• Wo ist der Weg?

    6 de junio, Rumania ⋅ ⛅ 29 °C

    Nach einer sehr erholsamen Nacht und durch ein hervorragendes Frühstück gestärkt bin ich nach Mediaș aufgebrochen.
    Der erste Ort auf meiner heutigen Route ist Moșna. Kurz bevor ich den Ort erreiche treffe ich auf eine alte Frau. Ich grüße höflich und sie stellt mir direkt eine Rückfrage, die ich nicht verstehe - "nu înțeleg". Aber mit einzelnen rumänisch Wörtern, vielen Gesten und dem Einsatz der Hände und Füße erfahren wir voneinander, was wir an diesem Tag machen werden und wo wir herkommen. Geht alles auch ohne viele Worte. Zum Abschied wünscht sie mir einen guten Weg und Gesundheit (auf rumänisch "drum bun și sanatate").

    In Moșna habe ich im Jahr 2017 für ein paar Tage im Gästehaus neben der Kirchenburg gewohnt. Der Ort ist gewachsen und hat sich ziemlich verändert. Die Hauptstraße ist viel befahren und einwandfrei asphaltiert. Der Tante-Emma Laden ist zwei Supermärkten gewichen. Das Gästehaus hingegen sieht zumindest von außen unverändert aus.
    Ich besichtige natürlich die Kirchenburg und trete damit in die Fußstapfen von King Charles. 😉
    Jetzt führt mich die Via Transilvanica auf Nebenstraßen aus dem Ort heraus. Auf der bisherigen Strecke gab es kaum Schatten und mir setzt die Temperatur von über 30 Grad zu. So ist mein Kopf mit anderen Dingen beschäftigt, als mit Wegmarkierungen und ich laufe an einem Abzweig vorbei - ziemlich weit in die falsche Richtung. Das Fehlen von Markierungen macht mich dann doch stutzig.
    Wieder auf dem richtigen Weg, geht es endlich ein kleines Stück durch den Wald. Die Abkühlung durch den Schatten tut gut. Allerdings gestaltet sich die Suche nach einem Plätzchen für eine Mittagspause als schwierig. Der erste schöne Platz im Schatten entpuppt sich bei näherer Betrachtung als ein Ameisenhaufen. Aber ein wenig später wartet ein umgefallener Baum auf mich.
    Jetzt kann es doch eigentlich nicht mehr weit bis Mediaș sein? Ein Blick auf die Karte verrät mir, das es immer noch 9 km sind. Der Weg wird immer schöner. Er verläuft auf kleinen Pfaden mal über Wiesen und durch den Wald. Irgendwann sehe ich mal wieder eine Bärenspur. Eigentlich nichts besonderes, aber der Abdruck ist riesig. 😳
    Wieder in Gedanken versunken, verpasse ich erneut meinen Abzweig. Wäre ja nicht so schlimm, wenn nicht zwei riesige Hunde auf dem Weg stehen und mich anbellen. Denn erst als ich an den beiden vorbei bin, bemerke ich den Irrtum. Zurück ist keine Option, also schlage ich mich für ein paar hundert Meter quer durch den lichten Wald.
    Irgendwann lichtet sich der Wald und gibt den ersten Blick auf Mediaș frei.
    Direkt zu Beginn der Stadt schallt laute Musik aus einem Haus - ich werde mit Musik begrüßt. 😀 Spaß beiseite, ich vermute eine Hochzeit steckt dahinter.
    Jetzt zieht sich der Weg durch die äußeren Stadtteile bis ich in der Rush-Hour die Innenstadt erreiche.
    Ich beziehe ein Appartment am zentralen Platz von Mediaș, mit Küchenzeile und Kaffeemaschine.
    Durch meine ganzen extra Meter, habe ich heute aus 20km 25km gemacht. 🤪
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