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  • Day 70

    Silvester in Italien

    December 31, 2021 in Italy ⋅ ☀️ 19 °C

    Es scheint nicht ganz klar zu sein, weshalb man in Italien rote Unterwäsche an Silvester trägt. Fest steht jedoch, dass im Antiken Rom die Farbe Rot nicht nur für Macht, sondern auch für Gesundheit und Fruchtbarkeit stand, was doch für viele erstrebenswerte Eigenschaften sind. Heute werden sie eigentlich generell als Glücksbringer für das neue Jahr angesehen.

    Sehr wichtig ist, dass man sich die rote Unterwäsche nicht selbst kauft, sondern sie geschenkt bekommt. Manche sagen auch, dass man diese am 31.12. falsch herum, und am 1.1. richtig herum tragen soll. Wobei alle wieder übereinstimmen, ist, dass die geschenkte rote Unterwäsche am 1.1., zusammen mit anderen alten Sachen, weggeworfen werden soll, um Glück für das neue Jahr zu bringen.

    Übrigens: An Silvester ziehen viele sich auch äußerlich etwas Rotes an, egal ob Tasche, Kleid, Krawatte usw..

    Lenticchie e cotechino, also Linsen und Cotechino-Wurst, oder auch lenticchie e zampone, also Linsen und “Schweinefuß”, sind ein absolutes MUSS an Silvester. Egal, wie üppig das Silvestermahl ausgefallen ist.

    Übrigens: Der Unterschied zwischen Zampone und Cotechino ist nur äußerlich. Das Innere, also der essbare Teil, ist stets die gleiche fette Schweinewurst. Beim Zampone ist sie in ein vorderes Schweineunterbein mit Fuß gefüllt, beim Cotechino handelt es sich meist um einen Kunstdarm. Beide werden in Scheiben geschnitten mit den Linsen serviert.
    Egal welche der beiden Varianten man auftischt, sie wird direkt nach Mitternacht gegessen. Verweigern hilft nichts, und Vegetarier sollten zumindest von den Linsen kosten.

    Die Linsen stehen symbolisch für Geld – und wer wünscht sich nicht genügend Geld für das neue Jahr? Also, je mehr Du davon isst, desto mehr Geld erwartet dich.

    Zampone und Cotechino hingegen sind beides sehr fette Endprodukte vom Schwein. Diese Üppigkeit ist natürlich auch als Wohlstandsbringer gedacht.

    Überall in Italien fängt Silvester erst einmal mit dem cenone di Capodanno an, also dem “großen Silvesterabendessen”.

    Egal, ob im großen Freundeskreis oder in der Familie, gegessen wird ausgiebig. Dazu geht man entweder ins Restaurant, in welchem man schon Wochen vorher einen Platz für den Silvesterabend reserviert hat, oder man isst zu Hause.

    Sekt wird verteilt, man stößt an, und man wünscht sich gegenseitig “auguri” für das nächste Jahr.

    Am Neujahrstag in Italien wird dort weitergemacht, wo man am Abend zuvor aufgehört hat: es wird gegessen 😉

    Egal was, es wird sicherlich wieder ein aufwändiges Festessen geben. Elemente, die schon am Vortag nicht fehlen durften, gibt es am 1. Januar auch wieder: Linsen, begleitet von Cotechino oder Zampone! Danach hoffen wir, für das Neue Jahr genug Reichtum herbeigerufen zu haben.

     Buon Anno 2022!

    Auch wenn wir in diesem Jahr das neue Jahr mit süßen Träumen empfangen haben, war es ein schöner Jahreswechsel.
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