• Meer, Markt und Apfelsinen in Oliva

    March 31, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 23 °C

    Gestern bei der Anmeldung habe ich schon den Hinweis auf den Markt im ca. 7 km Oliva bekommen.....samt Karte wie man dorthin kommt.

    Klar, dass wir nach dem Frühstück die Räder fertig machen und dorthin fahren, zumal wir auch noch Lidl und Mercadona streifen werden.

    Die Radtour ist wirklich schön Es geht durch verkehrsberuhigte Nebenwege und entlang des Golfplatzes, dessen Rasenfläche sich dunkelgrün gegen das vertrocknete Umfeld abhebt. Wie das wohl kommt?
    Der kleine Fluss, "Vall d' Aigüa Morta," über den wir fahren, hat sogar noch Wasser und die Angler haben am Ufer kleine Hütten errichtet.

    Wir radeln mitten durch Orangenplantagen. Man müsste nur die Hand ausstrecken..... In der Luft liegt bereits der intensive Duft von Orangenblüten. Zwischen November und März reifen die Früchte in der Wintersonne, zwischen April und Mai ist Blütezeit. Dann versinkt die Landschaft im süßlichen Duft der Orangenblüten.

    Bei unseren Obstbäumen kommen zunächst die Blüten, danach die Blätter und zum Schluss wachsen die Früchte heran.

    Beim Orangenbaum ist das anders. Bei der Orangenblüte hat der Baum volles Laub und reife Früchten. Die Blätter des Orangenbaumes sind immergrün, er verliert sie im Winter nicht und die Früchte reifen ca. 12 Monate lang.

    Bei meinem ersten Besuch im Spanien habe ich mir Apfelsinen von den Apfelsinenbäumen, die frei am Weg standen und die scheinbar nicht geerntet wurden, gepflückt.
    Aber die Früchte schmeckten ekelig bitter.

    Da bin ich doch glatt in eine Touristenfalle getappt und habe eine Pomeranze erwischt. Die Bitterorange oder Pomeranze,  auch Sevilla-Orange und Saure Orange genannt, wächst unkultiviert am Straßen und Hängen.

    Übrigens: In keinem Land Europas werden so viele Orangen angebaut und geerntet wie entlang der Mittelmeerküste in Spanien. Auf 313.850 Hektar Anbaufläche werden pro Jahr 5,7 Millionen Tonnen Orangen geerntet. 

    Die Orangenfelder werden akribisch mit Zäunen und Mauern geschützt. Wie alles, was der Spanier sein eigen nennt.

    Wir fahren an einer besonders schöne Plantage vorbei. Während oben im Grün der Blätter die Orangen leuchten, ist der Boden von unzähligen kleinen gelben Blüten bedeckt.

    Am Markt angekommen, stellen wir die Räder ab und mischen uns in das bunte Treiben, das den Markt bevölkert.

    Mindestens einen Kilometer ziehen sich die Verkaufsstände und Buden durch die Stadt.

    Mein Augenmerk liegt auf den angebotenen Oliven, die nirgends besser schmecken als die vom Markt.
    Eine pralle Tüte, in die der Verkäufer noch extra Flüssigkeit kippt, wandert in unsere Einkaufstasche.

    Die im folgenden mit noch mehr Obst und Gemüse gefüllt wird.

    Eine Art Surren von dem Stimmengewirr der lauten spanischen Unterhaltungen schwirrt um unseren Kopf, aus dem hin und wieder deutsche Worte hervorklingen: "Ja, Mama. Die Erdbeeren kosten nur 2,50 das Kilo. Alles ist wirklich billig im Gegensatz zu Deutschland!"
    Die Frau, die sich mit ihrer Mutter unterhält, geht an uns vorbei. Nur die Mutter kann ich nicht entdecken. Bis ich merke, dass die über Facetime den Markt auf dem Handy mitverfolgt. 😅

    Michael hat so seine Probleme mit den kleinen Einkaufswägelchen, die die älteren Leute hinter sich herziehen. Im Gedränge sind sie oft nicht immer zu sehen und schon zwei Mal wäre er bald darüber gefallen.

    Und dann haben wir noch ein anderes Problem: aus dem Einkaufsbeutel tropft es. Oh je, das sind wohl die Oliven mit dem extra Schuss.

    Als ich mir ein T-Shirt kaufe, bitte ich um einen weiteren Plastikbeutel, in den wir die Oliven stecken.

    Zeit für eine Kaffeepause. Die Bedienung muss ihr beladenes Tablett jedes Mal über die befahrene Straße zu ihren Gästen bringen.

    Für uns geht es langsam zurück zu den Rädern.
    Einen Altstadtbesuch oder einen Besuch der Festung brauche ich, glaube ich, nicht mehr vorschlagen.

    Aber beim Lidl halten wir noch und ergänzen unseren Markteinkauf.
    Vor den Zeiten der Supermärkte waren die regionalen Mercados und Mercadillos so ziemlich die einzige Möglichkeit sich zu versorgen.
    Mercadillos sind, wenn ich richtig informiert bin, die Märkte im Freien, die wöchentlich zu einem bestimmten Tag stattfinden und Obst, Gemüse, Kleidung und Hartwaren anbieten.

    Mercados dagegen finden täglich in bestimmten Gebäuden statt. Hier gibt es dann auch Fleisch und Fisch zu kaufen.

    Am Nachmittag testen wir das Meer und gehen baden. Zwar nur kurz, aber immerhin haben wir im März im Mittelmeer gebadet.😀

    Eigentlich wollte ich danach noch mit dem Rad zu dem 5 Kilometer entfernten Thermalbecken "Font Salada", aber dann kann ich mich doch nicht mehr aufraffen und versinke im Liegestuhl.

    Einen wunderschönen Abschluss erfährt der Tag auf der Terrasse von "Pepe" bei leckerem Essen ( die gegrillte Seezunge......super), Sangria und einem tollen Blick auf Meer.
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