Satellite
Show on map
  • Day 20

    Fallas in Gandia

    March 16, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 16 °C

    Nee....nicht wirklich? Doch, der Himmel ist beim Aufstehen grau und warm ist es auch nicht gerade.
    Da ist es ja gut, dass wir weiter Richtung Süden fahren.

    Knapp 200 km wollen wir heute fahren, nach Gandia. Die Herzogsstadt Gandia kann auf eine vornehme Geschichte zurückblicken und liegt in einer eigentümlichen Landschaft zwischen den Bergen im Landesinneren und dem Mittelmeer.

    Um 9.30 Uhr sind wir abreisefertig und können ohne Stress und große "Kurbelei" über den Platz vor uns, der leer geblieben ist, den Camping verlassen.

    Kurze Zeit später brummt der Diesel bereits auf der AP 7 Richtung Valencia.
    Bereits bei Castellòn beginnt der Grauschleier des Himmels sich aufzulösen und das Blau setzt sich mit aller Macht durch.

    Die Ebene bis Valencia ist voller Apfelsinenbäume, wohin das Auge schaut.
    Rechts vor Valencia taucht das Castello Almenara auf.
    Die Burg von Almenara ist eine muslimische Festung, der der Stadt Almenara den Namen gab.

    Wenig später erregt das Castillo de Beselga unsere Aufmerksamkeit.

    Burgen, Festungen und Wachttürme sind in dieser Gegend reichlich zu finden, denn auch früher mussten sich die Menschen ständig gegen Angriff und Okkupation wehren.

    Dann taucht die Skyline von Valencia auf. Die Berge haben sich etwas zurückgezogen und die Ebene bis zum Meer bietet reichlich Platz für urbanen Raum.

    Kurz vor der Abfahrt Gandia sehen wir zum ersten Mal mit Plastik überspannte Felder.

    Es ist kurz nach 12.00 Uhr als wir, nach einem kurzen Tankstopp, vorher, vor der Schranke des Stellplatzes in Daimŭt / Gandia Platja stehen.

    Oh.... da stehen aber schon sehr viele Wohnmobile!
    Wir werden sehr freundlich begrüßt. Es gibt noch drei freie Plätze unter denen wir wählen können.
    Der Platz kostet 10 Euro. Strom kostet 4 Euro extra.

    Die Plätze sind relativ schmal, aber recht lang, deshalb verschaffen wir uns hinter dem Mobil eine kleine Sitzecke mit Blick in Palmen und auf einen kleinen Bach.

    Beim Anmelden erfahre ich, dass es inzwischen schon wieder ruhiger geworden sei. Bis vor 2 Wochen haben schon morgens die Wohnmobile vor der Schranke gewartet, bis wieder Platz wurde.

    Als die Räder abgeladen sind, fahre ich auf Erkundungstour.
    Der Strand von Daimŭs ist nicht weit entfernt. Die Häuser am Strand leer. Einige wenige Besucher spazieren auf der Promenade. Es hat sogar eine Bar geöffnet. Aber ansonsten zeigt sich das gewohnt typische Bild der Nebensaison mit Kilometer weit leeren Stränden.

    Gandia ist im übrigen eine geteilte Stadt. Es gibt Gandia Vila mit dem historischen Zentrum und Gandia Platja, die Stadt der Touristen im Sommer.

    Vom Strand versuche ich an den Fluss Serpis zu kommen, der in nicht allzu weiter Entfernung ins Meer fließt .

    Nachdem ich mich über die Anweisung meiner Fahrradapp hinweggesetzt habe, finde ich nicht nur den Fluss, wenn auch auf recht abenteuerliche Weise auf einem kleinen Pfad mitten durch ein Schilfgebiet, ich finde auch einen wunderbaren Radweg, der ganz entlang des Flusses autofrei bis in die Altstadt führt.

    Das ist dann ein herrliches Radfahren. Von weitem kann ich schon die Kirchtürme der Stadt sehen

    Über eine Brücke gelange ich auf die andere Seite des Rio Serpis, der erschütternd wenig Wasser führt.
    Durch eine Parkanlage komme ich in das historische Zentrum und bin überrascht. In der ganzen Stadt wird gefeiert.

    Überlebensgroße und farbenfrohe Skulpturen aus Pappmasché
    stehen in der ganzen Stadt und locken Besucher an. Die Stadt feiert das Fallasfest. Fallas ist ein Frühlingsfest in der Region Valencia.
    Hauptattraktion sind die teils haushohe Skulpturen aus Pappmaché und anderen brennbaren Materialien, die am letzten Tag des Festes feierlich angezündet und von lautstarkem Feuerwerk begleitet auf den Straßen und Plätzen abgebrannt werden. Sie heißen ebenfalls Fallas und haben dem Fest seinen Namen gegeben.
    Das größte und bekannteste findet derzeit in Valencia statt.

    So schiebe ich mit meinem Rad durch die geschmückten Gassen der Altstadt und bewundere die Skulpturen.

    In einer Bar gegenüber des Rathauses mache ich eine Pause. "Was muss man unbedingt in Gandia angesehen haben?" , frage ich den erstaunten Kellner.

    "Den Palacio Ducal und den Strand," kommt es wie aus der Pistole geschossen und nach kurzem Überlegen:" Das Fallas Museum und die Höhlen von Parpallò und nicht vergessen "Fideua" zu probieren, meint er lachend und kassiert das Geld für ein "Clara", dem spanischen Alster, das mir mit gerösteten Maiskörnern serviert wird, nach denen ich mittlerweile schon fast süchtig bin.
    Fideula, mache ich mich schlau, ist ein Nudelgericht der valencianischen Küche.

    Den Strand habe ich gesehen, den Palacio Ducal sowie die Kirche Stanta Maria, die ursprünglich einmal eine Moschee war, habe ich, wenn auch nur von außen gesehen. Für die das Nudelgericht ist mein Magen noch nicht aufnahmebereit, und für die Höhlen ist es schon zu spät.
    So rolle ich wunderbar in der Abendsonne zurück auf unseren Stellplatz.

    Von fern hört man das Knallen der Feuerwerkskörper, als wir den Tag bei einem Getränk ausklingen lassen.

    Morgen geht es wieder 200 km weiter Richtung Süden.

    http://www.dunesareacamper.com/
    Read more