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  • Day 2

    Toul-Aire de Campingcar

    February 26, 2023 in Germany ⋅ 🌬 -3 °C

    Nach einer eiskalten, sternenklaren Nacht erwartet uns ein eiskalter, sonniger Morgen in der Eifel. Die Nacht hat bestimmt etwas an unseren Gasvorräten gezerrt. Wir haben zwei volle Flaschen und eine leere spanische Gasflasche dabei, die wir in Spanien tauschen wollen.

    Beim Frühstück taucht der Platzwart zum Kassieren auf. Er kommt aus Höxter und hat Zeit für ein Schwätzchen. Wir erfahren, dass erst im letzten Jahr der Platz von 24 auf 37 Stellplätze erweitert wurde, die in der Saison auch bitter nötig sind.

    Um 9.30 Uhr starten wir die nächste Etappe unserer Reise. Über kleine Straßen mit Achterbahn Feeling verlassen wir Gerolstein und fahren zur B 410. Die Sonne scheint, die Straße ist leer und die Eifellandschaft bietet immer was zum Gucken.
    Von der B410 geht es weiter auf B51 und dann kurz auf die A 60.

    Heute geht es nach Frankreich, meinem erklärten Lieblingsland. Wir hoffen auf dem Aire de Campingcar in Toul einen Platz für die Nacht zu bekommen

    Aber noch sind wir in Deutschland und fahren auf der B 51 Richtung Luxemburg. Die Bundesstraße lässt sich gut fahren. Wenig Verkehr. Aber wir haben auch Sonntag.
    10 km vor der Grenze zu Luxemburg erreichen wir die A64.

    Auf einer Hochbrücke überqueren wir das Tal der Sauer, das sich zu einem gut besuchten Reiseziel gerade bei Wohnmobilisten entwickelt hat.

    Direkt dahinter liegt gleich die Tankstelle Wasserbillig, die vollkommen leer ist.
    Wir aber haben noch genug Diesel und wollen daher erst kurz vor dem Verlassen des Landes den Tank mit günstigem Diesel auffüllen.

    Die Idee hatten auch andere, aber die Tankstellensiuation in Berchem ist noch ok. Wir müssen nicht warten. Wir tanken für 1,539 Euro. Gestern in Deutschland, als wir über Land gefahren sind, haben wir den Diesel bereits für 1, 59 € gesehen. Also das absolute Schnäppchen ist das jetzt hier nicht.

    Im Gegensatz zum letzten Tanken in Luxemburg sind die Kassenhäuschen nicht mehr besetzt. Michael muss für den Bezahlvorgang eine Schublade aufziehen, das Kartenterminal herausnehmen, seine Kreditkarte scannen bzw. reinstecken und dann wechselt das Geld den Besitzer. Aber immerhin wünscht uns eine Stimme aus dem Off eine gute Weiterfahrt. Muss man wissen.

    Es ist 12.45 Uhr, als wir die Grenze nach Frankreich überqueren. Jetzt sind es nur noch 100 km bis Toul.

    Auf der Gegenfahrbahn kommen uns vermehrt Wohnmobile mit Anhänger entgegen. Überwinterer auf der Rückreise? Schön, wenn sie für uns Platz machen.

    Es ist draußen bitterkalt. Der eisige Wind rüttelt und schüttelt am Wohnmobil, hat aber auch seine Wolkenherde im Griff und beschert uns immer wieder blauen Himmel mit Sonne.

    Ich kann die Preise an den französischen Tankstellen an der Autobahn lesen. Der Liter Diesel kostet 1,949 €. Das ist schon eine andere Differenz.

    Wir fahren an Metz vorbei und können einen kurzen Blick auf die Altstadt mit der Brücke und der Kathedrale erhaschen. Hier wollten wir immer schon mal einen Etappenstopp machen. Aber irgendwie passt es mit den Distanzen nie so recht.

    Die Mosel begleitet uns auf diesem Stück und zeigt sich hin und wieder durch die kahlen Büsche.

    Es ist kurz nach 13.00 Uhr, als wir von der Autobahn abfahren und in Toul auf den "Aire de Campingcar" fahren. Von den 12 Plätzen sind 5 besetzt. Davon allerdings nutzen hier drei Womos den Platz als Abstellplatz für den Winter.

    Der Stellplatz kostet 7 Euro inklusive V+E und Strom. Bezahlt wird über einen Ticketautomaten, der nur französisch versteht.
    Der Mülleimer läuft über. Ich glaube, hier entsorgen auch Einheimische ihren Müll.

    Der Blick aus dem Fenster geht auf die Zitadelle und die Kathedrale. Sehr schön.

    Toul ist eine französische Stadt mit einer reichhaltigen Geschichte. Für den, der wie ich, alte Steine liebt, gibt es in Toul viel zu entdecken mit der Kathedrale St. Etienne, deren Kreuzgang als der größte Frankreichs gilt oder mit der Stiftskirche St. Gengould
    Auch die Befestigungsanlagen Vauban und Séré de Rivières sind interessant und riesig.

    Der Wind ist hier und heute so stark, dass wir unsere Satellitenschüssel nicht ausfahren mögen, dazu so kalt, als käme er direkt aus Grönland.

    Dick verpackt mache ich mich daher kurz nach unserer Ankunft auf zur Seightseeingtour.

    Zunächst geht es in den Hafen, der keine 50 m vom Stellplatz entfernt ist. Die Schiffe werden vom Wind hin und hergeschaukelt, die Gastronomie ist geschlossen. Im Sommer sicher ein ganz anderes Bild, wenn die Schiffe über den Rhein-Marne-Kanal, an dem der Hafen liegt, hereingefahren kommen.

    Vis a vis des Hafens finde ich eine Boulangerie. Der Bäcker hat zu. Es ist Sonntag. Das leckere französische Baguette muss noch einen Tag warten.

    Vom Hafen aus laufe ich in das "Centre Ville", das Altstadtzentrum. Die sonntäglich leeren Straßenzüge haben ihr altes Aussehen behalten Die Stiftskirche
    St. Gengould ist eingerüstet.

    Über die Rue de Rigny komme ich zum imposanten Hotel de Ville. Gleich nebenan wachsen die Türme der Kathedrale St. Etienne in den Himmel, die vor 2 Jahren ihren 800.Geburtstag gefeiert hat. Beim Eintreten in dieses alte, aber so riesige, sakrale Gebäude erfasst mich so etwas wie Demut. Das haben Menschen ohne Maschinen gebaut..... ein Wahnsinn.

    Längere Zeit betrachte ich die Altäre, Kapellen, Andachtsecken sogar eine Schatzkammer gibt es. Selbst in der Kathedrale hört man den Wind jaulen. An eine energetische Bauweise hat man vor 800 Jahren nicht gedacht.

    Ziemlich durchgefroren mache ich mich auf den Rückweg. Ich habe zwar einen guten Orientierungssinn, aber ohne Google Maps hätte der Heimweg aus den vielen Gassen der Altstadt definitiv länger gedauert.

    Den Rest desTages machen wir es uns gemütlich. Morgen ist ein neuer Tag, ein neuer Ort und hoffentlich gibt es dann etwas höhere Temperaturen.

    Das Tagesvideo

    https://youtu.be/qW0iyibi5TE
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