• HaraldEbhardt
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Trans-Atlantik unter Segeln

Une aventure de 38 jours par HaraldEbhardt En savoir plus
  • Début du voyage
    7 juin 2023
  • Erlebnis BER

    7 juin 2023, Allemagne ⋅ ⛅ 27 °C

    Da ich verständlicherweise kein Rückflugticket habe, waren einige Erklärungen beim Check-in erforderlich. Der Sextant fand dann auch das Interesse des Sicherheitspersonals.

  • Hotel am Time Square

    7 juin 2023, États Unis ⋅ 🌙 16 °C

    Bin in Manhattan angekommen. Jetzt erstmal schlafen...

  • Good morning New York City

    8 juin 2023, États Unis ⋅ ☀️ 13 °C

    Meine Nachbarschaft bei Tageslicht betrachtet. Da jeder Häuslebauer in Manhattan zumindest oben mal was sehen will, ist, wie Rizzi eines seiner Bilder betitelte, "The sky is the limit." Und so blickt man von meinem Hotelzimmer in der 23. Etage eben auch nur in die 23. Etage des Nachbarhauses oder, wie auf dem dritten Foto, auf das Dach der Kirche und hat dann eine vage Vorstellung, wie hier alles mal begann.En savoir plus

  • Mein (vorerst) letzter Tag in Manhattan

    9 juin 2023, États Unis ⋅ ⛅ 21 °C

    Heute die lang erwartete Kultureinlage: La Bohème in der MET. Das Gläschen Weißwein gab's für 21 USD! Die Getränkepreise passen sich den Ticketpreisen an. Bühnenbilder irre aufwendig, im 2. Akt (siehe Poster) stehen mehr als 100 Sänger/innen, davon ca. 20! Kinder auf der Bühne, dazu noch ein Wagen, der von einem Esel, ein anderer, der von einem Pferd über die Bühne gezogen wird. Sensationell!

    Die New Yorker waren lange Zeit als übereifrige Sportler bekannt. Jetzt gibt's was Neues: das in Berlin propagierte "Recht auf Rausch" ist hier schon Realität. Ich hatte den Eindruck, dass alle, die rauchen, die selbe Sorte in- und exhalieren. Volle Drönung aller Orten!

    Der Skipper hat für das Einschiffen morgen (Samstag) die Mittagszeit bestimmt. Ich ziehe also aus dem Hotel am Time Square aus und auf der Segelyacht "Charisma" in die Bugkajüte Backbord ein und lerne dann meine Mitsegler kennen. Dann wird's wohl am Sonntag losgehen. Endlich!!!
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  • Bettenwechsel

    10 juin 2023, États Unis ⋅ ☀️ 22 °C

    Bin heute mit der U-Bahn durch Manhattan Richtung Süden gefahren und dann mit der Fähre den Hudson River gequert, die Marina gefunden und mein Heim für die kommenden fünf Wochen. Zu viert waren wir Einkaufen für unseren Törn. Die Crew besteht aus 8 Männern, alle anders, aber das macht's ja aus. Morgen (Sonntag) fahren wir los Richtung Nord-Ost durch den East-River.En savoir plus

  • Heute geht's los!

    11 juin 2023, États Unis ⋅ ⛅ 20 °C

    Impressionen von gestern Abend und heute Morgen. Wir hatten einen sehr "geselligen" Kennlernabend, alle sind sicher, dass wir eine gute Crew für die Überfahrt sind. Für drei Mitglieder ist es auch nicht der erste Trans-Atlantik-Törn. Heute geht's los Richtung NO durch den East-River, vorbei an Manhattan und Brooklin. Super Wetter hier, nur kein Wind🥺En savoir plus

  • Erster Segeltag, erste Planänderung

    11 juin 2023, États Unis ⋅ ⛅ 23 °C

    Nach dem Fotoshooting vor der Freiheitsstatue ging es mit Kurs NO an Manhattan vorbei in den East River (der eigentlich kein Fluß ist, da er keine Quelle und keine Mündung aufweist). Herrliches Sommerwetter, aber kein Wind.
    Nachdem wir die Skyline von Manhattan hinter uns gelassen hatten und die Maschine noch immer lief, verholte ich mich in meine Koje zum Mittagsschlaf. Der Plan war, dass wir noch ca. 20 NM fahren und uns dann einen Ankerplatz suchen. Mit diesem Gedanken schlief ich ein.
    In der Zwischenzeit analysierte der Skipper mit seinem Wetter-/Strömungsnavigator die Situation. Ergebnis war, auf die Nacht in einer Ankerbucht zu verzichten und statt dessen die Nacht durchzufahren mit dem Ziel Newport.
    Newport ist das "Mekka" der Segler an der US-Ostküste. Von dort wird unser "Absprung" zur Atlantikquerung geplant.
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  • Newport, letzter Stop vor dem Atlantik

    12 juin 2023, États Unis ⋅ ☁️ 21 °C

    Heute Nachmittag sind wir in Newport angekommen. Diesel- und Wassertank nochmals aufgefüllt, Ölwechsel für die Maschine und Einkauf restlicher Nahrungsmittel. Wir sind startklar!

    Die Windvorhersage für die kommenden Tage verspricht 3 bis 4 Bft. SW, also ideal für uns. Jetzt noch ein Abendessen im Restaurant "The Red Parrot", es wird Hummer geben...

    Hier in der Kirche hat President John F. Kennedy seine Jacqueline geheiratet.

    Morgen (Dienstag, 13. Juni) legen wir zwischen 09:00h und 12:00h ab. Next Stop: Santa Cruz das Flores (westlichste Insel der Azonen, nach meiner Kenntis noch immer auf der amerikanischen Platte gelegen). ETA nächstes Wochenende 24./25. Juni. Vorausgesetzt, der Wind bläst in für uns günstiger Richtung und Stärke.

    Updates über unsere Position: www.charisma4sea.de
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  • 1. Seetag

    13 juin 2023, États Unis ⋅ ☁️ 17 °C

    Nach dem Frühstück gab's das Briefing über den Plan der Reise zu den Azoren sowie über Vorhersagen von Wind und Strömung in den kommenden Tagen. Dann wurden die Uhren auf UTC (früher GMT) umgestellt. Das ist ab jetzt unsere Bordzeit, nach der sich unser Leben während der Reise richtet.

    Der Wachplan wurde erstellt: Wir fahren überlappende Wachen für jeweils 3h (siehe Foto). Ich bin um 16:30h dran und steure die Yacht für 1,5h im 30' Wechsel mit Gerd. Dann geht Gerd in die Freiwache und ich steure die nächsten 1,5h im 30' Wechsel mit Thomas. Nach diesem System (stammt aus den Regularien der ARC (Atlantic Race for Cruisers)) ist jedes Crewmitglied nach 3h Wache für 7,5h in der Freiwache. Und so geht das weiter bis zum nächsten Hafen.

    Mein Video vom Ablegen wird hier nachgereicht.
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  • 2. Seetag

    14 juin 2023, Nordatlantik ⋅ ⛅ 17 °C

    Seit wir in Newport gestern ablegten sind wir mit Kurs 120 Grad und SW-Wind 3 Bft. gut voran gekommen. Etmal (Strecke, die das Schiff in 24h zurücklegt) beträgt heute 140 NM und liegt somit voll im Plan. Skipper und Crew sind sehr zufrieden.
    In der Nacht frischte der Wind etwas auf. Gigantischer Sternenhimmel!
    Heute Mittag haben wir herrliches Sommerwetter, aber nur wenig Wind. Jetzt muss die Maschine für mehr Fahrt sorgen.
    Zum ersten Mal haben wir Wale gesichtet und einen Mondfisch. Das Leben an Bord wird langsam routinierter, funktioniert sehr gut. Crew ist verläßlich und guter Stimmung.
    Zur Mittagszeit habe ich zusammen mit meinem Kajütkollegen mittels Sextant unseren Standort bestimmt: 39 03,3N 69 55,7W. Das GPS gab zur selben Zeit 40 24,5N 68 29,0W an. Wir lagen mit unserer Berechnung somit 1 Grad daneben. Auf dem Atlantik kein Problem, wenn wir die Azonen ansteuern wollen, allerdings schon. Wir würden mit rund 60NM dran vorbei fahren! Muss also noch weiter mit dem Sextant geübt werden.
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  • 3. Seetag

    15 juin 2023, Nordatlantik ⋅ 🌬 20 °C

    Der Tag begann mit meiner Wache am Steuer von 00:00h bis 03:00h UTC. Das herrliche Sommerwetter verabschiedet sich mit Wetterleuchten und Blitzen ohne Donner am Horizont achteraus (hinter uns). Ich sehe zum ersten Mal Meeresleuchten, bei denen unser Kielwasser und unsere Bugwellen hell leuchten. Plötzlich sehe ich zwei ähnliche "Bugwellen" von hinten, die immer näher kommen. Delphine.
    Dann verdunkelt sich der Sternenhimmel, der Wind "schläft ein", dreht in der Richtung und frischt schnell von vormals 3 Bft. auf jetzt 7 Bft. auf. Starkwind mit entsprechender Wellenhöhe, dazu Regen. Die Segel werden schnell gerefft. Es geht jetzt flott voran mit entsprechenden Bootsbewegungen. Ich bin froh, als meine Ablösung kommt. An Schlaf ist jetzt nicht zu denken. Es heult der Wind und es knarrt im Schiff. Ich phantasiere vom Klabautermann.
    Meine nächste Wache von 10:30h bis 13:30h verläuft ähnlich wie die vorherige, was Wind, Wellen und Regen betrifft. Jetzt wird es Zeit für eine Reisetablette und Bettruhe. Die Dachluke wird regelmäßig von überkommendem Seewasser überspült und läßt nun immer wieder Wassertropfen auf meine Koje fallen. Und dann: Peng! Meine Rettungsweste, die neben meiner Koje liegt hat zu viel Wasser abbekommen und löst den Rettungskragen aus. Ich bekomme eine neue.
    Die heutige letzte Wache ist Erholung pur: Der Wind hat nachgelassen und es wird wieder wärmer, die Luftfeuchtigkeit steigt. Wir sind im Golfstrom angekommen. Herrlicher Sonnenuntergang. In 7,5h habe ich meine nächste Wache und werde die Sonne aufgehen sehen: "Königswache" nennt der Skipper dieses doppelte Glück.
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  • 4. Seetag

    16 juin 2023, Nordatlantik ⋅ 🌬 21 °C

    Während der Morgenwache ließ sich ein glutroter Sonnenaufgang beobachten, der sich auf dem 39. Breitengrad um einiges flotter vollzieht als bei uns zu Hause. Danach entwickelt sich die typische Passatbewölkung mit kleinen Cumuluswolken. Achterlicher Wind mit 3 Bft., im Schmetterling Richtung Ost. Wir sitzen auf dem Golfstrom, der uns bis zu 3kn schneller fortträgt. Wir werden sogar um 30 Grad "versetzt", d.h. unser Bug fährt 120 Grad, laut GPS bewegen wir uns jedoch mit 90 Grad genau unserem Ziel entgegen. Segeln, wie es besser nicht sein kann. An Bord ausgelassene Stimmung, es wird viel gelacht. Alle Luken sind offen zum Durchlüften. Aber nur heute.
    Am Wochenende werden wir das nächste Tiefdruckgebiet über uns haben. Vorhergesagter achterlicher Starkwind von 7 bis 8 Bft. machen Vorbereitungen erforderlich. Ein kleineres Vorsegel wird heute Abend aufgezogen, um gewappnet zu sein. Noch rund 1.400 NM bis zum Ziel.
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  • 5. Seetag

    17 juin 2023, Nordatlantik ⋅ 🌬 23 °C

    Nach einer ruhigen Nacht traf uns am Vormittag das angekündigte Tiefdruckgebiet mit reichlich Wind und Regen. Ein guter Praxistest für das teure Ölzeug und die Seestiefel. Als das durch war kam lehrbuchmäßiges Rückseitenwetter mit Sonnenschein. Dann frischte der Wind auf 6 Bft. auf. Zum Glück von achtern, so blieb es im Boot ganz angenehm, was die Bootsbewegungen betrifft.
    Was die Ernährung an Bord angeht, leben wir acht Männer erstaunlich gesund: Viel Gemüse und Obst, Joghurt und eingeschweißtes Schwarzbrot. Und KEIN Alkohol!!! Richtig feiern kann man während der Fahrt nicht, ist man doch alle 7,5h wieder mit der Wache dran und muss das Boot steuern.
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  • 6. Seetag

    18 juin 2023, Nordatlantik ⋅ 🌬 23 °C

    Eben habe ich mit Atlantikwasser geduscht (normales Duschgel und Shampoo schäumen auch mit Salzwasser), mich an Deck vom Wind trocknen und von der Sonne wärmen lassen und einfach den Moment genossen. Dabei fing der Tag gar nicht so gut an!
    Meine erste Wache begann um 01:30h. Dass draußen was los sein mußte, merkte ich schon an den Bootsbewegungen. Im Cockpit angekommen sah ich, dass mein Wachpartner Salzbuckel all sein Können aufbringen mußte, um das Boot auf Kurs zu halten. Wenn es schon für ihn nicht einfach war, würde es für mich zur Lehrstunde werden, das war mir sofort klar. Der Wind wehte stark von der Seite mit 6 Bft., in Böen mehr. Der Wellengang entsprechend. Neumond, starke Bewölkung, also finsterste Nacht. Den Horizont konnte man vielleicht erahnen. Windgeheul und Wellenklatschen an und übers Boot. Ich hatte vor ein paar Minuten das Ruder übernommen, übersteuerte das Boot in eine große Welle, sodass das Vorsegel kurzzeitig im Wind stand und dann mit Wucht zurück nach Lee ins Rigg krachte. Das sieht kein Skipper gerne! Als mir das kurz danach ein zweites Mal passierte, übernahm Salzbuckel das Ruder. Das verbliebene 3. Reff im Großsegel wurde geborgen und so stand jetzt nur noch das Vorsegel. Das brachte Erleichterung und ich konnte nun bei Salzbuckel abgucken, wie man's richtig macht. Nach einiger Zeit setzten sich der Skipper rechts von mir, Salzbuckel links und ich stand in der Mitte am Steuer. Dann gab's für mich ein paar sehr kurze einprägsame Hinweise im kameradschaftlichen Ton. Nachdem ich die befolgte, ging Salzbuckel in seine Koje, der Skipper später auch. Sehr lehrreiche Stunden mitten in der Nacht auf dem Atlantik!
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  • 7. Seetag

    19 juin 2023, Nordatlantik ⋅ 🌧 23 °C

    Während meiner morgendlichen Ruderwache standen wir unter dem Einfluss einer Warmfront mit viel und ausdauerndem Regen. Teilweise regnete es so stark, dass man nicht weiter als bis zum Bug sehen konnte. Es hatte dann den Anschein, dass sich auf der Meeresoberfläche Pfützen bilden würden. Die alte Wetterregel, dass nach dem Regen der Wind kommt, stimmte auch heute. So hatte ich in den Böen wieder schweißtreibende Einsätze. Nach der Wache war deshalb ein Wechsel des T-Shirts indiziert. Freilich wunderte ich mich nun ob der dunkelblauen Farbe des selben. Als ich es auf einen Bügel zum Trocknen hängte, erkannte ich, dass es aus dem Bestand meines Nachbarn stammte. Wir sind beide Fans von Merino-Wolle und so war mir heute Morgen im Dunkeln die Verwechslung wirklich nicht aufgefallen. Tröstlich für mich, ihm wird eine solche Verwechslung nicht passieren: er trägt Größe XL, mir passt M (übrigens nach einer Woche Segeln so gut wie früher 😜).

    Heute Nachmittag fällt auf unserer Reise die 1.000 NM Marke, was bedeutet, dass uns ab jetzt weniger als 1.000 NM zu den Azoren trennen. Ein Kollege freut sich nun schon auf kohlensäurehaltiges Mineralwasser. So einfache Wünsche kommen einem hier auf Hoher See wichtig vor. Komisch ist, dass wir uns angesichts dieser Marke schon fast am Ziel sehen! Wie da die Relationen verschwimmen. In einer "normalen" Küstensegelwoche würde ich üblicherweise nur ein Viertel dieser Distanz schaffen und es trotzdem für gut befinden.
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  • 8. Seetag

    20 juin 2023, Nordatlantik ⋅ 🌧 22 °C

    Dieser Tage hatte ich etwas über den Golfstrom erzählt und werde dies heute noch illustrieren: Zur Orientierung sieht man auf dem ersten Foto links in gelb die Ostküste der USA. Die hellgrüne Fläche im blauen Atlantik ist der Golfstrom, der aus der Karibik warmes Wasser und eine hohe Luftfeuchtigkeit mitbringt. Das für uns Interessante sind die gelb-orange-roten Flächen, die Wasserwirbel innerhalb des Golfstromes darstellen. Interessant sind die deshalb, weil Wirbel unterschiedliche Fließrichtungen mit unterschiedlichen Intensitäten aufweisen. Diese gilt es geschickt zu nutzen. Dafür haben wir unseren Navigator. Die Vergrößerung zeigt unseren Standort heute. Wir befinden uns am linken Bildrand demnach unmittelbar vor einer Stromschnelle Richtung Ost. Wunderbar!En savoir plus

  • 9. Seetag

    22 juin 2023, Nordatlantik ⋅ 🌬 19 °C

    Noch rund 700 NM bis zu den Azoren.

    Zwischenbilanz

    Zwei wesentliche Probleme konnte ich in meiner ersten Woche auf Hoher See lösen: Erstens beschäftigte mich unerwartet stark nochmals der Verkauf und die Übergabe meiner Praxis. Ich hoffe sehr, dieses Thema nun für mich abgeschlossen zu haben.
    Zweitens brauchte ich eine ganze Woche, um mich jetzt als "Langfahrer" an Bord wohl zu fühlen. Nicht, dass es mich stören würde, mit 7 Männern auf ca. 20m2 zu leben. Es war eher eine Art nautisches Unwohlsein, das sich nur etappenweise abbauen ließ:
    1. Essen
    Hier halfen mir kleine Portionen, für mich ungewöhnlich langsam und sorgfältig gekaut, immer wieder mit Wasser "runtergespült". Natürlich nichts Fettes, möglichst wenig histaminhaltiges. Dafür viel Obst.
    2. Verdauen
    Um die kleinen Portionen im anfänglich ungewohnten Seegang "drinnen" zu behalten, habe ich mich immer wieder in meine Koje zurück gezogen und dort auf die erhöhte Lagerung des Oberkörpers geachtet (Kopfkissen reicht nicht, da bei diesem Seegang auch dann öfter mal der Kehlkopf tiefer als der Magen liegen könnte). Sicherer ist, den Oberkörper 45 Grad nach oben geneigt zu lagern. Dann Augen schließen, an etwas schönes denken! Habe meine Kopfhörer zu Hause vergessen, schöne Musik wäre sicherlich hilfreich gewesen.
    3. Körperpflege
    Wie berichtet, hatten wir am Sonntag auf dem Vordeck mit Meerwasser "geduscht". Auf Grund der Wetterlage hatte sich seither keine neue Gelegenheit geboten. In drei Tagen werden wir das ausgiebig nachholen.
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  • 10. Seetag

    22 juin 2023, Nordatlantik ⋅ 🌬 18 °C

    Wieder hat uns ein Tiefdruckgebiet überholt und uns entsprechend gefordert. Es war das dritte seiner Art, ungewöhnlich viele, wie ein Mitsegler, der altuell zum sechsten Mal über den Atlantik fährt, kommentiert.
    Die Stimmung an Bord ist nach wie vor sehr gut, von zwischenmenschlichen Problemen habe ich nichts mitbekommen. Angesichts der nun noch zu fahrenden 500 NM, werden bereits Pläne zum Landgang geschmiedet. Die Bordkasse, die sich wir 7 Crewmitglieder teilen, scheint weitgehend ausgeglichen zu sein. Das ist auch gut so, damit nicht auf die letzten Tage noch Stress aufkommt.
    Apropos letzte Tage: wir werden nach unserer Ankunft auf Florez noch eine Woche lang das Azoren Archipel besegeln, dennoch ist der erste Teil der Atlantiküberquerung mit der Ankunft auf Florez eigentlich abgeschlossen. So schnell war's dann vorbei!!!
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  • 11. Seetag

    23 juin 2023, Nordatlantik ⋅ 🌬 20 °C

    Während der Nachtwache hatte ich mit Salzbuckel ein gutes Gespräch. Das hat mir geholfen. Ich glaube, ich bin jetzt bei mir angekommen, lebe im Hier und Heute und nicht mehr im Morgen bzw. Übermorgen. Die kreisenden Gedanken sind weg, kein was-wäre-wenn, das Klingeln meines Mobiltelefons in meinem inneren Ohr ist verstummt. Endlich! Zwei Wochen hat's gedauert. Verdammt lange Zeit, um richtig runter zu kommen!
    Ich denke nicht einmal mehr an unsere Ankunft auf den Azoren, die sind ja noch 400 NM entfernt. Ich freue mich am Blick auf's Meer, die Delphine in der Nacht am Boot, die Sonnenunter und -aufgänge.
    Heute war unser zweiter Badetag. Am Abend werden Salzbuckel und ich gemeinsam das Abendessen für die Crew kochen. Simple life!
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  • 12. Seetag

    24 juin 2023, Nordatlantik ⋅ ☀️ 21 °C

    Noch 300 NM bis Florez. Herrliches Sommerwetter, allerdings wenig Wind. Das wird wohl jetzt so bleiben. Der Dieseltank ist noch ausreichend gefüllt, sodass wir notfalls den letzten Tag der Ansteuerung Motoren könnten. Bis dahin setzen wir das Leichtwindsegel (Spinnacker) mit 180m2 Segelfläche (zum Vergleich: unser Großsegel hat 72m2). Es geht mit knapp 6 kn gut voran.
    Gelegenheit für eine neue Übung mit Sextant um 14:32UTC: 39 71,5N 37 33,1W berechnet. Das GPS sagt zur selben Zeit: 39 40N 37 39W. Ich würde sagen, die Übung zahlt sich aus.
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  • 13. Seetag

    26 juin 2023, Nordatlantik ⋅ ☀️ 22 °C

    Weiterhin schönes Wetter und Leichtwind. Ohne Spinnacker würde die 16 t schwere Segelyacht kaum mehr vorwärts kommen. Aber wir haben gleich zwei davon, einer ist tagsüber bis in die Dämmerung im Dauereinsatz. Heute Nacht wird die Machine für Fahrt sorgen, da der Wind weiter abnehmen wird. Bis Florez sind es noch 140 NM, sodass wir die Insel morgen Abend ansteuern werden.

    Die Stimmung an Bord ist sehr gelassen. Wir haben sehr unterschiedliche Wetterszenarien erlebt und Revue passieren lassen, jeder hängt seinen Gedanken nach, die Einen, die bald von Bord gehen, denken schon an zu Hause, wir Anderen, die wir bis England weiterfahren, machen Pläne zur Änderung der Wachmannschaften, um auch die anderen, die man aufgrund des Wachsystems allenfalls zum Abendessen gesehen/gesprochen hat, näher kennenlernen zu können.

    Täglich bekommt Katti die versprochene SMS zur aktuellen Lage von mir.

    Das zweite Video hat es auf der bisherigen Reise nicht gegeben! Laute Musik, Ausgelassenheit. Die freudige Aussicht auf die morgige Anlandung wirkt heute Abend deutlich bei allen an Bord. Der Skipper hat eine Runde Bier ausgegeben!
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