• Katharina und Adrian Schwargens
abr. – jul. 2021

Costa Rica & USA per Fahrrad

Wir sind Adrian und Katharina und machen uns auf in ein kleines Abenteuer. Nach zwei Wochen "Pura Vida" in Costa Rica Anfang geht es weiter in die USA. Dort radeln wir von Atlanta bis New York. Mehr zu unseren Abenteuern erzählen wir hier! Leer más
  • Columbus entdecken!

    19 de mayo de 2021, Estados Unidos ⋅ ⛅ 19 °C

    In Columbus nahmen wir uns am Namensgeber ein Beispiel und gingen auf Endeckungstour. Wir fanden Kunst und spannende Informationen beim Besuch des State Capitals inkl. des integrierten Museums, entdeckten aus Bäumen geschnittenen Figuren in einem Park, genossen Backsteinbauten, Kopfsteinpflaster und "deutsches Essen" im wunderschönen German Village, badeten in der Sonne bei einem Picknick am Fluss und legten zwischendurch noch ne Fitnesseinheit ein. Klingt nach einem Programm für ein ganzen Wochenende? Ha, haben wir alles in 20 Stunden geschafft! (Warum auch immer, eigentlich sind wir super in der Zeit und könnten alles entspannt angehen lassen...🤦‍♀️)Leer más

  • Way to Cleveland through Amish Country

    22 de mayo de 2021, Estados Unidos ⋅ ⛅ 27 °C

    Was für tolle grüne Hügel! Wir genossen eine traumhafte Fahrt durch das Cuyahoga Tal entang unzähliger Staustufen und erfreuten uns an einem richtig sepraierten Fahrradweg.
    Die Amischen leben hier noch teilweise wie vor 200 Jahren. Obwohl auch hier der Fortschritt nicht aufzuhalten ist: Die Amischen fahren zwar mit der Kutsche einkaufen (es gab Kutschenstellplätze auf dem Parkplatz!). Aber im Wagen landet bei Walmart dennoch der selbe Junk wie in den Einkaufskörben der Amis (allerdings schaffen es die Amischen im Gegensatz zu den Amis nicht selber so überdimensioniert auszusehen, wie die Packungsgrößen, in denen vieles verkauft wird).

    Das einfache Leben der Amischen damals und heute wirkt wie eine Parallelewelt zu der Pracht in den Häusern (oder eher Schlössern) des Geldadels des 19./20. Jahrhunderts, von dem wir uns bei Besuch einer weiteren Mansion überzeugen konnten.

    Auf dem wirklich wunderschönen Fahrradweg nach Cleveland durften wir zudem ein weiteres Mal Zeuge der unglaublichen Gastfreundschaft der Amerikaner werden. Livemusik am Rande des Trails lockte uns in eine Weingut. Hier wurden wir mit Hilfsbereitschaft überschüttet. Eine ältere Dame wollte uns mit zu sich nach Hause nehmen, ein Mann bot an, uns mit seinem Truck zu unserem Schlafplatz zu fahren und letztlich schliefen wir auf der überdachten Terasse des Weinguts.

    Von so viel Gastfreundschaft/Wein beschwingt/-schwipst radelten/zirkelten wir dem Ende des Ohio to Erie Trails entgegen und holten an drei Tagen mit über 100 km den "langsamen" Start wieder raus. Der Weg war so abwechslungsreich und erlebnisreich und das Radeln machte großen Spaß - ein echtes Highlight der Reise!
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  • Cleveland

    23 de mayo de 2021, Estados Unidos ⋅ ⛅ 23 °C

    Cleveland ist eine der Städte im Rust Belt, welche mit einem Bevölkerungsrückgang von weit über 25% zu kämpfen haben. Kohle-, Stahl- und sonstige Schwerindustrie waren einst die wirtschaftlichen Grundpfeiler des Wohlstandes. Entsprechend des Niedergangs, a la Ruhrpott, haben wir uns auf Betonödniss, Horden von Obdachlosen, Leerstand und Verfall eingestellt.
    Unsere Ankunft am Samstag Abend war sicherlich hilfreich für unsere 180 Grad Wendung bis hin zur Aussage, dass dies wohl die erste amerikanische Stadt wäre, die wir als lebendig und lebenswert einstufen würden (selbstverständlich zu 100% subjektiv!). Neben schönen Plätzen in der Innenstadt die mit Wasserspielen entzücken und einer netten Skyline sind viele Parks und Fußwege in fabelhaften Zustand und die Mühen der Stadt uns zu gefallen deutlich sichtbar. :) Unsere beiden großen Ziele am Ruhetag waren zuerst für knappe 4 1/2 Stunden die Rock&Roll Hall of Fame, in der wir uns durch die Geschichte des Rock grovten. Anschließend fuhren wir zum Edgewater Beach am Erie-See um frische Seeluft zu schnuppern und das erste Mal im See zu schwimmen. Brhhhh...
    Entsprechend der fröhlichen Stimmung und Fülle am Strand konnten wir uns auch weiterhin an diversen Musiken - nun aus Bluetooth Boxen - erfreuen.
    Ausgeruht wollten wir am kommenden Tag viele Kilometer auf den Asphalt bringen, jedoch hielt uns nach nur 3 Kilometern die USS Cod (U-Boot) mitsamt einer super Führung auf. So erreichten wir am Abend kaum mehr als die Stadtgrenze.
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  • Des Pastors Weisheiten

    26 de mayo de 2021, Estados Unidos ⋅ ⛅ 23 °C

    Unsere Tour führte genau durch den so genannten Bible Belt. Wir fuhren durch Straßen, in denen alle 100 Meter eine Kirche stand. Jedes Dorf hat bestimmt zehn Kirchen aber nur jedes zehnte Dorf einen Supermarkt. Zum Teil sind wir 150 km an keinem Laden vorbeigekommen, in dem man frisches Obst und Gemüse kaufen kann. Mal ganz abgesehen von Orten sich in der Freizeit zu treffen oder etwas zu unternehmen - bis auf die Kirchen eben. Kein Wunder also, dass diese hier einen solchen Stellenwert einnehmen. Wir haben eine Auswahl der Tafeln der Kirchen zusammengestellt. Von unserem Favoriten gibt es leider kein Bild, aber vorenthalten wollen wir es nicht:
    "THE DEVIL HATES FAMILIES AND TRY EVERYTHING TO DESTROY THEM!"
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  • Von Cleveland nach Buffalo

    26 de mayo de 2021, Estados Unidos ⋅ ⛅ 19 °C

    Nach einem verschlafenen Start am Tag zuvor, war nun die Zeit gekommen um die Reifen glühen zu lassen. Ohne Unterlass und mit leichtem Rückenwind strampelten wir am Ufer des Sees entlang. Unterbrochen nur durch zwei gewollte Stops und zwei platten Reifen (Nr. 5.&6.) erreichten wir nach 150 Kilometern (Rekord!) den Zeltplatz direkt am Strand in Erie City.
    Trotz Regen und Wind, der unser Zelt aus der Verankerung riss, joggten und spazierten wir durch den benachbarten Küstenwald und besuchten die recht trostlose Stadt. An einem schnöden Fahrtag entlang des Sees braute sich im benachbarten Kanada etwas zusammen, dessen Ausmaß wir erst am kommenden Tag erfahren sollten.
    Punkt 6.30 Uhr packten wir alles zusammen und saßen kaum eine Stunde später schon auf dem Rad aber auch die frühe Abfahrt sollte uns nicht retten. Schon nach wenigen Minuten begann es zu regnen und ein ungutes Bauchgefühl machte sich breit. Was hält der Tag für uns bereit??? Regen, kalter Gegenwind und ein Temperatursturz auf 4 C! Scheiße! Zu allem Überfluss, wurden die feuchten Böen noch von drei Platten (2* Adrian & 1* Katha trotz Tubeless) begleitet, welche wir nur mit Mühen durch unsere steifen Hände geflickt wurden. Nach 7 Stunden warmzittern wurde uns in der Unterkunft auch tatsächlich warm. Gott sind Häuser eine tolle Erfindung!
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  • Stop in Bufallo

    1 de junio de 2021, Estados Unidos ⋅ ☁️ 19 °C

    Eine weitere Stadt des Rustbelts, die sich nach den Erzählungen einiger Bewohner in den letzten Jahren prächtig entwickelt hat, ist Buffalo.
    Neben der Stahlindustrie war der Umschlaghafen für Getreide mit seinen gigantischen Kornspeichern am Ende des geschichtsträchtigen Erie Kanals der Motor der Stadt für über 150 Jahre. Hier wurde das Korn aus den großen Ebenen der USA umgeschlagen um über den Erie Kanal an die Ostküste und alle Welt zu gelangen. Noch heute lassen sich einige der damals 57 Speicher mit einer Breite von bis zu 300 Metern in der „Silo City“ bei einer elustren Bootsfahrt bestaunen.
    Ansonsten hatten wir besonders am Abend ein ungutes Gefühl in Buffalo (...von wegen prächtig entwickelt!). Angeheizt wurde dies durch mehrfache Warnungen von Leuten: „Seit ja vorsichtig“, einem Auto das komplett durchsiebt von Schüssen vor einem Altersheim stand sowie einer Schießerei mit einem Totem ein paar Blöcke vom Hotel entfernt.
    Passend dazu wurde am 01. Juni ( Memorial Day) den gefallenen US Soldaten mit Salutschüssen gedacht und amerikanischen Flaggen überall über die Stadt verteilt. Das jedes Jahr deutlich mehr Zivilisten in den USA durch Schusswaffen sterben, als US Soldaten in Kriegsgebieten, findet dabei irgendwie keine Betrachtung.

    Daher - und weil Gewalt in den USA oftmals farbige Menschen trifft- geben wir als Musikempfehlung das Lied: Buffalo Soldier von Bob Marley.
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  • Mutter aller Wasserfälle: Niagara Fälle

    3 de junio de 2021, Estados Unidos ⋅ ☁️ 19 °C

    Die Stadt Niagara Fälle ist ein wahres Trauerspiel. Die gesamte Stadt wirkt wie ausgestorben und praktisch jeder Laden in der kleinen Geschäftsstraße steht leer, lediglich im örtlichen Casino brummt das Geschäft und der american Dream ist zum Greifen nahe. Wie kann das sein mit einem solchen Naturwunder im Ort???? Laut unsere Gastgeberin: korrupte Politiker! Was auch sonst...

    Schluss der vielen Worte! Die Bilder und Fakten dieses absolut gigantischen Wasserfalls sprechen für sich. 53 m hoch, 323 m breit und 567.811 l pro Sekunde!

    Eine Randnotiz muss jedoch noch angemerkt werden, da auf unserem Weg zu den Niagarafällen ein folgenreicher Wettstreit ausgetragen wurde.
    18 Minigolfbahnen lang stritten wir um den Sieg und vor allem um den Wetteinsatz (Der Verlierer darf kein Regenponcho an den Fällen nutzen.). Schlussendlich hat sich der Hahn im Ring deutlich durchgesetzt und gockelte freudestrahlend voran. Katharina löste ohne Murren und sogar mit freudiger Erregung ihre Wette tapfer ein! Was für eine Frau! :)
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  • Mit alten Menschen am Erie Kanal

    4 de junio de 2021, Estados Unidos ⋅ ⛅ 24 °C

    Von Buffallo bis Albany fuhren wir 360 Meilen, sprich 580 km, entlang am ehemals so wichtigem Erie Kanal, der New York mit dem Erie See verband und Reichtum in zahlreiche vorher nicht existente (und wahrscheinlich bald auch nicht mehr existierende) Städte brachte. Diesen Glanz der vergangenen Zeiten kann man heute noch immer, sagen wir mal, erahnen.
    Wir fuhren oft auf dem Weg, auf dem früher Pferde die Boote gegen den Strom zogen. An einigen Tagen, als die größte Abwechslung die Farbe der Brücken war, fühlten sich 70 km wie Ewigkeiten an. An anderen Tagen gab es so viel zu entdecken (z.B. führte der Kanal über einen Fluss, die Umgebung wechselte ständig, Museen luden zum Besuch ein und es gab Tiere wie Schlangen, 🐢, Otter und Streifenhörnchen zu sehen), dass 100 km wie im Flug vergingen. Außerdem gab es endlich mal andere Radfahrer, mit denen man sich austauschen konnte. Womit wir bei der Erkenntnis dieser Etappe angekommen wären: Wir haben eine Schwäche für ältere Menschen. Zumindest für radfahrende.
    Schon bei unserer ersten Übernachtung auf einem Campingplatz lernten wir Bob und seine Freunde kennen, die sich schon aus der High School kennen und jetzt mit circa 70 gemeinsam den Erie Canal Trail radelten. In Rochester begegneten wir Murrey und seiner Frau, die uns nach einem netten Smalltalk auf der Straße zum Mittag einluden. Die Gesprächsthemen wanderten vom Radfahren schnell zu tiefgehenden Themen und zur Politik und es war so nett, dass wir anschließend sogar noch gemeinsam Kaffee tranken. Aber was sollen wir sagen, die beiden ehemaligen Profi-Triathlethen sind auch schon in ihren Siebzigern. Wenige Tage später trafen wir auf einem anderen Campingplatz ein älteres Ehepaar, dass uns kurzerhand einlud, sie bei sich im Haus in der Nähe von New York City zu besuchen. Aber schließlich, als wie schon dachten, dass ein aktives Leben mit Radfahren nur für die amerikanische Ü60-Generation in Frage kommt, trafen wir dann doch noch zwei vollbepackte Radler im unseren Alter. Es gibt also doch noch Hoffnung!

    PS: Dank Bob hatte auch diese Etappe ihren ganz eigenen Soundtrack, den wir munter vor uns her trällerten: "15 Miles on the Erie Canal" (hier in einer Version von Bruce Springsteen: https://youtu.be/dmHpXfP7S0k)
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  • Ein Umweg fürs Fingerspitzengefühl

    5 de junio de 2021, Estados Unidos ⋅ ☁️ 21 °C

    "Wir können doch einen kurzen Abstecher an die Fingerlakes machen, die liegen gleich auf dem Weg!", hatte Katharina am Anfang des Erie Canal Trails vorgeschlagen. Da wir gut in der Zeit waren und der Reiseführer großartige Natur versprach, verließen wir am 3. Tag den Erie Kanal für einen "kleinen Abstecher".
    Woran zumindest Katharina nicht gedacht hatte, war, dass es bei Bergseen auch Berge gibt. Und dass in die Kalkulation der Tagesetappe die Formel "Je mehr Höhenmeter, umso weniger Kilometer" Berücksichtigung finden sollte. Ansonsten landet man um 17 Uhr bei Aldi, total kaputt und noch 40 km sowie 600 Höhenmeter vor sich. Glücklicherweise ließ sich beides durch einen alternativen Campingplatz halbieren (ein Hoch auf die flexible Planung!). Der neue Schlafplatz führte uns zum Keuka See. Ein schöner See, allerdings nur für die Besitzer der hübschen Cottages und Villen um den See. Denn nach einem öffentlichen Seezugang kann man lange suchen. Man waren wir daher enttäuscht, als wir am Campingplatz ankamen und feststellten, dass der Name "Lake View" schon wörtlich zu nehmen ist. Nachdem wir die Besitzerin des Platzes jedoch etwas bezirzt (und wahrscheinlich ziemlich vollgestunken) hatten, zeigte sie uns ihre privaten Seezugang und der Tag endete im kühlen und säubernden Nass.

    Nass sollte es auch weiter gehen: die zahlreichen Wasserfälle der Region luden an den verschiedenen Seen zu Wanderungen in verwunschenen Schluchten ein. Im Sinne der "aktiven Erholung" integrierten wir diese als "Mittagspause" oder "Abendspaziergang", sodass wir in vier Tagen rund 300 km Radfahren, vier wundervolle Schluchten mit zahlreichen Wasserfällen, drei große Seen und über 30 gewanderte Kilometer unter brachten. Klingt mehr nach Trainingslager als nach Urlaub? Genau so fühlte es sich auch an!😉

    Den Höhepunkt erreichte das Ganze, als wir morgens (die Kilometer des Vortages nachholend) einen Berg bezwingen mussten. "Erholung" hiervon gab es bei der Wanderung durch die wunderschöne Schlucht des Watkins Glenn Stateparks. Und so frisch erholt, wie man nach fast 1000 Treppenstufen halt so ist, ging es bei über 34°C gleich wieder aufs Rad, den nächsten Berg hoch. Zum Glück machte zeitgleich mit Katha Adrians Vorderrad schlapp und es gab eine Zwangspause. Und noch mehr zum Glück sind die Amis sau gastfreundlich, sodass wir für die Flickpause gleich mit eiskaltem Wasser für die Weiterfahrt versorgt wurden, die sich allerdings nochmal verzögerte, als wir kurze Zeit später Platten Nr. 1378 hatten.
    Alle Anstrengungen waren aber schnell vergessen, als wir im Fluss am Rande der Wasserfälle badeten, im Wald zeltend von Vögel geweckt wurden oder mit Blick auf die Seen ein Glas regionalen Wein genossen.
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  • Zurück am Erie Kanal

    10 de junio de 2021, Estados Unidos ⋅ ⛅ 20 °C

    Nach vier Tagen an den Fingerseen ging es zurück auf den Erie Kanal Trail. Unser Weg führte quasi direkt in die nächste Stadt zu einem Fahrradladen, um die Platten-Misere von Adrian mit einem neuen Mantel zu beenden. In Syracuse bewunderten wir darüber hinaus den Glanz vergangener Tage, als noch der Erie Kanal und mit ihm das Geld durch die Stadt floss. Seit seiner Erweiterung fließt der Kanal jedoch nicht mehr durch die Stadt und auch die ehemalige Geldquelle des Salzabbaus ist versiegt. Dennoch gibt es genug Städte, die einen deutlich schlechteren Job als Syracuse machen. Beispielsweise zeigte sich in Städten wie Utica und Frankfort ein wirklich trostloses Gesicht der USA, sodas wir uns fragten: Ist das dieses Amerika, dass Trump "Great again" gemacht haben will? Wir zumindest würden lieber in einem schlechteren Viertel des deutschen Frankfurts leben als hier.

    Ein Schmankerl des Erie Kanal Trails war, dass wir einige Nächte kostenfrei campen konnten, z. B. hinter einer Feuerwache oder an Schleusen des Kanals. Wobei, was heißt hier kostenfrei? Die Plätze lagen mehrfach direkt neben einer Eisenbahnlinie und der nächtliche Bahnverkehr und die Vorliebe der Lokführer ständig zu chooten, kostete so einige Stunden des erholsamen Schlafs... Das hielt uns jedoch nicht davon ab, die letzten 130 km nach Albany in einer Tagesetappe zu radeln und dabei sogar das Mittagessen auszulassen. Das Trainingslager an den Finger Lakes scheint erfolgreich gewesen zu sein!
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  • Albany

    12 de junio de 2021, Estados Unidos ⋅ ⛅ 20 °C

    Eigentlich war die wichtigste Entscheidung in Albany für uns das abwiegen der Vor- und Nachteile eines kleinen Abstechers Richtung Boston: 4 Tage direkt nach NY entlang des Hudson Flusses oder 14 Tage mit erneuter Überquerung der Appalachen.
    Umso länger wir die beiden Möglichkeiten abwogen, stellte sich ein Gefühl von Geilheit ein. Diesmal war der Ursprung aber etwas tiefer zu suchen als sonst. Mit jeder Stunde Rast in Albany fühlten sich unsere Beine stärker an als jemals zuvor und so wurde unser Schicksal durch unsere Extremitäten entschieden.
    Albany beeindruckte uns durch koloniale Bauten und Regierungsgebäude und ein Indoor American Football Spiel. Letzteres kann man machen, wird man aber auch nicht wirklich vermissen.
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  • Nochmal durch die Appalachen

    15 de junio de 2021, Estados Unidos ⋅ ⛅ 24 °C

    Geschwind geschwind durch Regen und Wind
    vorbei an Bächen und Wäldern,
    Ähren auf Feldern.
    Am Hügel brennen die Waden, im Tal glühen die Backen (Bremsbacken)...

    Landschaftlich hielt uns die Strecke richtig im Atem und beeindruckte uns nach jeder Kurve erneut.
    Am Wegesrand bestaunte uns eine Gruppe der alten 69 Garde mit Schildern: Love, Peace and Harmony!
    Passend dazu sahen wir kleine Bioläden am Wegesrand und stärkten uns an jeglicher Eiscremequelle die uns unter die Räder kam.

    Nun noch eine letzte Anekdote: Zirka 35 km lang konnte sich Katharina nicht dazu durchringen direkt am Wegesrand oder auf einer Toilette Wasser zu lassen. Dementsprechend kam irgendwann völlig unvorbereitet der Punkt an dem die Tugend dem Drang wich und eine kurze Pause eingelegt werden musste. Der Not gehorchend wurde kein Meter zu viel vom Weg zurückgelegt...und wie sollte es nun anders sein: Sekunden später fuhr ein Mann sichtlich verwundert über die neue Aussicht vorbei. Sicherlich ein eher seltenes Bild im prüden Amerika aber ein Hochgenuss für Adrian und ein heiteres Ende eines regnerischen Tages.

    Ein weiteres Highlight an Wegesrand war der Besuch eines Beschleunigungsrennens (Quarter Mile Race), welches uns vor allem durch den Motorenlärm und die restlichen Besucher (Gefühlt allesamt Trumpies) begeisterte und uns endgültig das Gefühl vermittelte, im Herzen Amerikas angekommen zu sein.

    Mit einer Sache müssen wir reinen Tisch machen. Zeit! Wir haben wirklich den ganzen Tag Stress. Immer heißt es auspacken, Zelt aufbauen, Unterkunft suchen, Taschen packen und nach etwas Essbarem suchen. Von wegen Auszeit und Entspannung. Der Tag ist voll - vor allem wenn dann noch über das Erlebte berichtet und Kontakte gepflegt werden sollen!!
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  • Boston: Stadt mit europäischem Charme

    18 de junio de 2021, Estados Unidos ⋅ ☀️ 26 °C

    Es mag am fantastischen italienischem Essen im North End, den historischen Gebäuden, die der Stadt zwischen den Wolkenkratzern Charakter verleihen oder an dem vielen Leben auf der Straße liegen: In Boston hatten wir nach zwei Monaten in den USA erstmals das Gefühl, dass wir hier leben könnten. Schon vorher hatten viele nette (alte) Menschen, die wir trafen, prognostiziert, dass uns Boston gefallen würde.
    Und ja, Boston ist so europäisch, dass wir uns wohl fühlten. Insbesondere weil die Autobahn in der Stadt überdacht wurde und statt Abgase und Lärm jetzt ein Parks mit Fußwegen das Stadtbild prägen. Es scheint, also würde es doch Amis geben, die von Stadtplanung Ahnung haben.
    Wir entdeckten Boston dann natürlich auch zu Fuß, u.a. auf dem Freedom Trail. Zum nicht vorhandenen Sonnenuntergang fuhren wir mit einem Schiff auf Sunset Tour und Cambridge mit der Elite-Uni Harvard erkundschafteten wir mit Fahrrad und Bus. Denn die erste richtige Reperatur stand an. Katharinas Goldelse meckert seit einigen Kilometern so laut und beharrlich, dass sie ein neues Tretlager verpasst bekam. Etwas enttäuscht waren wir, als kein Kunstmuseum uns rein lassen wollte. Aber gut, nicht immer kann das total flexible, in letzter Minute planende Leben so aufgehen, wie wir uns das vorstellen.
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  • East Coast Greenway. Mehr oder weniger.

    22 de junio de 2021, Estados Unidos ⋅ ☀️ 20 °C

    Die letzte große Etappe von Boston nach New York City stand an und wir konnten uns über einen ausgeschilderten Radweg freuen, den East Cost Greenway. Auf dem ersten Teil der Etappe verließen wir jedoch die Route - mal um noch weitere Städte zu besichtigen, mal um abzukürzen und die extra Kilometer wieder rauszuholen und mal um Trails zu fahren, die bei Google eingezeichnet waren. Wir waren freudig überrascht, als sich einige von uns gewählte Wege eher als Mountainbike-Trails herausstellten. Katharina freute sich ein mal mehr über den starken Mountainbikeeinschlag ihres Rades und bretterte voraus. Adrian hingegen bewies, dass man auch mit 35er Tourenbereifung über solche Wege fahren kann, auch wenn er zur Abwechslung Katharina deutlich hinterher fuhr.
    Wir waren ohne große Erwartungen in diese Etappe gestartet und bekamen dafür umso mehr Highlights geboten: Providence ist ein weiteres gutes Beispiel dafür, dass stadtplanerische Fehler korrigiert werden können. Die Hauptstadt von Rhode Island (der kleinste Bundesstaat und unsere Nummer neun) hat erfolgreich Innenstadtplätze attraktiver gemacht und Leben in die Stadt zurück gebracht. Außerdem gibt es so einige Prachtvillen zu bestaunen, eine davon im Kunstmuseum, dass wir natürlich ebenfalls besuchten (hier wollte man uns und ließ uns sogar kostenlos rein!).
    Von Providence ging es per Fähre weiter nach New Port, wo wir einen halben Tag entlang der Küste wanderten und die riiiesigen Villen (dagegen waren die Häuser in Providence Hütten!) fassungslos und fasziniert zugleich bestaunten. Dort stehen Paläste! Wie kann es nur sein, dass einzelne Menschen so viel Geld haben und viele, viele andere Menschen in den USA (und natürlich auch überall sonst) so bitter arm sind oder sogar auf der Straße leben? So einen großen Unterschied zwischen Arm und Reich wie in den USA kennen wir sonst tatsächlich nur aus Entwicklungsländern. Die vielen Menschen auf der Straße, die den Müll durchwühlen oder unter Brücken ihr Zuhause hatten, waren oft Thema während unsere Reise und da wir - anders als die Amis - zufuß in den Städten unterwegs waren, gab es auch immer wieder Gespräche mit Obdachlosen, die nachdenklich stimmten.
    Da das autofreundliche Amerika nicht gestattet, die Brücke von New Port nach Kingstown mit dem Fahrrad zu fahren, stiegen wir kurzzeitig auf den Bus um. Und bei allem Gehässigsein und Gelästere: zumindest konnte man in der Region überall kostenfrei (!) sein Fahrrad mit dem eh schon super günstigen Bus mitnehmen!
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  • Endpurt nach NYC: Jetzt aber ECGW

    24 de junio de 2021, Estados Unidos ⋅ ☀️ 24 °C

    Ab Kingstown folgten wir wieder artig dem East Cost Greenway, der uns mal durch trostlose, heruntergekommene oder gesichtslose Städte und kurze Zeit später wieder vorbei an Luxusvillen und hübschen Ferienorte führte. Wir merkten deutlich, dass in Connecticut die Menschen entweder Ferien machen oder ansonsten dort wohnen, um zu schlafen aber nicht um zu leben. Aber was soll man auch erwarten vom einem Bundesstaat, indem Städte damit werben, wie ein Dorf zu sein?!🤷‍♀️
    Die Strecke führte aber auch wieder abseits der Straßen und Städte durch traumhafte Natur auf einer alten Bahnstrecke. Der Weg war so schön, dass selbst der Regen, der uns mal wieder begleitete, kaum störte. Im Gegenteil genossen wir, dass wir uns den Weg nur mit Rehen, Streifenhörnchen und Eichhörnchen teilen mussten.
    Eigentlich wollten wir auf dieser Etappe die ganze Zeit langsamer fahren, damit die letzten Kilometer nicht zu schnell vorbei gehen. Stattdessen legten wir ordentlich einen drauf und verlangten den Beinen noch mal richtig etwas ab: durchschnittlich rund 100 km pro Tag, um rechtzeitig in New York zu sein, wo Martin und Elisabeth uns erwarteten.

    Die lezte Etappe bot beim Thema Schlafen einige Abenteuer. Wir wurden zum Ende hin noch richtig mutig und campten auf einem Sportplatz und einem Trailhead des Fahrradweges wild. Wobei dem "Mutigsein" zumindest in einem Fall eine mehrstündige Suche nach einem Platz voraus ging. Auch wenn wir nicht wollten, mussten wir am Regentag auf ein Hotel ausweichen, das Wasser stand überall. Wir entschieden uns für das vermeintlich bessere Hotel. Dafür, dass wir mehr zahlten, bekamen wir dann auch weniger Leistung. Um 19.30 Uhr wollte uns der Rezeptionist nicht einchecken lassen und diskutierte mit uns, dass es ja nicht sein Fehler sei, wenn die Räume nicht fertig seien. Das wir nicht so richtig viel Verständnis dafür hatten, legte er uns als so große Reseptlosigkeit aus, dass er uns weitere 40 Minuten warten lassen wollten, als wir um 20.30 Uhr (noch immer nass und durchgefroren) zurück kamen. Letzlich flossen viele Tränen, alle anderen wartenden Gäste stellten sich auf unsere Seite und um 21 Uhr waren wir dann endlich in unserem Zimmer. Wobei, eigentlich war es schon 21.20 Uhr, da die Zimmerkarte zunächst nicht funktionierte und wir uns erneut anstellen mussten - hinter fünf Gästen, die an der Rezeption warteten, dass ihre Zimmer endlich fertig werden. Bei all dem Chaos war es nur ein schwacher Trost, dass die Managerin uns am nächsten Tag die vollständige Erstattung der Übernachtung anbot. Insbesondere da wir über einen Drittanbieter gebucht hatten und damit die Wahrscheinlichkeit, dass Geld zurück zubekommen, quasi nicht gegeben ist...

    Abenteuerlich war auch die letzte Tagesetappe nach NYC. Etwas über 100 km sollte es bis zum Zentrum werden. Wir hatten nur irgendwie nicht damit gerechnet, dass es sich bereits im Speckgürtel wie in der Stadt fährt und dass uns ständig Ampeln stoppen und wieder anfahren ließen. Ein Kraftakt! Und auch die Einfahrt nach NYC bzw. in die Bronx war - milde gesagt - fordernd. In diesem Teil der Stadt scheint es keine Verkehrsregeln (oder sonstige Regeln) zu geben...Da wird auch mal eben eine Straßenspur zur Pop-Up-Waschstraße für Autos umfunktioniert!
    Eine Belohnung für eine anstrengende Etappe gab es beim Eis in Manhatten und noch einige Kilometer später beim wundervollen Empfang von Martin und Elisabeth, die für uns den Korken des Champus knallen ließen. Die Gefühle an diesem letzten Tag kann man kaum in Worte fassen. Stolz und Glück mischte sich mit Erschöpfung und Trauer, dass die Reise vorbei ist. Glücklicherweise tröstete die Aussicht auf eine Woche New York und die Freude über das Wiedersehen mit Martin über die schmerzhafte Gewissheit, dass das schönste, was wir je gemacht haben, zu Ende ist, hinweg.
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  • New York: Groß und voll Beton

    28 de junio de 2021, Estados Unidos ⋅ ⛅ 27 °C

    Die Trauer den letzten wirklichen Radtag hinter uns zu haben, verwandelte sich schnell zur puren Freude, dass wir die Stadt für eine Woche unser Heim nennen durften. Insbesondere da wir die Wohnung von Martin ganz für uns hatten. Top Gastgeber! :)

    Die Tage vergingen, wie sollte es auch anders sein, wie im Fluge. Wir besuchten das MoMa und staunten wieder einmal über die Dinge, die heute den Begriff Kunst tragen dürfen. Anschließend wurde der Besuch aufgelockert durch eine echte NY Pizza am Straßenrand bei der Katharina von einem netten ehemaligen Crack Dealer aus der Bronx angegraben wurde, da der Herr der Dame sich für wenige Minuten auf dem Örtchen befand.
    Nachdem die Beziehungsverhältnisse geklärt waren, erzählte er uns seine Geschicht und wir staunten nicht schlecht, als wir erfuhren, dass er ein Michelin Koch ist, der die Reichen der Welt bekocht. No fact check. Seine Kochkünste konnten wir zwar nicht testen, dafür lud er uns zu einem Bier ein und schenkte uns zum Abschluss eine dicke Knolle, um die Stadt aus einer anderen Sichtweise zu erleben. Funktionierte!
    Ein weiteres Highlight war der Besuch des Christopher Street Days (Pride Parade) mit Freunden von Martin. Der Tag begann mit einem schmackhaften Restaurantbesuch in Chinatown wo wir uns auch mit diversen Alkoholika versorgten und so die Stimmung sofort durch die Decke ging - natürlich besonders als wir uns den Tausenden von bunten Menschen anschlossen die durch die Straßen Manhattans tanzten. Was für ein wildes Treiben!

    Das Rad blieb freilich nicht ungenutzt, da viele neue Fahrradwege in der Stadt uns geradezu einluden, sie zu benutzen. Neben Rundfahrten durch die City, fuhren wir auch durch ganz Brooklyn vorbei an jüdischen Villenvierteln bis zum Strand bei Cony Island um dort zu baden, zu entspannen und uns über die letzen drei Monate zu wundern und gegenseitig auf die Schultern zu klopfen.

    Ausflüge wie der beeindruckte Besuch der Aussichtsplattform auf dem Edge NY in 335m Höhe mit seinen 360* Blick oder der Bootstour nach Liberty (Freiheitsstatur) und Ellie Island (Einwanderungsmuseum) waren letztlich nur noch die Schokostreusel auf der Sahnetorte.

    Schlussendlich lässt sich sagen, dass wir dank Martins Gesellschaft einen wundervollen Abschluss in NYC hatten. Besser hätte es nicht sein können!
    Und somit kommt dieses Bombardement der Eindrücke, Gefühlsausbrüche, Strapazen, Lehren, Mitgefühl und was sonst noch alles zu einem Ende.

    Warte! Da gab es doch noch diese eine Sache, der Rückflug. Selbstverständlich genossen wir die Zeit so sehr, das wir die Vorbereitungen immer wieder aufschoben und so sollte es kommen das wir einen Tag vor unserem Abflug noch keine Kartons oder Taschen für die Räder hatten. Sprichwörtlich in letzter Sekunde hatten wir noch die billigsten Wabbeltaschen bestellt, die wir finden konnten und stopften unsere bis zur Unkenntlichkeit mit Kleidung, Luftpolsterfolie und Pappe umwickelten Räder hinein. Alles ein paar Stunden vor Abflug und ohne Garantie, dass die Fluglinie unser Packet akzeptieren würde.
    Geschmeidige 30 Minuten vor Abfahrt war alles ready to Go und wir ließen uns zum Flughafen kutschieren wo keine unserer Ängste und Befürchtungen zum Tragen kam.
    Unser ganz persönliche American Dream!

    God safe America!
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  • Back in Berlin

    3 de julio de 2021, Alemania ⋅ ☁️ 17 °C

    Noch schnell ein Stück Pizza am Flughafen, ein paar Drinks im Flugzeug, ein Umstieg in Paris und zack: Da waren wir wieder, zurück in Berlin. Es fühlte sich komisch an, dass plötzlich alles vorbei sein sollte. Auch wenn Familie und Freunde uns das Ankommen so schön wie möglich machten. Schon am Flughafen erwarteten uns Adrians Eltern mit Blumen und Brot (und ja, das haben wir tatsächlich vermisst) und auch Sophia ließ es sich nicht nehmen, uns Rückkehrer*innen am Flughafen in die Arme zu schließen. Bei Adrians Eltern im Garten wartete schon die nächste Überraschung: mit Burgern und zahlreichen USA Flaggen auf der Terasse konnten wir noch etwas länger das amerikanische Lebensgefühl genießen. Und dank neu angefertigter "Stühle" blieb uns auch das Gefühl, auf dem Rad zu sitzen, etwas länger erhalten. Einige Tage später gab es noch eine weitere kleine Überraschungs-Burger-Welcome-Back-Party von Sophia, Silke und Felix. Und dann, eine Woche später, saßen plötzlich Katharinas Eltern auf der Terasse von Adrians Eltern. Eine wirklich gelungene Überraschung und eine gute Detektivarbeit von Melitta und Bernhard obendrein! So viel Kreativität, Herzlichkeit und Überraschungen haben uns das Ankommen wirklich versüßt. Auch wenn es alles andere als einfach war, wieder im Alltag anzukommen.
    Über einen, wenn nicht sogar zwei Monate dauerte es, bis die große Sehnsucht, wieder aufs Rad zu steigen, und die Unzufriedenheit über das Leben in Räumen und den durch Arbeit und Verpflichtungen geprägten Alltag langsam nach ließ. Nun, drei Monate später, sind wir beide wieder ganz "angekommen". Allerdings wird die Sehnsucht, wieder loszufahren, wahrscheinlich nie mehr ganz weggehen. Aber warum auch: Wir können auf wunderbare drei Monate mit zahlreichen Begegnungen mit herzlichen und hilfsbereiten Menschen an unglaublich schönen und faszinierenden Orten sowie einer großartigen, entschleunigten Art des Reisens zurückblicken. Sprich: Besser hätten wir die drei Monate nicht nutzen können!
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    Fin del viaje
    3 de julio de 2021