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- Dag 13
- mandag 14. juli 2025 22:29
- ☁️ 17 °C
- Høyde: 388 m
TysklandFurth im Wald49°18’40” N 12°51’30” E
Furth im Regenwald

Viele Umwege, nasse Füße, im Regen gelandet, eine nicht beantwortete E-Mail - und trotzdem war der Tag irgendwie eine 10 von 10. 😄
Gestartet bin ich von meiner nachts schön unbemerkten Pennbank kurz nach 5 Uhr morgens. Ich wollte in aller Früh schon möglichst weit kommen, da ich den Wetterbericht für den Tag kannte und der in meiner präferierten Hälfte arg zu wünschen übrig ließ. Den Wecker hätte ich mir sowas von sparen können, ich war 4:58 Uhr wach - schön, dass meine innere Uhr so zuverlässig ist. 😃 Mit dem Kollegen Morgentau habe ich in dieser Form leider nicht gerechnet, aber was soll der Geiz. Ich bin direkt mal vom Weg abgekommen und in Albernhof gelandet. Naja, wenigstens war die Straße zu dieser Uhrzeit noch nicht befahren. Nun folgte ein etwas längerer Anstieg durch den Wald nach Englmannsbrunn, der mir eine Frühstückspause nahe legte. An einer netten Aussichtsbank auf den Ort war es soweit. Den 150-hm-Spaß schickte mich der Goldsteig wieder bergab und an einem Gebrauchshundeverein vorbei - ich Depp habe natürlich an Gebrauchtwagen gedacht. 😅 Ganz besonders hat mir die Aussicht auf Waldmünchen und der Weg dorthin gefallen. 😍
Nun ging es konstant bergauf, an einer netten kleinen Kapelle und einem Kettensägen-Typ vorbei und auf einer Art Kreuzweg nach Herzogau hoch. Dort konnte ich in einigen Hotels Leuten durch die Fenster beim Frühstücken zuschauen. Pause Nummer 2 und ein Sprung ins Gebüsch bot sich etwas abseits vom Schuss an. Hier traf ich auch erstmals das Goldsteig-Pärchen mittleren Alters, das ich bis zum Lidl in Furth hin und wieder gesehen und überholt habe. Der Weg zum Klammerfels war absolut überragend, leider haben sie mir die Bank am Gipfelkreuz ausgespannt, aber ich nahm den Turm. Dort zu pennen muss auch unglaublich toll sein. 😉 Beim anspruchsvollen Abstieg (nur etwa 100 hm Nettoverlust) verzettelte ich mich kurz und pausierte etwas länger im Schatten vor Althütte.
Dort prasselte die Sonne, ich zerlief total und vermisste eine Quelle. Der nächste Vier-Häuser-Block erteilte mir den Befehl "Gibacht" (natürlich getan) und ich watschelte zügig zum Pfennigfelsen (den ich nicht so wirklich gefunden habe 😭)und weiter zum Dreiwappenfelsen mit kleiner Hütte direkt an / über der tschechischen Grenze. Hier wurden 1766 die Wappen des Königreichs Böhmen, des Herzogtums Pfalz sowie des Kurfürstentums Bayern in den Fels gehauen, um die jahrhundertelang viel debattierte Grenze einheitlich festzulegen. Königin von Böhmen war damals eine gewisse Maria Theresia, deren gewaltigen Riesen-Sarkophag ich letztes Jahr in der Kapuzinergruft zu Wien bestaunen konnte. Nette, handfeste Erinnerung an das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, diese nur leicht verwitterten Wappen. In der Hütte hingegen hängen Erinnerungstafeln an tolle Menschen, die sich in den 1990ern für die deutsch-tschechische Versöhnung eingesetzt haben - manche auf Deutsch manche auf Tschechisch.
Über ein paar Metalltritte verlief der coole Rückweg zum noch cooleren Kreuzfelsen, den ich natürlich bestieg. Den Ort fand ich sehr symbolträchtig. Hier wirkt - mit tiefem Blick hinter den ehemaligen eisernen Vorhang - auch das Kreuz als Symbol für den Wunsch nach Frieden und Freiheit deutlich eindringlicher als woanders. Die Drahtseilpassage bin ich natürlich ohne Rucksack hoch und mein schönes Wasser habe ich dort verschweppert 🙃, sodass es noch knapper wurde, weil auch die nächste Quelle ausgetrocknet war. Ich sehe mich vor dem inneren Auge noch immer im Wind mit dem Kreuz auf 938 m ü. NN kuscheln. 😁
Weiter ging es zum Leuchtturm der Menschlichkeit auf dem Tannenriegel. Leider verstarb der Ideengeber Ralph Wenzel viel zu früh. Nachts sicher auch einen Besuch wert, wenn die integrierte Welt, das Kreuz, der Halbmond und der Davidstern leuchten. Gelebte Interkulturalität, da auch die Steine aus aller Welt stammen. Etwas weiter unten schwatze ich mit zwei netten Typen, die den Weg zum Kreuzfelsen und Pfennigfelsen wissen wollten und sie interessierten sich auch für meinen Startort - den kannten sie vom Eishockey. 😁 An der Roberhütte hockte ich mich auf eine Liegenbank in die pralle Sonne und genoss die Aussicht auf Furth. Dort fand ich den lang ersehnten Brunnen. Yay!
Hinter Voithenberg folgt ein riesiger Golfplatz, auf dem ich mich verlaufen habe, weil mein GPX-Track scheinbar Müll ist. Auf Hauptstraße hatte ich gar keinen Bock, also zurück Zeichen suchen und mit Starkregen belohnt werden. Cool. So trödelte mit Umweg in den Knochen in Furth ein. Hier muss ich aufpassen, die Ü-Striche wegzulassen. Eine Antwort vom anvisierten Campingplatz hatte ich immer noch nicht, aber egal - erstmal im Lidl einkaufen gehen und dann mit weiterem Umweg einfach mal antanzen. Es war jemand Nettes da und ich hatte sogar freie Platzwahl. Ich fand den Platz einfach nur wunderbar und krachte mich hochzufrieden in mein Mitschlepp-Hotel. Da es erst 17 Uhr war, hatte ich sogar noch was vom Tag. Viel mehr als duschen, essen, Heißdurst-Attacken stillen und entspannen war aber nicht drin - zumal es draußen schon wieder ordentlich schüttete. Eine 300 hab ich auch mal gelegt - die fiel aber schon gestern Abend. 😅
Da ich direkt am Chamb lag, welcher beim Spiel "Stadt-Land-Fluss" mein neuer Klugscheißer-Fluss mit C wird, fiel mir darauf basierend - in der Zeltkammer liegend - der Song des Tages ein. "The CHAMBer" von Lenny Kravitz. 🤣 Mochte ich mit ca. 12 in meiner langsam einsetzenden Formatradio-Abnabelungsphase als eines der wenigen Radiolieder sehr. Stets gehört auf MDR Chamb. 😅 Ach, und ironischerweise mündet der Chamb in den Regen, das erklärt gerade all meine Lebensumstände.Les mer
Reisende
Mega😅
Sommersprosse
👌
ReisendeDu hast den Pfennigfelsen nicht gefunden?🙄