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  • Day 11

    Tag der Gärten

    January 27 in Portugal ⋅ ⛅ 16 °C

    Der letzte Tag ohne Auto muss verplant werden.
    Gestern bekam ich einen Tipp, dass man den Botanischen Garten des Hotel Quinta Splendida in Caniço gegen einen kleinen Obolus besichtigen kann. Google Maps sagt, dass das Hotel keine 4 km von unserem Hotel entfernt ist, und was noch viel wichtiger ist, in etwa auf unserer Höhe liegt.
    Die Pflanzenwelt hier ist einfach nur wundervoll, und einen weiteren traumhaften Garten zu besuchen, ist ganz nach meinem Geschmack. Für Michael ist die Strecke zu weit. Er passt lieber auf den Pool auf und darauf, dass niemand die Sonne stiehlt, denn die ist mit 23 Grad heute wieder einfach nur angenehm.

    Der Weg führt entlang der Straße nach Caniçio, das genauer betrachtet auf dem nächsten Berg liegt. Dazwischen ein tiefes Tal, mit Terrassen bewirtschaftet, das sich zum Meer hin öffnet. Da hat man mal "gerade eben"einen Schlitz in den Berg gemacht, den etwas ausgehöhlt und eine Straße darin entlang geführt....und das Tal? Wofür gibt es Brücken?

    Einfach immer wieder faszinierend, wie die Madeirer die Insel urbanisiert haben. Dann werden noch Häuser an und in die Bergwand gebaut...und passt!! Keine Angst, dass das irgendwann mal alles zu Tal saust?
    Es sind schon hervorragende Baumeister. Was bleibt ihnen auch viel anderes übrig. Im Grunde besteht die ganze Insel nur aus Bergen unterschiedlichster Höhe.
    Auf meinem Weg zum Botanischen Garten komme ich auch am Garten von Garajau vorbei. Es ist ein öffentlicher Park, auf verschiedenen Ebenen angelegt, mit einem Café und einem großen Kinderspielplatz. Auf dem ist heute, am Samstagvormittag, eine Menge los.
    Die beiden Rutschen sind in die Beete integriert und gehen über alle Ebenen abwärts. Toll. Die schaue ich mir nicht nur an.;-)
    Dann geht es weiter. Immer den Atlantik als Begleiter überquere ich die Schnellstraße 101, das ist die Schnellstraße auf der Südseite der Insel, die sich vom Flughafen bis nach Ribeira Brava erstreckt und für reibungsloses und schnelleres Fahren sorgt. Aber Vorsicht! Die kurzen Ein- und Ausfahrten haben wir in den letzten Tagen schon zur Genüge kennenlernen dürfen.
    Vorbeigeht es an kleinen Bars, in denen am Vormittag fast ausnahmslos Männer beim Expresso oder Bier sitzen, und Wohnhäusern mit Bananengärten.

    Ich erreiche die Einfahrt des Hotels Quinta Splendida und entrichte an der Rezeption 4 Euro für die Besichtigung des Gartens. Der Botanische Garten erstreckt sich über 30.000 m, die sich über mehrere Ebenen verteilen. Und wurde 1990 nach dem Entwurf des Eigentümers in seiner jetzigen Form gestaltet. Er beherbergt über 1.000 Pflanzenarten, davon sind 650 Pflanzen gekennzeichnet, und beschäftigt ein Team von sechs Gärtnern.
    Die Gästeunterkünfte sind vollständig in das Anwesen integriert. Den Titel Botanischer Garten bekam das Anwesen von der Regierung verliehen als Anerkennung für die Arbeit und die Gestaltung des Gartens.

    Ich bin fast allein in diesem kleinen Paradies und bestaune nicht nur die tollen Pflanzen, sondern auch die malerischen und idyllischen Plätze, die angelegt wurden.

    Hin und wieder huscht mal eines der Zimmermädchen mit ihrem Putzkasten durch den Garten oder ein Gärtner fährt mit der Schubkarre durch das Gelände.

    Manchmal höre ich ein Lachen von einer der versteckten Gästeterrassen oder Bruchstücke einer Unterhaltung, ansonsten sehe und höre ich niemanden. Ein Klima von Stille und Entspannung.

    Das Highlight ist der Viewing Point ganz auf der Spitze des Anwesens. Stühle und Tische stehen bereit, damit man sich ganz dem Blick hinunter auf den Atlantik hingeben kann. Ein Ort zum Verweilen. Aber irgendwann muss ich dieses kleine Paradies verlassen und mich auf den Rückweg machen.

    Das verbinde ich mit einem Bummel durch den Ortskern von Caniçio und schaue mir Kirche und Friedhof an.
    Als ich am frühen Nachmittag zurück am Hotel bin, bin ich 9 km gelaufen. Das reicht für heute, beschließe ich und mache es mir neben Michael auf der Liege in der Sonne gemütlich.
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