Satellite
Show on map
  • Day 25

    Torremolinos

    March 21, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 18 °C

    Wir sind pünktlich "on the Road".
    Obwohl wir bereits alles bei der Ankunft bezahlt haben, braucht der wortkarge Mann an der Rezeption unendlich, bis er seinen PC befragt hat, um mir dann sein Ok fürs Wegfahren zu geben.

    Aber es hat auch sein Gutes. So begegnen wir auf der schmalen Straße nicht den beiden deutschen Wohnmobilen, die just, als wir wegfahren wollen, vor die Rezeption rollen.

    Die Tankstelle am nächsten Kreisel ist die unserige. Vollgetankt könnten wir eigentlich entspannt Richtung AP 7 fahren, die Betonung liegt auf "eigentlich," wäre da nicht plötzlich das "Cabrio feeling" über unserem Kopf.
    Die Dachluke im Fahrerhaus ist aufgeflogen und bevor sie ganz davon fliegt, muss sie schnell wieder geschlossen werden. Schlecht, wenn man nirgends halten kann.

    Mit Warnblinkanlage und quasi mitten auf der Straße stehend, bringen wir die Luke wieder in eine fahrtaugliche Position.

    Keine 5 Minuten später, ein lauter Knall. Die Schublade unter dem Bett ist aufgeflogen und die Front hat sich gleich von der Lade verabschiedet, sich selbständig gemacht und liegt im Mittelgang.

    Wieder Warnblinker an und die Schubladen mit Panzertape gesichert.

    Das war es dann doch wohl für heute an Aufregungen, hoffen wir zumindest.

    Auf der AP 7 bei Almeria fahren wir wieder durch eine spektakuläre Bergwelt. Gigantisch, wie sich die Autobahn durch die Felsen gefressen hat.

    Als wir kurz vor Almerima den Tunnel verlassen, breitet sich vor uns in der Ebene eine riesige Stadt aus. Aber das, was wir im Dunst für die Dächer der Stadt gehalten haben, ist Plastikfolie. Das "Mare Platico" reicht bis zum "Mare Mediterrania", das heute auch mehr grau als blau ist und scheint mit ihm zu verschmelzen.

    "Mir gefällt das hier nicht," sagt Michael und da muss ich im Recht geben.

    Erst hinter Adra wird es wieder schöner und die AP zieht sich langsam hoch in die Berge.
    Als wir aus einem Tunnel fahren, glaube ich im ersten Moment, dass auf den Bergrücken noch Schnee liegt, aber es sind wieder alles Plastikgewächshäuser, die auf den Bergkuppen stehen.

    Für unsere ostwestfälischen Augen nimmt sich gerade die karge Bergwelt faszinierend und gleichzeitig auch ein wenig bedrohlich aus, weil sie so fremd und anders ist, als unsere gewohnten Lebenswelt.

    Wir fahren durch unberührte Bergwelt und dann taucht das Meer wieder auf und mit ihm bekannte und weniger bekannte Orte.
    Die A44 nach Granada geht ab.

    Täusche ich mich oder wird die Landschaft wieder grüner?
    Statt Plastikhäuser in einer bergigen Mondlandschaft sind jetzt Terrassen mit Bäumen am Berg zu sehen. Mimosen und Laubbäume tauchen vermehrt auf .
    Aber was wächst da nur auf den Terrassen? Oliven sind es nicht. Von den Blättern her könnten es Avocados sein? Oder Pfirsiche? Beides wird in der Region um Malaga angebaut.

    Wir kommen nach Almunecar. Die Festung, die wir in der Ferne am Meer sehen können, ist das Castillo de Solubreno.

    Für eine kurze Pause müssen wir von der Autobahn abfahren, um auf eine Tankstelle zu gelangen. Rastplätze haben wir bisher keine gesehen.

    Rechter Hand taucht danach Torre del Mar auf.

    Die Hochbrücken vor Torox, über die wir fahren und von denen man einen wahnsinnigen Blick nach unten auf das Meer hat, bzw.in tiefe Schluchten hineinschaut sind nichts für Michael.

    Dann schauen wir auf Malaga. Der Verkehr um Malaga wird noch heftiger, als wir auf der Ma 20 Richtung Torremolinos fahren, unserem heutigen Ziel.

    Auf der vierspurigen Stadtautobahn verpassen wir die Abfahrt zum "Camping Torromolinos" und müssen weiterfahren, bis ein Kreisel das Umkehren ermöglicht.

    Den Platz auf dem Camping haben wir bereits im Januar reserviert, weil wir uns hier mit unserem Sohn treffen wollen, der morgen früh mit dem Flugzeug aus Hamburg kommt. Der Flughafen Malaga ist keine 5 Km von hier entfernt und mit Bahn oder Bus ist er in einer Viertelstunde bei uns.
    Die Flugzeuge , die über uns zum Landeanflug ansetzen sind allerdings nicht zu überhören, aber man blendet sie irgendwann aus und nachts wird der Flughafen wohl nicht angeflogen.

    Der Camping Torremolinos ist auch eine idealer Ausgangsort um Malaga zu besichtigen. Der Bahnhof ist keine 5 Fußminuten entfernt .

    Für uns startet am Donnerstag von Torremolinos aus unsere Tour zum Camino del Rey.
    Aber erst einmal müssen wir unser Wohnmobil auf den uns zugewiesenen Platz bekommen. Nicht ganz einfach, aber Michael macht das souverän.

    Wie wir da wieder rauskommen, jetzt wo der Nachbarplatz auch besetzt ist, ist nicht das Problem von heute.

    Wir richten uns ein und eigentlich ist der Platz in der Ecke an der Mauer gar nicht so schlecht. Sonnig und etwas abgeschieden vom Rest.

    Für mich ist der dann folgende Spaziergang zum Strand mehr als nur ein Erkundungsgang.

    Seit ich als Teenager James A.Mitcheners Buch:" Die Kinder von Torremolinos gelesen habe, ist Torremolinos so etwas wie ein Sehnsuchtsort, denn ich unbedingt einmal besuchen will.

    Obwohl ich genau weiß, dass es längst kein Fischerdorf mehr ist und schon lange vom Massentourismus überrollt wurde, steht Torremolinos für mich immer noch
    als Ort für
    freies, unbeschwertes Leben, das nicht durch bürgerliche Moralvorstellungen eingeengt wird.

    Torremolinos heute zeigt sich mir als Touristenort mit großen Hotels und edlen Villen hinter hohen Mauern, mit mehrspurigen Straßen und ziemlich viel Verkehr .

    Der Strand wird für die Osterwoche fein "gemacht". Erste Sonnenhungrige liegen im Sand und viele Wohnmobile stehen auf den Parkplätzen am Strand.

    In den Strandbars ist schon sehr viel los.
    Und dann finde ich den Palapa-Strand, der sich die Karibik von Malaga nennt. Darauf eine Beach Bar mit karibischer Atmosphäre, zwischen Palmen, mit kristallklarem, blauem Wasser im Hintergrund. Hier liegt man schon am Strand und entspannt sich auf balinesischen Betten von der geschäftigen Welt und hier kehre ich ein und genieße die ungewohnt schöne Umgebung.

    Mein Versuch aus meinem Spaziergang eine Spazierrunde zu machen, scheitert im Folgenden an den Autobahn ähnlichen Straßen, auf die sich kein Fußgänger verlaufen sollte.
    So laufe ich den ganzen Weg am Strand wieder zurück zum Campingplatz.

    Ok. Das unbeschwerte Leben am Strand habe ich heute gefunden, wenn auch auf eine andere Art und Weise.

    Schauen wir mal, was sich morgen noch so findet.

    Campingplatz
    http://www.campingtorremolinos.com/

    Beachbar
    https://www.latribujazba.com/
    Read more