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  • Day 57

    die Mani...

    December 7, 2021 in Greece ⋅ ⛅ 13 °C

    ...das ist der letzte Zipfel vom "Mittelfinger" auf Peloponnes und dieser Landstrich hatte es in sich! Wegen der Unzulänglichkeit des Geländes war er ideal geeignet für die Flucht vor Fremden Eroberern oder auch als Unterschlupf für Piraten. Die Maniaten waren frei, wild und unberechenbar, aber auch untereinander zerstritten und sie betrieben jahrhundertelang den Brauch der Vandetta, der Blutrache. Ziel war meistens Land- oder Einflussgewinn und es wurde gegenseitig getötet, bis ein Clan ausgerottet war oder die Stadt verließ. Für uns kaum vorstellbar, wie "normal" dieser Alltag gewesen sein muss: Mütter nannten ihre Söhne nicht Sohn, sondern "Oplo" (großes Gewehr)!
    Diese grausame Realität führte dazu, dass man heute nirgends auf der Welt solche Dörfer findet. Sie bestehen aus bis zu 20 m hohen, teils dicht an dicht zwischen Stall- und Wirtschaftsgebäuden stehenden Wohn- und Wehrtürmen, aus denen man sich gegenseitig mit Pistolen, Gewehren und Kanonen bekämpfte.
    Die längste nachgewiesene Fehde gab es in Vathia, wo es über einen Zeitraum von 40 Jahren ca. 200 Opfer zu beklagen gab.
    An diesen Ort zieht es uns natürlich. Aber nur deshalb, weil er so gut erhalten ist, dass er die Charakteristik dieser Lebensweise am Besten zu vermitteln vermag (und weil er aber auch das beste Fotomotiv bietet).
    Auf dem Weg dorthin begegnen wir noch anderen Besonderheiten wie einer kleinen, hübschen Kirche mit einem Friedhof von anderer Art oder auch einem Weihnachtsbaum, wie wir ihn noch nie gesehen haben (und vielleicht auch nie wieder sehen werden).
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