• Radtour nach Zwartsluis

    7 de agosto, Países Bajos ⋅ ☁️ 24 °C

    Wenn es auch tagsüber am Hafen kurzzeitig etwas wuselig wird, ist doch der Abend himmlisch ruhig. Wir schlafen tief und fest – die Sonne übrigens auch. Erst ein kräftiger Westwind macht ihr Beine und lockt sie aus dem Wolkenbett direkt zu unserem Frühstück mit Hafenblick 🌤️🫖.

    Drei Wohnmobile stehen hier – herrlich ruhig. „So still heute“, sage ich noch … da fährt ein Auto vor. Ein junger Mann grüßt freundlich, packt den Rasenmäher aus und beginnt direkt vor uns mit der Arbeit 😅. Naja, Frühstück ist eh vorbei – und als Belohnung bekommen wir frisch gemähten Rasen zum Sonnen.

    Nach dem „Hausputz“ (Entsorgen, Wasser auffüllen etc.) mache ich das Rad startklar. Michael geht’s leider nicht gut – die Chemo. Es gibt solche und solche Tage. Heute ist ein "solcher "Tag. Da hilft nur Ausruhen. Also radle ich wieder allein los und suche Startpunkt 38 meiner Knotenpunkttour. Leichter gesagt als getan. Ich fahre die hübschen Gassen mehrfach ab, entdecke neue Ecken – und fühle mich plötzlich mitten in einer Fahrradschnitzeljagd 🧐.

    Endlich hab ich ihn und es geht los – auf dem Deich entlang des Zwartewaters. Der Fluss kommt aus Zwolle und fließt ins Zwarte Meer. Warum er „schwarzes Wasser“ heißt, wenn er doch dunkelblau ist? Wikipedia weiß: „Zwart“ stammt wohl von zwet = Grenze. Also ein Grenzfluss. Mir auch recht – Hauptsache, er fließt so traumhaft durch diese Landschaft 🌾.

    Da soll einer sagen, dass es langweilig ist, auf dem Deich zu fahren. Ich entdecke einen hübschen Rastplatz, Verkaufsstände, eine Haselnussplantage (500 g Bio-Nüsse für 4 € 🥜). In Cellemuiden begrüßt mich eine Getreidefabrik mit vertrautem Duft nach Brot, dann erreiche ich Genemuiden.

    Was für ein hübscher Ort! Alte Bürgerhäuser, kleine Grachten, die Grote Kerk mit markantem Turm und das Tapijtmuseum erinnern an den einstigen Teppich-Reichtum. Und dann: Fähre über das Zwartewater ⛴️! Als letzter Fahrgast schiebe ich noch aufs Deck – 3 € für eine Minischifffahrt.

    In Zwartsluis sehe ich Segelboote in der Schleuse, gönne mir ein Eis 🍦 Eisdiele direkt gegenüber vom Knotenpunkt (Zufall? Ich glaube nicht!) – und fahre weiter Richtung Hasselt. Der Wind bläst mir jetzt heftig ins Gesicht 💨. Den nächsten Punkt verpasse ich – aber egal, ich sehe schon den Kirchturm von Hasselt!

    Ziemlich durchgepustet bin ich zurück am Womo. Michael geht’s besser, aber für einen Stadtbummel reicht’s heute nicht. Also chillen wir am Hafen, beobachten Neuankömmlinge und Boote – und schmieden Pläne für morgen. 🚐🌅
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