• Laura Koer
  • Nora Li
9月 – 10月 2019

Nepal 2019

September 2019 もっと詳しく
  • 旅行の開始
    2019年9月28日

    Es geht los!

    2019年9月28日, ドイツ ⋅ ⛅ 15 °C

    Nach vielen Monaten Planung und Vorfreude geht's nun tatsächlich los!
    Mit knapp 15kg Gepäck (ein Teil davon bleibt in Kathmandu) mit hoffentlich ausreichender Funktionskleidung, Notfallausrüstung (die wir probieren, nicht zu brauchen) und sonstigem Wanderequipment geht's erstmal mit dem Zug nach Amsterdam, von wo aus es dann zusammen mit Nora weitergeht :)もっと詳しく

  • Zwischenstopp in Amsterdam

    2019年9月28日, オランダ ⋅ ⛅ 17 °C

    Da die Bahn pünktlich war, hatte ich noch etwas Zeit in Amsterdam, um einmal durch die Stadt zu laufen und letzte Kleinigkeiten im Laden "Kathmandu Outdoor & Travel" (...wenn die nicht das richtige Equipment hatten ;) ) zu besorgen, bevor es weiter über den Luftweg Richtung Osten geht :)もっと詳しく

  • Zweiter Zwischenstopp: Abu Dhabi!

    2019年9月29日, アラブ首長国連邦 ⋅ ⛅ 32 °C

    Sieben Stunden Aufenthalt in Abu Dhabi reichten aus für einen zweistündigen Spaziergang durch Downtown entlang des Meeres bei 40°C und dem Besuch der Scheich-Zayid-Moschee (der größten Moschee der arabischen Emirate und der achtgrößten Moschee der Welt). Wir haben einen guten Eindruck dieser künstlich erschaffenen Metropole in mitten einer Wüste bekommen. Großzügige Parkanlagen mit künstlicher Bewässerung, durchgehend geputzte Marmorflächen und prunkhafte Gebäude zeigen dem Aufstieg dieser Metropole seit den 60er Jahren.もっと詳しく

  • Kathmandu!

    2019年9月29日, ネパール ⋅ ⛅ 19 °C

    Nach knapp vier weiteren Stunden Flug sind wir in Kathmandu gelandet - und wurden direkt mit der asiatischen Chaotik konfrontiert. Am Gepäckband sind statt Koffern größtenteils Pakete angekommen, die freudig von wartenden angenommen wurden. Draußen am Flughafen warteten sämtliche Guides mit Namensschildern auf ihre Touris - um die Namen darauf lesen zu können, mussten wir allerdings auf der komplett überfüllten Straße laufen. Mit fragendem Blick zu dem Verkehrspolizisten widmete der sich lieber den Passanten auf dem Gehweg. Zwei junge Nepalesen führten uns auf einer aufregenden ersten Autofahrt durch Kathmandus Verkehrschaos zur Unterkunft. Unsere Faszination über die vollen, bunten Straßen ließ die beiden jungen Männer schmunzeln: das sei gar nichts, die Straßen seien nahezu leer, weil viele Nepalesen, die in Kathmandu wohnen, gerade in ihren Heimatdörfern sind wegen eines großen Festes das in ganz Nepal stattfindet. Angekommen in unserer Unterkunft haben wir noch kurz die Straßen vom Stadtteil Thamel mit ihren kunstvoll aufgehängten Stromkabeln erkundet. Jetzt geht's erstmal ins Bett!もっと詳しく

  • Kathmandu II - Straßentreiben

    2019年9月30日, ネパール ⋅ ⛅ 24 °C

    Der Tag startete mit einem sehr leckeren Frühstück!
    Danach war unsere erste Mission, Bustickets in die Annapurnaregion morgen zu kaufen. Diese kriegt man in der zentralen Busstation. Wir entschieden uns für eine Rikschafahrt und gegen 25 Minuten Fußweg in den angeblich eher unattraktiveren Norden von Kathmandu. Die Fahrt war definitiv ein Erlebnis! Ob wir dabei Zeit gespart haben bleibt offen aber wir haben einen ersten Eindruck von dem nepalischen Treiben auf den Straßen und dem Verkehrschaos bekommen. Die Bustickets haben wir nach langem Durchfragen von Sam Sam bekommen. Die Abfahrtszeit durften wir frei wählen (was uns bei einem Linienbus seltsam erschien aber naja - Mal gucken wie lange wir morgen warten).
    Die Menschenmassen in der gesamten Innenstadt konnten wir uns nur damit erklären, dass anscheinend kein einziger Einwohner Kathmandus den Tag in seiner Wohnung verbringt. Es war einfach überall voll! Größere Supermärkte werden durch Stadtviertel ersetzt, in denen die einzelnen Straßenzüge den verschiedenen Abteilungen eines Supermarktes gleichen: in einer Straße gibt es Fertigwaren (im bei uns so angesagten unverpackt-Stil), dann folgt ein Straßenzug mit Rohkost und dann einer mit Kleidung.
    Zwischendurch haben wir noch einen riesigen Markt für Kleidung und Accessoires entdeckt, versteckt unter Plastikplanen und einem Bambusgestell.
    Immer wieder wurde uns außerdem gesagt, wie viel Glück wir haben, zeitgleich zu dem ominösen Festival in Nepal zu sein. Was genau das Festival ausmacht, konnten wir jedoch nicht rausfinden. Es würde uns eher als "allgegenwärtig" erklärt, ohne spezielles Programm. Wir sind gespannt wie Kathmandu nach unserer Wanderung aussieht, wenn das Festival vorbei ist!
    Und von wegen Deutschland ist das Land der Bürokratie: wir haben heute jeder fünf bzw. sechs Passfotos für Tickets zum Durban Square, Permits für die Wanderung und den Kauf einer SIM-Karte gebraucht.
    Ein spannender Tag mit vielen Millionen Eindrücken! Den gemütlichen Ausklang fanden wir bei nepalesischer Musik und dem Licht schwimmender Kerzen. Nach dem Gewusel heute sind wir jedenfalls beide bereit für etwas Ruhe in den Bergen ab morgen! :)
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  • Kathmandu II - Tempelanlagen

    2019年9月30日, ネパール ⋅ ⛅ 23 °C

    Zwischendurch haben wir immer wieder beeindruckende Tempelanlagen gesehen! Diese sind immer wieder zwischen den vielen neuen Häusern zu finden und sind von der Architektur her wirklich beeindruckend! Leider sind viele Tempelanlagen weiterhin im Wiederaufbau nach dem Erdbeben 2015.
    Etwas anstrengend war das ständige (teils aufdringliche) fragen von Nepalesen, ob wir sie als Guide buchen wollen. Da muss man wirklich konsequent "nein" sagen.
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  • Bustour in die Annapurna-Region

    2019年10月1日, ネパール ⋅ ☁️ 20 °C

    Heute ging es schon um 6:45 Uhr mit dem Taxi los zur Busstation. Auf den Straßen wurde bereits fleißig gehandelt. Auf die Frage, ob die Nepalesen immer so früh aufstehen, kam wieder Mal als Antwort, dass es am Festival läge :-D
    Gegen 8 Uhr hatte der Busfahrer den Bus mit 22 Leuten bei 16 Sitzplätzen beladen und es ging los. Für 170km haben wir statt angekündigten 5-6 Stunden 7,5 Stunden gebraucht. Um nicht direkt am ersten Tag ins Dunkel reinzuwandern haben wir uns dann entschieden, die letzten 12km auch noch mit dem Bus zu fahren (auch wenn uns etwas Bewegung sicher gut getan hätte). Ein echtes Abenteuer! Nach einer halben Stunde war der Bus komplett vollgepackt mit Menschen (angeblich war es so voll wegen des Festivals - die Erklärung für alles) und es ging über eine Jeeppiste und durch Flussbetten nach Ngadi. Für die 12 km haben wir knapp zwei Stunden gebraucht aber die Reifen haben dem steinigen Weg stand gehalten!
    Der 32-jährige Busfahrer war ein guter Geschäftsmann und hat es geschafft, alle Wandertouris im Bus davon zu überzeugen, direkt in seinem Guesthouse zu übernachten. Soweit scheint es aber eine gute Wahl zu sein und bei 1,60€ p.P. ist das eher kalte als warme Wasser auch okay :)
    Als wir bei heißem Ingwer-Tee unter dem kleinen strohgedeckten Unterstand unser erstes richtiges Dal Bath verschmausen, während der Regen aufs Dach prasselt, scheinen alle Zweifel weggewischt. Wir plauschen noch ein wenig mit unserem Gastgeber über nepalesische und deutsche Kultur und die Erfahrungen, die er mit all den Internationalen gemacht hat - als Gastgeber im Guesthouse und als Guide in den Bergen.
    Jetzt kriechen wir unter unsere Moskitonetze und lauschen den Grillen zum Einschlafen.
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  • Etappe 1: Ngadi Bazar - Chyamche

    2019年10月2日, ネパール ⋅ ⛅ 11 °C

    Heute ging es knapp 20km von Ngadi Bazar (900m) nach Chyamche (1380m).
    Nach einer super regenreichen Nacht, in der die Regentropfen auf das Wellblechdach unserer Hütte prasselten, war es morgens zum Glück trocken (und auch den restlichen Tag). Nach einem leckeren Frühstück mit anderen Trekkern aus Frankreich, Spanien, Israel und Deutschland ging es dann los zur ersten Etappe nach Chyamche. Der Weg führte durch saftig grüne Reisfelder, durch kleinere Bäche, über (mehr oder weniger stabil wirkende) Hängebrücken und durch ein großes Schlammloch von den Regenfällen der letzten Nacht (zum Glück haben wir auf den Rat der anderen Wanderer gehört und die Schuhe ausgezogen, da sie sonst vermutlich mit Schlamm vollgelaufen wären). Auch ein paar Blutegel haben uns auf Teilen des Weges klebend an unseren Beinen Gesellschaft geleistet :-P
    Eine kleine Pause machen wir im Hotel Mountain View, bei Tee und süssen Getränken und Blick auf Tal und Berge, die wir heute erklimmen wollen.
    Nach neun Stunden kamen wir im Tibet Lhasat Hostel an. Die warm angepriesene Dusche war wieder Recht kalt, tat aber trotzdem gut!
    Immer wieder begegneten uns auch Einheimische, die auf ihren Schultern eine verletzte Ziege, Grashalme oder sonstige Güter mit Sandalen transportierten. Da hört man dann doch auf sich über seinen Rucksack zu beklagen, den man sogar freiwillig mit guten Schuhen und gutem Tragesystem durch die Berge schleppt. Auch Steine zum Bau von neuen Mauern oder Wegen wurden mit Hammer uns Meißel zerkleinert. Auf der Route treffen wir mittlerweile immer wieder mal bekannte Gesichter und ermuntern uns gegenseitig mit unseren Verpflegungen.
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  • Etappe 2: Chyamche - Timang

    2019年10月3日, ネパール ⋅ ☁️ 7 °C

    Heute war ein langer Tag! Wir sind gut 20km von Chyamche (1380m) nach Timang (2620m) gewandert und sind auf dem Weg in Summe circa 1800 Meter hochgelaufen auf der ersten Weghälfte ging es viel auf und ab).
    Die erste Hälfte des Tages sind wir mit Volker (deutscher Teilzeitaussteiger) und Octave (katalanischer Feuerwehrmann) durch die Berge gewandert. Beim Mittag trennten sich unsere Wege, da die zwei eingekehrt sind und wir auf unsere deutsche Studentenfuttermischung und leckeres aber mittlerweile sehr zerkrümeltes Brot aus Kathmandu zurückgreifen konnten.
    Das Wetter war super und wir hatten tolle Blicke auf die ersten Fünf- und Sechstausender, die das enge Tal auf dem Weg umschlossen. Wasserfälle kamen überall aus den Bergen und rauschten in den Marshyangdi Fluss. Auch die Kultur wurde anders. Da wir inzwischen sehr nah an Tibet dran sind (knapp 50km Luftlinie) wandelt sich auch die Religion in dieser Gegend vom Hinduismus zum Buddhismus bzw. einer buddhistisch-geprägten tibetischen Religion. Dies macht sich besonders durch die vielen Gebetsmühlen bemerkbar, die man im Uhrzeigersinn umlaufen muss. Anscheinend leben in dieser Gegend auch einige Menschen, deren Vorfahren aus Tibet geflohen sind, so wie ein Mann an einer Safe-Water-drinking-Station (Stationen, an denen man sicher gefilterten Wasser abfüllen kann, um so Plastikmüll zu vermeiden).
    Zum Ende hin wurde es nochmal ziemlich anstrengend. In den letzten 90 Minuten hatten wir noch 500 Höhenmeter zu überwinden. Auf halbem Weg begegneten wir vermutlich zwei Yaks, die die steilen Stufen bergauf schnellen Schrittes heruntertrabten, während wir unsere Rucksäcke regensicher machten. Der Regen wurde schlimmer, der Weg matschiger und die Wegbeschilderung höre auf. Somit irrten wir irgendwann 800m Luftlinie von unserem Ziel entfernt durch den Regen und hatten nur noch eine knappe Stunde bis zur Dunkelheit. Schwierigkeit war ein großer Fluss zwischen uns und Timang, den wir überqueren müssten. Die schließlich gefundene Brücke wirkte zwar alles andere als sicher, aber einzeln haben wir uns getraut, sie zu überschreiten. Sie war zwar ziemlich rutschig und hatte kein richtiges Geländer, aber wir sind heile rübergekommen! Schließlich führte uns unser Bauchgefühl doch auf den richtigen Weg zurück zur Straße und wir kamen komplett durchnässt im Oasis Guest House an.
    Das Highlight war definitiv die heiße Dusche! Danach haben wir lecker gegessen und mit zwei Australiern und einem Holländer noch länger im Handylicht zusammengesessen, da (mal wieder) Stromausfall war.
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  • Etappe 3: Timang - Upper Pisang

    2019年10月4日, ネパール ⋅ ☀️ 8 °C

    Erst als wir die beschlagenen Scheiben unseres kleinen Raums freiwischen, sehen wir, was am Abend vorher von dunklen Regenwolken verhängen war: der Blick auf den 8163m hohen Manaslu, der 8.-höchste Berg der Erde, dessen schneebedeckter Gipfel in der Sonne glitzert. Wir frühstücken auf der Dachterrasse unserer Unterkunft, um uns herum wacht das Dorf langsam auf. Gegen 8.00 Uhr brechen wir auf. Getrocknete Apfelscheiben und frische Äpfel werden uns von den Kindern zum Kauf angeboten und beim Durchqueren der kleinen, sehr ursprünglichen Ortschaften abseits der Piste Tanchok und Koto begegnet uns überall geschäftiges Treiben der Dorfbewohner: Maiskörner und Bohnen werden geschält und getrocknet, Äpfel geschnitten. Der Blick auf den Annapurna II (7937) öffnet sich uns. In Koto kaufen wir erste handgearbeitete Ketten aus dem Dorf, deren Symbolkraft uns überzeugend erklärt wird (da wir die Ketten direkt tragen können, erschweren sie dieRucksäcke ja nicht :-P ). Auf unserem weiteren Weg in Richtung des lebendigen Örtchen Chame sind wir fast allein auf der Piste und uns begegnen nur Muli-Herden, bepackt mit Gasflaschen und Körben. Langsam kraxeln wir höher, die Luft scheint dünner zu werde und wir machen eine herrliche Mittagspause in Bhratang (2860m), in der wir zwischen Apfelplantagen frisch gepressten Apfelsaft und Apple Pie essen und einige unserer Wegbegleiter treffen. Hier scheint sich ein gut laufendes Geschäft zu entwickeln.
    Ab hier beginnt noch einmal ein steiler Aufstieg und wir beginnen, unsere Wasserschläuche zu strapazieren, um unsere Körper mit ausreichend Flüssigkeit für die Höhe vorzubereiten. Unser Blick bleibt immer wieder am „Heiligen Berg“ (Swargadwari) hängen, der mit seinen fast 5000m wie eine ausgeschliffene Schale aussieht und für die Buddhisten als „Rampe“ zum Übergang ins nächste Leben diente. Oben angekommen schlängelt sich der Weg noch einmal zu dem hübschen Dorf Dhuker Pokhari (3190m) mit bunt bemalten und restaurierten Häusern. Auf dem Weg zu unserem Etappenziel Upper Pisang (3300m) treffen wir noch einen Porter, der das Gepäck von anderen Trekkern trägt, und der wieder einmal in Verhältnis zu seiner Körpergrösse viel zu große Rucksäcke - über ein Band an seinem Kopf befestigt - hat. Wir kehren ein im Hotel Hill Top, das sich einladend und gegen den Berg lehnt und mit Terasse vor unserem Zimmer, von dem aus wir direkten Blick auf Annapurna II und IV (7525m) haben - genial!

    Noch kurz die Hard-Facts zum heutigen Tag von Laura:
    - Wetter meistens sonnig mit malerischen Wolken am Himmel
    - wir haben mit unserem portablen Solarkraftwerk Strom erzeugt!
    - wir sind knapp 20km gewandert
    - wir kommen weiterhin trotz Höhe gut mit den Wegzeiten im Wanderführer zurecht :)
    - gestartet sind wir in Timang (2620m), haben dann die 3000m-Marke überschritten und schlafen heute auf 3300m
    :-)
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  • Etappe 4: Upper Pisang - Braga

    2019年10月5日, ネパール ⋅ ⛅ 4 °C

    Nachdem wir am Abend zuvor mit nepalesischen Klängen und griechischem Tanz (griechische Reisegruppe) eingeschlafen sind, grinst uns heute morgen beim Frühstück ein kleines Yak-Kälbchen kauend entgegen - ein echtes Zeichen dafür, dass wir nun wirklich in den Bergen angekommen sind!
    Wir starten unsere Tour auf einem recht vollen Trail, an einer Gompa/ Kloster vorbei, dass die Einheimischen erst 2005 in Eigeninitiative gebaut haben. Wir durchstreifen noch ein paar letzte Trampelpfade durch das altertümliche Upper Pisang mit seinen sehr ursprünglichen Steinhäusern und schauen den Menschen bei der Ernte zu, wie sie das Korn in Büscheln halten und mit der Hand gegen eine Holzrampe schlagen, sodass das Korn sich vom Halm löst. Nach einer Weile leichten Trabs mit Blick auf den Annapurna II geht es steil bergauf und wir schieben uns nur schrittweise die knapp 500 Höhenmeter nach Ghyaru (3670m) hoch. Wir werden belohnt mit einem fantastischen Ausblick, dazu ein Stück Yak-Käse, der in dieses sagenumwobene Dorf gut passt. Grandios ist der folgende Weg: eine Art Pass- und Panorama-Weg, auf dem uns das Chulu-Massiv, der Pisang Peak und der Annapurna II als 7000er stets im Auge behalten. Ein tolles Panorama, wir fühlen uns nahezu allein auf der Strecke und in diesen luftigen Höhen sehen die bunten Wimpel und kleinen Gompas, die wir immer wieder passieren, noch viel hübscher aus - das ist wohl der Himalaya! Wir passieren Ngawal (3680m) und trinken literweise Wasser, um unseren Körpern bei der Akklimatisierung zu helfen - die Schritte sind heute eindeutig schwerfälliger. Hier gönnen wir uns noch eine Pause mit leckerem Tibetian Bread in einem bunt bemalten Teahouse. Weiter über das kleine Dörfchen Mungji (3460m), in dem der Bau von soliden Steinhäusern vorangetrieben wird, freuen wir uns über die kleinen Kinder, die auf der Dorfstraße spielen. Die letzten 4km bis nach Braga ziehen sich etwas, aber der schöne Blick auf die Berge lässt uns die Köpfe noch hoch halten: Braga empfängt uns mit hübschen Steinhäusern, bunten Wimpeln und vielen Gold glitzernden Gompas, sodass wir gerne in die Himalaya-Lodge einkehren.
    Das Wetter war wieder Top und die Stromerzeugung hat weiterhin funktioniert!
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  • Tagesausflug zum Ice Lake (4600m)

    2019年10月6日, ネパール ⋅ ⛅ 8 °C

    Zur Akklimatisierung sind wir das erste Mal zwei Nächte in einer Unterkunft geblieben und sind so von Braga aus zum Ice Lake auf 4600m gewandert. Das soll unseren Körper hoffentlich auf die kommende Passüberquerung von Thorong La auf 5400m vorbereiten.
    Der gut vierstündige Anstieg hatte es wirklich in sich! Auf 7km hatten wir 1200 Höhenmeter zu bewältigen. Bei nur noch um die 50% absolutem Sauerstoffgehalt in der Luft im Vergleich zum Meeresniveau kamen wir merklich schneller außer Atem! Wir krochen die steilen Serpentinen in einer Art Slo-Mo-Gang hoch: einatmen - rechter Fuß, ausatmen - linker Fuß. Die anderen Touris machten es genauso, was ein doch etwas lustiges Bild abgab.
    Auf dem Weg begleiteten uns immer wieder die bunten Gebetsfahnen. Die Gebete auf den Fahnen sollen übrigens über den Wind mit der Zeit weggetragen werden, um so erhört zu werden.
    Außerdem kamen wir an zwei Yak-Herden vorbei. Yaks sind schon wirklich große Tiere, vor denen man doch Respekt haben sollte (ein Italiener wurde wohl kurz vorher von einem Yak drei Meter über den Boden geschliffen bei dem Versuch, ein Selfie mit einem Yak zu machen).
    Der Blick oben auf den Ice Lake und das dahinter liegende Annapurna-Massiv belohnte die Anstrengung! Wir trafen Anja aus Deutschland und ein französisches Pärchen, die wir schon die letzten Tage immer wieder gesehen haben. Zwei Deutsche waren so mutig und sind im See baden gewesen - das war uns aber doch zu heftig. Unsere Körper hatten offensichtlich schon genug mit der Höhenanpassung zu kämpfen und erinnerten uns durch aufkommende Kopfschmerzen immer wieder daran, ordentlich Flüssigkeit zu uns zu nehmen.
    Nach zwei entspannten Stunden am See haben wir uns an den Abstieg gewagt. Es ging wirklich steil bergab und wir waren beeindruckt, was wir vorher alles hochgewandert sind. Nach knapp drei Stunden waren wir wieder unten.
    Ziemlich süß war, dass uns ein Hund den ganzen Weg bis zum See begleitet und immer drauf geachtet hat, dass wir in Sichtweite bleiben. In Braga hat er dann aber zum Glück seine anderen Hundefreunde wiedergetroffen, weshalb der Abschied nicht so schwer war.
    Jetzt freuen wir uns schon auf das leckere Essen von Koch Karma in der Lodge :)
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  • Etappe 5: Braga - Yak Kharka

    2019年10月7日, ネパール ⋅ ⛅ 1 °C

    Da wir wussten, dass heute nur eine 4.15h-Etappe bis nach Yak Kharka (4020m) vor uns lag, trudelten wir eher gemütlich in den Tag mit unserem mittlerweile Standardfrühstück: Tibetian Bread, Porridge und eine große Kanne Ginger-Lemon-Honey-Tee. Den gemütlichen Essensraum füllte aufregendes Stimmengewirr, nachdem am Abend vorher erschöpftes Schweigen herrschte: die Passüberquerung rückt näher, andere sind schon so begeistert von den Bergen, dass sie sich von den Guides die Everest-Route erklären lassen. Wir spazieren nach 9h Schlaf fröhlich gegen 8.15 Uhr los, um nach 30min schon wieder in Manang anzuhalten. Manang scheint von der Infrastruktur her das touristische Zentrum zu sein: Viele kleine Cafés und Bakery’s säumen die Dorfstrasse, es werden englischsprachige Filmeabende angeboten und das ortsansässige Krankenhaus bietet Info-Veranstaltungen zur Höhenkrankheit an und man kann sich seinen Sauerstoffwert messen lassen. Wir widerstehen und machen Halt bei der Safe Drinking Water Station. Der Mann, der uns unsere Trinkblasen auffüllt, erzählt, wie dieses Wasserprojekt auch den Dorfbewohnern Gesundheit gebracht hat.
    Über schmale Pfade geht es weiter nach Tangki (3650m), selbst Mopeds, die hier auch über Treppen fahren, ist die Weiterfahrt als motorisiertes Vehicel untersagt und uns begegnen vermehrt mit Lasten beladende Pferde und Esel. In Tangki blitzt uns ein kleiner Schmuckstand entgegen und „Oma“, wie sich die mittelalte Frau selbst nennt, erklärt uns die Symbolik der selbstgeknoteten Armbänder, der geschliffenen Kettenanhänger und der tibetisch-korallenfarbenen Perlen. Sie erzählt uns von ihrem Großvater, der aus Tibet nach Yak Kharka geflüchtet ist - unserem heutigen Etappenziel - in dem heute keine Yaks mehr wohnen, sondern der treffendere Name sei heute „Tourist Kharka“. Dann beginnt sie plötzlich zu singen, in einem tranceartigen, wohlklingenden Singsang „Om mani padme hum“, das buddhistische Urmantra, was so viel heißt wie „Oh du Juwel im Lotos“. Sie fordert uns auf, mitzusingen und eine Audio-Aufnahme zu machen, damit wir die Melodie nicht vergessen. Wir wiegen eine Weile zur Melodie in der Sonne und entscheiden uns dann für ein paar von „Omas“ Schmuckstücken. „Oma“ schenkt uns noch ein kleines selbstgeknüpftes Armband zum Abschied. In Gunsang (3900m) hocken wir uns auf einer hübschen Dachterrasse mit Blick auf das Annapurna-Massiv. Da unser Weg nun in ein anderes Tal abbiegt, ist es nochmal ein schöner Abschiedsblick. Den restlichen weg gehen wir zusammen mit dem Guide Daba, der uns etwas über das nepalesische Bildungssystem und sein Leben als Guide erzählt. Nach einer weiteren Stunde kommen wir in Yak Kharka an. Da alle Hotels in Upper Yak Kharka belegt sind, bleiben wir in Lower Yak Kharka. Zur Akklimatisierung treibt Nora noch einen Nachmittags“spaziergang“ mit 330 Höhenmetern auf einen Berg an. Danach sind wir begeistert von der (vermutlich vorm Pass letzten) warmen bzw sogar heißen Dusche. Neben 5-6 Litern trinken und Akklimatisierungswanderungen haben wir uns dann zum Abendbrot an eine Knoblauchsuppe gewagt - die war wirklich heftig! Das angebliche Geheimrezept der Einheimischen gegen die Höhenkrankheit. Zu unserer allabendlichen Tasse Tee gesellen sich noch 4 Israelis zu uns zum Klön, neben US-Amerikanern, Australiern und Deutschen die angeblich meist angetroffene Nation im Annapurna-Gebiet.
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  • Etappe 6: Yak Kharka - Thorung Phedi

    2019年10月8日, ネパール ⋅ ⛅ 1 °C

    Wir sitzen morgens im Frühstücksraum und sehen in viele müde Gesichter: Die zwei Jungs uns gegenüber nagen teilnahmslos an ihren Teigfladen, ohne ein Wort miteinander zu wechseln, links von uns erzählt eine Israelin, dass ihr Freund heute mit dem Pferd nach Manang absteigen muss... Nur die drei Britinnen Anfang 60 lassen sich von ihrem Guide bedienen und sind guter Laune. Nora etwas müde nach einer „kurzatmigen“ Nacht, sonst sind wir beide aber fidel und optimistisch für einen vermutlich kurzen Wandertag von 3.15h, 500 Höhenmeter, 7,1km.
    Den Ratschlägen folgend kriechen wir sehr langsam vorwärts. Ab Ledar (4200m) öffnet sich vor uns ein buntes Tal: aride Bergsteppe mit bunten Gräsern und Sträuchern, schneebedeckte Gipfel in der Ferne (Chulu West, 6419m) und grasende Yaks an den Berghängen geben ein so friedliches Bild ab, das das harte Leben der hier wohnenden Menschen in den sehr einfachen Hütten vermutlich etwas romantisiert. Im Zickzack geht es auf 4400m zu einem Teahouse hinauf, wir erholen und wärmen uns auf mit heißer Schokolade und Kaffee bis es an der steilen Felswand entlang Richtung Base Camp Thorong Phedi geht: auf 4520m Höhe wollen wir heute Nacht schlafen, in Vorbereitung auf die morgige Passüberquerung. Zur Akklimatisierung planen wir, später noch zum High Camp zu klettern.
    Im Base Camp sind die Vorbereitungen in vollem Gange: die einen fleetzen in Hängematten in der Sonne, andere speisen im Dining-Room kräftigende Suppen, Akklimatisierungsversuche und Erlebnisse aus den letzten Tagen werden ausgetauscht. Angespannt-vorfreudige Stimmung macht sich breit. Erst im zweiten Anlauf bekommen wir einen kleinen Raum für die Nacht, da das Base Camp schon voller Leute ist. Nach einer heißen Suppe wollen wir kurz zum High Camp hoch, als Nora plötzlich sehr schwindelig wird. Wir werden unruhig: Sind es erste Anzeichen der Höhenkrankheit? Wie gefährlich ist es? Heißt es für uns nach den ganzen letzten Tagen Aufstieg nun plötzlich doch den Abstieg? Wie schätzen wir es richtig ein, ohne Gesundheitsrisiken einzugehen?
    Es ist 14.30 Uhr, ca. 3h Abstieg bis ins nächste Dorf. Ab 18.00 Uhr ist es hier schnell dunkel und passend hat draußen gerade ein Schneegestöber begonnen... Die netten nepalesischen Guides beraten uns und wir entscheiden uns, erstmal zu bleiben, da die Symptome wieder abklingen. Falls sie über Nacht wieder schlimmer werden und dann nicht innerhalb von 30-40min weggehen, droht uns evtl. ein nächtlicher Abstieg. Krisenstimmung.
    Wir verwerfen den High Camp-Aufstieg und verbringen den verbleibenden Nachmittag in der warmen Hütte, bevor wir mit etwas beklommenem Gefühl durchs Schneegestöber in unsere kalten Schlafsäcke kriechen.
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  • Etappe 7: Thorung Phedi - Muktinath

    2019年10月9日, ネパール ⋅ ⛅ 2 °C

    Hāmīlē yō garyauṁ!
    (Wir haben es geschafft!)

    Bereits um 3 Uhr klingelte heute der Wecker. Bei um die null Grad und völliger Dunkelheit war es nicht gerade einfach aufzustehen. Wegen aufkommender Winde am Thorang-La Pass wurde jedoch empfohlen, früh zu starten.
    Wir checkten unsere körperliche Verfassung und entschieden, einen Aufstieg zu wagen. Kurz stärkten wir uns mit Porridge, tibetischem Brot und einer Knoblauchsuppe (was tut man nicht alles gegen die Höhenkrankheit) und dann ging es mit Head Lamps bewaffnet und tausend Schichten bekleidet los (unsere Rucksäcke waren so immerhin Recht leicht).
    Die ganzen leuchtenden Punkte der Taschenlampen der Wanderer am Berghang hinauf machte den Start dieser so anspruchsvollen Etappe schon mystisch. Nach dem Schneesturm der letzten Nacht funkelte die Milchstraße über uns und es kündigte sich ein sonniger Tag an. Es ging steil bergauf und alle bewegten sich wieder in dem in den letzten Tagen trainierten Schneckentempo den Berg hoch. Langsam ging die Sonne auf und die ersten verschneiten Bergspitzen blitzten in der Sonne. Es ging weiter steil bergauf. Irgendwann erreichten wir das High Camp auf 4890m Höhe. Danach wechselten sich steile und eher ebene Etappen ab, was dem Körper ganz gut tat. Die verschneiten Berge um uns herum sahen dabei toll aus und lenkten die Aufmerksamkeit etwas weg von dem anstrengenden Anstieg. Nach knapp sechs Stunden war es soweit: der Pass mit seinen vielen bunten Fahnen erschien auf der nächsten Kuppe. Ein unbeschreiblicher Moment! Mit einer Höhe von 5416m erreichten wir somit den höchsten Punkt unserer Wanderung und auch des gesamten Annapurna Circuits. Zur Belohnung gab es einen "Masala"-Tee (schwarzer Tee mit Milch und Gewürzen) und einen Kakao.
    Der Kopf protestierte immer mehr gegen die Höhe und die entsprechend geringe Sauerstoffzufuhr, weshalb wir bald wieder abstiegen. Damit begann Lauras gefürchtete Etappe: 1600m steiler Abstieg. Zum Glück stellte sich der Weg als größtenteils nicht allzu steil heraus und die Schneefelder konnten wir somit gut passieren. Auf dem Weg haben wir uns mit dem Nepalesen Anil unterhalten, der inzwischen als Photograph in den USA lebt. Der Weg nach Mukinath zog sich nach dem anstrengenden Anstieg und dem frühen Aufstehen dann doch etwas und wir freuten uns auf ein Bett. Trotzdem konnten wir uns einen kurzen Besuch der Tempelanlage in Mukinath nicht entgehen lassen. Das Besondere an dieser Anlage ist, dass sie ein Pilgerziel sowohl für Buddhisten als auch für Hinduisten aus Nepal und Indien ist. Für die besonders reichen Gläubigen gibt es einen Helikopterlandeplatz direkt neben der Anlage.
    Wir haben uns dann für das Hotel "The Royal Mustang" entschieden, was einen schönen Aufenthaltsraum mit offener Feuerstelle hatte :)
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  • Allgemeines zum Annapurna Circuit

    2019年10月10日, ネパール ⋅ ⛅ 4 °C

    Hier abschließend noch ein paar Fakten zur unserer Wanderung des Annapurna Circuits:
    - wir sind in acht Etappen von Ngadi nach Kagbeni gewandert
    - in Braga haben wir einen Tag zur Akklimatisierung gemacht, an dem wir zum Ice Lake gelaufen sind
    - Kosten: meist war die Übernachtung quasi umsonst und finanzierte sich durch Frühstück und Abendbrot. Wir sind im Schnitt mit 16€ pro Person pro Tag für Unterkunft und Verpflegung ausgekommen
    - die Beschilderung war meist gut. Nur vor Timang hatten wir ein paar Probleme, den Weg zu finden, und den ausgeschilderten Weg abseits der Jeeppiste nach Khinga können wir nicht empfehlen, da er irgendwann aufzuhören scheint. Lieber auf der Jeeppiste bis nach Kagbeni weiterlaufen, auch wenn das nicht so angenehm ist.
    - wir haben den Weg nicht als "überlaufen" wahrgenommen. Klar sind überall Trekker unterwegs, die meiste Zeit liefen wir jedoch dennoch für uns und hatten andere Trekker ein paar hundert Meter vor und hinter uns, was völlig okay war. Auch Unterkünfte waren überall gut spontan zu kriegen :)
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  • Etappe 8: Mukinath - Marpha

    2019年10月10日, ネパール ⋅ 🌙 2 °C

    Nach einer kalten Nacht mit Stromausfall (eventuell verursacht durch unser Einstecken des Handyladekabels in die nepalesische Steckdose), in der wir aber durch die verhältnismäßig tiefe Lage von 3700m wieder tief schlafen konnten, haben wir gefrühstückt. Dann ging es los zu einer eher kurzen Etappe (2:45h, 13km) in den angeblich sehr schönen Ort Kagbeni. Danach wollten wir in etwa 4h weiter nach Marpha laufen, wo unsere Wanderung dann zu Ende sein sollte.
    Der Weg nach Kagbeni war sehr schön und führte durch herbstliche Obstplantagen in einer Art Oase durch die sonst sehr karge, fast wüstenartige Berglandschaft vom Mustang-Tal. Anfangs konnten wir noch einen Blick auf den Dhaulagiri mit seiner Höhe von 8167m werfen.
    Nachdem wir eine Weile auf der Jeeppiste gelaufen sind (immer wieder winkten uns Nepalesen aus den Jeeps zu), zweigte ein Alternativweg nach Kagbeni ins tiefer gelegene Tal hinein ab. Wir entschieden uns für diesen Weg. Nach einer Weile verschwand der Pfad jedoch und wir mussten uns selber einen Weg suchen. Da es im Tal immer wieder höhere Felskanten zu überwinden gegeben hätte entschieden wir uns, im Flussbett weiterzulaufen und unsere Pfadfinderqualitäten wurden gefordert! Da die Monsunzeit vorbei ist und noch kein Schmelzwasser aus den Bergen fließt führte der Fluss nur wenig Wasser in seinem breiten Flussbett, weshalb wir dort gut laufen konnten. Irgendwann wurde das Flussbett jedoch schmaler und das Wasser entsprechend tiefer. Also entschieden wir uns auf einen in einer App ausgezeichneten beginnenden Wanderweg etwas oberhalb des Flusses weiterzugehen, da zurückzugehen zu viel Zeit gekostet hätte. Bei dem Versuch, durch eine steile Felsenschlucht auf den Weg zu gelangen, rutschte Lauras Bein weg und verlor somit an Stabilität im steilen Hang. Panik! Zum Glück war ein halbwegs stabiler Stein in der Nähe, auf dem Laura sich in Sicherheit bringen konnte. Nora brachte beide Rucksäcke zurück ins Flussbett und Laura konnte selbstständig langsam zurück nach unten rutschen. Das Bein war glücklicherweise (wenn auch unter Schmerzen) belastbar, sodass wir es mit Schmerzmitteln bis nach Kagbeni zur Straße geschafft haben (nachdem Nora auf Erkundungstour war haben wir einen Alternativweg gefunden, der weder durchs Flussbett noch durch die Felsenschlucht lief). In Kagbeni haben wir das anschwellende Knie dann erstmal gekühlt und dabei in einem Cafe Yak-Cheese-Cake gegessen. Wir blickten auf das Mustang-Tal/geheimnisvolle Königreich: von Legenden und Mythen umwogen und durch die Nähe zu Tibet stark kontrolliert durch China. Bis zur Besetzung Tibets durch China war das Königreich Mustang ein wichtiges Bindeglied auf der Handelsroute von Tibet nach Indien.
    Wir entschieden uns dann für einen Jeep weiter nach Jomson. Der alternative Wanderweg nach Jomson stellte sich durch starken sandigen Wind aus dem Auto betrachtet als sehr unangenehm heraus, weshalb der Jeep vermutlich auch ohne kaputtes Knie eine gute Wahl gewesen wäre. Auf dem Weg sammelten wir noch 3 Israelis und ihre zwei Guides ein, die froh waren, dem Sandsturm so zu entkommen (ihre Worte: wir hätten fünf gute Taten in einem getan, da wir quasi fünf Trekkerseelen entlastet haben). In Jomson angekommen buchten wir zuerst einen Bus nach Pokhara für morgen. Da Marpha (ca. 13km südlich von Jomson) sehr schön sein sollte und es unser eigentliches Tagesziel für heute war entschieden wir, noch weiter dorthin zu fahren. Die Verkäuferin der Bustickets sagte uns, dass um 16 Uhr ein "Local Bus" nach Marpha fahren würde (es war bereits 16:15 Uhr). 10 Minuten und einige Telefonate der Ticketverkäuferin auf der Suche nach dem Local Bus später war immer noch kein Bus in Sicht. Dass vier weitere Israelis schon seit 15:50 Uhr warteten, machte uns nicht gerade zuversichtlicher. Irgendwann gab auch die Ticketverkäuferin auf und meinte, dass der Bus wohl unbemerkt vorbeigefahren wäre (die Straße war eigentlich viel zu klein als dass ein Bus unbemerkt vorbeifahren könnte...). Also entschieden wir mit den Israelis einen eigenen Local Bus zu chartern und organisierten einen weiteren Jeep nach Marpha. Die Rucksäcke waren bereits auf dem Dach verstaut und wir sechs Touris verladen, als die zwei Guides der Israelis und die Ticketverkäuferin immer noch intensiv am diskutieren waren. Auf Nachfrage, wann der Jeep denn losfährt, ging es plötzlich sehr schnell und bald fanden wir uns auf einer sehr abenteuerlichen Piste durch Flussbetten und über große Steine wieder. In Marpha angekommen haben wir die süße Unterkunft Dhaulagiri gefunden und sind mit dem zur Krücke umfunktionierten Wanderstock noch kurz durch Marpha gelaufen. Die vielen Schmuckläden waren sehr verführerisch und bald waren die Jackentaschen voll mit unseren erkauften Ketten und Armbänder aus tibetischem Stein. Zurück in der Unterkunft haben wir super lecker gegessen und noch einen Apfelschnaps getrunken (die Mustang-Region ist sehr bekannt für ihre wohl so leckeren Äpfel).
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  • Busfahrt nach Pokhara

    2019年10月11日, ネパール ⋅ ⛅ 22 °C

    Nachdem wir unseren zweiten Puffertag zum Glück nicht für die Wanderung auf dem Annapurna Circuit brauchten, sollte es heute nach Pokhara gehen. Mit dem Flugzeug kann man von Jomson aus in 20 Minuten dorthin kommen. Um noch etwas kulturelle Erfahrung durch eine weitere Busfahrt zu kriegen und die Umwelt zu schonen, entschieden wir uns trotzdem für die 11-stündige Busfahrt (für 140km...). Wir hatten bereits vorher gelesen, dass die Strecke sehr abenteuerlich sein soll. Unseren Recherchen nach gab es jedoch keine nennenswerte Zahl an wirklichen Unfällen.
    Trotzdem hatten wir die Busfahrt deutlich unterschätzt. Schon in den ersten fünf Minuten sind wir mehrmals durch die Fahrt über Schlaglöcher in die Luft geflogen. Außerdem saßen wir in der hintersten Reihe des Busses, wo die Schlaglöcher am stärksten zu spüren waren und die hinterste Bank dient gerne dazu, die Sitzplätze im Bus aufzustocken, indem einfach alle etwas weiter zusammenrücken. So saßen wir am Ende mit sechs Erwachsenen und drei Kindern auf offiziell sechs Plätzen.
    Nach einer Stunde hatten wir allerdings raus, wie man am besten auf die spontanen Schlaglochüberfahrten reagiert, Laura hatte einen Platz gefunden, wo sie ihr kaputtes Bein ausstrecken konnte, und die Stimmung im Bus war fast schon familiär geworden. Generell ist in einem nepalesischen Bus sämtlicher Platz (auch vor, über, hinter oder unter einem) Gemeinschaftsgut, es geht nicht darum, den eigenen Komfort/ Sitzplatz beizubehalten, sondern gemeinsam bestmöglich es allen zusammen gut gehen zu lassrn. So passiert es, dass man plötzlich ein Kind auf sich sitzen hat, eine fremde Tasche auf seinem Schoß liegt oder einen ausgestreckten Arm im Rücken hat. So wird gemeinschaftlich versucht, den Bus maximal mit Menschen und Waren zu füllen. Wenn man seine Füße also unüberlegt vom Boden hebt kann es sein, dass man sie nicht wieder auf den Boden zurücksetzen kann. Jede Bewegung muss also überlegt sein!
    So ging es elf Stunden an steilen Abhängen entlang durch das Mustang-Tal (das angeblich steilste Tal der Welt), an denen noch dazu Jeeps vorbeigelassen werden müssten, der ganze Körper wurde millionenfach erschüttert und wir konnten beobachten, wie entspannt die Nepalesen mit der ganzen Situation umgingen und sich einfach gegenseitig unterhielten. Immer wieder wurde die Musik aufgedreht, sodass wir zur Musik in die Luft fliegen konnten und eine Nepalesin hat versucht, uns den Text eines nepalesischen Hits beizubringen.
    Trotzdem waren wir mehr als froh, gegen 18:30 Uhr heile in Pokhara angekommen zu sein. Da wir jetzt nur noch auf knapp 800m waren, war es deutlich wärmer.
    Wir haben dann wieder einmal den Tipp vom Rother Wanderführer angenommen und sind im schönen Little Tibetian Guesthouse untergekommen.
    Um sicherzugehen, dass mit Lauras Knie nichts schlimmes war, sind wir dann nochmal in die sogenannte Travellers Health Clinic gegangen. Ein nepalesischer Arzt bestätigte glücklicherweise die Hoffnung, dass nichts gebrochen oder gerissen ist und alles von alleine heilt.
    Danach haben wir noch indisch gegessen und sind danach müde ins Bett gefallen.
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  • Pokhara

    2019年10月12日, ネパール ⋅ ⛅ 21 °C

    Nach der anstrengenden Busfahrt gestern und den ganzen Wandertagen haben wir uns heute etwas ausschlafen gegönnt und sind "erst" um 8 Uhr aufgestanden.
    Es ging zunächst zum See, von dem aus man einen traumhaften Blick auf die umliegenden Berge hat, auch wenn durch leichte Wolken das Annapurnamassiv leider nicht sichtbar war. Am See fanden wir ein schönes Cafe zum Frühstücken und konnten dabei sämtliche Paraglider beobachten, die aus den Wolken des Himalayas kamen. Danach sind wir noch etwas durch das Viertel Lakeside gelaufen. Es ist eher das Touriviertel von Pokhara, was aber nicht hieß, dass wir nur unter Europäern waren. Es scheint auch viele Nepalesen zu geben, die das Wochenende gerne in Pokhara verbringen. Da Nepal keine Meeranbindung hat machte es den Eindruck, dass Pokhara mit dem See so zur Naherholungsmetropole geworden ist. Auch das Stadtbild ist geprägt von deutlich aufwendiger verzierten Häuserfronten.
    Vor dem Frühstück hatten wir noch von der Hotelbesitzerin erfahren, dass bis morgen ein Teil von Chinas Regierung in Kathmandu ist, weshalb viele Tibeter Kathmandu in diesen Tagen aus Angst meiden. Auch sie (die aus Tibet kommt) wollte das Wochenende eigentlich nach Kathmandu, hat den Trip dann aber verschoben. Vielleicht auch das ein (wenn auch erschreckender) Grund, weshalb Pokhara voll mit nepalesischen Touris war.
    Nachdem wir das teils sehr karibisch wirkende Lakeside erfolgreich erkundet hatten, uns an den Saftständen, kleinen Sitzecken, Bananenstauden und Kinderspielen an der Promenade zunächst satt gesehen hatten und auch öfters Spuren der Hippie-Szene entdeckt haben sind wir mit dem Taxi ins International Mountain Museum gefahren. Dort haben wir einiges über die höchsten Berge der Welt und die Kultur in den Bergregionen erfahren. Unter anderem wurde das Bergleben in den Alpen mit dem im Himalaya verglichen, was ganz spannend war und viele Beobachtungen von uns nochmal in vergleichenden Fotos verdeutlichte. Immer wieder wurden wir dabei von Nepalesen gefragt, ob sie Fotos mit uns machen können oder haben beobachtet, wie jemand probierte, unauffällig ein Selfie mit uns zu machen. Ein, bezogen auf die deutsche Vorsichtigkeit, wenn es um die Privatsphäre und den Respekt vor anderen Kulturen geht, recht gewöhnungsbedürftiges Verhalten. Aber wir haben damit offensichtlich ein paar Menschen sehr glücklich gemacht, die sich nun die Deutschen vermutlich vorerst stereotypisch im (vermutlich nach dem Wandertagen leicht müffeligem, verstaubten) Wanderoutfit und mit krausen Haar vorstellen werden und wir vermutlich so ganze Familienalben schmücken :-D
    Es ging dann weiter mit dem Taxi nach Mahendrapul, einem wohl deutlich untouristischerem Stadtteil von Pokhara. Dort waren wieder viele kleine Tempel am Straßenrand zu sehen und in den beengten Straßenläden konnten Stoffe, Bekleidung, Trommeln, Gewürze und sackweise Reis gekauft werden. Pünktlich zur Abenddämmerung klarte der Himmel etwas auf und wir sahen am Ende der Straße die markante Spitze des 6997m hohen Machapuchare aufleuchten (siehe letztes Foto).
    Abends genossen wir noch etwas die entspannte Atmosphäre in den vielen Bars und Restaurants am Seeufer von Lakeside, lauschten Gitarrenmusik und Gesängen, während wir auf den typischen bodennahen Sofas fleetzen :)
    Wir sind auf den Hinweis unseres Reiseführers heute übrigens nochmal der Genauigkeit der nepalesischen Uhren nachgegangen und haben festgestellt, dass tatsächlich keine pünktlich ging (weder die in den Taxis, noch öffentliche auf den Straßen). Vielleicht ein Grund für die eher vagen Zeitangaben hier :-D
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  • Busfahrt nach Kathmandu

    2019年10月13日, ネパール ⋅ ⛅ 22 °C

    Es geht um 6.45 Uhr mit dem Taxi zum Buspark in Pokhara - ein schlingeliger-kecker Straßenverkäufer schien unsere Diskussion ums Frühstück gerochen zu haben (gegen das wir uns gerade entschieden hatten) und überzeugte uns noch bevor wir ins Taxi stiegen von zwei köstlichen, noch warmen Teigteilchen - statt keins gleich zwei, in Zusammenarbeit mit dem Taxifahrer.
    Blue Sky, unsere diesmalige Busgesellschaft, bot uns diesmal breite Sitze und bedienten uns mit Wasserflaschen mit Hemd und Jacket - kein Vergleich zum local bus - in jeglicher Hinsicht. So verabschiedeten wir uns von Pokhara auf der 9,5-stündigen vorbei an den Außenbezirken von Pokhara, später kleinen Dörfern und tropisch anmutenden Wäldern, die ersten Reisfelder kamen bald wieder in Sicht. Die zwei Pausen verbrachten wir mit nepalesischen Snacks und Musik. Bei einem Stopp kauften wir zwei Bananen, dem freudigen lachen des kleinen Verkäufer-Jungen bei der Bezahlung nach zu urteilen zum Touri-Preis. Anscheinend plagte ihn jedoch das schlechte Gewissen und wenig später brachte er uns kostenlos zwei weitere Bananen :-D Die Menschen hier sind schon alle super lieb und scheinen, trotz steigender Touristenzahlen, insbesondere abseits von Kathmandu immer noch ein sehr ehrliches Interesse an den Touris zu haben.
    In Kathmandu überzeugte Laura den Busfahrer, dass wir „auf nepalesisch“ aussteigen können: wir sagen ihm, wo wir raus wollen - ohne Haltestelle.
    Er setzte uns am „Swayamwhu“ ab, dem sogenannten Affentempel, dessen Name wirklich Programm war. Überall kreischten auf einem riesigen Tempelgelände die Affen, Mama-Affen und Baby-Affen, Chef-Affen und Affen mit wunden Pötern. Sie sprangen aus dem Gebüsch und über die Tempelgebäude, beraubten die Tempel um ihre Opfergaben, um diese zu vernaschen - vollkommen selbstbewusst. Wir schlenderten fasziniert über das Gelände, bestaunten die verschiedenartigen religiösen Bauwerke und schauten den Heiligen dabei zu, wie sie diese für ein Fest am nächsten Tag vorbereiteten. Der Sonnenuntergang auf der Westseite fiel etwas diesig aus, dafür war der Einbruch der Dämmerung auf der Ostseite umso beeindruckender: die bunten Fahnen wehten im Wind, Fackelschein warf bizarre Schatten auf den Tempelplatz und alte Männer hockten im Kreis und gingen ihren Zeremonien nach. Kinder sprangen herum, Affen kämpften gegen Hunde, Selfies wurden gepostet. Und es wurde gebetet. Wenn man hier betet, dann erwirbt man mit einem Gebet 13 Milliarden Mal mehr Verdienst als anderswo!
    Den Abend lassen wir ausklingen unter Gebetsfahnen und im Lichtermeer bunter Lichterketten in „unserem“ Stadtteil Thamel.
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  • Kathmandu!

    2019年10月14日, ネパール ⋅ ⛅ 19 °C

    Heute haben wir einen entspannten Tag in Kathmandu mit etwas Sightseeing und Souvenir-Shopping geplant, bevor es für Nora leider schon wieder zurück nach Deutschland ging.
    Nach dem Frühstück haben wir uns also knieschonend mit einer Rikscha zum Durbar Square fahren lassen. Der Rikscha-Fahrer war super lieb und gab uns auf der Fahrt noch eine kleine Stadtführung, indem er uns an einem kleinen Festplatz mit Gesängen vorbeifuhr, uns einen weiteren, in einem Hinterhof versteckten, Tempel zeigte und sich als Fotograph bewies, in dem er anbot Fotos von uns in seiner mit Blumen geschmückten Rikscha zu machen.
    Am Durbar Square buchten wir dann einen Guide, der uns einiges über die vielen Tempel auf dem Platz erklärte. So gibt es einen Erotik-Tempel und einen Hippie-Tempel, der seinen Namen von den früheren Hippie-Touris aus Europa hat, die dort Gras rauchten (es gibt in Nepal übrigens einen Tag im Jahr, in dem es allen Nepalesen erlaubt ist, Gras zu rauchen). Dann erzählte er von der Kumari, einem auserwählten Mädchen (insbesondere optische Merkmale sind wichtig), welches als Inkarnation der Göttin Taleju verehrt wird. Sie lebt bis zur ersten Menstruation im Kumari-Chowk (einem Tempel) und darf nur an bestimmten Tagen den Tempel verlassen. Dort kriegt sie Privatunterricht und wird von einer Angestellten rundum betreut und versorgt. Ihre Eltern durfen sie nur manchmal besuchen. Als Lohn kriegt sie ihr Leben lang eine kleine Pension vom Staat. Die aktuelle Kumari ist 4,5 Jahre alt und auf Rufe unseres Guides hin und folgenden strengen Anweisungen der Kindermutter aus dem linken der drei Fenster des Tempels, dass keiner ein Foto der Kumari machen darf, öffnete sich das mittlere Fenster und das Mädchengesicht der Kumari guckte heraus. Ein komischer Moment, das Mädchen zu sehen, was zwar sicher eine gute Bildung und Betreuung im Tempel kriegt, trotzdem jedoch so fern ab vom öffentlichen Leben aufwächst...
    Auf dem Durbar Square haben wir uns dann beim Kauf von Klangschalen und einem Tiger-Ziege-Spiel im erfolgreichen Verhandeln erprobt.
    Danach sind wir zurück durch die engen, mit Mopeds gefüllten Gassen von Kathmandu Richtung Thamel gelaufen. Die Gassen wirkten heute jedoch trotzdem deutlich leerer als noch vor zwei Wochen, wo Mopeds nur schwer einen Weg durch die Menschenmenge fanden. Vielleicht war doch das Festival "Schuld" an den riesigen Menschenmassen, die sich durch die Straßen von Kathmandu drängten.
    Nachdem wir bereits in Pokhara erfolglos versucht haben, an Moskito-Spray zu kommen (überall hieß es, dass es ausverkauft sei und der Doktor der Trekker-Klinik erzählte uns, dass es aktuell nur auf dem Schwarzmarkt zum vielfachen des eigentlichen Preises verfügbar sei), kriegten wir tatsächlich beim letzten Versuch noch ein pflanzliches Spray gegen Dengue-Mücken.
    Nora ist dann gegen frühen Abend zum Flughafen gefahren, während Laura den Abend im gemütlichen "Places" Restaurant, auf dem Boden in einer großen Matratzenlandschaft sitzend und versorgt mit leckerem Essen, ausklingen lassen hat.
    Für mich (Laura) geht es morgen für drei Tage in den Dschungel Chitwan mit einer geführten Tour. Dort soll es neben vielen Vogelarten auch Krokodile, Nashörner und Tiger geben, auch wenn letztere wohl nur sehr schwer zu sehen sind.
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  • Ab in den Dschungel! (Chitwan)

    2019年10月15日, ネパール ⋅ ☀️ 32 °C

    Pünktlich um 6:30 Uhr holte mich einer der Reiseagentur ab und brachte mich zur Busstation, wo ich in einen Touri-Bus nach Chitwan stieg. Der Bus war, wie schon der letzte Touri-Bus, deutlich komfortabler und auch die Panoramastraßen nach Chitwan waren fast durchgängig asphaltiert und hatten kaum Schlaglöcher. Es ging vorbei an Reisfeldern, durch die Anfänge des Himalayas und immer wieder kamen uns die schön geschmückten bunten nepalesischen Trucks entgegen. So legten wir die 150km inklusive zweier Pausen in sportlichen sechs Stunden zurück :)
    Angekommen in Chitwan/Sauraha lief alles top organisiert weiter! Ein Jeep holte mich von der Busstation ab und brachte mich in das schöne Rainbow Safari Resort. Dort kriegte ich eine Erklärung zum Programm der nächsten Tage und das Mittagessen stand schon bereit.
    Um 16 Uhr ging es dann los. Zu meiner Gruppe gehören ein kanadisches Pärchen, eine Schweizerin, eine Chinesin und zwei malaysische Mädels - alle super nett! Wir starteten eine kleine Erkundungstour zu Fuß zu einer Aufzucht für teils aggressive Elefanten. Kurz darauf sagte unser Guide, dass er ein Rhino weiter hinten am Fluss vermutet. Also stapften wir hinter ihm durchs Gras auf den Fluss zu. Die Spannung stieg als er meinte, dass wir alle leise sein und dicht zusammen bleiben sollen und die eine Chinesin sollte ihr knallrotes T-Shirt lieber mit ihrer Jacke verdecken, da die Farbe das Rhino sonst aggressiv machen kann. Am Fluss angekommen sahen wir tatsächlich ein Mutter-Rhino mit ihrem Baby im Fluss liegen. Sie ließen sich aber zum Glück nicht stören und wir mussten keine spontane Flucht vor den beiden einlegen (der Guide hatte vorher erzählt, dass er schonmal auf einen Baum flüchten musste - mit meinem immer noch leicht hinterherhinkenden Knie nicht unbedingt meine Wunschvorstellung). Danach ging es zurück auf einen Trampelpfad und weiter am Fluss entlang. Wenig später sahen wir tatsächlich ein zweites Rhino im Fluss, was sogar kurz aufstand, es sich dann aber doch wieder im Fluss bequem machte (wir müssen alle gutes Karma haben meinte der Guide, da wir drei Rhinos gesehen hatten). Danach haben wir gerade noch so den Sonnenuntergang auf der anderen Flussseite gesehen und sind dann zurück zur Unterkunft gelaufen :)
    Nach dem Abendbrot wurde dann noch etwas Kultur in Form einer Tanzvorführung geboten. Meine Vorstellungen von einer kleinen Gartenvorführung wurden stark übertroffen! Wir fuhren in das lokale Theater und nach dem Singen der nepalesischen Nationalhymne führte uns eine Moderatoren, teils auf Englisch und teils auf Nepalesisch, durch ein Programm verschiedener traditioneller Tänze. Der Bekannteste ist wohl der Stocktanz, wo durch das tänzerische zusammenschlagen von Bambusstöcken Rhythmen gespielt werden. Es gab aber auch eine Comedy-Tanzeinlage mit einem als Pfau verkleideten Tänzer, Gesangvorführungen und ein kleiner Feuertanz, der noch bis heute auch zur Abwehr von Tieren genutzt wird. Eine spannende Erfahrung!
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  • Chitwan Nationalpark

    2019年10月16日, ネパール ⋅ ☀️ 31 °C

    Um 6:30 Uhr gab's Frühstück und um 7 Uhr ging's los zur Kanutour. In einem traditionellen Kanu, was aus einem Holzstamm gebaut und dann mit Harz verklebt wurde, ging es, angetrieben mit einem Bambusstab, über den Rapti Fluss durch den Dschungel. Schon bald konnten wir vereinzelt drei (wohl aggressive) Krokodile beobachten, wie sie ein erstes Sonnenbad nahmen, nachdem der Morgen recht diesig war. Am Flussufer waren viele Vögel zu sehen und in der Luft konnten wir einen Fischadler sehen. Nach einer knappen Stunde ging es an Land und es gab zunächst eine Sicherheitsunterweisung, wie wir uns bei verschiedenen Tieren im Falle eines Angriffs verhalten sollen (Rhino: im Zickzack weglaufen und notfalls auf einen Baum klettern; Bär: in der Gruppe bleiben und laute Geräusche machen; Tiger: in der Gruppe bleiben und Augenkontakt halten, da ein Tiger immer von hinten angreift). Zum Glück mussten wir die einzelnen Taktiken nicht in der Praxis testen. Trotzdem sahen wir ein paar Affen, eine Herde Hirsche und zumindest Spuren von größeren Tieren. Die Dschungelwanderung endete in einer Elefantenzucht, welche sich für den Erhalt der Artenvielfalt bei den nepalesischen Elefanten einsetzt. Das kleinste Elefantenbaby war gerade zwei Wochen alt! Mit dem Jeep ging es weiter nach Tharu, wo wir uns den kleinen Ort und das lokale Museum angeguckt haben, und dann zurück zur Unterkunft.
    Nach dem Mittag ging's auf eine vierstündige Jeep-Safari - und wir hatten wieder Glück! Trotz des im Herbst nach der Monsunzeit sehr hohen Grases und entsprechend schlechter Sicht haben wir einen Bären und zwei Rhinos (Nashörner), die einen Streit hatten und hintereinander über die Straße gerannt sind gesehen und konnten viele Vögeln, Affen, Hirschen und Wildschweinen beobachten. Im Park gibt's aktuell auf 900km^2 gut 600 Nashörner und 93 Tiger. Seit ein paar Jahrzehnten ist die Jagd und auch die Abholzung im Park streng verboten und der Park wird dahingehend stark mit Videokameras überwacht.
    Zum Abendbrot gab es super leckeres Dal Bhat und die Angestellten des Hotels waren wieder super bemüht, dass es uns gut geht. Ein Hotelmanager erzählte dann noch, dass sie erst seit 5-6 Jahren das Essen fast ausschließlich aus der Region beziehen, um so die lokale Wirtschaft zu unterstützen. Vorher war dies nicht möglich, da die Leute Angst vor einem schlechten Karma hatten, wenn sie Essen verkaufen anstatt es zu verschenken. Eigentlich ein schöner Gedanke!
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  • Chitwan & Kathmandu

    2019年10月17日, ネパール ⋅ ⛅ 24 °C

    Der Tag startete bereits um 6 Uhr mit einem Spaziergang zur Vogelbeobachtung. Da wir hintereinander zwei Nashörner am Flussufer sahen, wurde es zwar eher eine Nashorn-Beobachtung, was aber sicher spannender war! Das eine Nashorn kreuzte den Fluss und das andere (ein männliches und entsprechend wohl aggressiveres) ließ erstmal etwas Wasser vor unserem Augen. Es ist schon lustig, wie träge sich die Tiere bewegen und wie sie aber gleichzeitig mit bis zu 40km/h durchs Gebüsch rennen können, wenn es drauf ankommt (wie z.B. bei der Verfolgungsjagd gestern).
    Danach gab es Frühstück und wir wurden mit dem Aufmalen eines roten Punktes auf die Stirn und dem Wunsch für eine gute weitere Reise verabschiedet. Vier andere aus der Gruppe haben auch den Bus nach Kathmandu mit mir genommen. Wegen starkem Verkehrs und einem laut vor sich hin meditierenden Nepalesen neben mir zog sich die Busfahrt etwas und wir haben letztendlich über neun Stunden für die 150km gebraucht (für die letzten 15 Kilometer haben wir über 2 Stunden gebraucht...).
    Somit war es schon fast dunkel eh ich im Hotel war, sodass ich nur noch etwas Souvenir-Shopping in Thamel gemacht habe und mir eine Fußmassage gegönnt hab.
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  • Das Kathmandutal

    2019年10月18日, ネパール ⋅ ⛅ 21 °C

    Das Hotel hat mir heute den Taxifahrer Kumar organisiert, der mich zu einem (ich denke für beide Seiten) fairen Preis zu drei Sehenswürdigkeiten rund um Kathmandu gefahren hat: der buddhistischen Stupa Bodnath, dem in Nepal heiligsten hinduistischen Tempel Pashupatinath und der angeblich besterhaltenen alten Stadt des Kathmandutals Bhaktapur.
    Der Tempel Bodnath war wie schon der Tempel Swayambhu in Kathmandu beeindruckend. Die leisen Klänge des gesungenen buddhistischen Mantras "Om mani padme hum" waren überall zu hören, Menschen drehten die Gebetsmühlen rund um die Stupa (die Drehung einer Mühle ist wohl so viel wert wie das 11000-malige Aufsagen des darin eingesetzten Mantras) und nahmen an Zeremonien in der Gompa Teil.
    Danach ging es zur hinduistischen Gebetsstätte Pashupatinath. Sie ist nach einer in Indien die größte Gebetsstätte ihrer Art weltweit. Neben hinduistischen Zeremonien finden hier vor allem Leichenverbrennungen statt. Die Verstorbenen werden nur wenige Stunden nach ihrem Tod unter Anteilnahme ihrer Angehörigen am Flussufer verbrannt. Das Ritual wird von zahlreichen Ritualen begleitet. Wenn der Vater stirbt werden dem Sohn beispielsweise die Haare abrasiert. Auch als Tourist hat man einen Blick auf die Verbrennungsstätten und auf die begleitende Zeremonie. Ich war irgendwie ganz froh, nicht den Anfang einer solche Verbrennung mitbekommen zu haben...neben den bedrückenden Verbrennungsstätten wird das Gelände jedoch zusätzlich von zahlreichen Tempeln geschmückt. Überall sah man farbenfroh gekleidete Hindus, die in Gruppen Ritualen nachgingen, indem sie gemeinsam sangen oder meditierten/beteten. Als mich eine hinduistische Familie fragte, ob ich ein Foto von ihnen vor dem Tempel machen könnte, fragte ich, ob sie auch eins von mir machen können. Irgendwie missverstanden sie mich und posierten stattdessen zusammen mit mir für ein Foto, sodass ein deutlich farbenfroheres Foto als erhofft entstand :)
    Am Schluss (bereits etwas überladen von den ganzen Eindrücken) ging es noch nach Bhaktapur. Eine beeindruckende Stadt mir vielen alten Gebäuden und Tempeln! Auch hier sah man zwar überall noch die Schäden vom Erdbeben 2015 und Häuser müssen weiterhin gestützt werden; insgesamt scheint aber schon vieles wieder aufgebaut zu sein! Ich traf noch zufällig die zwei Kanadier der Chitwan-Tour wieder, die morgen zurückfliegen.
    Dann ging es zurück zum letzten kleinen Stadtbummel in Thamel, bevor es dann gegen frühen Abend zum Flughafen geht und damit auf den Rückweg Richtung Westen. Da habe ich auch nochmal Dal Bhat gegessen, was wohl 80% der Nepalesen zwei Mal täglich zu sich nehmen. Es ist aber auch wirklich lecker und besteht aus Reis einer Art Suppe und einem Eintopf, etwas Rohkost und etwas gekochtes Gemüse.
    Kumar erzählte noch, dass in Kathmandu 60% der Menschen keiner festen Arbeit nachgingen (im Gegensatz zu den "ständig arbeitenden Deutschen") und deshalb so viele Menschen zu jeder Uhrzeit auf der Straße unterwegs wären. Eine erschreckende Zahl, die ich nochmal genauer recherchieren werde.
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