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  • Day 4

    Urbanhike & Wanderwege

    April 12 in Germany ⋅ ☁️ 11 °C

    Nach meinem Verstecken vor dem Wind in einer der Schützhütten vom Wassersportzentrum Himmelpfort-Pian ging es weiter über einen Singeltrail am Ufer des Haussee hinein nach Himmelpfort. Von dem Kloster sind nur noch eine Kapelle, Reste eines angrenzenden Gebäudes und ein Wirtschaftsgebäude übrig, aber dennoch schön. Ansonsten ist Himmelpfort leider sehr herunter gekommen und die Gastronomie verlangt, wie so gut wie überall hier in der Ecke Mondpreise. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob dies dem saisonalen Tourismusgeschäft geschuldet ist oder ob man ohne hohe Gehälter das Personal nicht mehr halten kann. Wahrscheinlich eine unglückliche Kombination aus beidem. Jedenfalls kann ich nur empfehlen sich nach den Mittagsangeboten um zu sehen, die zu meist wirklich fair sind!
    Ab Himmelpfort wurde der brandenburgische Klosterweg zufällig zu meinem Leitsystem, ich hatte noch nie davon gehört und war mir auch nicht sicher, ob ich ihn bei Waymarkedtrails mal gesehen habe. Jedenfalls steht er jetzt auf meiner Rechercheliste, denn die Wegführung und Ausschilderung sind 1A.
    Dann ging es hinter Himmelpfort an der Geländekante zwischen Wald und Marschwiesen Richtung Ravensbrück, leider den größten Teil der Strecke über eine alte kaum mehr genutzte Landstraße. Bis kurz vor Steinhavel-Mühle würde ich jetzt leider nur noch Asphalt- und Betontreten praktizieren, aber der Edeka, den ich als Resupply-Station die nächsten 2,5 Tage anlaufen wollte lag leider auf der komplett anderen Seite von Fürstenberg.
    Da ich den App Audio Guide des Gedenkort KZ Ravensbrück noch vom Januar auf dem Handy hatte und es noch sehr früh am Tag war beschloss ich den kompletten Rundgang zu machen.
    Etwas bedrückt und nah am Wasser gebaut ließ ich Ravensbrück dann nach 2 Stunden hinter mir und latschte einmal komplett durch Fürstenberg. Zum Glück war ich so in Gedanken, daß ich den Verkehr der unablässig durch die Stadt rollt nicht wirklich mitbekommen habe. Der Edeka ist der erste den ich bisher erlebt habe der keinen Brennspiritus hat. Aber sonst bekam ich alles was ich wollte und gönnte mir sogar noch eine große Flasche Flensburger und Brötchen vom Becker. Vom Edeka lief ich an einer ehemaligen Bahnlinie entlang noch mal durch den Teil von Fürstberg, der wohl nie als Postkartenmotiv verwendet würde. Zu meiner Überraschung stieß ich wieder auf den brandenburgischen Klosterweg und zu dem noch auf den E10 und einem der östlichen Jakobswege, den ich schön des Öfteren bei meinen Streifzügen in der Gegend gesehen hatte. Wäre auch mal was zum nachsehen bei Waymarkedtrails😄
    Am Ufer des Röblinsee fand ich eine Bank und einen Mülleimer, der perfekte Ort um meinen Rucksack von der Flasche Flensburger und den Brötchen zu befreien und zu Hause anzurufen um mich aus der trübsinnigen Stimmung zu befreien, die mich seit kurz vor Ravensbrück übermannt hatte. Und zum Glück war das genau die richtige Entscheidung! Meine Mutter hatte natürlich an meiner Stimme erkannt, dass ich Aufmunterung brauchte und berichtete mir von der Geburtstagsfeier unserer Nachbarin und wie sehr sich ihre Enkelkinder darüber gefreut hatten, daß sie an meiner Switch Mario Kart daddeln durften als ihnen langweilig wurde mit den ganzen alten Leuten.😄
    Endlich wieder guter Laune machte ich mich wieder auf meinen Weg, beschwingten Schrittes, da ich auch nur noch ein Stück Richtung Steinhavel-Mühle und mir dann wieder ein Nachtlager im Wald suchen wollte. Unterwegs kam ich noch an einem Lost Place vorbei, wohl irgendeine ehemalige Soviet Einrichtung, ich traute mich nicht den Steilhang hinunter um mit die Inschrift des Mosaiks durch zu lesen. Leider muss man ja immer noch mit Munitionsresten und der gleichen rechnen, auch wenn es nicht explizit ausgeschildert ist. Kurze Zeit später fand ich auch wieder eine schöne Lagerstelle mitten im Wald, errichtete mein Nachtlager und kochte mir dank des Hobos ein warmes Abendessen.
    Die Nacht war wieder angenehm und auch wenn ich mehrfach wach wurde wegen der Schweinchen schlief ich ruhig und warm. Wir hatten eine unausgesprochene Übereinkunft, ich würde nicht zu ihnen kommen und sie nicht zu mir und beide Seiten waren absolut fein damit😂
    Um 6 Uhr morgens war ein Reh der Meinung mich wecken zu müssen, weil es eine meiner leeren Bierdosen, die ich 10m abseits der Hängematte gelegt hatte, hoch spannend fand☺️ Nachdem seine Neugier befriedigt war trottete es langsam davon und ich stand auf um bei einer Tasse Kaffee diesen FP zu verfassen.
    Ich wünsche euch allen einen schönen Tag, gutes Wetter und Happy Trails!
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