• Olé ....zurück ans Meer bei Oliva

    30 mars 2023, Spanien ⋅ ☀️ 21 °C

    Wir starten um 9.45 auf die A7 Richtung Murcia. Für diese Jahreszeit ist es ungewöhnlich warm. Heute sollen wir Temperaturen bis 32 Grad bekommen. Da sind wir am Meer gut aufgehoben. Deshalb haben wir uns einen Campingplatz in der Nähe von Denia direkt am Meer ausgesucht. Das ist das Schöne beim Reisen mit dem Wohnmobil.

    Wir fahren auf der A7 Richtung Alicante. Diese Strecke ist gebührenfrei. Auf dem Hinweg sind wir auf der AP 7 gefahren, die mautpflichtig ist auf diesem Stück.

    Hintergrund der Mautfreiheit ist das Auslaufen der staatlichen Konzessionen für die privaten Autobahnbetreiber. Dadurch fallen die Straßen zurück in die öffentliche Hand. Die spanische Regierung will den überregionalen Verkehr verstärkt von Landstraßen auf Autobahnen umleiten.

    Generell gibt es in Spanien zwei Typen von Autobahnen: die mautpflichtigen, meist privat betriebenen Autopistas (AP) und die mautfreien staatlichen Autovias (A). Mittlerweile ist die Mehrheit der Autobahnen in Staatshand und damit gebührenfrei.

    Als wir über den Fluss Amadorio fahren, ist von Wasser nichts zu sehen. Im Flussbett wachsen inzwischen kleine Bäume und Pflanzen. In der Ferne kann ich die Staumauer des Stausees Amadorio sehen. Der Stausee von Amadorio gilt als der dem Meer am nächsten liegende Stausee im ganzen Land. und ich frage mich, ob er überhaupt noch Wasser hat.

    Die Trockenheit in Spanien ist offensichtlich, besonders in Andalusien. Schon im letzten Frühjahr wurde in Malaga der Wassernotstand ausgerufen.
    Avocadobauern, Massentourismus, Golfplätze, Verdunstung und leckende Rohrleitungen leerten Flüsse und Stauseen im Handumdrehen.

    Im letzten Herbst trocknete der Nationalpark Doñana - eigentlich eines der größten Feuchtgebiete Europas - endgültig aus, die letzte Lagune wurde durch tausende illegale Brunnen und Ableitungen für Erdbeerplantagen leergesaugt.

    Spanien, so erkenne ich immer mehr, steckt in einer bedrohlichen Sackgasse. Es braucht den Massentourismus und den Riesenanbau von Obst und Gemüse und die brauchen Wasser.

    Da sind die über 300 Entsalzungsanlagen, die viel Energie benötigen, nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Und wie sich die übriggebliebene Salzlauge, die zurück ins Meer geleitet wird, auswirkt, weiß bisher auch niemand.

    Die Türme von Benidorm, die bald auftauchen, haben uns schon auf der Hinfahrt in blankes Entsetzen versetzt.

    Benidorm gilt als die europäische Stadt mit der größten Wolkenkratzerdichte pro Quadratkilometer. Insgesamt gibt es 347 Gebäude mit mehr als 12 Stockwerken. Die beiden höchsten Türme sind der "In Tempo" mit 200 Metern und das
    "Gran Hotel Bali" mit 186 Metern.

    Die spanische Stadt ist das Epizentrum des Massentourismus. Viele Menschen scheinen es zu mögen, denn nach dem totalen Einbruch durch Corona ist es wieder gefragter denn je.

    Hinter Denia verlassen wir die AP 7 , auf der wir inzwischen fahren und die ab Alicante kostenlos ist und fahren auf der N332 weiter.

    Auf den restlichen Kilometern kurz vor den "Camping Ole" , der zwischen Denia und Oliva liegt, quasi auf den letzten Metern, schicken uns alle Navis uniosono in die "Wüste". Wir müssen auf kleinstem Raum drehen und eine noch kleinere Straße zwischen den Häusern passieren.
    Wären wir doch bloß den Hinweisschildern zum Camping gefolgt. Aber nein, wir folgen den Navis! ( Wer sich wundert, dass ich von mehreren Navis spreche, dem sei gesagt: Wir fahren nach dem Garming Camper Navi, das unsere Ausmaße kennt. Das eingebaute Zenic Navi gibt auch seinen Senf dazu, ist aber nie upgedatet worden, weil viel zu teuer und als drittes Navi läuft immer Googlemaps mit, da hier Staus Sperrungen, aktuelle Vorkommnisse u.ä. sofort angezeigt werden, aber im Ernstfall zeigt es nicht unbedingt die beste Route für ein 8m Womo).

    Wäre ja auch sonst langweilig gewesen, so ganz ohne den täglichen Adrenalinkick.
    Wie wir später erfahren, sind wir nicht die einzigen, die ihrem Navi vertraut haben und im "Nirwana" gelandet sind.

    Der Campingplatz liegt direkt am Meer und hat das ganze Jahr geöffnet. Es sind sehr viele Plätze frei und wir sind erst einmal beschäftig, bis wir den ultimativen Platz gefunden haben😅

    So ist das, wenn man viel Auswahl hat.
    Da es ein ACSI Platz ist, gibt es dem ACSI Tarif von 23 Euro für alles.

    Ich schiele auf die Logenplätze am Strand, aber die sind natürlich nicht ACSI und Michael will nicht "Sand gestrahlt" werden, was bei Wind leicht der Fall sein kann.
    So stehen wir kurze Zeit später direkt hinter der Düne, und zum Strand sind es nur ein paar Schritte. Auch ok.

    Inzwischen haben wir 34 Grad und die Motivation etwas zu unternehmen, außer vielleicht einen Strandspaziergang,
    geht gen Null.

    Der Strandspaziergang allerdings ist sehr erfrischend und wir landen auf der Terrasse von der Bar/Restaurant des benachbarten "Camping Pepe."

    Am Abend ist dringend Schreibtisch angesagt. Es gibt Einiges zu regeln, zu beantworten, zu klären, da muss mein Tagebucheintrag auf den nächsten Tag verschoben werden.
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