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  • Day 10

    Viel Wind um nichts

    April 24, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 10 °C

    Der Tag begann schon früh, als mich die Wildgänse und Enten auf dem Rammsee weckten. Und das war auch gut so, denn ich hatte mir vorgenommen bis hinter Eckernförde zu einem Campingplatz zu laufen. Und das eigentlich nur wegen der warmen Dusche, die ich auch bitter nötig hatte.

    Als ich dann fast alles zusammengepackt hatte, kamen noch die Besitzer der nahegelegen Försterei vorbei. Dort hatte ich mich gestern Abend still und heimlich vorbei geschlichen, damit ja niemand mitbekommt, dass ich in der Hütte pennen wollte. Die beiden begrüßten mich dann netz und sagten noch: Hätten wir mitbekommen, dass du hier schläfst, dann hätten wir dir Kaffee vorbeigebracht. Auch das gibt es in Deutschland.

    Als ich dann weiterzog, zog auch kräftig der Wind an. So blieb ich nicht lange auf den höchsten Bergen der Gegend, dem Heidberg, wo ich mich zwei Seiten hinter WWW im Gipfelbuch verewigen konnte, und dem Aschberg, wo ich mich zwischen einem viel zu teuren Panorama Hotel und eine viel zu imposanten Statue von Bismarck eh nicht so wohl fühlte. Nur der kalte, drückende Wind sollte mich noch den ganzen Tag begleiten.

    Zu Feiern gab es aber doch noch etwas. 200 km auf dem NST, natürlich wieder mit Klopfer. Übrigens so ziemlich genau auf der 200 km Marke steht ein hölzerner Strommast mit der Nr. 2. Zufall? Ich glaube nicht!

    Der Weg bis nach Eckernförde, war bis auf das Wittenseer Moor nicht sehr schön. Wo war nur die Magie von gestern hin? Die hatte sich wohl einfach ganz auf Eckernförde konzentriert. Mit dem Windebeyer Noor wurde es nämlich wieder wunderschön. Auch Eckernförde selbst hat mir gefallen. Und vor allem, dass hier der Supermarkt auch Sonntags offen hat!

    Mit frischen Vorräten ging es dann an der Eckernförder Bucht entlang. Hier verläuft der E1 übrigens etwas komisch und man läuft steile Pfade in eine Siedlung hoch anstatt weiter an der Promenade entlang. Die Entstehung der Eckernförder und des anliegenden Noor ist übrigens ähnlich abgelaufen, wie bei den skandinavischen Fjorden, nur andersrum. Der ausschürfende Gletscher kam nicht vom Festland sondern über die Ostsee.

    Dann nach 35 km kam ich endlich am Campinplatz an, nur um festzustellen, dass meine warme Dusche höchstens lauwarm wurde. Manchmal steckt man eben einfach nicht drinnen. Abends im Zelt wurde es dann auch richtig kalt und ich musste ein paar Sachen mehr anziehen. Mollig warm eingepackt schlief ich dann über YouTube ein. Das W-Lan hier läuft im Gegensatz zu Dusche nämlich auf Hochtouren.
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