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  • Day 87

    Nicaragua, here we finally come

    June 9, 2022 in Nicaragua ⋅ 🌧 28 °C

    Und täglich grüßt das Murmeltier:

    4:00 Uhr: Der Wecker klingelt
    4:25 Uhr: Das diesmal via Uber bestellte Fahrer ist pünktlich
    4:30 Uhr Physikalisches Rätsel der Relativität der Gleichzeitig endlich gelöst. Es ist möglich, dass zwei oder mehr Dinge zur gleichen Zeit am selben Ort sind. Wie sonst hätte unser Gepäck (und wir) in den Toyota Kleinwagen passen können. Eingequetscht, aber alle Türen zu und der Vordersitz frei, da Uber-Fahrer keine Taxizulassung hat.
    4:40 Uhr: Ankunft am Flughafen
    4:45 Uhr: Check-Inn, läuft!
    5:05 Uhr: Ready! und am bereits geöffneten Pollo Campero Stand für ein schnelles Fast Food Frühstück ehe es weiter geht.
    5:43 Uhr: Sicherheitskontrolle lief zügig. Es bleibt sogar noch Zeit kurz in die Lounge zu gehen. Wie kann es sein, dass ausgerechnet jetzt, wo ich nichts trinke diese im Rum Shop und von Flor de Cana betrieben wird. Erster Wein für Miss I, was um diese Zeit vielleicht sogar noch als letzter Wein des Vorabends durchginge.
    6:50 Uhr: pünktlicher Abflug zu unserem Zwischenstop
    7:40 Uhr: Pünktliche Ankunft in San Salvador / El Salvador
    7:55 Uhr: Zweites bzw. drittes Frühstück in der Lounge. Die Anzeige sagt lediglich „Go to gate“. Wahrscheinlich kommt jetzt die Hammerverspätung.
    8:05 Uhr: Obwohl die Anzeige unverändert ist doch mal auf Verdacht aber entspannt in Richtung Gate.
    8:07 Uhr: Wie hier ist nochmal eine Sicherheitskontrolle mit Schuhe ausziehen und so…..Hektik!
    8:12 Uhr: Durchsage im Flughafen: „Family Dreja, please come to the gate“. Wir sind schon im Spurt und werden freundlich entspannt in Empfang genommen (No hurry, We were just wondering how to pronounce your last names).
    8:17 Uhr: Auf dem Platz, der Flieger ist nicht voll, ausreichend Platz um ein wenig auszuruhen und das Anspannungslevel sinken zu lassen. Nur FF ärgert sich, dass das On-Board-Entertainment nicht funktioniert, da der Flug zu kurz ist.

    9:25 Uhr: Touch down in Nicaragua, on time!
    9:50 Uhr: Immigration ging auch rum, obwohl sich mir nicht erschließt, wofür die Online Registrierung vorab gut sein soll, wenn vor Ort dann doch nochmal alles geprüft und hinterfragt wird. Aber sei es drum
    9:55 Uhr: Und die größte Überraschung (beziehungsweise Enttäuschung, da der pauschalierte Schadenersatz für Gepäckverspätung elementarer Bestandteil unserer Reisefinanzierung sein sollte) unser Gepäck hat es trotz der sehr knappen Umladezeit in El Salvador mit uns nach Nicaragua geschafft.
    10:10 Uhr Irgendetwas in unserem Gepäck gefiel allerdings dem Zöllner nicht. Wenigstens wurde der X-Ray beanstandet. Leider reichte mein Spanisch nicht, um die Rückfrage zu beantworten und Zweifel an unserer Ehrenhaftigkeit aus dem Weg zu räumen. Wir müssen in die Schlange mit der Gepäckkontrolle.
    10:45 Uhr: Die Schlange hat sich noch keinen Zentimeter weiterbewegt. Die Zöllner gehen bei der Kontrolle so sorgfältig vor, wie man es sonst nur von der deutsch-niederländischen Grenze aus den späten 80er-Jahren kennt. Zwischenzeitlich macht sich das frühe Aufstehen auch bei FF bemerkbar. Er hat keinen Bock mehr hier in einer Schlange zu stehen, die sich nicht fortbewegt. Wer will es ihm verdenken. Selbst das Aufsichtspersonal schaut immer wieder mal mitleidig herüber zu uns. Jetzt Spanisch sprechen und verbal auf die Mitleidsdrüse drücken wäre was. Geht aber nicht, also der Vorschlaghammer, Augenkontakt suchen und immer traurig lächeln.
    10:55 Uhr: Einer offensichtlich höherrangiger Zöllner gibt auf. Zudem spricht er etwas englisch, so dass wir nicht nur nonverbal versuchen unsere Unschuld zu beteuern. Schließlich wird der identifizierte Koffer geöffnet, an der vermeintlich kritischen Stelle befinden sich zwei Packungen-Kinder-FFP-Masken und mein Springseil (wusste gar nicht mehr, dass ich das dabei hatte, so viel dazu). Jedenfalls nichts was auch nur ansatzweise verwerflich oder (gemeinwohl-)gefährdend aussieht. Das sieht dann auch der Nicaraguanische Zoll ein und wir dürfen zusammenpacken und gehen. Eine der wenigen Schlangen, die sich von hinten her schneller auflöst als vorne. Ist uns aber egal, endlich raus aus der exterritorialen Zone. Hinter der Tür nimmt uns dann auch gleich Oscar als stets freundlicher Repräsentant unserer lokalen Reiseagentur Vapues in Empfang und geleitet uns die 50 Meter zum Mietwagenstand. Da nochmal 20 Minuten Papierkram und 10 Minuten detaillierte Einweisung in unseren Toyota und dann sind wir schon auf der Strasse. Völlig übermüdet erstmals in einem fremden Land auf der Strasse und dann mitten durch die Stadt. Ob das gut geht? Was will der Hund da auf der Strasse, weiss der nicht, dass ich Vorfahrt habe und war das wirklich ein Pferdeeinspänner mit einem Bauern drauf auf der gegenüberliegenden Spur. Schon befremdlich, aber mit viel Konzentration und Miss I Hilfe manövrieren wir uns dann doch zügig durch die teils skurrile Verkehrsführung der Hauptstadt, wobei zumindest der Teil von Managua den wir auf der Fahrt vom Flughafen sahen nicht wie eine Großstadt wirkte, eher wie Ausfallstrassen mit der typischen Anhäufung von Schnellrestaurants, Buden, Auto- und Teilehändlern. Wenige Gebäude höher als zwei Stockwerke und alles nicht wirklich auf dem neuesten Stand. Doch ich will Managua, das immer hin so groß ist wie Köln (was jetzt auch nicht für eine architektonisch ansehnliche Metropole spricht) nicht zu sehr kritisieren, vielleicht war ich auch einfach zu müde. Und nach wenigen Kilometern waren wir eh aus der Stadt raus und es wurde grün, beschaulicher und stiller, wenigstens ausserhalb unseres Cruiseships, denn von der hinteren Bank drang ein zweistimmiges Schnarchen. Wenigstens die Beiden konnten sich schon erholen und mich hielten Micky Beisenherz und die Jungs von Florida Entertainment mit ihren Podcasts wach.
    Denn externe Unterstütung war notwendig, schließlich galt in Nicaragua ein maximale Geschwindigkeit von 80 km/h (ja, Kilometer), die in diversen Strassenkontrollen auch partiell durchgesetzt wurde. Doch auch so kommt man voran und nach eineinhalb Stunden standen wir vor unserem kleinen Hotel in Leon, der ehemaligen Hauptstadt des Landes, die allerdings nach einem Ausbruch des Vulkans Momotombo umziehen musste und den Kampf mit Granada um Krone der Hauptstadt im 19. Jahrhundert bereits zugunsten des dazwischenliegenden Kompromisskandidatens Managua verloren hatte.

    Auf den ersten Blick ein eher verschlafenes kleines Kolonialstädtchen, wie zuvor in Antigua bis auf die Kirchen nur ein bis maximal zweigeschossige Bauten die sich hinter den Außenmauern um mehrere Innenhöfe herum gruppierten. Aber Verschlafen war mein Stichwort, erstmal in die Hotelbettfedern und ausruhen. Nur um abends bei strömendem Regen aufzuwachen. Die Kraft reichte nicht mehr zu einem außerhäusigen Abendessen, aber das Hotel hatte zumindest ein kleines Angebot und so bestand zumindest für FF und Miss I keine Notwendigkeit nochmal vor die Tür zu gehen. Ich musste mir doch noch die Füße vertreten und stapfte daher ein paar Blöcke durch den Regen in Richtung Kirche und Marktplatz. Auf den ersten Blick sehr viel Geschichte, vor allem auch Revolutionsgeschichte mit studentischen Gesichtern auf großen Wandbildern (Murals), dazu Foodtrucks mit üppigen Burgern und Hotdogs. Den Rest sollten wir am nächsten Tag mit unserem Guide XXXX erkunden.
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