Über Neujahr in Norwegen

December 2023 - January 2024
A 11-day adventure by vanessaimglueck Read more
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  • Day 1–2

    Der letzte warme Tag

    December 28, 2023 in Norway ⋅ ☁️ -2 °C

    Nachdem unser Wecker zu einer unchristlichen Zeit geklingelt, wir hektisch die letzten Handgriffe erledigt und zum Flughafen gedüst sind, sind wir nun endlich am Vormittag in Tromsø angekommen.
    Gelandet, wusste man nicht so recht, wie man unseren Trupp ins Flughafengebäude kriegen soll. Erst im stehenden Bus vorm Gebäude warten, dann eisig vor der einen Tür, bis eine Dame uns zur richtigen Eingangstür geleitet - es scheinen nicht so häufig Flugzeuge zu landen?
    Unser Hotel ins Tromsø ist einfach, aber ausreichend für die erste Nacht. Wir spazieren durch die Innenstadt, genießen den Blick auf die atemberaubenden Berge und saugen den winterlichen Flair auf.
    Wir schnabulieren etwas zu Mittag, gönnen uns einen Kaffee und warten eigentlich nur darauf, dass es endlich 17 Uhr ist.
    Seit 3 Stunden ist es auch schon wieder stockdunkel.
    Wir packen unsere Saunasachen und spazieren runter zum Hafen, um dort in der schwimmenden Sauna (Pust) einzukehren.
    Hier gibt es lediglich einen Umkleide und die Sauna selbst, die auf einem Floß gelegen ist.
    Schnell umgezogen geht’s auch schon rein in die 90 Grad.
    Die Norweger sind uns in Sachen Härte einiges voraus. Hier geht’s rein in die Sauna und mit einem Sprung direkt in den arktischen Ozean. Wir kühlen uns als Zuschauer draußen ab - bei -4 Grad für mich absolut ausreichend.
    Beim letzten Gang traut sich Max auch noch einmal ins Wasser… aiaiai.
    Nun wieder schnell ins Hotel, heiß duschen und dann ab in die ältesten Bierhallen Tromsøs.
    Ein, zwei Drinks und eine Runde Rummy und dann geht’s auch schon ab zu „Egon“, schmackhafte Burger zum Abendessen. Nach den Bieren, sind die Preise auch schon etwas besser zu Ertragen.
    Wir fallen wohlgenährt ins Bett und stellen uns einen frühen Wecker - morgen geht’s mit dem Bus wieder ab zum Lufthaven, um das Auto abzuholen.
    Das Auto hatten wir schon vor Monaten mit „voraussichtlichen“ Daten gebucht, für 280€. Umbuchen nachdem wir unsere Flüge hatten, hätten für einen Tag mehr 450€ mehr gekostet, nicht mit uns 😌.
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  • Day 2

    Jetzt geht‘s richtig los

    December 29, 2023 in Norway ⋅ 🌙 -9 °C

    Nach einer anstrengend Nacht - entweder zu warm, oder zu kalt, klingelt uns der Wecker in absoluter Dunkelheit um 08:30 Uhr aus dem Bett.
    Im nächsten Café besorgen wir uns Frühstück und ab geht’s zum Flughafen.
    Bei Hertz angekommen, gibt es die „Kategorie“ Auto leider nicht mehr, also enden wir mit einem mega coolen Hybrid SUV - könnte schlimmer sein.
    Wir steuern den erstbesten Supermarkt an, um uns für die nächsten vier Tage einzudecken.
    Am 31.12 und 01.01 ist alles geschlossen, also überlegen wir uns fix 4 Abendessen, noch etwas fürs Frühstück in den Korb und nun wird‘s aber allerhöchste Zeit, loszufahren.
    Wir haben eine Fähre in Svensby zu kriegen, rüber zu den Lyngenalpen, wo unsere zweite große „Aktivität“ auf uns wartet - wir gehen Schneemobil fahren!!!
    Unter atemberaubender Landschaft wechseln wir zwei uns beim Fahren ab, genießen in der Pause einen heißen Kakao und enden unsere Fahrt mit einer - für Max - sehr leckeren Fischsuppe. Der Zimtkuchen für mich war auch wirklich schmackhaft!
    Das Snowmobile Fahren hat schrecklich viel Spaß gemacht. Einer von uns Zweien ist auf jeden Fall risikofreudiger, als der andere 🤫.
    Mit roten Wangen und mit Adrenalin zugepumpt, geht’s zu unserem ersten Apartment in Lyngen.
    Laut „Anleitung“ soll die Einfahrt geräumt sein und wir mit dem Auto vors Haus fahren können - nun ja… hier hat wohl jemand seinen Job nicht gemacht.
    Nach kurzer Diskussion entscheiden wir uns dazu der Eigentümerin zu schreiben und uns bei den Nachbarn eine Schaufel auszuleihen. Damit ermöglicht Max uns den Aufstieg zum Haus, so dass wir wenigstens erstmal ins Warme und das Nötigste reinbringen können.
    Nach kurzer Zeit kam dann das große Räumungsauto und befreit die Einfahrt vom Schnee, so dass wir das Auto aus der Förstereinfahrt vorm Wald holen können.
    Nun wird Feuerchen gemacht, gekocht und in den Abend gestartet.
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  • Day 3

    Die weltweit nördlichste Distillery

    December 30, 2023 in Norway ⋅ 🌙 -10 °C

    Ausgeruht und ausgeschlafen machen wir uns erstmal daran, das Hüttchen zu erwärmen.
    Feuer an und Stimmung gleich dazu.
    Ausgiebig gefrühstückt, war es auf einmal auch schon kurz vor zwölf.
    Los ging es also mit dem Auto ab zur weltweit nördlichsten Distillery: Aurora Spirit.
    Direkt am Wasser gelegen, umgeben von schneebedeckten Bergen, liegt die kleine aber feine Distillery.
    Bei einer kleinen Tour durchs „Werk“ machten wir uns einen Eindruck, wie die Bivrost Drinks produziert werden - unter anderem mit Gletscherwasser aus der Region und (im Sommer) hier wachsender Gerste (bei 24 Stunden Tageslicht wohl ganz besonders gut 😌).
    Max gönnt sich das Tasting des Bivrost Aquavit, Gin und des Whiskeys - die Autofahrer müssen sich mit Schoki begnügen, auch ok.
    Am Nachmittag treibt es uns noch einmal raus, weil die Vorhersagen für die Polarlichter vielversprechend sind. Mittlerweile haben wir’s -18 Grad und die einzigen Menschen auf der Straße sind mit „Stehschlitten“ unterwegs - Spaziergänger sind wohl augenscheinlich Touristen. Polarlichter gab‘s nicht, aber wir haben ja noch ein paar Tage…
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  • Day 4

    Bye, bye 2023

    December 31, 2023 in Norway ⋅ 🌙 -13 °C

    Das Aufstehen fällt uns wieder mal schwer. Das Schlafzimmer in unserer Unterkunft ist schwarz tapeziert, so dass im Sommer, wenn die Sonne 24 Stunden nicht untergeht, in der Nacht kein unnötiges Licht reflektiert - im Winter, wenn sowieso fast kein Licht da ist, aber eben auch nicht.
    Uns bleibt aber nichts anderes übrig als aufzustehen, denn heute geht’s weiter zu unserer Neujahrs-Unterkunft. Also Sachen gepackt und runter zum Fährhafen. Das Wetter ist toll. Es ist gegen mittags auch ziemlich hell, weshalb wir uns dafür entscheiden, etwas früher loszufahren und unten noch etwas Zeit draußen zu verbringen. Die Aussicht am Fährhafen ist wieder mal wunderschön und es gibt ein paar lustige Fotosspots, mit denen wir uns die Zeit vertreiben.
    Die Fähre bringt uns in 45 Minuten rüber nach Olderdalen, von wo aus es weiter bis nach Sappen geht - die einzige Straße entlang des Wasser mit dem Sonnenuntergang in unserem Rückspiegel.
    Unterwegs finden wir tatsächlich noch einen offenen Laden (der 31. ist hier ein Feiertag und bisher hatte alles zu) und machen einen kleinen Zwischenstopp.
    In Sappen angekommen gehen die Silvestervorbereitungen los - schnell auspacken, das Essen verstauen, den Ofen entzünden und schon geht’s an die ersten Drinks.
    Der Jacuzzi wurde von unseren Gastgebern bereits vorgeheizt und das selbe tun wir auch fix mit der Sauna.
    Den Nachmittag verbringen wir Pre-Drinks und saunieren und um 19 Uhr erhalten wir die Nachricht, dass der Jacuzzi nun bereit ist.
    Den Rotwein geschnappt, Mützen auf und los geht’s. Eine einmalige Erfahrung nimmt seinen Lauf.
    Bei -15 Grad gefrieren uns die Haarspitzen und nach und nach ziehen doch tatsächlich Unmengen an immer präsenter werdenden Polarlichtern auf. Wenn man Glück hat, kann man aus dem Jacuzzi die Lichter sehen, hieß es. Nun ja, wir hatten Glück!
    Ein absolutes Spektakel am Himmel! 🌌
    Nach einer Weile haben wir uns satt geguckt und die Mägen knurren. Also, schnell rein ins Warme und ab in die Küche - das letzte Abendessen des Jahres vorbereiten.
    Und natürlich darf Dinner for One diesen Abend auch nicht fehlen.
    Um 23:00 Uhr werden wir von Feuerwerk auf den Balkon gelockt - wer hier wohl die Zeit verplant hat?
    Und schwubbs ist es auch schon Null - den Rosé Sekt ploppen lassen und auf den Balkon. Nun gibt’s in die Richtung kein Feuerwerk mehr, aber in einem Nachbarshaus werden ein paar Raketen gezündet.
    Wir genießen den Anblick und lassen den Abend dann in unserer warmen Hütte ausklingen - ein gelungener Abschied von einem mehr als gelungenen Jahr.
    2024 kann kommen!
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  • Day 5

    Hey 2024, mit rosaroter Brille

    January 1 in Norway ⋅ ⛅ -14 °C

    Da ist er auch schon, der erste Morgen in 2024 und er zeigt sich von seiner schönsten Seite.
    Wir beeilen uns mit dem Frühstück, um möglichst viel Licht abzukriegen und Zeit draußen verbringen zu können.
    Uns zieht es zum Eingang des Reisa Nationalparks.
    Wie die Spuren im Schnee zeigen, sind wir die einzigen Fußgänger seit einer Weile. Hier treiben sich aktuell nur Tiere oder maximal ein Langlaufskifahrer rum.
    Der Viewpoint vom Nationalpark macht seinen Namen alle Ehre, der Ausblick ist toll. Der seit 2 Stunden in rosa-rot gefärbte Himmel trägt seinen Teil bei.
    Irgendwann wird‘s kalt und außerdem langsam dunkel, also treten wir den Rückweg an. Wir werden von einem uns erst überholenden Auto ausgebremst - was ist nun los? Scheinbar ist man auf der Suche nach einem anderen Pärchen, was in den Hütten im Park unterkommen soll - nun ja, wir sind‘s nicht 😃. Man wünscht uns noch eine gute Fahrt und lässt uns wissen, dass wir vorsichtig fahren sollen - die Wahrscheinlichkeit, dass uns ein Elch auf der Straße begegnet ist hoch. Leider treffen wir auf keinen, aber man kann ja nicht alles haben.
    Zeit für Sauna und Netflix. 🫶🏻
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  • Day 6–8

    -30 Grad sind wirklich kalt

    January 2 in Norway ⋅ ⛅ -16 °C

    Der Neujahrsblues ist vorüber, die Läden hier wieder offen und wir machen uns weiter auf die Reise - für uns steht heute eine etwas längere Fahrt, entlang des Lyngenfjords bis runter ins Skigebiet Målselv an.
    Zwischendurch halten wir bei den Ice Domes - hier wird jedes Jahr eine Indoor-Landschaft mit Sitzgelegenheiten, Bar und Co. aus Eisblöcken gebaut. Der Eintritt ist uns jedoch bei Weitem zu teuer, so dass wir es bei einer heißen Schoki am Feuer belassen. Unser Glück - der Barmann ist Deutscher und überhört unser Gespräch zwecks Eintritt. Die deutschen Preise im Kopf, schenkt er uns eine der zwei heißen Schokis mit einem Zwinkern und wir machen uns guten Gemütes noch zu einem kurzen Spaziergang auf. Bei -29 Grad gefriert mir jedoch nach wenigen Minuten die Brille und mit Eis auf den Gläsern, kann ich wenig sehen 😀 Also schnell wieder rein ins Auto und ab zu unserer nächsten Unterkunft.
    Wir stellen uns einen frühen Wecker, um möglichst viel Licht abzukriegen und die Gegend zu erkunden. Scheinbar sind wir die einzigen im Skigebiet - es ist wohl Off-Season. Schön für uns, denn so können wir die Schneelandschaft und den Ausblick ganz allein genießen. Mittags treibt es uns noch einmal runter in den nächsten Ort, wo wir uns sündhaft teuren Kaffee und Kuchen gönnen.
    Die vollständig vereisten Bäume unter dem rosaroten Himmel sind einfach nur schön anzusehen, aber -30 Grad sind einfach anders kalt 🥶!
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  • Day 8

    Ein bisschen Bauernhof darf nicht fehlen

    January 4 in Norway ⋅ 🌙 -13 °C

    Heute ist schon wieder „Abreisetag“. Für uns geht es früh los, damit wir möglichst viel von unserer nächsten Unterkunft haben. Wir nehmen noch ein paar Inseln mit und fahren nach Bakkejord, um dort auf einem Bauernhof im Yggdrasiltunet Hotel unterzukommen.
    Die Fahrt über halten wir immer wieder an, um die gefrorenen Uferlandschaften der Inseln zu erkunden. Die eisigen Steine und gefrorenen Pflanzen sehen super aus und der wieder mal rosarote Himmel taucht alles in ein romantisches Licht. Einfach schön 🥰!
    Wir halten an einem kleinen „Traditionsmarkt“ und ich gönne mir die leckerste heiße Schokolade der Welt - mit viel Sorgfalt frisch gekocht, mit belgischer Schokolade und Mini-Marshmallows …
    Das kleine Hotel auf dem Bauernhof hat so viel Charme, dass wir den Tag und Abend lesend und Karten spielend vorm Kamin verbringen und unerwartet leckeren Cider trinken. Abends gibt es dann für alle Gäste ein Abendessen aus lokalen Produkten. Hier kommt, nach den letzten Tagen Selbstversorgung nochmal richtig Entspannung und Urlaubsfeeling auf.
    Unser Zimmer grenzt direkt an den Hühnerstall und den Unterschlupf der Schafe und Pferde. Ich bin mir ziemlich sicher, nachts davon wach geworden zu sein, dass sich ein Schaf direkt unter unserem Fenster zu schaffen machte - war dann aber doch zu faul, aufzustehen und die Gardinen beiseite zu schieben. 😀
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