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  • Franz Josef Glacier und Hokitika

    September 10, 2018 in New Zealand ⋅ 🌙 7 °C

    Die letzten beiden Tage waren sehr autolastig. Gestern morgen bin ich früh aufgewacht und wieder hatte ich super dolle Muskelkater! Ich frühstückte in Ruhe und setzte mich danach an den Lake Hawea, um auf Elisabeth zu warten. Sie kam aus Queenstown und wir trafen uns wieder, um gemeinsam (mit zwei Autos) nach Franz Josef zu fahren.
    Gegen halb 11 trudelte sie ein, wir tranken noch einen Kaffee und fuhren los. Erster Stopp waren Blue Pools. Ein 30minütiger Wanderweg führte uns durch einen Urwald, über eine sehr wackelige Hängebrücke zu den Blue Pools, super blauem Wasser. Echt schön anzusehen. Im Sommer springen die Leute von der Brücke in das extrem kalte Wasser. Abends im Hostel trafen wir einen Australier, der das auch jetzt im Winter gemacht hat. Verrückt!
    Zurück beim Parkplatz sahen wir eine Tramperin: Franzi aus Deutschland. Sie wollte auch nach Franz Josef, also nahmen wir sie mit. Franzi war 24, sah aus wie 16, hatte eine Stimme wie eine 4 jährige und quatschte mir während der Fahrt eine Kante an den Kopf. (Eine richtige Lisa, 19 :D) Irgendwann passte ich einen guten Moment ab, um die Musik etwas lauter zu drehen und mitzusummen.
    Wir stoppten noch an zwei schönen Wasserfällen und machten an dem zweiten Wasserfall eine Mittagspause. Solange bis uns die Sandflys, kleine beißende Fliegen, anfingen zu attackieren. Dann flüchteten wir schnell und setzten unseren Weg fort...
    Wir hielten nur noch einmal an der Küste und wollten dann aber so schnell wie möglich den Rest der Strecke fahren, weil die Fahrt insgesamt 4 Stunden dauerte. Die letzte Strecke bis zum Hostel war super anstrengend, mit vielen Kurven und hoch und runter!
    Im Hostel waren wir super glücklich, als wir einen Hot Pool entdeckten und es heiße Suppe zum Abendbrot gab. Danach vielen wir müde ins Bett.

    Heute morgen wachte ich wieder vor dem Wecker auf und hatte nur Waffeln im Kopf, die es zum Frühstück geben sollte. Ich düste mit dem Schlafi in die Küche und war kurz richtig enttäuscht, weil dort kein Frühstück stand. Als Elisabeth dazu kam fiel uns auf, dass es Frühstück in der anderen Küche gab und wir eilten dorthin und stopften uns voll mit Müsli, Toast und Waffeln. Sehr gesund.
    Danach machten wir uns auf den Weg zum Franz Josef Gletscher. Wir waren beide froh, dass es nur ein 1,5stündiger Wanderweg war. Der Weg verlief erst durch einen Wald mit vielen Palmen und dann durch ein Tal voll mit Felsbrocken überall, Schotter und zwischen riesigen Steinwänden hindurch bis zum Gletscher. Der Gletscher war schon ganz schön beeindruckend. Und alles ein bisschen beängstigend. Wenn man die hohen Steinwände anschaute, wurde einem ein bisschen schwindelig.

    Nach unserer kleinen morgendlichen Wanderung setzten wir uns wieder in unsere Autos und düsten los Richtung Hokitika, der nächsten Station der Reise. Ein Freund von Helen wohnt dort und wir dürfen ein bisschen bei ihm wohnen. Voll lieb!!
    Uns fiel auf, dass sein Haus noch 50 Minuten weiter nördlich von Hokitika steht. Also machten wir in Hokitika Mittagspause und liefen ein bisschen in dem Ort herum. Tom schrieb uns, dass er uns einen Schlüssel in einen Schuh gelegt hatte, also fuhren wir zu seinem Haus. Nach vielen Kurven und garnichts, außer Wald und Küste, standen an der Straßenseite ein paar Postkästen und eine Einfahrt ging von der großen Straße ab. Das musste es sein und wir fanden das wirklich süße Holzhaus, mit tollem Garten und direkt an der Steilküste liegend. Echt traumhaft! Wie im Film! Wir fühlten uns direkt wohl, machten es uns gemütlich und warteten auf Tom. Er kam eine Stunde später an, begrüßte uns sehr herzlich und sagte: „Lasst uns schnell an den Strand gehen und uns ein paar Muscheln fürs Abendbrot sammeln. Grad ist Ebbe.“ :D Voll cooli! Wir stapften die Steilküste auf einem matschigen Geheimpfad herunter und liefen an den Strand. Es ist echt ein schöner Küstenabschnitt hier, mit riesigen Steinen im Wasser. Ein super Gefühl, einfach an den Strand zu laufen und sich sein Abendbrot zu sammeln... Elisabeth und ich waren richtig begeistert. Tom sammelte eifrig und wir mussten erstmal Fotos machen :D

    Wieder im Haus gingen Elisabeth und ich in den Schuppen, um mit der Axt Feuerholz zu schlagen und danach kochten wir uns ein super leckeres Essen mit Muscheln, Salat und Süßkartoffeln, tranken Bier, erzählten und saßen am Feuer. Tom ist super nett und lustig! Das war ein schöner Abend. :)
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