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  • Day 26–71

    Conil...du bist so wunderbar

    January 31 in Spain ⋅ 🌨 19 °C

    Letzte Woche Mittwoch sind wir, nach einer 10 stündigen Fahrt, abends in Conil auf dem Campingplatz La Rosaleda angekommen. Die Rezeption schließt hier bereits um 19 Uhr aber wir haben vorher telefonisch geklärt, dass wir reinfahren können, falls wir später als 19 Uhr ankommen. Unser Platz war zum Glück bereits schon einen Tag früher frei. Die Ankunft am Campingplatz La Rosaleda war um Punkt 19 Uhr aber von den Mitarbeitern war keine Spur mehr zu sehen, alles war dicht, verdunkelt und abgeschlossen. Auf die spanische Pünktlichkeit...zumindest, wenn es ums Feierabend machen geht, ist verlass. Wir fahren also an die Schranke, welche sich automatisch öffnet, sobald das System das "Matrícula del vehículo"
    (Fahrzeugkennzeichen) erkennt. In unserem Fall war es dann leider nicht so, da unser Kennzeichen, trotz Ankündigung, noch nicht hinterlegt war. Aber, alles kein Problem, da es hier einen netten Nachtwächter gibt, der unsere Daten aufgenommen und das Tor zum Campingplatz geöffnet hat.

    An unserer Parzelle angekommen, steigen wir aus und genießen erst einmal diesen besonderen Duft ....der Duft von Sonne,Wind und Süden...der Duft des wunderbaren Conils.

    Der erste Weg am nächsten Morgen führt uns direkt zu unseren Freunden aus der Schweiz. Wir haben uns letztes Jahr hier kennengelernt und auf Anhieb gut verstanden. Eine gemeinsame "Katzenrettungsaktion", in der wir eine Katze, die bei brennender Sonne im Auto eingesperrt war, gerettet haben, hat uns verbunden.
    Die Wiedersehensfreude war also sehr groß und da die beiden schon länger hier sind und das auch noch eine Weile vorhaben, haben wir genügend Zeit für Gespräche und gemeinsame Unternehmungen. Witzigerweise standen den beiden direkt gegenüber Daniele und Stephen, die Freunde von Thomas und Barbara und es dauerte auch nicht lange, da kamen auch Thomas, Barbara und Wilma angefahren. Wir hatten in La Marina schon ausgemacht, dass wir uns hier alle wieder treffen.

    Es ging also genauso lustig weiter, wie es in La Marina geendet hat. Und was durfte nicht fehlen...natürlich...Joshs legendäre Paella.

    Auch in Spanien wird das Campen immer beliebter und an den Wochenenden ist die Hälfte des Platzes mit spanischen Familien belegt. Das ist klasse. Der Campingplatz erwacht richtig zu Leben. Überall wird gefeiert, gequatscht und gegessen. Mittlerweile sieht man auch in Spanien immer mehr Familien, die auch einen Hund in Ihre Familie aufnehmen und als vollwertiges Familienmitglied ansehen und behandeln.

    Scheinbar ist das aber noch nicht in allen Köpfen angekommen. So sehr ich unsere langen Reisen in den Süden liebe, so sehr schockieren mich manche Verhaltensweisen der Menschen, denen man auf diesen Reisen begegnet.

    Uns gegenüber ist zum Beispiel eine junge Familie mit Kleinkind angekommen. Alle fröhlich, die perfekte Familie und dazu ein kleiner süßer schwarzer Hund - ein Zwergschnauzer. Es schien alles wunderbar. Der kleine Hund ist an der Leine, das Kind spielt, während die Eltern das Wohnmobil fertig zum Campen machen. Dann wollen sie den Campingplatz erkunden, machen sich bereit zum Gehen und dann....die Frau schnappt den Hund am Geschirr und packt ihn unsanft in die Wohnmobilgarage, eine Art Kofferraum des Wohnmobils. Klappe zu und die kleine süße Familie marschiert los. Lächelt den anderen Campern zu, streichelt andere Hunde, als hätten sie nicht gerade ihr eigenes Familienmitglied aus dieser Familienidylle ausgeschlossen und sich selbst überlassen. Es ist nicht heiß dort drinnen aber einsam und wohl auch dunkel.
    Während wir überlegen was wir machen können, kommt die Familie strahlend zurück, haben aber erst mal alles andere zu tun, als den kleinen Hund raus zu holen.
    Nach einer für uns gefühlten Ewigkeit darf er dann auch wieder zu seinem Rudel und wir hoffen, dass es eine Ausnahme war. So vergeht der Tag und es wird dunkel und auch kälter. Das Leben spielt sich um diese Uhrzeit dann meistens im Wohnwagen oder Wohnmobil ab. So auch bei uns. Zu dritt sitzen wir dann auf unserer gemütlichen Sitzecke und genießen den Abend. Als die letzte Runde mit Lotti ansteht, trauen wir unseren Augen kaum. Die junge Familie von gegenüber sitzen ebenfalls schön im Warmen, während der kleine Hund mit einer extrem kurzen Leine, ohne Körbchen oder Decke, am Baum angebunden und sich erneut selbst überlassen ist, währenddessen sein Rudel drinnen lacht und glücklich ist. Ich kann die Tränen nicht zurück halten und mir und Josh platzt der Kragen. Zum Glück spricht er spanisch, wir gehen rüber und klopfen an. Die Frau kommt heraus und Josh konfrontiert sie bestimmend und resolut, mit der traurigen Tatsache, was das soll, dass der arme Kerl hier draußen sitzt, an der kurzen Leine ohne Körbchen und ohne seine Familie. Warum er nicht mit rein darf. Er friert. Und was das soll, dass er in den Kofferraum gesperrt wird. Die Spanierin tut ganz erstaunt, sie wollte ihn doch gleich reinholen und er hätte einen Durchgang vom Kofferraum zum Wohnmobil (Wer es glaubt) Es ginge ihm gut und er schläft doch nicht draußen, bräuchte daher also kein Körbchen. Es ist unfassbar. Aber wir haben was erreicht, ab da durfte der kleine Kerl an der langen Leine sein und manchmal sogar ganz frei laufen. Ich hoffe nur, dass er zuhause nicht auch so von seiner Familie ausgeschlossen wird.

    Eine Woche sind wir jetzt schon hier und hatten bisher eine wirklich tolle Zeit mit herrlichem Wetter.
    Genau wie bei uns zuhause, wird auch hier Fasching gefeiert, wir freuen uns schon sehr auf die närrischen Tage...Helau 🥳

    Saludos 🇪🇦 👱‍♀️ 👩‍🦲🐶
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