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  • Day 6

    Baby JaPow

    March 22, 2019 in Japan ⋅ ⛅ -2 °C

    Die erste gute Nachricht: es ist kalt!
    Die zweite gute Nachricht: es schneit!
    Die schlechte Nachricht: es stürmt!
    Aber von vorne: Irgendwann in den frühen Morgenstunden ist der Regen in Schnee übergegangen. Das lässt unsere Herzen doch schon mal höher schlagen. Zum Frühstück begeben wir uns heute wieder ins Westin, diesmal ins Bon Appetit. Die Auswahl ist genauso lecker und reichlich und wir lassen uns eine Mischung aus westlichen und japanischen Köstlichkeiten schmecken. Danach gehts ab auf die Piste. Es hat deutlich abgekühlt und die Temperaturen liegen im einstelligen Minusbereich. Dazu geht allerdings ein ordentlicher Wind, sodass sich das Ganze deutlich kälter anfühlt. Frohgemut starten wir die Auffahrt auf den West Mountain, das ist der Berg, der direkt vor unserem Hotel liegt. Oben angekommen merken wir: hier hat es wohl deutlich länger geregnet als geschneit, der Schnee ist noch mieser als am Mittwoch. Außerdem ist es ziemlich voll, da ab heute die Japanischen Jugend-Technikmeisterschaften im Skifahren hier stattfinden. Hier werden sie also entdeckt, die zukünftigen Stars der japanischen Alpinszene... wer kennt sie nicht, die großen Namen japanischer Rennläufer...
    Wir verlassen also fluchtartig den West Mountain und wollen rüber auf den East Mountain liften (Orientierung ist hier recht simpel wie ihr merkt...). Dabei fällt uns auf, dass die Gondel, die die beiden Berge hauptsächlich waagerecht verbindet, wohl aufgrund des Windes, nicht fährt. Das bedeutet für uns, in den Monorail steigen und am Westin mit dem 2er Sessel hochfahren, welcher in Betrieb ist. Gesagt, getan, doch als wir drüben ankommen, stellen wir fest, dass wir wohl nicht die einzigen mit dieser Idee waren. Eine ziemlich lange Schlange windet sich durch die Winterlandschaft zum Einstieg. Wir haben nicht auf die Uhr geschaut, aber eine halbe bis Dreiviertelstunde werden wir schon angestanden haben. Dafür kommen wir in den Genuss eines 2er Sessels mit Haube! Bei dem Sturm auch gar nicht schlecht.
    Endlich oben angekommen, stellen stellen wir erleichtert fest, dass es auf dieser Seite wohl schon deutlich länger kalt war, der Matsch also gefroren ist (und dann planiert wurde) und es dazu schon einige Zentimeter draufgeschneit hat.
    So genießen wir einen herrlichen Nachmittag auf menschenleeren Pisten und kommen sogar an der ein oder anderen Stelle in den Genuss von ein bisschen Neuschnee - wir taufen ihn liebevoll Baby JaPow (JaPow = Japan Powder, also der berühmte japanische Tiefschnee).
    Zum Mittag gibt es sehr leckere Spicy Miso Ramen, die zu bekommen allerdings gar nicht so einfach war. Dafür musste am Automaten das entsprechende Ticket gelöst werden - englische Übersetzung leider Fehlanzeige. Zum Glück werden auf Japanisch auch arabische Zahlen verwendet, sodass ich anhand des Preises und Ausschlussprinzips den richtigen Knopf identifizieren konnte.
    Nachmittags stellen wir fest, dass die Pisten sehr rechtzeitig, schon ab ca. 15.45 mit Bändern abgesperrt werden, bevor die Lifte um 16h den Betrieb einstellen. Wir schaffen dennoch noch ein paar schnelle Abfahrten und sind dann um ca. 16.30 wieder am 2er Lift. Dort erwartet uns allerdings eine Schlange, die mindestens dreimal so lang ist, wie die am Vormittag! Denn der Lift ist ja die einzige Möglichkeit vom Berg zu kommen. Wir entschließen uns daher erstmal noch einmal einzukehren und abzuwarten. Gegen 17h kommen dann doch tatsächlich noch einige Busse, die ebenfalls Skifahrer und Tal transportieren. Da dies die deutlich schnellere Variante ist, reihen wir uns in die Busschlange ein und sind gegen 17.30 wieder im Hotel.
    Vom Schlangestehen bin ich so durchgefroren, dass ich mich für einen Abstecher in den Onsen unseres Hotels entscheide, während Addi seinen Ski beim Verleih gegen eine etwas längere Variante eintauscht. Der Onsen gleicht jedoch eher einer wenig gemütlichen Großbadehalle, sodass ich mich nur kurz im 41 Grad warmen Wasser und bei einem Saunagang aufwärme.
    Zum Abendessen gehen wir heute in den japanischen Pub, wo wir gestern Abend schon auf einen Sake eingekehrt waren. Wie in Japan üblich bestellen wir verschiedene kleinere Gerichte: Sashimi vom Lachs, Thunfisch, Jakobsmuschel, Oktopus und ein weiterer Fisch, den wir nicht identifizieren konnten (aber sehr lecker), frittierte Hähnchenteile, gegrillte Meeresfrüchte und Reis. Sehr lecker!
    Draußen schneit es immer mal wieder munter weiter (leider nicht durchgehend aber immerhin!) und wir sind gespannt, was uns morgen erwartet!
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