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  • Day 3

    Windhuk: between luxury & poverty

    December 9, 2019 in Namibia ⋅ ☀️ 27 °C

    8:00 Uhr Aufstehen: „gut geschlafen“ würde Zimbo sagen, „gut geschnarcht“ würde Jeanine antworten... Dann ein reichhaltiges Frühstück genossen und anschließend erst einmal den Tag „durchgeplant“ und gechillt. Auf 11 Uhr gingen wir zu Mathilda, um mit ihr Geplantes durchzusprechen. Sie rat uns ab, alles auf eigene Faust zu erforschen und empfahl uns einen „Taxi Guide“, der uns für umgerechnet 20€ pro Person 3 h durch die city fahren würde. „Steven, bring them back safely otherwise I wont make any bookings with you anymore!!!“ sagte Mathilda zum Abschluss ins Telefon. Faire enough dachten wir uns 😹 und freuten uns bereits auf die Tour. Zudem reservierten wir einen Tisch fürs Dinner in der „Stellenbosch wine bar“.
    12:07 Uhr kam unser „Taxi“, jedoch war es nicht „Steven“, sondern „Lanston“, der ja nichts von der Sondervereinbarung: „uns sicher wiederzubringen“ wusste. Zu all dem Übel erzählte Laston uns bei der ersten Station erst einmal alles über die Kriminalität in Windhoek: Man kann am helligten Tag von vorbeifahrenden Autos überfallen werden oder es werden auch gerne mal komplette Villen am Tag ausgeräumt... wir fühlten uns immer sicherer, da Lanston auch ganze 1,50 groß war. Next stop: erneut die ChristusKirche und das Indepence Museum Windhoek, hier wurden wir etwas in die Geschichte Windhoek eingeweiht - in die Kolonialzeit der Deutschen und der Unabhängigkeit Namibias von Südafrikas 1999. Laston zeigte uns noch diverse Gebäude mit großer Bedeutung. Dann wurde es spannend, wir fuhren nämlich nach Katutura dem vermeintlichen „Armenviertel“ von Windhoek, in welchem auch der Großteil der Bevölkerung von Windhoek lebt! Es war, wie im Film. Auf einmal kein „Weiser“ mehr zu sehen, überall Blechhütten mit und auch ohne Strom, Toiletten im Garten, Kids, die auf der Straße barfuß rumrannten und mit Müll spielten. Dennoch gab es viele Bars, die meist aus umfunktionierten Container bestanden - eine Art Partymeile ohne Schlieszeiten. Wir hielten am Oshetu Community Market, den ich auch aus diversen Berichten kannte. Hier gab es reparierte Fernseher, selbstgemachte Schuhe, Gemüse, Larven, getrocknetes Spinat, das aussah wie Kuhfladen, getrocknete Fische, die in alten Motoröldosen zur Schau gestellt wurden und viel viel Fleisch, das direkt gegrillt wurde. Jedoch sah die Zubereitung auf riesigen hölzernen Kabeltrommeln sowie das Grillen auf irgendwelche Blechen nicht sehr hygienisch aus. Deshalb beschränkte ich mich auf das Probieren eines tollen, scharfen namibischen Gewürzes (auch gekauft) und auf das Probieren der zuvor genannten Larven/ Würmer.

    Next stop penduka village. In diesem an einem Stausee abgelegen kleinem Dorf innerhalb Windhoeks findet ein Projekt statt, in dem ausschließlich Frauen Arbeit angeboten wird. Diese fertigen dann hauptsächlich Schmuck und Dekoration sowie Taschen an. Natürlich kauften wir schon einmal 1-2 Souvenirs hier. Auf dem Rückweg holten wir uns noch eine Sim Karte und waren dann nach aufregenden 3 h Stadttour sehr erschöpft. Das Gesehene hinterließ einen bleibenden Eindruck - zu krass waren selbst die Unterschiede alleine hier in Windhoek: auf der einen Seite viele Luxusautos, wie AUDI und VW - auf der anderen Seite die vielen Blechhütten in dem ganze Familien mit bis zu 15 Personen leben.
    Aus Respekt oder vlt. einfach menschlicher Vernunft habe ich nahezu keinerlei Fotos oder Filmaufnahmen gemacht - aber ich denke meine wenigen Worte sprechen Bände.

    Den Abend ließen wir als bekennende Veganer in der wine bar bei einem Ribeye steak und einem Gläschen Rotwein gemütlich ausklingen. Die erste (Rück-) Fahrt bei Nacht in der city war „kein Problem“ würde ich sagen, Jeanine würde bestätigen, sie ist gefahren...
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