• Villefrance sur Saône

    11. April 2023 in Frankreich ⋅ ☁️ 14 °C

    "Was für eine herrliche Landschaft", denke ich, als wir gegen 10.00 Uhr den idyllischen Stellplatz an der Cèze verlassen.

    Die Nacht war so ruhig wie seit langem schon nicht mehr. Wach geworden sind wir heute durch Vogelgezwitscher.

    Das Tal der Cèze werden wir bei unserer nächsten Fahrt noch einmal intensiver besuchen. Es gibt hier schöne Rad- und Wanderwege und insgesamt drei Dörfer an der Cèze tragen das Label "Schönstes Dorf Frankreich".
    In "Goudargues" gibt es noch einen weiteren Stellplatz.
    Für die Stellplätze benötigt man allerdings den "Pass Etapp".

    Man kann sich den Pass an der Einfahrt mit der Kreditkarte ziehen, aber wir haben mehrere Wohnmobile wieder fahren sehen, weil sie Probleme hatten. Ein Ehepaar aus Frankfurt hat es nur mit Hilfe der telefonischen Servicenummer geschafft, eine Karte zu bekommen. Besser schon zuhause übers Internet besorgen.

    Unsere Fahrt geht auf der D 970 zurück nach Bagnols-sur-Cèze Von dort setzen wir die Tour durch die frühlingshafte Landschaft, in der alles grünt und blüht, auf der N 86 fort.

    Bei "Pont Saint Esprit" überqueren wir die Rhône und haben einen traumhaften Blick auf den Ort. Hier kreuzen
    sich Rhône, Ardèche und Cèze, sowie 3 Regionen und 4 Departements, daher hat "Pont Saint Esprit" eine ziemlich privilegierte Lage.
    Auch dieser Ort kommt mit auf unsere Reisebucketliste.

    Wir fahren weiter durch Obst- und Lavendelfelder. Ach ja, dass ist ja hier noch Provence. In ein paar Wochen, wenn der Lavendel blüht, muss es berauschend duften.

    In Bollenè erreichen wir wieder die A7 Richtung Lyon.
    Leider hat sich unsere treue Begleiterin der letzten Wochen etwas von den dicken Wolken verschrecken lassen. Aber wir hoffen, dass sie heute wieder auftaucht, die Sonne.
    So kommt die rosa-violett blühende und von grüne Zypresen unterbrochene Bepflanzung des Seitenstreifens gar nicht richtig zur Geltung.

    Es fallen sogar ein paar Tropfen Regen.
    Auf der A7 ist sehr viel Verkehr.
    Wir fahren entlang der Rhône. Die Apfelbäume blühen. Andere Obstbäume haben schon Laub angesetzt.

    In der Mittagszeit fahren wir durch Lyon. Viel Verkehr, aber nur ein kurzer Stau vor dem Tunnel.
    Ein Blick im Tunnel auf das Navi zeigt uns auch das, was über unseren Köpfen los ist. Ein Straßenchaos. So genau will ich das gar nicht wissen.

    Wenige Kilometer nach Lyon, in Villefranche sur Saône, fahren wir von der Autobahn ab. Villefrance sur Saône ist die Hauptstadt des Beaujolais.

    Unser heutiges Übernachtungsziel ist der dortige Stellplatz an der Saône.
    Der ehemalie Campingplatz wurde von Camping Car Park zu einem Stellplatz umgewandelt und bietet Platz für 128 Wohnmobile unter Bäumen in einem Erholungsgebiet an der Saône und dem See Bordelan. Die Übernachtung kostet inklusive Strom keine 12,00 Euro.

    Als wir ankommen, regnet es. Es sind so viele Plätze frei, dass Michael erst einmal etwas planlos herumfährt, bis er auf einen der gepflasterten Plätze parkt.

    Ich habe aber schon die Stellplätze am Ende des Platzes im Visier, die einen direkten Blick auf die Saône bieten.

    Zunächst ist Michael nicht gerade davon erbaut, dass er von den sauberen Pflastersteinen auf den regennassen Wiesenplatz fahren soll, aber später, als die dort arbeitenden Rasenmäher und Baumausschneider ihre Arbeit eingestellt haben, findet er die Wahl doch gut. Am Abend ist die Reihe mit dem Flussblick mit Wohnmobilen voll.

    Als es aufgehört hat zu regnen, mache ich mich auf den Weg. Wir brauchen dringend Brot.
    Der Lidl liegt gut 1 km Stadt einwärts an der gleichen Straße wie der Stellplatz.

    Ich überlege daraus eine Erkundungsrunde zu machen und laufe entlang der Saône durch einen kleinen Park. Sehr schön mit dem Blick auf den Ort "Jassans Riottrier" mit der "Église Notre Dame de l' Assomption".

    Aber dann ist der Park vorbei und wird durch ein Industriegebiet abgelöst.
    Was dann folgt ist nicht erwähnenswert. Verkehrsreiche Straßen, viele Einkaufszentren, Wohnblocks......Nach 3 km immer noch keine Altstadt in Sicht. Nicht einmal ein Kirchturm. Ich breche ab.
    Für die Stadtbesichtigung wäre wohl ein Rad angebracht, vor allem wenn man gern den Circuit des Trésors Cachés, die Runde der verborgenen Schätze machen möchte. Eine Runde zum Durchstöbern der Innenhöfe und Renaissancehäusern mit ihren Sprossenfenstern, verdrehten Säulen und Rippengewölben.....
    Das nächste Mal lasse ich mich dann von der
    Pracht der Privatvillen überraschen, die sich zu beiden Seiten der Rue Nationale verstecken.

    Auf dem Rückweg stelle ich an Hand der Hinweisschilder fest, dass ich die falsche Richtung gewählt habe.

    Wäre ich linksherum gegangen, dann hätte ich wenigstens die Wanderwege zu den Badeseen und ins Erholungsgebiet gefunden.......aber...... wahrscheinlich kein Brot bekommen🤪

    Mit fast 8 km auf dem "Tacho" hält sich die Motivation auf eine weitere Entdeckungsrunde in Grenzen, und wir genießen lieber die Abendsonne mit Blick auf den Fluss.
    Weiterlesen