Aufbruch nach Makronesien

marzo - mayo 2025
Der Europäische Fernwanderweg E7 verläuft mit 5.000 km in Ost-West-Richtung von den Kanarischen Inseln bis nach Rumänien. Auf den Kanareninseln Lanzarote, Fuerteventura, Gran Canaria, Teneriffa, La Gomera, La Palma und El Hierro verläuft der E7 als G Leer más

Lista de países

  • Alemania
  • España
Categorías
Camper, Acampada, Cultura, Senderismo, Naturaleza, Visita turísticas, Espiritualidad, Desierto
  • 8,9kkilómetros recorridos
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  • La Orotava-Puerto Santa Cruz-La Orotava

    14 de abril, España ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute also nochmal ein Regentag-Ruhetag...
    Kein Sonnenaufgang auf der Dachterrasse, kein Teide...alles dick im Wolkennebel versteckt.
    Kleiner Ausflug mit dem Bus nach Puerto Santa Cruz hinunter ans Meer🌊
    Einstmals war das der Hafen von La Orotava und ein kleines Fischerdorf. Im Fischerviertel La Ranilla kann man noch Spuren davon entdecken und die kleinen Behausungen der Fischer sehen.
    Heute ist es eine quirlige Stadt mit vielen Touristen, Geschäften und es reiht sich Bar an Bar. Genau in eine solche spült mich dann der nächste Regenschauer und zwingt mich bei den kühlen Temperaturen förmlich zu einem Barraquito...dieses herrlich süße Kaffeegesöff mit Wumms...erinnert mich ein bisschen an den Bombardino in Italien, der ist genauso süffig, hat aber mit Kaffee nix zu tun.
    Meine Stadtspaziergang führt mich dann an der Iglesia San Francisco und San Telmo vorbei, die hier schon im 16. Jh. entstanden. San Telmo ist der Schutzheilige der Seefahrer und da zünd ich gleich mal ein Kerzerl für die kommenden Fährfahrten an...sicher ist sicher. Und irgendwie kann ich mich auch bedanken, dass bisher alles so gut gelaufen ist...immer war ich kurz vor oder kurz nach den Sintfluten unterwegs. Gerade letztes Wochenende wurde Lanzarote schlimm überflutet. Da mag ich mich über den wenigen Regen, der mich grad ausbremst gar nicht beschweren !
    Weiter führt mein Weg zum Botanischen Garten von Puerto Santa Cruz, der schon im 17. Jahrhundert angelegt wurde und eine wahre Pracht ist. Pflanzen aus Ländern, die man nie gesehen, geschweige denn jemals von diesen gehört hat...wie etwa: Vanatua ?! Oder: Islas Mascareñas. Das eine gleich neben Australien, das andere irgendwo in der Nähe von Mauritius. Die Welt ist eben bunt und gross und schön.
    Mit dem Bus geht's zurück nach Orotava.
    Jetzt Rucksack packen und in Gedanken schon mal freuen auf morgen...Endlich wieder wandern mit 13 kg am Buckel 🥵
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  • La Orotava - El Portillo/Teide*NP

    15 de abril, España ⋅ ☀️ 12 °C

    Frühstart von meinem schönen Hostel in Orotava zum Bushäusl und mit dem Bus nach Aguamansa. Noch ist alles nebelverhangen. Aber ich freu mich ! Endlich wieder wandern 🤗
    Die Busfahrt dauert 20 min. und kostet alle Nerven...Die Busfahrer verdienen allen Respekt auf dieser schmalen, engen und steilen Bergstrasse...und wenn ein Bus entgegenkommt wirds richtig spannend 🙈
    Jedenfalls steige ich auf ca. 1000m in Aguamansa erleichtert aus. Das Wetter wird immer besser, bald spitzt auch schon der Teide aus den Nebelwolken. Der Weg führt durch Baumheidealleen und später durch Kiefernwälder. Hier hat das Feuer vom August 2023 auch alles verbrannt. Aber irgendwie ist es verrückt, wie die Kiefern trotz der verkohlten Stämme wieder üppig austreiben und auch die Heide sprießen Fett grün aus den verkohlten Überresten. Mutter Erde hat wohl die Wurzeln gut bewahrt gegen die Hitze. Und wieder blühen die Zistrosen und der Teide-Goldlack und die verkahlte Braunwurz, die mit ihren wunderbar vielen kleinen dunkelrote Blüten auch einen besseren Namen verdient hätte...
    Ich freu mich so, wie hier alles wieder aufersteht im ewigen Kreislauf von werden und vergehn und werden...und könnt mich eigentlich den ganzen Tag nur bedanken für diesen Zauber. Und dass ich nachmittags um 15 Uhr in El Portillo am Eingang zum Teide Nationalpark auf 2.056m beim Bier sitze, dafür könnt ich den Boden küssen. Ist zwar ein holländisches Amstel, aber wenn die einzige Bar nur das hat, dann tut es das zu Not auch...holländisches Bier in Spanien...was die EU nicht alles schafft 🤣
    Danach gibt's noch Schokokuchen mit Kaffee...Die 1000Hm heute mit den 13kg am Buckel fordern dass jetzt einfach ein. Ich wehr mich nicht 😉und geniesse ohne Reue.
    Soviel Luxus hatte Alexander von Humboldt (1769-1759) bestimmt nicht, als er hier vorbeikam im Juni 1799. Auf dem Weg in die neue Welt blieb Humboldt im Juni 1799 fast eine Woche lang auf Teneriffa, erklomm mit seinem Expeditionstrupp und einer Gruppe Maultieren den höchsten Berg Spaniens, den Pico del Teide, machte dort Messungen im Krater und besuchte unter anderem die Orte La Orotava, La Laguna und Santa Cruz. Alexander von Humboldt war Naturforscher und Forschungsreisender, Universalgenie und Kosmopolit, Gelehrter und Mäzen. Seine große Südamerikareise von 1799 bis 1804 wurde als die zweite, die wissenschaftliche Entdeckung Südamerikas gefeiert. Und ich darf nun zumindest wandernd seinen Spuren folgen. Was er wohl zur Brotzeit mithatte? Wahrscheinlich auch Ziegenkäse und Brot, wie ich 😆 Ein wilder Hund, der Alex !

    Die Suche nach einem Biwakplatz später bereitet mir allerdings Kopfzerbrechen und ist eine heikle Angelegenheit, weil es im Nationalpark strengstens verboten ist. Das würde teuer werden. Hotels und Berghütte gibt es nicht. Ein vertraulichens Gespräch mit der Rangerin im Nationalparkhaus liefert mir dann aber doch eine passable Lösung: ich gehe nochmal den Weg 20 min. hinunter unter die ausgewiesene NP-Grenze und finde im Wald ein gutes Plätzchen.
    Auf meinem Lavaerde-Kiefernnadeln-Daunen-Lager werde ich hoffentlich eine gut behütete und erholsame, regen- und mückenfreie Sternennacht 🌟 haben, denn morgen geht's durch die Cañadas am Teide entlang und nochmal auf ein Joch mit 400m Anstieg...und dann ein laaaanger Abstieg...ich werde wohl früh starten müssen morgen !
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  • El Pilar - Villaflor

    16 de abril, España ⋅ 🌙 5 °C

    Das war eine lange Etappe heute: 28 km, 850 Hm, 1200 Tm... aber auch grandios schön 🤩
    Mit den letzten verlöschenden Sternen im Schein der Mondin vom Biwakplatz um 7 Uhr aufgebrochen. Kalt ist es 🥶 und Sonne wärmt noch nicht so früh auf 2000m. Aber Bewegung schafft Wärme...so hammas ja in der Schule gelernt 😄Jedenfalls ist nach 2 Std. die Frühstückspause fällig und da lacht das Herz und der Bauch wird vom Kaffee gewärmt. Dazu gibt's Paula's Kekse 😋
    Da gehts gleich beschwingter weiter und die grandiose Landschaft mit den vielen Farben treibt einen fast mühelos vorwärts. Hier wird alles vom Teide beherrscht und er leuchtet in vielen Farben, oben hat er noch ein Schneehauberl. Zuletzt ist er 1905 ausgebrochen und hat 10 Tage gespuckt. Der Blick auf die Seilbahn tut irgendwie weh...und ganz ehrlich, wenn er wieder mal spuckt, können Sie die auch knicken...Wahnsinn, sowas zu genehmigen ! Die gesamte Höhe beträgt 7000m, wenn man vom Meeresgrund aus rechnet,...schon ein ganz schöner Brocken ! Der Alexander von Humboldt hat ihn 1799 von Porto Santa Cruz aus mit seiner Expeditionsmannschaft samt Eseln in 2 Tagen bestiegen...schon eine Leistung, von Meereshöhe weg. Mitte Mai wird hier alles für 2-4Wochen mit dem roten Natternkopf erblühen, der bis zu 3 Meter hoch wird- die alten Blütenstände ragen jetzt wie Fischgräten aus dem Boden. Muss ein urschönen Anblick sein, wenn sie im tiefen Rot den blauen Himmel küssen. Auch die Rosario del Teide wird im Juni in voller Blüte stehen. Die Triebe der neuen Blüten kann ich schon sehen. Ich muss da unbedingt nochmal irgendwann hin und das sehen. Ohnehin fehlt mir auch der ganz nördliche Teil der Insel, die Anaga-Berge...sollen auch wunderschön sein.
    An irgendeiner Stelle des Weges dann treffe ich auf 2 Chicos, die auch sehr bepackt sind. Wir stecken gemeinsam die Nasen in unsere GPS-Tracks am Handy und weil sie ziemlich gut Englisch sprechen wirds gleich richtig unterhaltsam. Antonio und Enrique sind aus La Laguna mit dem Bus hierher und wollten zum Teide aufsteigen, aber der ist gerade wegen eisiger Verhältnisse gesperrt und so haben sie ein anderes Ziel ausgesucht: den Monte Guajara. Der liegt quasi auf meiner Strecke und so gehen wir gemeinsam bis zum Degollada de Guajara auf 2.415m. Dort steige ich auf der anderen Seite hinunter nach Villaflor ab und sie gehen noch 300Hm auf den Gipfel weiter. Adios Chicos, war nett mit Euch und auch dass wir vor dem Anstieg zum Degollada noch unsere Brotzeit teilten...Die jungen Burschen haben von Mama ordentlich was eingepackt bekommen und so darf ich auch die leckere pella de gofio verkosten - da kann sich jeder Müsliriegel verstecken...das ist richtig Powerfood. Und gibt's nicht zu kaufen...wird immer selbstgemacht https://cookpad.com/es/recetas/16610636-pella-d…
    Mich erinnert es ein bissl an das Rahmkoch aus dem Lungau. Auch so eine süße Köstlichkeit.
    Der Abstieg ist fast eine Wohltat in dem weichen feinen Lavagranulat. Dann 2 km vor Villaflor finde ich einen schönen Biwakplatz. Jetzt wär ein Bier recht 🍺...aber das ist 2 km entfernt 😫
    Dafür hab ich morgen zum Frühstück nicht so weit 🤗
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  • Vilaflor - Arona

    17 de abril, España ⋅ ⛅ 20 °C

    Heute Spätstart !
    So gut geschlafen in meinem Biwak 2 km vor Vilaflor, ohne Wind, ohne Mücken, warm und wohlig, eingehüllt in Pinienduft.
    Mein Frühstück wartet 2km weiter unten in Vilaflor auf mich...also los 😋
    Am Weg trifft mich plötzlich ein gelber Blitz ...schaut aus wie wilde Tulpen aber da passen die Blätter nicht..ich recherchiere...oh...Schlafmützchen heißen die (Eschscholzia californica)...
    Oh mein Gott, was für ein süßer Name...und wie passend 😁
    In Vilaflor blühen dann schon die roten Natternköpfe...oh, wie ich mich freu sie doch noch zu sehen 😍
    Die Bar gegenüber der Kirche San Pedro in Vilaflor ist mein Frühstücksplatzl. Und als ich so entspannt da sitz, biegen plötzlich meine 2 Chicos von gestern ums Eck...Sopresa ! Oh wie ich mich freu die beiden wiederzusehen. Sie haben die Nacht am Monte Guajara verbracht mit viel Wind und Kälte. Spontan lade ich die beiden auf ein Cervesa con Limon ein und sie zeigen mir die Bilder vom Sonnenuntergang am Gipfel. Tough Chicos !!! Mein Weg nach Arona heute nur 18 km...aber wenn man meint, es ginge da bloß downhill, dann denkste!!!
    Erstmal geht's über sie Iglesia San Roque hinauf auf 1650 m und dann ewig nicht runter...aber der Weg am Roque Imoque ist grandios schön !
    Schon wieder so eine Farbenpracht: Weisse Kugelmargeritte, blauer Lavendel, rote und gelbe Wolfsmilch, und aaach die Zistrosen überall...einfach wunderbar.
    In Arona dann eeeendlich das heissersehnte 🍺 Cervesa. Und dann ein Biwakplatz über der Bucht von Los Cristianos. Morgen geht's in 40 Minuten mit dem Bus zum Hafen und meine Fähre nach La Gomera geht um 15:30Uhr. Ich freu mich auf ein neues Inselabenteuer 🙃
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  • Arona - San Sebastian de La Gomera

    18 de abril, España ⋅ ☀️ 20 °C

    Moskitonächte sind kurze Nächte...
    Deshalb stehe ich dann auch schon um 7 Uhr noch im Dunkeln an der Bushaltestelle in Arona und fahre mit dem Bus in 15 min. hinunter nach Los Christianos. Gut, wenn man da noch nix im Magen hat 🤮. Ich steuere zielsicher eine kleine Bäckerei an und niste mich für ein längeres Frühstück ☕ 🥐 ein. Dann zum Strand...da ist noch alles leer...Schuhe aus und Spaziergang am Meer 👣 Dann die Biwaksachen zum trocknen auslegen, Zähne putzen, Nägel schneiden...was man halt so tut am Strand. Langsam füllt es sich. Ganz ehrlich: ich mag das, wenn fettglänzende Leiber dicht an dicht liegen, Klappstuhl auf, Sonnenschirm auf, 50er Sonnencreme, dann jede Stunde wenden, dass man von allen Seiten bräunt, mittags ein Kaffeechen, nachmittags bissl Dior-shoppen, Abends fett essen gehn. Und das jeden Tag. Drei Wochen lang. Schon geil 🤪

    Für mich ist heute ein Ruhetag quasi, nur Bus und Fähre Schulter und Füße haben Pause. Fähre geht erst um 15:30 Uhr. Da ist Zeit für ein Vollwaschprogramm in der örtlichen Self-Service-Laundry. Man möchte ja nicht stinkend und verlaust auf der neuen Insel La Gomera ankommen.
    Dann gibt's noch eine neue Sonnenbrille, weil meine schöne Uvex hat sich von mir verabschiedet. Jetzt hab i so a greisliche Ferrari 😎...besser wie nix.
    Die Fährfahrt dauert 50 min. nach San Sebastian. Und das ist mal echt schnucklig mit seinen bunten kleinen Häuschen, die wie Bauklötzchen in den Hang geklebt sind. Keine Bettenburgen. Keine geile Einkaufsmeile. Einfach normal ohne schnickschnack. Das GR131 Schild entdecke ich dann am Ortsende - aber Moment... ich muss mir unbedingt in der Stadtpfarrkirche von der Nuestra Signora meinen Segen abholen...ohne geht gar nicht 😇 Heute ist ja Karfreitag, aber davon merkt man hier gar nix.

    So gesegnet mache ich mich auf den Weg, ganz langsam, fast meditativ, ist eh alles megasteil und mit 3 ltr. Wasser samt Brotzeit bin ich jetzt vermutlich bei 15 kg.
    Meine Schritte wähle ich bedacht, weil mein rechter Vorderballen klemmt seit gestern. Vermutlich die Absteigerei nach Arona.

    5 km mache ich noch und kurz vor Ayamosna suche ich mir einen etwas windgeschützteren Platz, weil es fegt ganz schön heftig. Gut so...dann gibt's eine mückenfreie Nacht. Und morgen Sonnenaufgang mit Teideblick 🤩
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  • Ayamosna - Las Hayas

    19 de abril, España ⋅ ⛅ 16 °C

    Warum ich schon mittags beim Feierabendbier sitze ?
    Ganz einfach: Frühstart...10 km latschen bis Mirrador de los Roques...dann in den Bus nach Chipude.
    Bruder Wind hat dreiste Tänze aufgeführt heute Nacht, sodass ich mir wirklich eine gute Strategie für den Toilettengang überlegen musste, dass mir nicht Schlafsack samt Isomatte nach San Sebastian durch die Lüfter wirbeln🥴 Um 5 Uhr früh krähen alle Hähne in Ayamosna und kurz drauf lässt dann der Wind nach und der Regen setzt ein. Zefix! Raus aus dem Schlafsack und alles schnell verstauen und los. Im Halbschlaf mit Stirnlampe 2 Stunden rauf zum Degollada de Peraza. Die Bar da hat noch zu...wird eben kurzerhand das Bushäusl zur Jausenstation gemacht. Kaffee muss jetzt einfach sein, nach dem Kaltstart. Immer nebliger wirds...Null Sicht und ständig starker Wind mit Böen die einen fast umhauen Also was soll das jetzt ? Das Bushäusl am Mirrador de las Roques rettet mich. Keinen Schritt weiter. Ein Holländer macht auch kurz Halt in dem Wetterchaos und geht dann weiter im Nebel und Sturm. Ja...kann man machen, falls es keine Alternativen gibt. Ich wähle den Bus und fahre die 12 km bis Chipute. Dort gleich mal in die Bar vom Hotel Sonja. Die ist vollkommen überfüllt mit Touris, haben auch keine Zimmer mehr...ist ja Festivo.
    Daneben gleich in die Bar Navarra, da sind nur Einheimische, bissl abgewetzt, aber voll sympathisch mit Minimercado dabei. Nachdem ich telefonisch 2 Absagen bekommen habe von den anderen Hotels, entscheide ich einfach so lang weiterzulaufen bis ein ordentlicher Biwakplatz auftaucht. Schade...heute wäre ich so richtig in Luxuslaune mit Dusche und Bettchen. Egal. Inzwischen ist das Wetter prächtig wie nie zuvor, nur der starke Wind weht munter weiter. In einem Palmenhain kurz vor Las Hayas lasse ich mich dann nieder. Biwakbauen im starken Wind ist auch eine Herausforderung... Es ist zwar erst 15 Uhr aber dann kann ich wenigstens noch alles ordentlich trocknen. Morgen dann die letzte Etappe nach Vallehermoso, 10 km. Mal schaun, welche Überraschungen das launisch Inselchen noch für mich hat...
    .
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  • Los Hayas - Vallehermoso/Valle Gran Rey

    20 de abril, España ⋅ 🌬 18 °C

    Und nach Regen, Sturm Nebel und frieren folgt...
    🌞 Sonnenschein...und schon wieder schwitzen.
    Mama mia, wieder eine stürmische Nacht im Biwak vom Palmenhain kurz vor Los Hayas. Wann geht dem Wind endlich die Puste aus...mi läckst am A.....
    Trotzdem eine gute Nacht verbracht, mein Tarp hat im Sturm gehalten 💪 um 5 Uhr nochmal kurzer Regenschauer. Mein Weg führt mich direkt in die Bar La Montagna im Casa Efigenie in Los Hayas. Dort wartet ein lecker Frühstück auf mich. Efigenie Borgas ist fast schon eine Institution, wenn es um tipico canario cuchina geht...Alles frisch aus dem eigenen Garten, voll vegetario und mucho lecker alles. Das Feuer im Schwedenofen brennt und wärmt einen endlich ordentlich durch. Dann geht's weiter nach Vallehermoso...10 km...geschützt im dichten Regenwald mit Farn und moosbewachsesen Bäumen...eine grüne Wohltat und...endlich endlich ohne den stürmischen Wind. Der Weg gesäumt von prächtiger Flora in allen Farben...lila Teppiche von Kanaren-Natternköfen weisse Magellanzistrose, gelbe Basilikum-Zist, dottergelbe Hierro- Gänsedistel, rosa Cosmea, Strelitzien, blühende Lorbeersträucher, Kanaren- Beifuss, gelber Senf, zartlila Milchfleckdistel...und und und...es ist soooo schön...komm kaum vom Fleck.
    Nach dem Stausee von Rosa de las Piedras geht es nochmal bergauf bis zu einem Joch unterhalb des mächtigen Roque Cano. Aber dann der Blick auf die bunten Häuschen von Vallehermosa, die wie in den Hang gewürfelt scheinen...der Abstieg ist schnell gemacht, der Weg in das Restaurante Curraca neben der Kirche wird zielsicher gemeistert...uuuund dann: Cervesa und ein Gomeron, dieser Schnaps mit Miel de Palma...oh mein Gott ...eine Offenbarung nach den anstrengenden Tagen. Dazu meine geliebten Papas Arruagadas mit grüner und roter Mojo, Aglio-Creme, und ein Gemüsesüppchen mit Gofio 😋

    Meine Etappe auf dem GR131 - den Cumbres de La Gomera - endet hier.
    La Gomera, du hast mich eingesaugt und ausgespuckt. Drei Tage war ich in deinem Bauch. Du hast mich gelehrt, mit mir selbst Schritt zu halten, du hast mich gelehrt sturmfeste Biwaks zu bauen, du hast mich gelehrt, dass die Welt zurücklächelt, wenn ich ihr ein Lächeln schenke.

    Jetzt ist Zeit für ein bisschen Erholung.
    Ich fahre nach Valle Gran Rey mit dem Bus und bin dort 2 Tage bei Natalia eingemietet. Sie hat da eine Sprachschule mit Zimmervermietung...vielleicht wär das ja was für den nächsten Urlaub auf La Gomera. 2 Wochen Sprachunterricht, ein Auto mieten und dann Kräuterführungen mitmachen, bissl wandern...

    Valle Gran Rey empfängt mich mit einem sonnigen herzhaften Lächeln.

    Es gibt hunderte Arten, die Erde 🌎 zu küssen ❤ La Gomera ist eine davon !
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  • Pausentag in Valle Gran Rey

    21 de abril, España ⋅ 🌬 20 °C

    Geniesse den Pausentag heute in Valle Gran Rey. Nur dem Meeresrauschen lauschen, am Strand rumstreunern, am einsamen wilden Playa de Ingles in der warmen Lavasandkiste spielen und nachmittags ein Käffchen mit Törtchen am Hafen.
    Ein schickes Örtchen, schön rausgeputzt für die Touristen, vor allem die vielen Deutschen. Schliesslich ist unsere ehem. Kanzlerin der Herzen, die Angie, auch immer wieder mal hier. Und man hat sich wirklich ordentlich auf den Deutschtourismus eingestellt: deutsche Bäckereien, Sprachkurse für Deutsche, deutsche Bioläden mit allem was die Canarios nie kaufen würden (Tofu, vegetarische Wurst z.B.), deutsche Wanderführungen, deutsche Radlverleih.
    Aber zum Glück finde ich auch noch die kleinen Minimercados und abgewetzten Kneipen der ansässigen Gomeros 🤗
    Ja und blitzen dann auch noch Restbestände vom deutschen Hippietum hier und da auf mit Gitarre und Trommeln...give peace a chance ...
    Die Welle aber, die damals diesen kleinen beschaulichen Ort überschwappte, ist längst verebbt und der Putz des damaligen Zentrums, der Casa Maria, bröckelt. In ihrer Marodität steht sie fast wie ein Denkmal inmitten schicker Häuser, Restaurants und Boutiquen.

    Zum Sonnenuntergang spaziere ich dann nochmal zum wilden einsamen Strand von Playa Ingles. Hohe Wellen, starke Winde...in der Ferne kann ich im Nordwesten die südliche Landzunge von La Palma sehen.
    Hier bilden die Tamarisken-Sträucher und das Salzkraut ein flächendeckendes undurchdringliches Grün. Das Salzkraut hat gelbe Kügelchen dicht an dicht wie eine Perlenkette und an den Tamarisken mit ihrem feingefiederten Laub kann man schon die feinen Knospen sehen, die im Mai im zartrosa bis kräftig-pink aufblühen werden. Das muss ganz und gar wunderbar sein 🤩 Dazu blüht jetzt gerade die seidenhaarige Schizogyne (welch edler Name für diesen Korbblütler) ganz prächtig üppig in dottergelb.

    Derart entspannt und erholt verabschiede ich mich von La Gomera und freue mich auf ein neues Inselabenteuer: El Hierro !
    Morgen früh geht der Bus um 8 Uhr in 90 min. nach San Sebastian. Von meiner Unterkunft bin ich in 10 min. am Busterminal. Die Fähre über Los Christianos de Tenerife geht dann um 14 Uhr und spuckt mich um 19:30 Uhr dann in Puerto de la Estaca auf El Hierro aus.

    ARRIBA...bevor ich noch zum 0815Pauschaltourist werde 😜
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  • Valle Gran Rey - El Hierro

    22 de abril, España ⋅ ☀️ 22 °C

    Geht wieder los...neues Inselabenteuer !

    Um 8 Uhr mit dem Bus von Valle Gran Rey in 90 min. nach San Sebastian. Heute zeigt sich bei Chipude dann auch mal der Tafelberg Fortezza, aber es ist saukalt in Chipude nur 10 Grad. In San Sebastian schön warm dann und Zeit für einen Bummel mit Frühstück, Post erledigen und mal was über El Hierro lesen. Sind ja "nur" 40 km zu laufen von Nord nach Süd, aber gibt auf den 3 Etappen nur 1 Ort, wo man sich versorgen kann und überhaupt sehr einsam, wild und meistens viel Nebel. Ich hoffe zumindest, kein Regen 🙏
    Nach 50 min. landet die Fred OlsenFähre dann in Los Christianos und es ist Zeit bis 16:30 Uhr, um schnell durch die Touriströme am Strand zu huschen und im Supermercado für morgen was einzukaufen...vor allem wieder viiiel Wasser.
    Hier blühen jetzt die ersten Flammenbäume (Delonix regia), eine Johannisbrotbaumart, und es ist grandios schön. Jetzt hängen die Schoten vom letzten Jahr noch dran und zugleich die ersten leuchtendroten Blüten. Bald wird die ganze Strandpromenade leuchten.

    Die Fährfahrt nach El Hierro dauert 2,5 Stunden...wir sind um 19:30 Uhr im Hafen und ich fahr mit dem Bus noch nach Tamarduste, wo morgen die Etappe des GR131 beginnt. Gschwind im Halbdunkel noch am Ortsrand ein Notbiwak aufbauen. Es ist zwar warm und windstill, keine Wolke in Sicht, aber diese frühmorgendlichen Regenüberraschungen sind dann doch unangenehmer, als der Tarpaufbau noch am Abend 😬
    El Hierro hat mich freundlich empfangen mit netten hilfsbereiten Insulaner und angenehmer Witterung...das darf dann si bleiben 🙏 Meine Nacht beginnt mit einer Soundcloud aus Möwengeschrei...
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  • Tamarduste - San Andrés

    23 de abril, España ⋅ ☀️ 19 °C

    Mein Biwak am Ortsrand von Tamarduste war prima...windfrei, mückenfrei, warm, kein Regen, kein Hundegebell, nur Meerrauschen und Möwengeflüster.
    Die Bar hat leider erst um 9 Uhr auf, also kämpfe ich mich hinauf nach Valverde. Das sind nur 3 km, aber megasteil, sodass ich um 11 Uhr schon die Hälfte meiner Höhe heute gemacht habe 😜 Aus dem Frühstück wird ein Brunch in der Bar Boomerang und so gestärkt geht's hinauf zur Kirche von Valverde. Dort ist Volksfeststimmung...man bereitet sich auf die Wallfahrt vor, die alle 4 Jahre seit 1745 stattfindet. Damals war eine schlimme Dürre und Wassernot. Und als die Bitten erhört wurden und der langersehnte Regen kam, hat man dieses Gelübde getan. Ich wandere also auf dem alten Wallfahrerweg und der heisst dann eben Camino de la Virgen, weil ja eine Statue der Gottesmutter über die 28 km lange Strecke bis zur Kirche in Valverde getragen wird. Da ist die ganze Insel in heller Aufruhr am 5. Juli. Und es gleicht wohl einem kulturell-religiösen Fest...von allen anliegenden Dörfern werden Musikanten und Tänzer die Wallfahrt begleiten > www.bajadaelhierro.com.
    In Valverde gibt es einen Infopoint dazu, wo der "Camino de la emociones" genau erklärt wird. Tasso spricht gut Englisch, ist ein junger Kerl unter erklärt mir jede Station ganz genau, auch was seine Lieblingsstationen sind. Seine Augen leuchten, wenn er vom "Camino de la emociones" spricht...und irgendwie erinnert es mich an die Wallfahrt übers Steinerne Meer bei mir dahoam am Bartholomä-Tag.

    Valverde ist die Inselhauptstadt, hat 5000 Einwohner von den insgesamt 12.000 Einwohnern auf El Hierro.

    Der Weg führt mich dann über San Andrés und da ist eine Cervesa-Pause fällig. Danach geht es noch gemütlich ansteigend bis zu meinem Biwakplatz auf 1300m. Der ist heute in einem Ginster-Hain...voll idyllisch !

    Der Regen der letzten Wochen hat das Land grün gemacht, Pfützen überall, und alles blüht wie verrückt. Eine Farbenpracht mit lila und gelben Weiden, auf denen Schafe und Ziegen, auch Kälber grasen. Der Weg mit Steinmauern eingefasst. Fast schon ein bisschen Schottland oder Irland hier. Die Sonne ist meine Begleiterin und der Wind ist grad gut zum durchlüften nicht zu stark. Vogelgezwitscher, das Rauschen der Kiefern und sonst grosse Stille.
    Herrlich 💚
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