Fritz World Tour

November 2021 - January 2022
Part 1: Thailand Read more
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  • Day 9

    Fritz around the World News #1

    November 28, 2021 in Thailand ⋅ 🌧 25 °C

    Ahoi Ihr Piraten zuhause,

    wir sind nun schon eine Woche unterwegs und ich möchte Euch erzählen, wie es mir auf den ersten Schritten unserer großen Reise ergangen ist und was ich schon alles erlebt habe.



    Am Freitag (19.11.) hatte ich ja meine große Abschiedsparty im Kindergarten. Das war echt toll, den es gab super Abschiedsgeschenke über die ich mich sehr gefreut habe. Blubb Blubb (so habe ich das Fischkissen genannt) und der Flieger mit allen aus der Kita haben sogar noch in meinen Koffer gepasst und sind mitgekommen. Abends waren wir noch mit Opa und Oma und Tante Christin und Onkel William essen. Dann das letzte Mal in unserer Zwischenwohnung schlafen und am Samstag (20.11.) ging es los!

    Papa hatte unsere Koffer schon im Bahnhof abgestellt. Da wohnen wir ja bald und das war schon praktisch, denn dann hatten wir nicht so schwer zu schleppen als wir aufgebrochen sind. Also vom Bahnhof Neckargemünd mit dem Regionalexpress nach Mannheim, dann mit dem ICE an den Flughafen nach Frankfurt und dann sind wir dreimal (ja in echt, so oft mit verschiedenen Flugzeugen!!) geflogen. Erst nach Wien (Österreich), dann nach mit dem größten Flugzeug nach Bangkok (das ist die Hauptstadt von Thailand). Der Flieger war toll, denn hier konnte ich Videos gucken (Scooby Doo und Dagobert Duck). Ich und Mama haben sogar ein bisschen geschlafen, für Papa war kein Platz, der war die ganze Zeit wach. Von Bangkok das Flugzeug war kleiner und auch schon alt, es hatte keine Fernseher und dafür Propeller. Aber der Flug auf die Insel Koh Samui ging auch nicht so lange (21.11.). Nachdem wir angekommen waren, mussten wir uns am Flughafen alle auf Corona testen lassen und wurden dann direkt ins Hotel und in unsere Hütte gebracht. Wir waren alle super müde, aber ich konnte doch nicht schlafen. Mein Papa hat mir erklärt, dass das Jetlag ist. Da hat der Körper noch nicht richtig verstanden, dass er jetzt in Thailand ist und meint er sei noch in Deutschland. Das Problem ist aber, dass es Thailand schon Nacht ist wenn es in Deutschland noch Tag ist. Und deshalb will der Körper noch nicht schlafen. Ich war bis halb zwei Uhr morgens wach. So lange wie noch nie.

    In unserem Schlafzimmer kletterte eine kleine Eidechse am Bett herum. Ich habe sie Brownie genannt. Am nächsten Tag (Montag, 22.11.) mussten wir erstmal auf dem Zimmer bleiben, da erst noch kontrolliert werden musste, dass wir kein Corona hatten. War aber alles gut. Nur ich war krank und habe immer wieder brechen (kotzen soll ich nicht sagen) müssen. Das habe ich öfter wenn wir verreisen, ist aber nicht schlimm, denn dann schlafe ich ein paar Stunden und danach ist eigentlich immer alles gut. So war es auch und abends durften wir endlich raus und haben das erste Mal thailändisch gegessen. Am liebsten mag ich das gegrillte Hähnchen mit Erdnusssosse (Sate-Spiesse), aber auch Shrimps habe abends schon gegessen.



    Insgesamt waren wir drei Nächte auf der Insel Koh Samui. Am Mittwoch (24.11.) sind wir dann nach Kho Phangan gefahren, wo wir dann auch die ganze Zeit bleiben wollen. Koh Phangan ist eine kleinere Insel. Sie hat keinen Flughafen. Deshalb sind wir mit dem Schnellboot gefahren. Das war ganz schön holperig und die Wellen sind hoch gespritzt. Ich hatte eine Schwimmweste an und habe mich gut festgehalten. Auf Koh Phangan hat schon das Taxi auf uns gewartet und uns ins Hotel gebracht. Das Hotel heisst Baan Dee Jai und die Chefin heisst Bee Bee. Sie ist sehr nett, morgens bekomme ich Kakao und Choko Pops und nachmittags immer einen Apfel von ihr. Und einen rosa Schwimmreifen mit dem ich im Swimming Pool schon ganz alleine paddeln kann. Aber noch spannender ist das Meer, das direkt bei uns vor dem Haus liegt. Hier gehe ich immer Muscheln und Korallen sammeln. Ich habe schon fast eine ganze Tüte voll gefunden. Und eine Kokosnuss (die hängen hier einfach so rum und man kann sie pflücken) habe ich auch schon geknackt (Papa hat geholfen).



    Am zweiten Tag auf Koh Phangan (25.11.) haben wir uns ein Motorad ausgeliehen (Papa will schreiben, dass wir nicht übertreiben sollen und das es eigentlich ein schnelleres Moped ist, keine Ahnung, was 125er bedeutet). Jedenfalls sind zuerst er und ich losgefahren und waren in der Boxschule wo Papa die nächste Zeit Sport machen will. Ich soll auch, aber ich weiss noch nicht, ob ich dazu Lust habe. Schaunwirmal. Beim Motoradfahren mussten wir echt gut aufpassen, denn hier regnet es sehr viel und manchmal sind die Strassen so sehr überschwemmt, dass die Pfützen bis zu den Füßen hoch spritzen und sich Sandhubbel bilden. Das ist ganz schön gefährlich. Die Boxschule gehört Pascal, der ist Deutscher und hat schon ganz viele Pokale gewonnen (falls das jemanden interessiert, er ist einer von nur drei Ausländern, die den Kings-Cup gewonnen haben und in Thailand kennen ganz viele Menschen ihn).



    Ach so, das muss ich Euch noch erzählen, an unserem ersten Abend waren wir der Top Rock Bar, da geht es super steile Treppenstufen hoch und gaaanz oben geht es dann in ein Baumhaus. Da gab es einen kleinen Jungen (dreieinhalb Jahre alt), der hat mir seine Spielsachen gezeigt. Pistolen und Godzilla, sehr cool. Und es lief ein kleines Wildschwein herum. Das war erst zwei Monate alt und hat immer an unseren Füßen und Schuhen knabbern wollen. Es hatte aber noch keine Zähne, konnte also nichts passieren. Falls ihr mir das nicht glaubt schicke ich Euch ein Foto.



    Was gab es noch:

    Wir haben auch eine lebende Qualle am Strand gefunden und wieder ins Meer geworfen.
    Hier gibt es mega-große 1000-Füssler, die haben aber auch keine 1000 Füße, heissen halt nur so. Aber sie sind länger als mein Finger!
    Hatte ich geschrieben, dass Motorradfahren mega gefährlich ist. Gestern (Samstag, 27.11.) hatten wir prompt einen Unfall. Naja, ehe ihr Euch Sorgen macht, wir sind beim Wenden umgekippt. Im Stehen. Einfach so. Aber ich habe eine Schramme am Bein die geblutet hat und Papa hat auch geblutet. Aber jetzt geht es schon wieder.
    Das Wetter ist warm. Es ist aber Regensaison, deshalb regnet es immer mal wieder. Und wenn, dann ganz arg und heftig. Aber bisher hatten wir immer Glück und sind noch nicht nass geworden.
    Das Essen schmeckt mir gut. Nur der Sticky Rice mit Mango von dem Mama und Papa mir immer erzählt haben, den mag ich nicht soo gerne. Aber dafür frische Limonade und Pancakes mit Früchten und weisser Schokolade, lekker!


    So, jetzt reicht es aber für heute. Ich vermisse Euch alle ein bisschen.



    Viele liebe Grüße auch von meiner Mama und meinem Papa



    Euer Fritz
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  • Day 11

    Fritz around the World - Papa`s view #1

    November 30, 2021 in Thailand ⋅ 🌧 24 °C

    Zwei Herzen schlagen ach in meiner Brust, oder besser gesagt zwei Schreiberseelen. Da ich als Sprachrohr und verlängerte Schreibhand für Fritz eigene Nachrichten zuständig bin, gilt es aufzupassen, dass meine eigenen Anmerkungen ebenfalls Eingang finden in unsere Reiseberichterstattung. Wiederholungen zu vermeiden und im Ton die Unterscheidbarkeit zu erhalten wird sicherlich eine Herausforderung.

    Doch Challenge accepted! Fangen wir einfach an. Und zwar rund einen Monat bevor die Reise überhaupt startete. Eigentlich sogar viel früher, denn der Wunsch und die Idee einer Weltreise war schon eine halbe Ewigkeit in meinem Kopf und zwar mit dem Startpunkt just zu dem Zeitpunkt zu dem wir nun auch losgezogen sind. Fritz alt genug um die vielen zu erwartenden Eindrücke auf verarbeiten und vor allem erinnern zu können und noch rechtzeitig vor seiner geplanten Einschulung im Herbst 2022, ab der die Dauer dann vom Regierungspräsidenten und den Reisekatalogen vorgegeben wird. Selbst das familiäre Umfeld hatte so viel Vorlauf, dass das Unternehmen als wohl doch unvermeidbar und nicht nur eine dieser Träume eines alternden Papas galt (der ein oder andere hätte vermutlich trotzdem die Anschaffung eines Porsches als besseren Umgang mit der Midlife-Crisis bevorzugt…). Also alles im Lot inklusive vier frühen Einsicht, dass es nie einen perfekten Moment gibt, was aber kein Grund sein sollte den Traum auf den St. Nimmerleins-Tag zu verschieben. Wir hatten keinen Traum, wir hatten einen Plan. Und dann kam Corona . Anfangs noch als vorübergehendes Ereignis weggeschoben, war dann irgendwann in 2020 klar, dass wir a) diesen Virus zumindest gedanklich in unsere Pläne integrieren müssen und wir b) trotzdem und egal wie auf eine Reise gehen wollen.

    So entstand im Herbst 2020 der grobe Plan die Reise in unterschiedlichen Etappen zu gestalten. Zum einen um flexibler auf die jeweils geltende Pandemielage reagieren zu können, zum anderen aber auch, um uns immer mal wieder zu Hause blicken zu lassen, um die Familie zu beruhigen, dringliche Angelegenheiten zu erledigen (unfassbar, auch nach dem offiziellen Abschied geht das Leben weiter und Finanzämter und andere nehmen keine Rücksicht auf unsere zeitweilige Lebensplanung). Ein weiterer Grund ist der 80. Geburtstag meines Vaters, den wir auf keinen Fall verpassen wollten und daher also drei Etappen. Relativ schnell klar war der Wunsch die erste Reise mehr zum „runterkommen“ und Überwintern zu nutzen. Also eher fest an einem Standort als ein Leben aus dem Koffer. Und warm sollte es sein. Thailand lag damit als natürlicher Urlaubsort recht nahe. Da anfangs die Möglichkeit bestand, dass Ivy den ersten Monat zurückbleibt, war eine aus meiner Sicht zumindest latente Sorge, wie ein, ja es fällt nicht leicht dies zu tippen und Widerspruch ist herzlich willkommen, mittelalter Herr mit Glatze und Bauch(ansatz;-) mit einem bildhübschen 5jährigen Jungen mit klar erkennbaren asiatischen Wurzeln ankommt (ok, Fritz, wenn Du das irgendwann mal liest: jaaaa, Du warst ein bildhübscher Junge, aber das ist dann in Zukunft wahrscheinlich vorbei oder Du willst auf keinen Fall davon lesen, issaberso, daher lerne damit zu leben, wir haben Dich auch in der Pubertät lieb / fingers crossed). Eine liebe Freundin aus alten Shanghaier Zeiten die regelmäßig Berichte aus Koh Phangan schreibt, beruhigte, dass meine Sorge zumindest auf dieser Insel unbegründet sei und es eine recht große Gemeinschaft gäbe, die für andere Themen alleinerziehend reisender Eltern Lösungen anböten (Babysitter, temporärer Kindergarten etc.). Punkt eins also von der Liste und Wunschreiseziel No. 1 eingetragen.

    Als zweite Destination waren Israel und Jordanien in der Planung. Israel als Sehnsuchtsort mit dem unglaublichen historischen Fundus, Wüsten und nicht zuletzt auch das Tel Aviv aus Onkel Schlomo`s Erzählungen waren ausschlaggebend. Neben den strikten Reisebeschränkungen kamen uns hier im Mai 2021 die wiederaufflammenden Konflikte in der Region in die Quere. Der Zyniker würde schreiben beruhigend, dass es in diesen Zeiten noch Dinge gibt, auf die man sich verlassen kann. Auch wenn die Hoffnung bestand, dass die Situation sich relativ schnell wieder entspannt, war hiernach jedoch klar, dass wir zumindest mit Fritz kein Risiko eingehen würden. Israel und Jordanien also (für den Moment und diese Reise) von der Liste runter.

    Auch wenn etwas an der Unterstellung dran ist, es handele sich bei dem Projekt um mein eigenes bei dem Fritz lediglich teil nehmen dar, so war der Wunsch Afrika zu sehen klar im Sinne unsere Kleinen. Löwen, Zebras, Giraffen und die Big 5 in Natur und nicht nur eingesperrt im Zoo zu erleben, war ein Jungentraum, den zumindest ich mir gut vorstellen konnte. Zwei Monate im Südlichen Afrika, vermutlich Südafrika, Namibia und ggfs. noch Botswana sollten es ein. Theoretisch steht das Reiseprogramm, diesmal über einen lokalen Reiseveranstalter mit Mietwagen organisiert, bereits und es stehen lediglich die Flugbuchungen aus, um das Thema zu Finalsiegen. Doch ohne zeitlich zu sehr zu springen sind die aktuellen Nachrichten zu neuen Virusvarianten nicht wirklich beruhigend oder um es mit anderen Worten zu schreiben: vielleicht war es eine Fügung, dass wir in all unserem Stress bis dato nicht dazu gekommen waren die finale Anzahlung zu leisten und die Reise mehr oder minder verbindlich zu machen.

    Afrika also für den Moment ein großes Fragezeichen. Und auch der letzte Teil unseres Weltreiseprojekts in vier Monaten ein großes Stück des Panamericana Highway No. 1 von der Grenze Kanadas/USA bis nach Ecuador zu fahren (verbunden mit dem Besuch der Galapagos-Inseln) muss nun bis zur Konkretisierung erstmal warten. Vielleicht klappt es, aber wenn es stattdessen Europa oder auch „nur“ Deutschland mit dem Camper wird, so wird es sicherlich ein besonderes Erlebnis für uns als Familie und vor allem für Fritz, der damit dann hoffentlich auch das Fort-Gen von seinem Papa und seiner Oma Gisela übertragen bekommt.

    980 Wörter zur Einleitung und wir sind noch nicht mal am Flughafen!! Vermutlich muss ich mir doch noch einen Kaffe bestellen, denn das hier könnte länger dauern. Aber so ist das und ich hoffe auch die verehrte Leserschaft lehnt sich weiterhin entspannt zurück. Aber: Spoilerwarnung! Jetzt wird es anstrengend (nicht reisetechnisch, ich sitze in der Tat in unserem neuen Stamm-Café gegenüber unserer Beach-Villa für die nächsten vier Wochen, und genieße neben dem zweiten Kaffee einen Auberginen-Püree Babaganoush und eine Avocado-Mango-Bowl zum späten Frühstück). Wir sind immer noch in Deutschland, wenige Monate vor der geplanten Abreise (die zwar immer noch nicht gebucht war, aber irgendwann muss man der Geschichte ein Datum geben, sonst bestehst die Versuchung immer weiter aufzuschieben). Eine Frage bei der Vorbereitung war, was mit unserer Wohnung während der Reise geschehen soll. Gerade weil wir frühzeitig kurzzeitige Aufenthalte in Deutschland planten war es wichtig eine Basis zu haben, um nicht zu Hause dann auch noch aus dem Koffer leben zu müssen. Andererseits sind eigene vier Wände ein Kostenfaktor, den der lokalen „Sticky Rice Mango“ anzugeben ich mir verkneife. Letztlich haben wir uns entschieden unsere bestehende Wohnung im Schloß-Wolfsbrunnen-Weg in Heidelberg zum 31.10. zu kündigen und hofften darauf, bis dahin in unsere zukünftige neue Wohnung im Bahnhof in Neckargemünd einziehen zu können (oder, denn Hoffnung ist ein Wort, das in dieser Geschichte zu regelmäßig fallen wird, dort zumindest einen Raum für unsere Möbel, Klamotten etc. zu haben). Um es kurz zu halten, Ende Oktober war illusorisch für den Einzug in den Bahnhof. Zum Glück gab es einen Plan B (always have a plan B-E!!!!!!) und so zogen wir zur Übergangsmiete einen Monat nach Neckargemünd an den Mühlrain 13 in eine kleine süße Gartenwohnung in der wunderhübschen Villa unserer Gastgeber. Der Umzug und die Aufteilung unseres Hausstandes in die Teile a) geht in den Bahnhof und wird im Zweifel die nächsten 9 Monate nicht gebraucht, b) notwendig für die nächsten vier Wochen in Deutschland und c) alles was zumindest mal mit nach Thailand soll, denn der Rest der Reise, wer weiss…… Erwähnt sei, dass die Schlepperei und Organisation der Handwerker ein schweres Stück Arbeit war, auf das ich stolz bin. Aber das eigentlich Lob geht an Ivy, die die Aufteilung massstabsgerecht geplant und ausgeführt hat. In den vier Wochen in der Übergangswohnung gab es keine Situation wo wir mal kurz alles im Bahnhof umorganisieren mussten, um diese eine kleine Sache zu finden, die dann vielleicht doch fehlte. Alles an seinem Platz, alles in einem eigenen kleinen Beutelchen verstaut. Perfekt (und wahrscheinlich Teil ihres persönlichen Masterplans, denn ich bin nun vollkommen abhängig, da ich nicht wüßte, in welchem Koffer und welchem Beutel meine Sporthose untergebracht ist, geschweige denn von Geld und Dokumenten. Für das Vertrauen möchte ich mich auch nochmal loben (andere nennen es Faulheit).

    Die vier Wochen Am Mühlrein vergingen wie im Flug, wobei soweit waren wir noch lange nicht. Zunächst galt es sich mit den Einreisebedingungen für Thailand auseinanderzusetzen und uns eine Unterkunft auf Koh Phangan zu suchen. Bei Letzterem unterstütze uns Pascal vom Martial Arts Academy. Auf ihn war ich über mein Fitnessstudio in Heidelberg gestossen, wo ich eher aus einem Schnack heraus erzählt hatte, dass ich in den zwei Monaten mehr für die Fitness tun wollte und daher auf der Suche nach einer Thai Box Schule auf der Insel sei. Getreu dem Motto, dass die Welt ein Dorf ist und der Kevin-Bacon-Faktor nie über sieben liegt, kam prompt der Hinweis ich solle mich doch mal bei Pascal melden, der eröffne demnächst dort sein Gym und sei nicht nur ein super Fighter sondern auch ein wirklich netter Kerl. Nachdem die erste umfangreiche und intensive Recherche (Pascal Schroth in Google eingeben) zeigte, dass sogar ich den Typen kannte, weil der SPIEGEL mal ein dreiseitiges Stück über ihn gebracht hatte, ergab die Geschichte auch Sinn und es war klar: dort will ich trainieren beziehungsweise meinen per se schon sportlichen Körper auf das nächste Level transformieren. Kontakt aufgenommen, nett geschrieben und gebucht. Im Weiteren half uns Pascal dann auch bei den Zimmern.

    Aber vorher mussten wir uns noch um das Visum kümmern. Für Deutsche gilt zwar grundsätzlich noch die Visa on Arrival (ich muss mich um nichts kümmern, komme in Thailand an und zahle halt was dafür), nicht aber für Hongkong-Bürger und zudem galt es wegen der pandemiebedingten Einschränkungen Besonderheiten zu beachten. Als wir buchten galt noch eine Quarantäne nach Ankunft von sieben Tagen. Da diese allerdings nach der ersten Nacht nicht mehr im Zimmer sondern in der zertifizierten Hotelanlage inklusive Pool, Gym und Restaurant galt und man nach drei Tagen (vorausgesetzt der Test war negativ) sogar ausserhalb der Anlage sein durfte, schreckte dies nicht ab. Also fünf Wochen vor Abflugdatum (20.11.) nach Frankfurt um das Visum zu beantragen. Einen Tag vorher hatte Thailand bekanntgegeben ab dem 1.11. die Quarantäne für bestimmte Orte (inklusive Koh Samui und Koh Phangan) vollständig aufzuheben. Eigentlich sollte das unserem Visaantrag zuvorkommen, hatte Ivy doch alle Unterlagern nach dem alten, strikteren Einreiserecht zusammengestellt, in einer Weise, wie es vermutlich nur Wirtschaftsprüfer ordnen können zusammengepackt und ich war hatte auf dem Parkplatz des Konsulats einer halbwegs vertrauenswürdigen Person die 150 Euro in Bar mitsamt unseren Unterlagen in die Hand gedrückt (keine Bestechung, aber laut Webseite gab es keine persönlichen Termine und wir wollten sichergehen, dass alle Gebühren und vor allem unsere Pässe gut ankommen). Dann hieß es warten, die Flüge waren gebucht und hey was soll’s, wir alle hatten noch mit unserem normalen Leben genug zu tun. Eineinhalb Wochen vor Abflug nahm die Nervosität dann doch zu als wir noch keine Post mit unseren Visas hatten. Wir hatten zwischenzeitlich die alte Wohnung aufgegeben und wer weiss, ob Einschreiben auch per Nachsendeantrag weitergeleitet werden. Anrufe waren so fruchtlos wie seinerzeit bei der Deutschen Telekom und auch auf dringlichste Emails keine Reaktion. Gottvertrauen und als Plan B ein Not-Reisepass zwei Tage vor Abflug (hatte ich für China mal benötigt und siehe da, wenn nötig geht auch das, aber darauf anlegen wollten wir es nicht….). Und siehe da, exakt eine Woche vor unserem Abflug lag die Benachrichtigung im Briefkasten. Das Visum war da. Also alles gut und fertig für die Abreise? Gedacht! Denn Thailand hatte zwar die Einreisevorschriften gelockert und unser sieben Tage Zwischenaufenthalt im Quarantänehotel in Koh Samui war nicht mehr nötig. Aaaaber, jetzt war der Inlandsflug von Bangkok nach Koh Samui nicht mehr ohne weiteres zulässig (der Vollständigkeit halber und für jene, die nicht Fritzens Reiseberichten folgen: unser planmäßiger Reiseverlauf sollte sein: Frankfurt - Wien - Wien - Bangkok - Koh Samui (dann nach der Quarantäne mit dem Boot weiter nach Koh Phangan). Jetzt war bei der Ankunft in Thailand ein PCR-Corona-Test zwingend vorgeschrieben. Die max. 24 Stunden bis zum Ergebnis waren in einem zertifizierten Hotel im Zimmer zu verbringen. Und was bedeutete dies für unseren geplanten Reiseverlauf….keine Ahnung und erstmal Panik. Es gab zwar eine Ausnahme für sogenannte „sealed flights“, diese speziellen Flüge mit einer besonderen Flugnummer, waren auch ohne vorangegangenen Test zulässig. Natürlich war unser Verbindungsflug von Bangkok nach Koh Samui kein sealed flight. Aber es gab einen, und zwar fünf Minuten nach unserem planmäßigen Abflug. Also das Reisebüro anrufen (Anmerkung: ja, ich habe früher meine Flüge direkt und über die Fluggesellschaft direkt gebucht. Und ja, ich kam mir alt vor, als ich diesmal - wenn auch online- über eine Agentur gegangen bin. Aber spätestens nach dieser Erfahrung bin ich froh und dankbar, jemanden gehabt zu haben der mir schnell und glaubwürdig zu verstehen gab: es gibt auf dem sealed flight noch ausreichend Sitzplätze, wir bekommen Sie da schon drauf! Ein besondere Dank an American Express Reiseservices!) . Letztlich hat dann alles geklappt und der Spass mit der Umbuchung hat noch nicht mal einen Aufpreis gekostet.

    Sollte also am Ende doch alles noch klappen und wir es am Ende nach Thailand schaffen? Die Corona-Inzidenzwerte in Deutschland haben uns nochmal ganz ordentlich schwitzen lassen aber um Euch lieben Lesenden nicht auf die Folter zu spannen: nein, ich schreibe diese Zeilen nicht aus der Bar Rossi in Heidelberg): ja, wir sind geflogen und wie es ausschaut haben wir es durch ein immer enger werdendes Zeitfenster geschafft, ehe Deutschland und Europa einen weiteren Winter in den Adventslockdown gehen. Stattdessen also inzwischen Chai Latte (ja, ich weiss, ich hatte vorher was von Kaffee geschrieben, aber nach eineinhalb Stunden Functional Fitness heute morgen, dachte ich mir etwas gönnen zu können, ist aber selbst mir zu süß, also reumütig die Zusage nächstes Mal beim Kaffe zu bleiben). Aber dazu und zu unserer Anreise bald mehr.

    Bis dahin gehabt Euch wohl, bleibt gesund! Träume nicht deinen Traum sondern iss Sticky Reis mit Mango (es sei denn Dein Trainer wiegt 120 Kilo und verbietet Dir jeglichen Genuss von weissem Reis ;-(

    EurBerichterstatter aus der Regenzeit
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  • Day 11

    Fritz around the World-News #2

    November 30, 2021 in Thailand ⋅ 🌧 26 °C

    Ahoi Zusammen,
    Hier spricht wieder Euer Fritz, diesmal auch nur ganz kurz.
    Gestern habe ich mit Papa einen kleinen Spaziergang von unserem neuen Hotel aus gemacht. Dabei haben wir eine coole Bar entdeckt in der wir auf einen Orangensaft Station gemacht haben und unterwegs dann noch einen ganz hübschen Schmetterling gesehen. Den wollte ich Euch unbedingt zeigen.

    Viele Grüße
    Euer Fritz
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  • Day 12

    Fritz around the World - Papa`s view #2

    December 1, 2021 in Thailand ⋅ 🌧 27 °C

    Beauty Day - und es geht immer noch hübscher…..

    Letzte Nacht fing der Regen an, schon der Weg zu dem kleinen Restaurant (lediglich 200 Meter von unserem Zuhause entfernt). Führte über kleine Seen und Sturzbäche, die einem den Sand aus den Latschen fegten. Ein Paradies für kleine Jungs, die gerne in Pfützen springen, nur schlecht, wenn Sie dabei nicht wie den ganzen Tag über in Badehose rumrennen und somit klatschnass beim Abendessen hocken. Aber der Regen wie die Temperaturen sind konstant warm, 27 Grad Celsius, und damit war der Leidensdruck auch nicht allzu hoch.

    Doch wir waren noch nicht beim Wetter und schon langer nicht an unserer aktuellen Destination angekommen. Da mir aber nun das Wetter ein Schnippchen schlägt und mein Sportprogramm heute morgen wegen Überflutung des Gyms ausfiel, habe ich etwas Zeit mich mit unserer Reiseberichts-App FindPenguins auseinanderzusetzen, die bisherigen Berichte hochzuladen und als Bonus-Track gibt es nun noch Dr Dres Beauty Tipps.

    Nachdem ich fast den ganzen November ausgehalten und meine Haar- wie Bartpracht zur Movember-Movement (Unterstützung der Prostatakrebsvorsorge) wild sprießen lies, kam mit der Ankunft in Thailand auch der Wunsch auf durch eine optische Veränderung ein Zeichen für den Anbruch neuer Zeiten zu setzen. Am Sonntag also auf zum Besuch beim lokalen Stylisten. Kleines Lädchen, Fensterfront zu einer kleinen Gasse mit Westler-Bars und Massageläden, maximale Breite drei Meter. Man soll ja niemals einen Friseur nach seiner eigenen Frisur beurteilen, schließlich schneidet er sich in den wenigsten Fällen selbst die Haare. Aber zumindest war er entsprechend dem Hipster-Barber-Klischee ordnungsgemäß tätowiert (nein, kein Bart, zumindest nichts, was die Bezeichnung verdient hätte) und sein kleines Lädchen wirkte einladend genug um es zu riskieren. Andererseits, was kann jemand, dessen Haarpflege im letzten Jahr mehr oder minder darin bestand alle drei Monate mal den Rasierer anzuwerfen und in Heckenscherenmanier alles runterzusäbeln, wo überhaupt noch was wächst. Kaputtmachen konnte er also in der Tat nicht viel. Und bei 10 Euro Mindestlohn für einmal kahlrasieren und Schnitt in den Bart bringen, war der darüberhinaus gehende finanzielle Schaden von Beginn an limitiert. Dennoch hat der Gentleman von heute Ansprüche. Und soviel sei verraten, sie wurden nicht enttäuscht. Immerhin wurde im Nachgang von meinem Vater gewürdigt, dass ich einen neuen Haarschnitt hätte und mein Fitnesstrainer meinte ich ginge als deutlich jünger durch (die gebuchten Privatstunden hatten sicherlich keinen Einfluss). Sei`s drum und zurück zum Anfang: Euer Berichterstatter zieht sich also die Schuhe aus, wie es sich eigentlich für jeden Laden ausser Supermarkt gehört, und betritt eine bunte Welt in der ihm erstmal Thai-Pop entgegenschlägt. Zu meiner Enttäuschung wurde ich nicht in den stylischer, chromglänzenden und lederbezogenen Barberstuhl sondern auf den danebenstehenden regulären (niedrigeren) Friseurstuhl verwiesen. Da es kein mir erkennbares VIP-Sonderprogramm gab mit welchem ich mir das Sitzrecht auf dem Rolls Royce der Visagistengilde hätte erkaufen können, muss es an meiner Konstitution als Sitzriese gelegen haben, dass der gute Mann mich dort platzierte. Ansonsten waren aber alle Formalitäten schnell geklärt und ich gab mich bereitwillig unters Messer. Doch zuvor wurde erstmal die Musik an den Kunden angepasst. Augenscheinlich stufte man mich als Russen ein, der Wechsel von Thai-Pop auf Russen-Disko war jedenfalls nahtlos. Im Verlauf mutierte die Playlisten allerdings eher in Richtung Country-Fahrstuhl-Musik mit Klassikern, die mein Barbier fröhlich mitsang während mir zunächst mal mit einem groben Rasierer das Deckhaar abgenommen wurde. Das hätte ich so auch gekonnt, schoss es mir noch durch den Kopf. Doch das war nur der Anfang. Wobei die Prozedur schon mindestens 15 Minuten dauerte und jedes einzelne Häärchen in Kopfmitte nahezu buddhistisch angepriesen wurde ehe es seiner Wurzel entrissen wurde und den Gang allen Irdischen ging. Ok, Kopf fertig, jetzt aber ordentlich rasieren dachte ich wiederum. Dann ging es aber am Kopf weiter. Statt diesen grob mit Rasierschaum einzuschwurbeln und loszulegen, wurden mir erstmal zwei Taschentücher auf der Schulter fixiert. Danach nahm Maestro, denn allein dieser Titel schien mir inzwischen angemessen, ein kleines Pinselchen zur Hand mit welchem er immer mal wieder in einen Tiegel tupfte um dann einzelne Partien meines Schädels einzupinseln. Diese Stellen wurden dann mit Wasser nachbereitete, allerdings ohne dass sich erkennbar Schaum bildete, und erst dann wurde gesäbelt. Der minimale Schaum, der der eher Haarstoppelschwarz war, wurde sodann elegant auf meinen Schulterepochetten abgestreift. So ging dies weitere 20 Minuten lang und wurde an Stellen vollzogen, wo ich schon seit meinen Endzwanzigern eigentlich keinen Wachstum mehr feststellen konnte (außenwändig zumindest). Ehe es dann endlich an den Bart, mein eigentliches Sorgenkind, ging, noch kurz die Frage, ob ich auch die Augenbrauen rasiert bekommen wolle. Kurzer Blick in den Spiegel, ob mein Gegenüber nicht vielleicht doch Ähnlichkeiten mit Robert De Niro als Taxidriver hatte, und ein beherztes Yes, please (wachsen Augenbrauen in zwei Monaten nach???). Auch dies wurde professionell ausgeführt… Dann also der Bart. Hier allerdings, und eine bisschen Enttäuschung beziehungsweise Realitätsprüfung soll schon durchklingen, war die Rasur durch das Fehlen der Einseifprozedur unspektakulär. Wobei das Ergebnis schon in Ordnung war. Und dafür dass mein Bartwuchs per se eher dünn ist konnte der Figaro ja nun auch nichts. Doch dann kam der große Moment, mir wurde der Umhang abgenommen und ich wurde gebeten meinen schon deutlich unbeschwerteren Körper in Richtung Barberstuhl zu bewegen. Huch, was sollte nun kommen, gab es ein kulturelles Missverständis bei der Bestellung „take it all off“ und wollte ich mich in aller Öffentlichkeit einer Ganzkörperrasur unterziehen (drei Meter Glasfront können manchmal unendlich erscheinen). Nun, Fehlalarm, jetzt begann der angenehme Teil, Politur! Und dies im wahrsten Sinne, denn durch die mehrfache und mit feinster Klinge ausgeführte Rasur war mein Kopf glatt wie ein Babypopo, was im Nachgang auch Fritz gefiel, der abends nicht von meinem Schädel ablassen wollte und immer wieder darüberstreichelte….). Zwei verschiedene Cremes und Öle später wurde auch noch der Bart versorgt und zum krönenden Abschluss gab es eine viel zu kurze Kopf- und Schultermassage.

    Selbst wenn die gefühlte Veränderung nicht do gewaltig war, verließ ich beschwingt und entspannt grinsend den Salon, nahm mir vor nicht wieder Monate zu warten, ehe ich mir das nochmal gönne und stieg auf meinen Roller. Und wunderweiss hatte der Kerl so gut gearbeitet, dass noch nicht mal der Helm meine neue Frisur ruinieren konnte …;-).

    PS.: Ivy meinte übrigens, dass wir uns von den 350 Baht drei Bier hätten kaufen können…..Frauen!
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  • Day 15

    Nice Breakdown

    December 4, 2021 in Thailand ⋅ ⛅ 27 °C

    Frisch aus der Massage und noch nicht ganz klar m Hier und Jetzt angekommen auf den Roller gestiegen. Trotz Wechsel zwischen Schmerz und totaler Entspannung, das Rumpeln gehörte da nicht hin! Hinterrad ungefähr so platt wie ich bei Minute 72. Schnell einen Reparaturservice gefunden und überbrücke jetzt die 20 Minuten Wartezeit entspannt im Café Wartung bei einem Kaffee. Totalschaden: 150 Baht (knapp 5 Euro) für den Reifenwechsel und 60 Baht (knapp 2 Euro) für den Kaffee (sic!). Also kein Grund den ersten richtigen Sonnentag und das Wochenende weiterhin zu genießen ;-))Read more

  • Day 22

    Fritz around the world News #4

    December 11, 2021 in Thailand ⋅ ⛅ 28 °C

    Ahoi liebe Seeräuberinnen und Piraten,

    Es ist Samstag, wir sind nun schon drei Wochen unterwegs und es ist an der Zeit euch mal wieder etwas aus meinem Leben hier auf der Insel Koh Phangan zu berichten. Nicht dass ihr meint ich sei die letzten zwei Wochen faul gewesen. Wir haben schon einiges unternommen. Wenn ihr mögt führe ich euch mal durch einen meiner Tage:

    Ach so, das wisst ihr ja noch gar nicht, wir sind ja auf Koh Phangan schon umgezogen. Zuerst waren wir ja in einem kleinen Apartment im Baan Jai Dee Resort. Ich fand das eigentlich ganz cool, es gab einen großen Pool und die Chefin Be Be war total nett. Dort sind die Bilder mit dem Schwimmreifen entstanden und ich habe da auch die Muscheln gefunden. Naja, das war aber von Anfang an nur für fünf Tage gedacht, da Mama und Papa meinten sie hätten noch etwas Schöneres auch mit etwas mehr Platz gefunden. Da sind wir dann auch am 29.11. hingezogen: Joy Beach Villa im Dorf Ban Hin Kong (Papa ruft von der Seite, das sei an der Westküste, für die von Euch, die es auf der Karte suchen wollen). Ich muss sagen, die Beiden hatten recht. Auf dem Gelände gibt es nur sieben Häuser (Villen) und wir haben das direkt am Strand und neben dem Pool. Das Haus ist größer und wir haben eine WohnZimmer/Küche und eine richtige schöne Terasse von der aus man den Sonnenuntergang anschauen kann. Das scheint sogar so was besonderes zu sein, dass sich vor uns am Strand immer Menschen treffen um die Sonne im Meer versinken sehen kann. Der Besitzer ist Deutscher, er ist auch nett und heisst Markus.

    Praktisch ist, dass direkt gegenüber von uns das Cafe Indigo ist, wo wir schon am ersten Tag lecker gefrühstückt haben. Zum Kaffee bekommen Mama und Papa immer einen Keks und den darf ich mir dann klauen ;-) Gegenüber ist dann ein Seven-11, das ist ein Mini-Supermarkt (der heisst so, weil die wohl früher immer von sieben Uhr morgens bis 11 Uhr abends geöffnet hatten).

    Also morgens stehen Mama und ich immer langsam und gemütlich auf. Papa ist dann meist schon aus dem Haus. Der ist verrückt und macht um acht Uhr eine Thai-Box-Klasse mit. Wenn er dann zurück kommt, bringt er manchmal Kaffe und Croissant mit. Oder wir springen ins Schwimmbad. Morgens spielen wir vier Runden Uno. Danach mache ich mit Mama Vorschule. Da wir ja nicht in den Kindergarten gehen, nehmen wir dafür das IPAd. Da gibt es die App „Anton“, das macht Spass und ich bin auch schon richtig gut (wenn man wirklich alles richtig hat, darf man als Preis ein kleines Spiel spielen). Mittagessen kommt darauf an, was wir morgens gefrühstückt haben. Mama geht ganz gerne zum Nudelsuppenessen. Nachmittags arbeitet Papa manchmal etwas. Aber wir spielen auch wieder Uno (wieder vier Runden). Manchmal gehe dann ich auch zum Thai Boxen. Ja, das fange ich gerade an zu lernen. Mein Lehrer heisst Kru Beer, also Kru heisst Sensei (wie Sensei Wu aus Ninjago) und sein Name ist Beer (lustig, wie das deutsche Bier ;-). Das Training ist echt anstrengend, aber es macht auch Spass. Ich habe Kru Beer schon ein paarmal umgehauen…..

    Nachmittags gehen wir dann wieder schwimmen. Und so gegen sechs haben wir meist richtig Hunger und gehen essen. Ich mag am liebsten Fisch-Cake. Zuerst hatte ich gedacht, das sei ein richtiges Stück Kuchen mit Fisch. Es sind aber so kleine Taler die frittiert werden. Schmecken auf jeden Fall super gut. Dann gibt es immer noch Reis und Gemüse und meist Shrimps oder Fisch. Und natürlich für mich die Sate-Hähnchenspiesse mit Erdnuss-Sauce. Lecker sind auch die Säfte, die sind immer frisch und es gibt Orange klar, aber auch Ananas, Mango und andere. Ich mag besonders einen Saft mit Sellerie und Apfel und dann noch Lavendellimonade im Bubba-Cafe. Nach dem Essen darf ich manchmal noch Papa in den Pool schmeißen oder wir spielen noch mal ein paar Runden Uno. Zum Schlafengehen mache ich gerne das Malen nach Zahlen mit der Magic Coloring App und dann falle ich meist auch schon müde ins Bett.

    So vergehen meine Tage, aber manchmal machen wir natürlich auch was Besonderes. Zum Beispiel einen Ausflug zu einem Wasserfall. Aber davon berichte ich beim nächsten Mal.

    Bis dahin viele liebe Grüße

    Euer Fritz
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  • Day 22

    Fritz around the world: Papa`s view #3

    December 11, 2021 in Thailand ⋅ ⛅ 27 °C

    13:30 Uhr und ich sitze mit meinem ersten Bier auf der Terasse des Sea-Love Resorts im Dörfchen Ban Tai. Wer nun denkt dies sei per se erwähnenswert, so hat derjenige beziehungsweise diejenige recht. Nicht, dass etwas dagegen spräche sich zu einem ausgezeichneten Mittagessen (Summer-Rolls und Pad Thai serviert mit kölschen Zungenschlag von der Inhaberin Dagi, die erst seit Februar auf der Insel ist aber nicht ohne Grund ordentlich für ihr tolles Resort und die angeschlossene Küche trommelt. Nach drei Wochen unterwegs bin ich noch eher im Thai-Modus und der Schmacht nach Schnitzel und Burgern hält sich in Grenzen, aber wenn es soweit ist, dürfte hier ein guter Ort sein, sagt zumindest mein Fitnesstrainer Özkan). Und damit sind wir beim eigentlichen Punkt, denn Özkan ist ein liebenswerter aber mit geschätzt 120 Kilo davon ein relativ hoher Muskelanteil respekteinflössend genug, dass man auf die Worte „Ralph, I understand your Problem, from now on you eat no more white rice and drink no more alkohol. Together we get there“ nur still nickt und nach dem Eintritt der Wucht, nämlich kein Reis in der Thai-Küche, will sagen kein Sticky Rice….und keine ausschweifenden Cocktail-Parties zum Sunset auf der Terasse….. all seinen Mut zusammennimmt um zumindest einen Cheat-Day (also einen Tag an dem man alles Verbotene tun darf) herausverhandelt. Glücklicherweise hat auch Özkan seine Schwächen und so sind wir verblieben. Und heute ist Samstag und jawoll, Cheat-Day! Der erste (und einzige) Tag diese Woche, an dem ich mir das mit dem Bier erlauben kann. Und es sei noch dazu gesagt, dass ich heute morgen schon eine Stunde Functional Fitness mit Özkan und eineinhalb Stunden Muai Thai hinter mir habe. Und bei letzterem habe ich im Sparring mit einer jungen Australierin und einem motivierten Isländer ordentlich was auf die Nase beziehungsweise die Brust bekommen. Insofern hoffe ich um Euer Verständnis und Wohlwollen, liebe Lesende.

    Also Fitness, ja, ein wesentliches Ziel dieses ersten Reiseziels und mit Pascal und seinem erst im Oktober eröffneten Muai Thai Club Martial Arts Academy hatte ich die perfekte Ausgangsbasis. Nachdem ich mir gleich in Woche eins bei unserem kleinen Moped-Umfaller das linke Bein aufgeschremmelt hatte um mir dann nach dem zweiten Training auch noch einen Nagel in den Fuß zu rammen, war ich zwar etwas gehandicapt, aber das eigentliche Problem waren meine Muskeln, die diese Art von Training schlicht nicht mehr gewohnt sind. Seit dem ersten Training schmerzt meine Pobacke derartig, dass es mir jetzt, wo ich Euch diese Zeilen schreibe, schier nicht möglich ist in einem eigentlich sehr bequemen Stuhl (mit Kissen!) zu sitzen. Aber man(n) quält sich und der Weg ist bekanntlich das Ziel und so versuche ich mindestens einmal am Tag (an guten Tagen auch dreimal ) zum Training zu gehen.

    Ich denke mit dieser Zusatzinformation sei es mir gestattet noch ein Singha zu bestellen, also „Dagi, tust`de mich noch eins. Dankeee“

    Und Euch ein schönes drittes Adventswochenende!

    Dr Dre
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