• Locarno nach Montreux

    3. Juli 2024 in der Schweiz ⋅ ☁️ 15 °C

    "Leider haben wir keine guten Nachrichten zu verkünden. Nach neuesten Informationen wird die Störung bis Donnerstag, den 04.07.2024, um 5 Uhr andauern. Bei den Unwettern am vergangenen Wochenende hat die Rhône viel Schlamm und Sand in die Gleise gespült. Der Grund, warum die erste Prognose falsch war, war, dass sich niemand die Menge dieser Ablagerungen und die Schwierigkeiten, sie zu beseitigen, vorstellen konnte."

    Diese Auskunft der SBB zwingt uns zu einer Planänderung: Auf Grund der Unwetterauswirkungen bleibt die Bahnstrecke zwischen Leuk und Gampel-Steg unterbrochen. Eigentlich sollte die Sperrung gestern wieder aufgehoben werden.

    Somit sind wir heute nicht von Brig über Visp und Martigny nach Montreux gefahren sondern "obenrum" durch den Lötschbergtunnel über Bern und Lausanne.

    Gestartet sind wir pünktlich in Locarno. Mit der Centovallibahn ging es durch das Tal der hundert Täler nach Domodossola in Italien. Die Bahn erinnert eher an eine Straßenbahn, für die knapp 52 km lange Strecke beträgt die Fahrtzeit 1:48 h. Dabei werden von Locarno kommend 638 Höhenmeter erklommen. Die Strecke ist spektakulär, insbesondere wegen der Vielzahl an Brücken und Tunneln sowie der ziemlich enger Gleisradien. Gefahren sind wir mit einem Zug der Baureihe FRT ABe 8/8, Baujahr 1959.

    Ab Domodossola dann weiter durch den Simplontunnel von Italien zurück in die Schweiz nach Brig. Der Tunnel besteht aus zwei ca. 20 km langen Röhren, welche 1912 bzw. 1921 eröffnet wurden. Der Zug wird von der BLS (Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn) betrieben, für welche ich allerdings kein FIP-Ticket bestellt hatte... Bis Brig wurden wir zum Glück nicht kontrolliert. Der Zug der BLS ist dann über die Lötschberg-Panoramastrecke weiter nach Bern gefahren.

    Auf Grund der "Ticketsituation" haben wir uns dann für einen Zug der SBB durch den Lötschbergtunnel nach Bern entschieden. Der Lötschberg-Basistunnel ist mit 34,6 km Länge der fünftlängste Eisenbahntunnel der Welt. In Bern dann Umstieg in den IR nach Lausanne und von dort mit der Regionalbahn nach Montreux.

    Bei Ankunft am Genfersee leider eher durchwachsenes Wetter mit Regen.

    Am späten Nachmittag mit der Standseilbahn von Territet nach Glion und von dort mit der Zahnradbahn Montreux–Glion–Rochers-de-Naye wieder das kurze Stück bergab nach Montreux.

    Abends direkt vor der Unterkunft noch ein Bad im Genfersee genossen.
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