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  • Day 71

    Aufbruch von Bariloche nach El Bolson

    March 16, 2020 in Argentina ⋅ ☀️ 18 °C

    Heute morgen war für mich der letzte Tag im Hostel.
    Ich frühstückte in Ruhe um ca. 11Uhr.
    Ich traf eine andere die ich Tage zuvor im Hostel getroffen hatte.
    Sie kam aus der Schweiz hatte 6 Monate Urlaub und überlegte nun in die Schweiz zurückzukehren.
    In den letzten Tagen, merkte ich wie viele einfach nicht mehr weiter wussten da sie fast verzweifelten.
    Die Grenzen ihrer Länder wurden geschlossen und Sie wussten nicht was die beste Entscheidung ist die sie treffen könnten.
    Ich bekam das stark mit und war von Herzen dankbar dafür, dass ich hier in Argentinien 🇦🇷nun heute mit dem Bus um 14:00 nach El Bolson fahren kann.

    Ich checkte aus und fuhr mit einer Kanadierin zum Bus Terminal.
    Wir teilten uns die Fahrt. Das machte 200 argentinische pesos.

    Sie hatte Angst ihren Bus der 20h unterwegs sein würde zu verpassen.
    Ich versuchte ihr Mut zu machen und ihr liebevoll zu sagen, dass es kein Sinn mache sich zu stressen.

    Als wir ankamen, erwartete sie der Busfahrer schon und zeigte auf die Uhr.
    Ich dachte mir, komm schon es sind noch 10 Minuten bis zur Abfahrt. Is doch alles gut.
    Ich war für sie so froh das es doch noch geklappt hat.
    Sie holte sich noch etwas zu essen und zu trinken während ich ihre Sachen hielt.
    Es tat so gut ihr helfen zu können🥰.

    Sie verabschiedete sich herzlich und stieg in den Bus.

    Nun war ich eine Stunde zu früh am Busbahnhof, aber ich war froh das ich kein Stress hatte.
    Ich ging noch in ein Imbiss und holte mir kühles Wasser und 3 Empanadas und ein Joghurt. Den Joghurt aß ich mit meinen Vollkorn Haferflocken.

    Es tat so gut Zeit zu haben und kein Stress zu haben.

    Ich freute mich nun zur Familie zu fahren und ihr zu helfen. Ich war dankbar ein Ort zu haben wo ich erwartet wurde.
    Ein Zuhause für den nächsten Monat zu haben.

    Als der Bus kam war ich gespannt ob alles reibungslos ablaufen würde, da man eigentlich 14 Tage in Quarantäne gehen musste bevor man in ein anderes Land geht.
    Den Rucksack konnte ich einfach abgeben.
    Als ich dem Busfahrer mein Ausweis zeigte deutete er schon leicht an das ich erst am 11.03.20 eingereist bin.
    Ich erklärte ihm freundlich, dass ich am 09.01.20 nach chile gereist bin. Also im Grunde genommen seit 2,5 Monaten außerhalb Deutschlands bin.
    Ich sagte ihm auch das ich dort arbeite. Dann ließ er mich durch.
    Als ich mich auf meinen Fenstersitzplatz niedersank... es war mir alles irgendwie zu viel!
    Das war nicht viel Stress aber dann kam noch eine Frau und klärte mich darüber auf das ich eigentlich in 14 Tägige Karantäne müsse. Sie gab mir eine Broschüre über corona. Ich erklärte auch ihr meine Situation und sie verstand mich das ich nicht zurück nach Deutschland wollte.
    Dann musste ich einfach mal kurz weinen es war so unwirklich alles.
    Es tat gut das kurz rauszulassen.
    Ich versuchte innen und außen gelassen und ruhig zu bleiben aber ich merkte, dadurch das ich immer wieder so ein nicht kontrollierbares zucken um die Augen hatte, dass es nicht schon etwas stresste.

    Nun fahre ich mit dem Bus nach El Bolson und werde mir dort ein Eis gönnen. In einer Eisdiele wird mich der Mann von Gunny abholen.
    Dankbar bin ich dafür, dass es mir gut geht und Gott mich bewahrt hat. Er hat mir das geschenkt was ich gerade brauchte, ich bin so dankbar auch hier zu sein und nicht in Deutschland.
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