Mozambique I

December 2023 - January 2024
A 25-day adventure by Frank und Melli Read more
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  • 1countries
  • 25days
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  • 3.0kkilometers
  • Day 6

    5 Tage Ponta do Ouro

    December 19, 2023 in Mozambique

    Mitte Dezember ist ein guter Zeitpunkt Mitteleuropa zu verlassen um dem Weihnachtstrubel und widrigem Wetter zu entgehen, fanden wir. Die Übernahme unseres Land Cruisers in Pretoria klappte prima. Frisch gewaschen und technisch gecheckt waren nun alle Beteiligten bereit für den nächsten Trip.
    Die erste Herausforderung bestand darin, an einem Reisetag 500km zurückzulegen um Lucie am Morgen des übernächsten Tages am Flughafen in Maputo/Mosambik abzuholen. Dabei war der Grenzübertritt die größte Unwägbarkeit. Die Formalitäten sind umfangreich und an langen Wochenenden, Feiertagen oder zu Ferienbeginn in Südafrika ist mit langen Wartezeiten zu rechnen. Nun war dieser Freitag zufällig ein eilig ausgerufener Sonderfeiertag aufgrund einer gewonnenen Weltmeisterschaft im Cricket und das Wochenende sowieso Beginn der großen Sommerferien in Südafrika.
    Trotz langen Autoschlangen ging alles recht glimpflich ab, nicht zuletzt, da alle beteiligten Zöllner auf dumme Fragen und Gepäckkontrolle verzichteten und alles stempelten, was ihnen hingehalten wurde.
    Nach großer Wiedersehensfreude machten wir uns vom Flughafen direkt auf zum südlichsten Ort Mosambiks. Wir hatten bereits für fünf Tage ein hübschen Camp gebucht.
    Die Reise dorthin verlief fast ohne besondere Vorkommnisse. Hiesige Polizisten sind berühmt für ihre Fähigkeiten Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Gut vorbereitet mit zwei Warndreiecken, Feuerlöscher, vorschriftsmäßigen Refelktoren am Fahrzeug und gültiger Versicherung waren wir schon ganz weit vorne. Aber ein etwas versteckt platziertes 60km/h-Schild auf freier, breiter Straße in Verbindung mit einer guten Radarpistole ließ die Gesetzeshüter wieder vorbeiziehen. Die zunächst geforderten 5.000 Metical (ca. 70€) konnten wir auf 2.000 herunterhandeln. Weniger ging nicht so die Argumentation, weil sie doch vier Polizisten wären und vier 500 sich gut teilen ließen. Da hatten sie natürlich recht.
    Angekommen in Ponta da Ouro haben wir uns schnell wohlgefühlt. Hier sind alle sehr entspannt und freundlich und Kriminalität scheint es nicht zu geben.
    Der Ort ist geprägt vom Wassersport und der Vielfalt der Meeresbewohner. Lucie sah bei einem Tauchgang in realtiver Ufernähe Schildkröten, Mantas, Oktopoden, Muränen und eine Vielzahl kleinere bunte Fische. An einem anderen Tag buchten wir bei einer Forschungsstation „Schwimmen mit wilden Delfinen“. Nach einer Einführung sollten wir uns in der Nähe von Delfinen vom Boot leise ins Wasser gleiten lassen. Und siehe da, sie umkreiseten uns in geringer Entfernung und verschwanden wieder. Großartig (Fotos folgen).
    So, nun packen wir zusammen und holen Miguel vom Flughafen ab, bekommen einen zweiten Wagen und fahren Richtung Norden auf unsere Rundtour.
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  • Day 18

    An der Küste Richtung Norden

    December 31, 2023 in Mozambique ⋅ 🌬 29 °C

    Am Flughafen von Maputo holten wir Miguel ab und er und Lucie übernahmen ihren Toyota Hilux mit Campingausstattung und Dachzelt. Nun konnte unsere Rundreise beginnen. Sie führt uns zunächst ca. 800km die Küste entlang. Alle paarhundert Kilometer hatten wir Camps vorgebucht mit jeweils 2 Übernachtungen. Dann war geplant das Land von Ost (Küste) bis West zu durchqueren (600km ohne Teerstraße) um dann in Südafrika durch den Kruger Nationalpark von Nord nach Süd (ca. 300km, ja, ja, der Park ist sehr groß) zu fahren und den Kreis am Ende nach Maputo wieder zu schließen.
    Auf unsere Fragen zur Durchführbarkeit unseres Reiseplanes speziell durchs Landesinnere wurde uns in einer facebook-Gruppe dringend abgeraten. Der viele Regen in der letzten Zeit habe die „Straße“ zu einem Matsch-Moloch werden lassen. 28 Stunden müsse man für die Strecke aktuell mindestens einplanen. Hinzu sollte uns ein Schwimmponton kurz vor Erreichen den Parks über den Limpopofluß bringen, was auch ohne Unwetter ein Himmelfahrtskommando gewesen wäre.
    Stärke ist auch, wenn man weiß, wann ein Plan verworfen werden sollte. Also fahren wir 400km zurück und nehmen eine einfachere Passage hin zur Mitte des Parks.

    Eine schwierige Wegstrecke in Verbindung mit etwas Hunger und Müdigkeit könnte in einer Reisegruppe leicht zu Verstimmungen führen, wenn dazu der Scheibenwischer permanet auf der höchsten Stufe arbeiten muß. Wir hatten diesbezüglich keinerlei Probleme und Lucie und Miguel haben sich wacker geschlagen. Am Ende eines langen Fahrtages noch 50 km schlammige und sandige Piste dranzuhängen war für die beiden kein Problem. Wir sind ein gutes Team und das gemeinsame Reisen macht Spaß!

    Vom dritten Stopp versprachen wir uns eine Menge, da die Region um Inhambane und Tofo als Hotspot für die Sichtung von Mantas und Walhaien bekannt ist. Zunächst buchten wir einen Kurztrip mit einem kleinen Segelboot zu einer nahegelegenen Insel, wobei uns ein Schnorchelstopp mit Seepferdchensichtung in Aussicht gestellt wurde. Wir sahen tatsächlich eines und begeisterten uns auch sehr für Kofferfische.
    Bei einem Anruf in einer Tauchbasis erfuhren wir, dass die Walhaie sich vor drei Monaten, entgegen ihren Gewohnheiten, dazu entschieden hatten sich nicht mehr hier zu zeigen, was uns traurig stimmte.

    Das Wetter schlug uns ebenfalls ein Schnippchen, indem die Regenzeit tat, was man von ihr erwarten sollte. Kurzerhand buchten wir eine Schutzhütte dazu, in der es dann doch recht gemütlich wurde. Die Stohhütte trotzte den heftigen Regenschauern und stand an einem Strand 50km von einer Straße entfernt und lockte ausschließlich naturverbundene Selbstversorger an. Keine Rezeption, kein Strom, keine Bar oder Restaurant. Was aber wohl feilgeboten wurde, waren frisches Brot, tropische Früchte wie Ananas, Papayas, Bananen und Kokosnüsse, etwas Gemüse und auch Meeresfrüchte. Delegationen einheimischer Frauen in bunten Gewändern balancierten ihre Waren in großen Wannen auf dem Kopf über den Strand und stellten sie uns vor die Füße. Die Herausforderung war nun, einjeder etwas abzunehmen, damit niemand zu kurz kommt.

    Auffällig ist bisher in ganz Mosambik, dass Waren und Dienstleistungen aller Art mit derart günstigen Preisen angeboten werden, dass man nie den Anschein hat, übers Ohr gehauen zu werden. Nervenaufreibende Diskussionen über Geld entfallen. Auch in quirligen Ansiedlungen haben wir nie das Gefühl unsere Geldbörse umklammern zu müssen oder flugs alle Türen vom Auto zu verriegeln. Viele sprechen etwas englisch und ist dies mal nicht der Fall, ist Miguel mit seinem Portugiesisch zur Stelle.
    Ein tolles Land!
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  • Day 23

    Abstecher in den Kruger Nationalpark

    January 5 in Mozambique ⋅ ☀️ 29 °C

    An unserer letzten Station am indischen Ozean fanden wir einen sehr schönen Camingplatz in den Dünen. Das vorgelagerte Riff verursachte strandseitig ziemlich starke Strömungen, die seitwärts zogen. Deshalb warteten wir auf die Ebbe, um zum Riff zum Schnorcheln zu gelangen, weil das Wasser dann „nur“ anderthalb Meter tief ist. Wie wir feststellen mussten, reichte diese Tiefe nicht aus um ein Wegspülen zu verhindern. Die Zeitspanne von der Realisierung, dass wir keinen festen Stand bekamen bis zum Gewahrwerden, dass wir einfach aufs Meer hinausgezogen wurden war kurz.
    Miguel, der am tückischen Meer der portugisischen Atlantikküste groß geworden ist, Lucie und ich, hatten großes Glück, dass ein Jetski-Fahrer nichts Besseres zu tun hatte als verzweifelte Touristen zu retten. Wir waren heilfroh, dass wir am Abend alle zusammen Sylvester feiern konnten. Zukünftig werde ich zurückhaltender sein, bevor ich laute Wassermotorräder als unnütz und überflüssig bezeichne.
    Da die Südafrikaner anscheinend nicht ohne Musik, gerne etwas zu laut, campen können, waren wir auf alles gefasst. Umso glücklicher waren wir, dass Remmidemmi zum Jahreswechsel ausblieb.

    Unser nächstes Ziel war der Kruger-Nationalpark, der uns vor vier Jahren bei einem Besuch mit Lucie schon einmal begeistert hat. Drei Tage Pirschfahrt über asphaltierte Straßen und kleine Pisten waren sehr kurzweilig. Erstaunlich ist, wie wenig Notiz die Tiere von den Autos nehmen und wie wenig sie sich stören lassen. Könnten in Deutschland beheimatete Rehe sich nicht auch an Straßen und Autos gewöhnen und sich einfach am Wegesrand bestaunen lassen, so wie Giraffen und Antilopen es hier machen? Wie der Leopard es tat, der zwei Meter neben der Straße genüsslich auf einem Stachelschwein herumkaute, ungeachtet der parkenden Fahrzeuge am Straßenrand.
    Dann galt es erneut die Grenze nach Mosambik zu überqueren um Lucie und Miguel (tränenreich) zu verabschieden. Wir hatten eine tolle Zeit zusammen und waren sehr traurig uns trennen zu müssen.

    Unser Resümee zu Mosambik fällt durchaus positiv aus. Am Strand beobachtete ich eine ganze Weile Jugendliche und deren Umgang miteinander. Bei den Fussballern hatte ich den Eindruck, dass es mehr ums Spielen als ums Gewinnen ging. Auch in gemischten Cliquen herrschte Respekt und Freundlichkeit. Im Straßenverkehr muss man sich natürlich behaupten um voran zu kommen, aber drängelt einer mit Nachdruck wird auch zurückgesteckt. Es ist schwer zu beschreiben was es ist, was die alltäglichen Begegnungen angenehm macht, ähnlich dem was wir in Sambia verspürten.
    Hinzu kommt die Ästhetik der Menschen, die eleganten Bewegungen der Frauen trotz Ladung auf dem Kopf balancierend, die muskulösen Männer ohne ein Gramm Fett und alle mit makellosen Zähnen.

    Melli und ich sind noch nicht sicher was wir in den nächsten 7 Wochen noch anstellen sollen. Möglichkeiten gibt es ja genug. Wahrscheinlich geht es erstmal nach Swasiland….
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