A 8-day adventure by Autonom unterwegs Read more
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  • Day 1

    Sibiu/Hermannstadt

    May 18 in Romania ⋅ ☀️ 19 °C

    Matthias und ich sind wieder einmal unterwegs. Radelte wir vor drei Jahren von Krakau nach Görlitz, sind wir jetzt in Siebenbürgen unterwegs. Flug von Nürnberg nach Sibiu /Hermannstadt; die Räder eingepackt in Radkartons als Sperrgepäck, genossen wir am Abend eine schöne, unaufgeregte Stadt mit vielen älteren Herrschaften, die häufig zwischen Deutsch und Rumänisch switchten und vielen jungen Menschen, die aufbrachen, um sich dem Saturday Night Fever hinzugeben.
    Und morgen beginnt das Abenteuer. Noch wissen wir nicht, wo der Tag enden wird. Es wird spannend.
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  • Day 2

    Quer durch die Landschaften Europas

    May 19 in Romania ⋅ ☁️ 23 °C

    Es war knackig, zwei für mich lange Anstiege und doch etwas mehr Kilometer (73 km) als ich zu Hause vor mich hin trainiert hatte.
    Jetzt sind wir in Biertan, angeblich die schönste aller siebenbürgischen Kirchenburgen. Wir übernachten in der Pension Unglerud, benannt nach dem hiesigen Reformator Ungleich. Ihr seht Kultur steht hoch im Kurs!
    Jetzt zu den Landschaften: Wir waren in einer Landschaft, die mal an die Toskana, mal an Unterfranken, mal das Voralpenland erinnerte. Und immer rechts von uns die schneebedeckte Hauptkette der Karpaten (wo es angeblich die Bären gibt). Es war krachschön.
    Interessant ist das Tal hier, an dessen Hängen sich Terrassen ehemaliger Weingärten entlangziehen. Alles wuchert vor sich hin. Nur ganz selten gibt es noch intakte Weingärten. Dass die Weingärten verwildern, hat drei Ursachen: Die erste liegt am Anfang des 20. Jahrhunderts, als die Reblaus auch Siebenbürgen erreichte und es nicht immer erfolgreich war, reblausresistente Weinstöcke zu etablieren, die zweite war die Enteignung der sächsischen Bauern und Winzer, bei der weniger lukrative Flächen nicht mehr gepflegt wurden; die dritte war der Wegzug vieler "Sachsen" nach 1990, von denen zwar einige ihre Güter zurückerhalten hatten, sie aber zurückließen, als sie nach Deutschland auswanderten.
    Der Höhepunkt unserer Etappe war Hosman/Holzmengen, wo wir auf eine Berufsschulklasse von Schreinern und Zimmermännern aus Kassel stießen, die im Rahmen eines Erasmus-Plus-Programms unterhalb der Kirchenburg eine Jugendbegnungsstätte ausbauten, die von Ruth, der Dame in unserem Video, betreut wird.
    Was haben wir kaum gesehen? Streunende Hunde und Pferdefuhrwerke. Letzere wurde nur von Halbwüchsigen genutzt, um ihre jüngeren Geschwister durch den Feiertag zu kutschieren.
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  • Day 3

    Ein Tag für drei...

    May 20 in Romania ⋅ ☁️ 23 °C

    Das, was wir heute erlebt haben, würde auch in drei Tage passen: Ganz am Anfang ein unfreundliche Bedienung, die wir nicht um unser Frühstück prellen konnten, dann. Maria, die uns die Geschichte der UNESCO Kulturerbes Biertan erzählte und dann - erster Höhepunkt - Sabine aus der Nähe von Tölz , die mit ihrem Mann die Kirchenburg in Großkopisch wieder herrichten will. (siehe Video progrosskopisch.de). Der Tag endet mit einem langen, alkoholische begleiteten Gesprächin Schessburg mit Walter Rathjen, den ihr gern googeln könnt. Volles Programm.
    Geradelt haben wir alles: Schnellstraße, Schotterpiste, frisch asphaltierte Nebenstraßen, steile Trails, bei denen ich vernünftig war, und geschoben habe.
    Wir waren auf einem Pfingsttreffen der "Sachsen" (so heißen die Deutschen hier) in Prod/Pruden, wo Peter aus Sachsen Faltpinnwände verteilte. Und jetzt sind wir in Schessburg/Sighisoara. In einer wunderschönen Stadt.
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  • Day 4

    Über die transsilvanische Hochebene

    May 21 in Romania ⋅ ☁️ 25 °C

    Es war ein Tag mit zwei Überraschungen: Die erste war die direkte Straße von Sighisoara/ Schessburg nach Fagaras, wo wir eine geschlossene Asphaltdecke und viel Verkehr erwartet hatten. Das Gegenteil war der Fall: Es dürften kein 30 Autos gewesen sei, die uns überholten, auf ordentlichen Nebenstraßen, aber auch auf staubigen Schlaglochpisten. Wir mussten auch erfahren, dass die Hochebene an sich eben ist, für uns aber auch ein paar knackige Steigungen bereit hielt.
    Und die zweite Überraschung: Als wir uns in Trappold überlegten, ob wir die Handynummer wählen sollten, über die wir möglicherweise den Zutritt zur dortigen Kirchenburg erhalten würden, erschien Walter und teilte uns mit, dass das nicht nötig sei, weil seine Tochter die Restaurierung der Burg geleitet und schon den Besitzer kontaktiert habe. Es folgten viele Erklärungen von Sebastian, der als Zimmermann und Maurer die Kirchenburg restauriert, schon lange hier lebt und innerhalb der Kirchenburgszene sehr gut vernetzt ist. Er konnte an sich alle unsere Fragen beantworten. Und das waren viele.
    Jetzt sind wir in Fagaras und haben die Karpaten wieder im Blick. Wir übernachten in einer Wohnung in einem Haus, in dem der Atem des Sozialismus noch spürbar ist. Die Wohnung ist allerdings sehr liebevoll eingerichtet.
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  • Day 5

    Der letzte Tag auf dem Rad

    May 22 in Romania ⋅ ⛅ 22 °C

    Wir hatten wieder volles Programm: So um 9 Uhr ging es los und um 17 Uhr kamen wir ziemlich platt in Brasov /Kronstadt an. Und dazwischen gab es eine lange Fahrt durch eine sehr öde Ebene, ehe es über einen kleinen Karpatenausläufer ging, wo wir uns plötzlich in die Alpen versetzt fühlten: Weit über uns schneebedeckte Gipfel. Um uns herum eine Holzkirche, einige Blockhäuser und das vertraute Bimmeln der Kuhglocken, meist Fleckvieh, aber auch Longhorns. Rechts und links steile bewaldete Hänge.
    Der Aufstieg war zäh, weil es fast 10 km über Schotter ging. Die Abfahrt war geil. Jetzt hocken wir in einer riesigen Ferienwohnung in Kronstadt und genießen ihre wunderbare Atmosphäre zwischen Kunstgenuss und Sperrmüllcharme.
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  • Day 6

    Ruhetag = Orgatag

    May 23 in Romania ⋅ ☁️ 12 °C

    Heute wollten wir in Kronstadt etwas entspannen. Das klappte auch ganz gut: Wir besichtigten den weißen Turm, die Zitadelle, den Lidl und die Schwarze Kirche sowie den Hausberg Tampa, Matthias zu Fuß, ich mit der Seilbahn.
    Dann organisierten wir uns noch die Fahrradkartons für den Flug und einen Mietwagen für die nächsten Tage. Alles im grünen Bereich. Die Radkartons durch die Stadt zu tragen, war amüsant.
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  • Day 7

    Kein Dracula und etwas Karpaten

    May 24 in Romania ⋅ ⛅ 17 °C

    Ganz ohne Dracula geht's dann ja doch nicht. Ja, ich gestehe, wir waren vor Schloss Bran, wo angeblich Dracula sein Unwesen getrieben hat; so behauptete es zumindest die kommunistische Partei, um an Devisen heranzukommen. Nein, wir haben es ich besichtigt, weil - so der Reiseführer - innen nichts wirklich Interessantes zu sehen sei.
    Wir fuhren dann lieber in den Nationalpark Piatra Craiului, wo wir weder Bären, Wölfe noch Luchse wohl aber eine beeindruckende Klamm sahen, die sicherlich ein Paradies für Kletterer ist, und wo wir unsere Muskeln mit einer kleinen Wanderung beschäftigten. Es war wie ein Ausflug in die Alpen, nur mit viel, viel schlechteren Straßen und ohne die gewohnte Gastronomie. Aber auch viel direkter, unvermittelter. Und wir wissen seit diesem Nachmittag, warum geländegängige Fahrzeuge hier so häufig votrhommen. Unser Mietwagen kam mehrmals an seine Grenzen.
    Und dann verstauten wir abends noch die Räder im Auto, weil morgen in der Früh um 7 Uhr losfahren müssen, damit wir den Mietwagen um halb 10 abgeben können. Schnell kommt man hier nicht voran.
    Und dann der Abschluss mit gutem Essen und ordentlichem Wein. Das gute Leben kann so einfach sein.
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  • Day 8

    Der Blick zurück

    May 25 in Romania ⋅ ⛅ 19 °C

    Es war eine wunderbare Reise durch ein Land der tausend Störche, weil wir das große Glück hatten, bei schönem Wetter und wenig Gegenwind durch ein abwechslungsreiche interessante Landschaft fahren zu können. Es gab keine Stürze und Pannen. Wir hatten uns nur etwas verplant, was dazu führte, dass wir viel zu früh in Schessburg waren und ein paar Kronstadttage anhängen konnten. Wir hatten tolle Gespräche mit interessant Personen. Es waren allerdings immer Deutsche. Kontakt zu Einheimischen hatten wir kaum. Schade. Aber das war schon bei unserer Reise durch Polen so. Vielleicht liegt es ja an uns oder an dem Umstand, dass wir als Tourenradler irgendwie noch Exoten sind. Der einzige, der noch so wie wir unterwegs war, war Walter.
    Vieles hier wirkt noch so, als habe es der internationale Tourismus noch nicht erfasst. Vieles ist noch sehr ungefiltert und ursprünglich. Vielleicht liegt das an unserer Reisezeit im April. Vielleicht ist es auch einfach so.
    Wir hatten mehr Fremdheit erwartet und viel Vertrautes gefunden: An sich ist alles Vergangene von der Kultur der "Sachsen" geprägt, besonders in den Städten, aber auch in der Architektur auf dem Land, wo aber vieles verfällt.
    Was ganz anderes war, ist die oft bittere Armut, die wir am Land besonders bei den Alten und bei vielen Roma sahen. Das war oft erschütternd und sollte uns zu denken geben.
    Und noch eines: Danke, Matthias, es war gut, in deinem Windschatten zu fahren. Wohin geht's das nächste Mal? Bulgarien? Türkei? Ich bin dabei!
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