Von Miltenberg ins Walhalla

Und warum werden aus geplanten 70 km letztendlich 89 km ?

Vor Jahren wollten wir gemeinsam nach Südtirol und zum Gardasee.
Ich hatte drei Wochen Urlaub, Barbara konnte letztendlich nur zwei Wochen realisieren, insofern entstand die Idee, dass ich in der ersten Woche mit dem Fahrrad bis Rothenburg radle, Barbara mich ebenda mit dem Wohnmobil aufnimmt und wir gemeinsam weiter in den Süden fahren.
Leider musste ich dieses Vorhaben in Miltenberg abbrechen, da ich Probleme mit dem Knie bekommen habe. Folglich gilt es nunmehr das Versäumte nachzuholen: Miltenberg - Wertheim - Tauberbischofsheim - Bad Mergentheim - Rothenburg ob der Tauber

Der Start war Mittwoch leider verregnet. In Wertheim galt es den Main zu überqueren. Die erste Brücke erschien aufgrund einer Großbaustelle unattraktiv, die Zweite erinnerte eher an ein Autobahnkreuz, Radfahrer waren da irgendwie nicht vorgesehen. Ein paar Kilometer weiter gab es eine Fussgängerbrücke, die ich allerdings erst auf der Rückfahrt gefunden habe, also wieder zurück und im dichten Verkehr über das „Autobahnkreuz “.
Lessons learned: an größeren Flüssen immer präzise recherchieren, wie und wo man ans andere Ufer kommt, sonst fährt man viele überflüssige Kilometer.

Endlich auf dem Radweg ließ dann auch der Regen nach. Beeindruckend ist, wenn die riesigen Flusskreuzfahrtschiffe schleusen. Die Schiffe haben eine Breite von rund 11,5 m und die Schleuse gefühlte 12 m. Auch spannend, wenn sich zwei riesige Schiffe begegnen, bei dem Trägheitsmoment bleibt wenig Zeit und Platz für Manöver. So ist die weitere Fahrt recht kurzweilig.
Miltenberg, mit seinen Fachwerkhäusern, ist sehr pittoresk. Ich lasse mich durch die Gassen treiben, genieße ein kleines Eis und statte dem Hotel, in dem ich damals logierte, einen kurzen Besuch ab. Auf dem Rückweg läuft es richtig gut, der Himmel reißt auf, ich finde die Fußgängerbrücke über den Main und bei meiner Rückankunft in Wertheim scheint um 19:00 Uhr dann sogar die Sonne.En savoir plus