• Weltenbulli

Ab nach Tirol ins Lechtal

Mit dem Bulli nach Vorarlberg und Tirol mit Ziel Lechtal Läs mer
  • Resans start
    22 augusti 2025

    Vorfreude

    22 augusti, österrike ⋅ ☀️ 19 °C

    Auf ins Lechtal!
    Endlich ist es soweit – das Lechtal ruft, und ich bin bereit. Ich, euer treuer Bulli, habe ein kleines Upgrade bekommen: Der neue Fahrradträger an meinem Heck lässt die Klappe mühelos auf- und zugehen, und die zusätzliche Heckbox schluckt alles, was ihr so mitnehmen wollt – Wandersachen, Radhelme, Proviant, Chaos inklusive. Ich spüre die Spannung in der Luft, wenn ihr alles verstaut: Jeder Griff, jede Tasche, jedes Stück Proviant ist ein kleiner Trommelwirbel in meinem Motor, der sich auf das Abenteuer freut.
    Ihr spielt die Routen noch einmal im Kopf durch, ich spüre eure Vorfreude – sie mischt sich mit dem Duft von Sommerwiesen und dem leichten Geruch von Diesel, der an mir haftet. Ich lausche euren Gesprächen, den Plänen, den leisen „Bist du bereit?“-Flüstern, und denke: Oh ja, ich bin bereit!
    Bald rollen wir los. Ich liebe dieses Gefühl, wenn die Räder sich drehen, die Straße unter mir fließt und die Landschaft sich langsam verändert. Das Lechtal öffnet seine Türen, und ich bin euer Schlüssel, euer treuer Gefährte, der euch trägt. Jetzt zählt nur noch eins: Ankommen, auspacken, tief durchatmen – und ich genieße jedes Stück von euch, das die Natur einsaugt. Ich bin nicht nur ein Auto. Ich bin Bulli, und das Abenteuer liegt vor uns.
    Läs mer

  • Auf die Alm

    23 augusti, österrike ⋅ ☁️ 14 °C

    Chemnitz, 3 Uhr morgens. Die Stadt schläft, wir nicht. Mit Augenringen so tief wie der Erzgebirgstunnel rollen wir los, gen Süden, dem Abenteuer entgegen. Um Punkt 10 Uhr dann: Vorderhornbach am Lech, eingerahmt von Bergen, die aussehen, als hätten sie extra für Postkarten posiert.

    Der Campingplatz wird kurzerhand in Beschlag genommen. Lange fackeln ist nicht, die Räder warten schon ungeduldig. Ziel: die Petersbergalm auf 1250 Metern. Klingt harmlos, fühlt sich aber spätestens nach den ersten Serpentinen wie ein Bewerbungsgespräch beim Sauerstoffzelt-Hersteller an.

    Oben angekommen: Belohnung. Brotzeit, Panorama, Kuhglockenkonzert – ein Dreiklang, der alle Mühen vergessen lässt. Und dann, zurück ins Tal, die Räder surren, der Fahrtwind spielt mit der Müdigkeit. Unten wartet der Bulli, und mit ihm das leise Gefühl: Der Tag war hart. Aber genau richtig.
    Läs mer

  • 2 Tag

    24 augusti, österrike ⋅ ☀️ 13 °C

    Mit dem Bus nach Holzgau – schon das hat bei uns erstaunlich reibungslos funktioniert, fast zu reibungslos für einen Urlaubstag. Von dort aus über die Holzgauer Hängebrücke, die den Puls höher schlagen lässt, hinüber Richtung Rossgumpenalm. Ein Wasserfall, ein Wanderweg, und – wie sollte es anders sein – ein Einkehrschwung mit köstlichem Essen.

    Gestärkt ging’s weiter über den Simmswasserfall zurück nach Holzgau, wo uns erneut der Bus rettete – diesmal nach Häselgehr. Dort wartete der Doser Wasserfall, malerisch, kühlend und fotogen. Aber weil wir offensichtlich einen leichten Hang zur Selbstüberschätzung haben, liefen wir die zehn Kilometer zurück zum Camping Vorderhorn.

    Am Ende standen 22 Kilometer in den Beinen – und die Frage: war das jetzt sportliche Disziplin oder einfach fehlende Vernunft? Egal. Schön war’s.
    Läs mer

  • Die Beine brennen.

    25 augusti, österrike ⋅ ☀️ 13 °C

    Nach dem Frühstück erstmal Voltaren aufs Gelenk – ohne chemische Hilfe wäre die Expedition spätestens an der Camp-Pforte gescheitert. Mit derart geschmierten Knochen also per Bus nach Stockach, wo der Tunnelweg zur Sulzlalm wartete. Dort: wichtiger Boxenstopp. Und was schmeckt am besten? Bier ist der wahre Kraftstoff.

    Frisch betankt wagten wir uns mit übermütiger Selbstüberschätzung zur „Scheibe“. Ein Ort, an dem Höhenangst keine Option ist – außer man möchte den Rest der Gruppe mit akustischen Notrufen unterhalten. Danach noch ein Abstecher nach Holzgau und, ganz nebenbei, ein Bildungsprogramm: Zwischenstopp in Elbigenalp, Geburtsort der Geierwally. Heimat großer Heldinnen, die vermutlich auch ohne Voltaren den Berg erklommen hätten.

    Zurück ins Camp, wo der Muskelkater schon lauernd an der Tür stand.
    Läs mer

  • Burganlage Ehrenberg

    26 augusti, österrike ⋅ ☀️ 20 °C

    Heute stand die Burganlage Ehrenberg auf dem Programm – mit der eindrucksvollen Burgenwelt und der Highline 179, der weltlängsten Fußgängerhängebrücke: 406 Meter lang, 114 Meter hoch, ein luftiger Spaziergang über den Abgrund. Zum Glück brachte uns der Lift bequem hinauf.

    Zurück im Basecamp packte uns spontan die Lust auf Bewegung: Also rauf aufs Rad und ab nach Forchach, zur Lechtalhängebrücke. 20 Kilometer durch die Berglandschaft – und zur Krönung ein Sprung ins kalte Wasser. Der Lech hatte nur 13 Grad, aber die Erfrischung war perfekt.

    Damit war unser Tag reich gefüllt – und mehr als genug Abenteuer fürs Heute.
    Läs mer

  • Panorama pur

    27 augusti, österrike ⋅ ☁️ 22 °C

    Der Start war harmlos: mit dem Bus nach Kraichen. Noch fühlten wir uns entspannt, fast Touristen auf Kurzurlaub. Die ersten Höhenmeter gab’s per Bahn – gemütlich, bequem, ohne Schweiß. Wir hätten ahnen müssen, dass es so nicht bleibt.

    Dann hieß es: zu Fuß. Hinauf zum Lachenkopf, 1903 Meter. Der Name klingt nach Fröhlichkeit, tatsächlich war es aber der erste Moment, an dem mir klar wurde: Das Lachen bleibt hier oben zurück, was mitgeht, sind Schweiß und Schnaufen.

    Weiter ging’s an der Jöchelspitze vorbei hinauf zum Panoramaweg. 2204 Meter – das Panorama war super. Da haben sich die Anstrengungen gelohnt.

    Am Grat entlang bis zur Bernhardseckhütte: herrlich, ja – aber während meine Augen die Berge liebten, meldeten meine Beine Protest in Großbuchstaben. In der Hütte dann kurzer Frieden: ein Getränk, eine Jause, die Illusion, dass der schlimmste Teil vorbei sei.

    Aber: runter muss man ja auch noch. Über die Gibler Alm hinunter nach Elbigenalp. Klingt nett, war aber ganz schön straff. Jeder Schritt bergab erinnerte daran, dass das Aufwärts zwar anstrengend, das Abwärts jedoch gnadenlos ist.

    Unten angekommen blieb die Erkenntnis: Alles tut weh. Aber: Wir haben’s geschafft. Und während die Muskeln schreien, lächelt die Erinnerung schon wieder. Typisch Bergtour.
    Läs mer

  • Der Regen kommt

    27 augusti, österrike ⋅ ☁️ 20 °C

    Heute also Lech am Arlberg. Klingt mondän, riecht nach Ski-Chic und Hochglanzmagazin. Doch erst ein Stopp am Naturparkzentrum Lech – ein Bauwerk, das sich direkt in eine Brücke hineinschmiegt.

    In Lech mit der Seilbahn dann hinauf auf den Rüfikopf, 2350 Meter hoch. Oben: weiß. Kein Schnee, sondern Nebel. Panorama? Fehlanzeige. Dafür in der Baude zünftige Musik.

    Dann kam der Regen. Erst zaghaft, dann entschlossen. Seit Tagen warnen die Wetterdienste vor Starkregen in Österreich, Schweiz, Italien. Wir sind also mittendrin, in der großen, nassen Wolke, die ganz Mitteleuropa in Beschlag genommen hat.

    Ein kurzer Bummel durch Lech: eine sehr moderne Kirche, klar, geometrisch, fast zu steril für einen Ort, der sonst gern auf Trachtenlook setzt. Dann wieder hinein in den Bulli, weiter nach St. Anton und schließlich nach Pettneu. Dort immerhin ein schöner Campingplatz, der so wirkt, als könnte er Sonne. Wenn sie denn jemals zurückkommt.

    Nun sitzen wir da. Im Umkreis von 500 Kilometern nur Regenprognosen. Mit einem Wohnmobil reist es sich frei – nur nicht vom Wetter. Das rollt einfach immer mit.
    Läs mer

  • Ein Hauch von Wadlbeißerei

    29 augusti, österrike ⋅ ⛅ 14 °C

    Das Wetter meint es heute besser mit uns, als der Wetterbericht es je versprochen hätte. Also schnüren wir die Wanderschuhe und machen uns auf in Richtung Schnanner Klamm. Schon der Einstieg wirkt wie ein Versprechen: ein kühler Hauch, rauschendes Wasser, der Fels eng an unserer Seite. Schritt für Schritt steigen wir hinauf, begleitet von Ausblicken, die einem unweigerlich das Gefühl geben, in einer Postkarte spazieren zu gehen.

    Doch wo Natur ist, da ist auch ihre Laune – und die heißt heute: Steinschlaggefahr. Der Weg zur Hütte ist gesperrt, die Tour abrupt beendet. Also bleibt uns nur die Variante „Abstieg mit Stil“, was bedeutet: denselben Weg zurück, diesmal mit dem Wissen, was hinter jeder Kurve wartet. Nicht weniger schön, aber eben schon bekannt – eine Art Déjà-vu auf Wanderstiefeln.

    Unten in Schnann schwenken wir auf bequemere Fortbewegung um und steigen in den Bus nach St. Anton. Dort zeigt sich der Ort von seiner idyllischen Seite – charmante Gassen, umrahmt von Bergen, und gleichzeitig ein Hauch von sportlicher Aufregung. Morgen steigt hier nämlich der „Arlberger Wadlbeißer“, ein Hindernislauf, der nach Schweiß, Matsch und Siegerbier klingt. Die Vorbereitungen laufen bereits: Absperrungen, Fahnen, und Menschen, die aussehen, als würden sie schon beim Anblick einer Hürde ins Schwitzen geraten.

    Wir hingegen begnügen uns mit dem Zuschauen – heute zumindest – und treten den Rückweg ins Camp an. Dort wartet die entspannte Seite des Urlaubs: keine Hindernisse, keine Klamm, höchstens der Kampf mit dem Campingkocher. Bis Montag wollen wir hierbleiben. Und wer weiß – vielleicht laufen wir doch noch irgendwann über eine Hürde. Aber sicher nicht morgen.
    Läs mer

  • Malfonalm

    30 augusti, österrike ⋅ ☁️ 10 °C

    Nach dem Frühstück zog es uns von Pettneu über die Rosanna ins Malfontal. Ein uriger Anstieg, fast 600 Höhenmeter bis zur Malfonalm, wo wir zunächst nur auf ein Bier vorbeihuschten – man will ja nicht zu früh schwach werden. Der Malfonsee rief.

    Erst auf dem Rückweg gönnten wir uns die Alm. Ein junges Paar führt diese. Zirpenschnaps, Kaiserschmarrn, Hauswurst mit Kraut – alles so echt, dass man kurz überlegt, ob man nicht besser gleich hierbleibt.

    Doch die Berge sind streng: Wer oben bleibt, verpasst das Alpenglühen. Also langsam wieder hinunter, während der Himmel sich rosa färbt und der Tag wie ein frisch gezapfter Zirbenschnaps endet – kräftig, süß, ein wenig schwindelerregend.
    Läs mer

  • Zum schönsten Platz Österreichs 2015

    31 augusti, österrike ⋅ ☀️ 10 °C

    Strahlend blauer Himmel, genau wie versprochen. Auf zum „schönsten Platz Österreichs 2015“? Der Formarinsee glänzte wie frisch poliert, flankiert von der Roten Wand, als hätte sie sich für den Besuch extra hergerichtet.

    Mit dem Wanderbus bis ans Ufer, dann los. Die Freiburger Hütte grüßte im Vorbeigehen, das Steinmeer knirschte unter den Sohlen. Wir sehen hier die so ersehnten Murmeltiere. Ganz schön groß. Zum Finale der Formaletsch: 2.292 Meter, Gipfelbuch und dieses stolze Gefühl, das nur neun Kilometer Kraxeln hervorbringen können.

    Der Rückweg führte uns zum Parkplatz beim Fischwirt in Zug. ä Zehn Euro fürs Auto – oder einfach etwas essen. Die Wahl fiel nicht schwer. Es gab feinste Fischsülze.

    Über Flexenpass zurück nach Pettneu ins Lager. Und während die Gipfel im Abendlicht erglühten, stand fest: Der Wetterbericht hatte recht – und der verheißt für die nächsten Tage nichts Gutes.
    Läs mer

  • Wir ziehen ins Wellnesscamp

    1 september, Tyskland ⋅ ⛅ 26 °C

    Mit dem Camper nach Bad Füssing – das klingt zunächst nach Thermenbad für die etwas ergraute Zielgruppe. Doch nein: Wir haben uns in unser rollendes Zuhause gesetzt und steuern direkt das Wellnesscamp „Max 1“ an. Zwei Tage lang werden wir hier residieren, zwischen Thermalwasser und Whirlpool.

    Wetter? Spielt hier keine Rolle. Schließlich ist das Schwitzen in der Sauna bei 90 Grad auch nur eine Frage der Perspektive: drinnen tropisch, draußen kann werden was will.

    So schlagen wir hoffentlich dem Wetter ein Schnippchen – und zwar mit einem satten Aufguss.
    Läs mer

  • Bayerischer Wald

    3 september, Tyskland ⋅ ☁️ 17 °C

    Es geht weiter der Sonne entgegen – erst nach Passau, dann nach Zwiesel und schließlich zum Großen Arber. Natürlich nicht bequem mit der Seilbahn, sondern per Pedes. Rauf und runter, wie es sich gehört. Dabei frage ich mich manchmal, warum wir uns eigentlich so quälen müssen, wenn andere schon mit der Seilbahn und dem Fahrstuhl direkt in die Hüttenbaude schweben.

    Die Mountainbiker haben’s auch nicht schlecht: gut ausgebaute Strecken, volle Geschwindigkeit – während wir keuchend den Schweiß von der Stirn wischen. Und Touristen gibt es ohnehin mehr als Heidelbeeren am Wegesrand.

    Zum Übernachten gehts zum Campingplatz Hohenwarth. Der hat sogar einen kleinen Badeteich
    Läs mer

  • Luisenburger Felslabyrinth

    4 september, Tyskland ⋅ ☁️ 20 °C

    Es gibt Orte, die man nicht vergisst, weil sie so spektakulär sind. Und es gibt Orte, die man nicht vergisst, weil man dort beinahe seine Knie zwischen zwei Granitblöcken eingeklemmt hat. Wunsiedel im Fichtelgebirge gehört eindeutig zu beiden Kategorien.

    Dort liegt nämlich das Luisenburg-Felsenlabyrinth, Europas größtes seiner Art. „Labyrinth“ ist dabei keine poetische Übertreibung, sondern eine ehrliche Warnung. Riesige Felsblöcke türmen sich auf wie Spielsteine eines Riesen, der sein Mikado irgendwann genervt in die Ecke geworfen hat. Dazwischen: Spalten, Höhlen, enge Durchgänge – und Wege, die immer ein bisschen so wirken, als hätten sie sich überlegt: „Na, heute führen wir dich mal ganz woanders hin.“

    Es ist ein beeindruckender Ort. Der Wald rauscht, die Steine schweigen monumental, und man selbst fühlt sich klein – manchmal so klein, dass man sich tatsächlich durch Lücken quetschen muss, von denen man sicher war: Das passt niemals. Doch, es passt. Irgendwie. Mit eingezogenem Bauch und der eleganten Körperhaltung einer Ziehharmonika.

    Diese Landschaft wirkt, als hätte die Natur ihre wilde Phase gehabt, eine Mischung aus Bauwut und Improvisation. Spektakulär, chaotisch, faszinierend – kurz: ein Ort, an dem man gerne verloren geht.

    Und so verlässt man das Felsenlabyrinth mit einem breiten Grinsen, dem leisen Verdacht, dass man nicht alle Gänge entdeckt hat.
    Läs mer

  • Letzter Tag Gesundheitscheck

    5 september, Tyskland ⋅ ☁️ 20 °C

    Nach den Strapazen der letzten Wochen wollten wir uns noch einmal versichern, dass unser Körper fit für die Arbeit ist. Also auf zur Sportmedizin in die Scheffelstraße. Schon beim Ankommen die erste Überraschung: Offenbar war halb Chemnitz beim Doktor bestellt. Riesige Schlangen auf der Scheffelstraße.
    Drinnen dann die zweite Überraschung: Wo früher grauer Beton dominierte, empfängt einen jetzt üppiges Grün – fast so, als hätte der Klinikgarten einen Wellness-Preis gewinnen wollen.

    Die Räumlichkeiten sind ganz schön in die Jahre gekommen, dafür viel Kunst an den Wänden. Das Behandlungszimmer strahlte aber die übliche Gemütlichkeit aus.
    Als nach zwei Stunden immer noch kein Arzt kam, sind wir wieder gegangen. Das Krankenhaus hat jetzt auch einen neuen Namen, nämlich IBUG.
    Läs mer

    Resans slut
    7 september 2025