• „Hasselt – Hansestadt mit Wasserblick

    6. august, Holland ⋅ ⛅ 19 °C

    Der Morgen beginnt sonnig. 🌞 Gestern Abend hat es noch ordentlich geregnet, und auf dem Kiesplatz stehen sogar noch kleine Pfützen. Die Nacht war himmlisch ruhig. Ich bin früh wach und laufe barfuß über den feuchten, weichen Rasen – Pfarrer Kneipp lässt grüßen 😉 – bevor ich mich meinem Morgenkaffee widme. ☕

    Eigentlich ist der Platz viel zu schön, um weiterzufahren. Aber wir hatten ihn nur als Übernachtungsstopp nach dem Einkauf ausgesucht. Schweren Herzens geht es nach dem Frühstück weiter. Aber: Wir kommen wieder – vielleicht sogar mit Verstärkung!

    Unser nächster Stellplatz liegt rund 60 km nordwestlich in der Provinz Overijssel – eine Gegend, die es absolut wert ist, entdeckt zu werden!

    Overijssel überrascht mit malerischen Hansestädten, grünen Polderlandschaften und ruhigen Flüssen. In Zwolle und Deventer spürt man noch den Charme der Hansezeit. Und dann natürlich Giethoorn, das idyllische Wasserdorf mit seinen Brücken und Kanälen – nicht umsonst nennt man es das „Venedig des Nordens“. Perfekt zum Radfahren, Wandern oder einfach zum Genießen niederländischer Gelassenheit. 🚲🌿

    Wieder erfreuen wir uns an der von der Sonne in weiches Licht getauchten Landschaft. Ob das Licht in den Niederlanden wirklich anders ist als zuhause? 🌅

    Es geht in Richtung Hasselt – dieses Mal über Nationalstraßen, die etwas breiter, womotauglicher und deutlich lebhafter sind. Und wieder frage ich mich, wie die Niederlande es schaffen, so ein intaktes, schönes und (fast) baustellenfreies Straßennetz zu pflegen – während Deutschland gefühlt an jedem Kilometer herumbastelt und trotzdem aussieht wie ein Flickenteppich. 🤷‍♀️

    Ein paar Kilometer hinter Zwolle biegen wir ab – und dann sind wir da: Hasselt, eine kleine Hansestadt mit viel Flair. Wir folgen dem Kanal, dann geht es plötzlich mitten durchs mittelalterliche Zentrum Richtung Hafen.

    Kurz denke ich, wir fahren im Kreis – aber laut Beschilderung gibt’s wirklich nur diesen Weg. Vor der Schranke des Jachthafens De Molenwaard ist erst einmal Stopp. Nach dem Klingeln öffnet sie sich – und wir dürfen wählen: Links zum kleinen Hafen-Camping oder geradeaus zum Stellplatz.

    Von den fünf Stellplätzen ist nur einer belegt. Wenig später stehen wir mit tollem Blick auf den Hafen. Im vom Wind gekräuselten Wasser schaukeln unzählige Boote. Nur die Sonne ziert sich noch ein wenig – aber der kräftige Wind vertreibt die Wolken und gibt den blauen Himmel frei. 💙⛵

    Der Hafenmeister kommt vorbei, begrüßt uns herzlich und überreicht eine Tüte mit Infomaterial. Der Platz kostet 18,50 Euro – inklusive Strom, WLAN und Sanitär. Den wunderschönen Ausblick gibt’s gratis dazu!

    Nach einem gemütlichen Kaffee ☕ genießen wir unser neues Zuhause – dann erkunde ich die Stadt.

    Hasselt, du charmanter kleiner Schatz!
    Ich schlendere entspannt entlang der Gracht. Links und rechts entdecke ich kleine feine Läden, gemütliche Lokale und stille Ecken zum Verweilen. Drei Kirchen stehen hier – offenbar wird in Hasselt nicht nur gebummelt, sondern auch gebetet. 😇

    Besonders gefällt mir, dass fast jeder Anwohner an der Gracht seine eigene kleine Wasserterrasse hat. Da stehen Sessel, Bänke, Klappstühle – von „Omas Garten“ bis „maritimes Designerstück“ ist alles dabei. Ich liebe solche Details – sie erzählen leise Geschichten. 🪑🌊

    Ganz nebenbei entdecke ich auch noch einen zweiten, sehr schönen Stellplatz: Rund 50 Plätze, die erste Reihe direkt mit Blick auf das Zwartewater – wo reger Schiffsverkehr für maritimes Kopfkino sorgt. Rasen unter den Füßen, Strom inklusive, Dusche extra – für faire 18 Euro. Ein echtes Schnäppchen mit Aussicht! 🚐🛥️

    Nach gut 5 km kreuz und quer durch Gassen, Gracht und Grün kehre ich zufrieden, leicht zerzaust vom Wind, aber voller Eindrücke zurück zum Womo.

    Michael hatte derweil sein eigenes Unterhaltungsprogramm: Er beobachtete, wie eine Segeljacht aus dem Wasser gehoben wurde – im Hafen passiert immer was, leise ist es selten. 😉

    Am späten Nachmittag noch eine kleine Radtour 🚴‍♀️ und ein Besuch im Jumbo-Supermarkt. Dann mache ich es mir auf der Liege am Wasser bequem – einfach wunderschön
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