• Riga - alles Jugendstil, oder was?

    14. Juni in Lettland ⋅ ☀️ 18 °C

    Tag 2 in Riga unterteilen wir in zwei Themen:
    - Jugendstil
    - Ergänzung und Vertiefung des Vortrags

    Den Vormittag wollen wir ausschließlich dieser schönen und hier in so komprimierter Form anzutreffenden Stilepoche aus der Zeit Ende 19. bis Anfang 20. Jhd. widmen. Wir wissen, dass Riga genau zu dieser Zeit einen nie da gewesen wirtschaftlichen Aufschwung erfuhr. Das Baugeschehen boomte und so befinden sich etwa 800 Jugendstilhäuser in der Stadt, das ergibt etwa 40% im Gebiet des Zentrums, das sind mehr als in jeder anderen Stadt der Welt!
    Dazu legen wir große Strecken zu Fuß zurück, um so viele Häuser aus dieser Zeit wie möglich zu sehen (am Ende fallen die meisten Fotos doch der Löschtaste zum Opfer, denn die Alberta Iela und Umgebung sind nicht ohne Grund zu diesem Thema die angesagteste Adresse). Zu Anfang spricht uns ein überdimensionales Fassadenbild an und anschließend passieren wir auch noch die Geburtskathedrale, die größte russisch-orthodoxe Kirche des Baltikums, das alles macht die Sache nur interessanter. Noch eine lustige Nebensache zur Kirche: 1963, in der Zeit, als Lettland okkupiert war, haben die Sowjets dieses Gotteshaus kurzerhand in ein Planetarium umgewandelt und dann "Haus des Wissens" genannt. Das nenne ich mal "Pragmatismus"!
    Aber dann kommen wir in die Albertstraße und verstehen, warum das hier als das Jugendstilzentrum der Stadt propagiert wird. Es fällt schwer, nur einige wenige Motive hier festzuhalten, um es nicht langweilig werden zu lassen. Nach etlichen Foto-shots erreichen wir die Nr. 12, das Eckhaus aus dem Jahr 1903. Ehrfürchtig steigen wir das prächtige Treppenhaus hinauf bis in die oberste Etage, in der wir die Wohnung mitsamt Atelier des Malers Janis Rosentals besichtigen und uns über sein Leben und Schaffen informieren. Beim Blick aus dem Fenster sehen wir die niedliche Katzen-Skulptur gegenüber, natürlich - wie soll es anders sein?! - auf einem schönen Jugendstil-Balkon. Danach schauen wir uns im Museum im Erdgeschoss eine typische und hochwertig eingerichtete Wohnung in diesem Stil an, versetzen uns in die Zeit und das geht natürlich mit der passenden Kostümierung noch viel besser.
    Wir erkundigen uns nach einer guten Busverbindung und nun geht's wieder ins Stadtzentrum.
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