch der Sensor hat den Reifenkontakt überlebt: zwar etwas platt jedoch funktionstüchtig.
    Für die Erkundung per Rad hatte ich den Übersichtsplan im Hafen fotografiert. Das mache ich im Übrigen immer, egal wo wir sind. Zu oft haben wir uns in Städten oder im Gelände verlaufen. Nicht das Verlaufen an sich führte zu ehelichen Disharmonien, sondern die unterschiedliche Meinung über den einzuschlagenden Weg. Mit digitaler Übersicht lohnte sich das Anhalten gleich doppelt. Erstens um auf den Plan zu gucken und zweitens, um ein Foto zumachen.
    Nachdem ich die vorgelagerte Halbinsel Femöre, auf der sich der Fischereihafen befindet und die zum überwiegenden Teil aus Wald und dem Naturreservat besteht durchstreift habe, sehe ich an einem Badeplatz am Femörekanal ein Wohnmobil, ein deutsches Wohnmobil. Nach der Besichtigung des Badeplatzes muss ich anerkennender Weise feststellen, dass ich das Womo hier ein wirklich nettes Plätzchen direkt am Femörefjärden gesucht hat. Toilette, Wasser, Mülleimer…. alles durch den Badeplatz vorhanden. Mit der Besatzung des Wohnmobils, einem Langzeiturlauber-Paars jenseits des Erwerbslebens komme ich schnell ins Gespräch. Man kommt gerade aus Kopenhagen, ansässig wenn einmal zu Hause in Düsseldorf und auf dem Weg nach Norwegen und über Finnland und das Baltikum wieder zurück. Traumtouren. Aber die müssen, nein die wollen erst Ende September wieder zu Hause sein. Um dann Richtung Süden Italien, Spanien aufzubrechen. Der ehemalige Frisör mit eigenem Laden und die ehemalige Bankangestellte achten darauf, dass die Reisekosten durch anfallende Stellplatzpreise nicht zu hoch werden. Auch sonst erfahre ich noch einiges, einschließlich der politischen Einstellung und der negativen Einstellung zu „Ausländern“ im Land. Ob die beiden sich ihres aktuellen Status hier in Schweden wohl bewusst sind.
    Die Stadt Oxelösund hat außer des etwas ungewöhnlichen Kirchturms und dem blumigen Willkommensgruß nicht viel Aufregendes zu bieten. Hauptattraktion ist der große CIA Supermarkt neben einem kleinen Park. Die Bierdosen, die im Supermarkt fast rund um die Uhr gekauft werden können, werden auf den Bänken im Park in blumiger Umgebung geleert. Ich trete den Rückweg an. Am Abend überrede ich Michael zu einem Spaziergang zur Südspitze von Femöre. Der Stellplatz ist voll an diesem Tag.
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  • Herrängs -Marina

    17 Julai 2016, Sweden ⋅ ☁️ 15 °C

    17/18.7.2016
    17.7.2016
    Herrängs -Marina
    Stellplatz oberhalb des Hafens
    N 60° 8‘ 14.65“
    E 18° 38‘ 35. 73“
    VE, Strom, Müll, Toilette, Dusche
    160 SEK /40 SEK Strom

    Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt“ Dieser Spruch passt aber sowas von auf den heutigen Tag. Geplant war wieder ein ganzes Stück, sprich 250 km, weiter Richtung Norden zu fahren. Stadtbesichtigung Stockholm steht nicht auf dem Plan, da wir das beim letzten Mal ausgiebig gemacht haben. Dafür haben wir uns auf der Rückfahrt eine Stippvisite durch Göteborg vorgenommen. Die Fahrt über die E4/E20 nach Stockholm verläuft unspektakulär. Das heißt wir haben im Gegensatz zur Gegenfahrbahn freie Fahrt. Die Autobahn führt mitten durch Stockholm und so gibt es viel zu sehen. Jedenfalls für den Beifahrer. Immer wieder taucht Wasser links, rechts und unter uns auf. Von oben Gottseidank nicht. Der Himmel ist wolkenlos. Himmel und die Sonne geben ihr Bestes damit Stockholm, die Schöne, ins rechte Licht gerückt wird.
    Hinter Stockholm in Richtung Norrtalje wird der Verkehr merklich ruhiger. Auf der 76 Richtung Osthammar ist eine Pause fällig. Tee und Kaffee während der Fahrt fordern irgendwann ihren Tribut. Der Parkplatz an einem See ist eigentlich schon ein perfekter Stellplatz. Unser Ziel heute ist Grisslehamn, ein kleiner Ort an der äußersten Spitze eines Landfingers, der in Richtung Finnland weist. Tatsächlich legen von hier auch die Fähren zu den °Aandinseln und Finnland ab. Das wir dort keinen verträumten Fischerort vorfinden würden, hätte uns eigentlich klar sein müssen. Grisslehamn scheint bei den Schweden sehr beliebt zu sein. Auf alle Fälle findet man hier jede Menge von ihnen. Auch von schwedischen Wohnmobilen. Der Hafenplatz ist voll und auch das Hafencamping ist ausgebucht. Aber da wollten wir nicht wirklich hin. Aber wohin jetzt? Die Zufahrt zum örtlichen Badeplatz ist zumindest für unser Wohnmobil nicht unbedingt tauglich. Schmale Waldwege mit herunterhängenden Ästen dagegen haben Luken, Sattelitenanlage, überhaupt das ganze Womo-Dach etwas einzuwenden.
    Der nächste uns bekannte Stellplatz liegt in Herräng. Eigentlich gar nicht so weit entfernt, wäre da nicht das Wasser im Wege. Wir müssen einen großen Teil wieder zurückfahren bevor eine Brücke uns den Seitenwechsel erlaubt. Herräng macht einen recht verschlafenen Eindruck. Allerdings irritieren hunderte von Fahrrädern vor den Folkethus etwas. Auch die vielen Parkverbotsschilder an der kleinen Landstraße machen irgendwie keinen Sinn. Für so einen kleinen Ort gibt es auch verhältnismäßig viele Imbissbuden. Der Hafen dagegen wirkt wie ausgestorben. Wohnmobile können wir nicht entdecken und schon gar keinen ausgewiesenen Stellplatz. Dafür gibt es wieder ein Hafencampingplatz gefüllt mit Wohnwagen mit und ohne Vorzelt. Sollte unser heutiger Tag wirklich auf einem Campingplatz zwischen den Wohnwagen der Dauercamper enden? Es ist inzwischen 14.00 Uhr, das schönste Sonnenwetter und wir haben eigentlich keine Lust mehr weiter herumzufahren. Komisch, das hier nicht ein einziges Wohnmobil zu finden ist. Im Hafenrestaurant wollen wir uns schließlich für den Campingplatz anmelden, doch da erfahren wir, dass es einen eigenen Stellplatz für Wohnmobile oberhalb des Hafens gibt. Wir bezahlen und bekommen den Schlüssel für die Sanitäranlagen. Auf dem Stellplatzangekommen haben wir die Wahl zwischen 10 Schotter und ebenso vielen Rasenplätzen. Nach einigem hin und her stehen wir endlich auf einem Rasenplatz mit Blick auf den Hafen. Die Steckdose am Platz ist noch jungfräulich. Der Zählerstand ist 0 als wir den Stecker einstecken. Der ganze Stellplatz ist nagelneu und scheinbar noch wenig bekannt. Da haben wir aber wieder richtig Glück gehabt. Erstens kommt es anders und zweitens…….,
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  • Oxelösund

    17 Julai 2016, Sweden ⋅ 🌙 21 °C

    17.7.2017

    S-613 35 Oxelösund
    Kanalvägen Badeplatz
    N 58°39‘45“
    E 17°05‘15
    Müll/ Wasser/Toilette

    Wir bleiben noch in Oxelösund. Mit dem Fahrrad fahren wir am Vormittag zum Badeplatz am Femörefjärden und beschließen nach der Radtour hierher umzusetzen. Aber zunächst geht es nach Gamla Oxelösund. Etwa 3 km vom jetzigen Stadtkern sind die alten Fischerhäuser restauriert und als Freiluftmuseum für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Es ist Sonntag und die Besucher des Museums- Cafes sitzen malerisch an Tischen auf einem Hügel mit Blick über den Sandviken. Ich mache den Vorschlag auch einen Kaffee hier in der Sonne zu trinken. Während Michael die Räder abschließt, besorge ich Kaffee. Das heißt versuche ich, Kaffee zu besorgen. Den Kaffee muss ich mir in Selbstbedienung aus der Warmhaltekanne nehmen und damit zur Kasse gehen, Neben der Kaffeekanne stehen Platten mit winzigen Kuchen und Plätzchenstücken. Alle Gäste vor mir legen sich davon zwei, drei Stück auf den Teller. Das ist ja nett, denke ich. Mal was Selbstgebackenes und nicht so abgepackte Fabrikkekse, wie es sie bei uns immer zum Kaffee gibt. Ich nehme mir auch davon und gehe zur Kasse. Dort soll ich 120 SEK bezahlen. Das sind 13 Euro. So viel Geld habe ich im Moment gar nicht dabei. Ich entschuldige mich, suche meinen Mann, beziehungsweise das Geld aus seinem Portemonai. Danach bekomme ich auch den Kaffee. Ein Blick auf den Kassenbon etwas später zeigt, dass der Kaffee weniger als die Hälfte der Summe ausgemacht hat. Der Rest waren die 3 Kekse. Das war somit der teuerste Kaffee, den wir bisher getrunken haben. Im Vergleich dazu war sogar der Espresso an der Rialtobrücke in Venedig ein echtes Schnäppchen.
    Am Nachmittag setzen wir um und finden, nach dem wir vorher noch Ver-und Entsorgt haben, einen schönen Stellplatz am Badeplatz in Stenviks Bathamn. Es bläst ein ordentlicher Wind und der treibt die Wolken fort. Aber zum Baden bei 18 Grad Wassertemperatur wie es die Schweden hier bis in die späten Abendstunden machen, ist es mir eindeutig zu kalt.
    Keine Stunde später gesellt sich auch schon ein drittes deutsches Mobil dazu, dem es im Fischereihafen nicht gefallen hatte. Vielmehr sollten es jetzt aber nicht werden, sonst könnte sich doch jemand gestört fühlen und demnächst steht dann hier auch ein Verbotsschild für Wohnmobile.
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