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  • Day 7

    Ein dicker Rumps

    April 7, 2016 in Chile ⋅ ⛅ 27 °C

    Die heutige Nacht war aufregend. Am Fuße des Gletschers Francés tosten die ganze Nacht starke Windböen. Mitten in der Nacht hatten wir alle kurz das Gefühl “jetzt ist es vorbei“. Genau weiß man nicht, was passiert ist, aber Basti behauptet, eine riesige Lawine muss vom Gletscher abgegangen sein: Wir wurden alle von unglaublichem Lärm aufgeweckt, die Wälder tobten, der Dreck flog durch die Luft. Vielleicht eine Druckwelle, denn direkt danach war eine große Lawine zu hören. Aber uns ist nichts passiert, lediglich unsre Zelte waren am nächsten Morgen außen voller Dreck.

    Eigenlich hatten wir vor, schon um 6:30 aufzustehen und mit Stirnlampen loszuziehen. Allerdings beschlossen wir kurzfristig, doch den frühmorgendlichen Regen abzuwarten. Sicher weiß der ganze Campingplatz über diese Entscheidung Bescheid, da wir lautstark von einem Zelt ins andere rüber diskutierten. Um 7:30 ging es aber dann doch los. Wir sind mittlerweile schon ziemlich flott mit zusammenpacken und Zelt-Abbau, also waren wir schon um kurz nach 8 mit der aufgehenden Sonne auf dem Weg.

    Die ersten 2.5 Stunden führten uns zum Refugio Paine Grande. Wir erlebten einen unglaublich schönen und ruhigen Sonnenaufgang auf dem Weg und wir genossen die Tierwelt und den patagonischen Wind, der auf dem nahe liegenden See beeindruckende Windhosen produzierte. Am Schluss wurde es nochmal kurz ungemütlich, als es anfing zu stürmen und regnen. Glücklicherweise waren wir aber schon nah am nächsten Refugio und verbrachten dort schön geschützt den Mittag.

    Der letzte Teil des Tages war ganz Patagonien. Sonne, Schnee, Wind und Kälte. Mittlerweile sind wir am Glacier Grey angelangt. Eine unglaubliche Wand aus Eis hebt sich dort über dem See empor. Wir waren völlig beeindruckt!

    Schließlich erreichten wir unsren Zeltplatz. Basti kämpfte sich jeden Meter vorwärts, seine Füße brachten ihn mittlerweile halb um. Jule kämpfte mit blauen Zehennägeln und Annabelle freute sich über schmerzende Knie. Nur Chris hatte weiterhin die Hummeln im Hintern und rannte weiter bis zum Glacier Lookout, während wir andren drei gemütlich im warmen Refugio saßen und ein Bier genossen. Der Abend klang bei einem schönen Dinner in der gemütlichen Wirtsstube aus.
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