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  • Day 122

    Bogota

    March 31, 2019 in Colombia ⋅ ⛅ 17 °C

    Die Hauptstadt Kolumbiens mit etwa 8 Mio Einwohnern liegt auf 2600 m in den kolumbianischen Anden. Damit ist sie nach Quito und Sucre die dritthöchste Hauptstadt der Welt. Die Verarmung der Landbevölkerung und die damit verbundene Landflucht ließen und lassen die Stadt schnell wachsen, insbesondere die Elendsviertel am Stadtrand aber diese gibt es auch in der Innenstadt. Drogenkonsum und Kriminalitätsrate liegen vergleichsweise hoch. Der Anteil der Bevölkerung der sich die notwendigen täglichen Lebensmittel nicht leisten kann lag im Jahr 2000 schon bei fast 15 Prozent.

    Sonntags sind in der Altstadt viele Straßen, auch die Hauptstraßen gesperrt. Nur Fußgänger und Radfahrer dürfen sie nutzen. Es wimmelt von Einheimischen. Die Hauptdurchgangsstraße ist ein einziger Flohmarkt. Es gibt hier nichts, was man nicht kaufen könnte. Das meiste liegt einfach auf der Straße, jeder versucht ein paar Pesos zu verdienen. Dazwischen die Obstverkäufer mit ihren Karren, Darsteller diverser Künste und verkleidete Kinder- Erfreuer und-Erschrecker. Musik überall und dazwischen das Geschrei der Verkäufer. Ich quetsche mich mit der Kamera in der Hand ebenfalls durch. Hier muss man einfach fotografieren. Touristen sehe ich erstaunlicherweise keine. Vor Einbruch der Dunkelheit wird zusammengepackt und der Spuk ist vorbei. Jetzt ziehe ich ohne Kamera allerdings durch die Altstadtgassen und setze mich in eine der zahllosen Kneipen. Auch hier ist jetzt, obwohl es hier oben abends kalt wird, alles auf den Beinen, wenn auch manche Beine zu wenig vertrauenserweckenden Figuren gehören. Die Polizei auf ihren grellgrünen Mopeds ist jedenfalls präsent, was eine beruhigende Wirkung hat. Ich habe jedenfalls nicht die Befürchtung, daß hier jemand mein Geld will. Ausser dem Kneipenwirt jedenfalls. Ich muss doch noch die Kamera holen, gehe zurück ins Hotel und nochmals hinauf nach Candelaria. Da sind plötzlich 8 Polizisten da, als es irgendwo Ärger gibt. Auf ihren kleinen 200 cc Motorrädern sind sie extrem beweglich. Fahren praktisch überall, durch Parks, Grünanlagen, über Gehwege und Treppen. Selbst am Strand entlang zwischen Badegästen durch habe ich sie fahren sehen.
    Bogota ist eine besondere Stadt. Fährt man mit Schrägaufzug oder Seilbahn auf den 3200 m hohen Monserrate hat man einen traumhaften Blick über die Stadt. Da die letzte Bahn erst um Mitternacht zurückfährt sollte man sich in eines der beiden Restaurants mit Aussicht über die Stadt setzen und Essen und Aussicht genießen.

    Bogota ist der letzte Ort meiner Reise und ich genieße diese hier südamerikanisch - karibisch geprägte Welt noch einmal in vollen Zügen. Wer weiß ob ich noch einmal hierher komme, schließlich gibt es noch viele Ziele.
    Vergessen werde ich es jedenfalls nie.
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