To follow your dreams, you need to follow me. Read more Dortmund, Germany
  • Day 78

    Ushuaia: Von Hebräern und Pinguinen

    January 4, 2019 in Argentina ⋅ ⛅ 8 °C

    Ich saß im Flugzeug und fragte mich, warum ich mir das eigentlich antue. Wollte ich das wirklich? Alleine durch ein bis jetzt abgesehen von der Hauptstadt noch immer fremdes Land in einem noch immer fremden Kontinent, mit wenigen Dingen, zu viel Bargeld in der Hosentasche und mit einer Sprache, die ich zwar sprechen und verstehen kann, die mich aber hin und wieder in entscheidenden Momenten verlässt? Auf eine gewisse Art und Weise nicht, auf eine andere Art und Weise aber schon. Es fühlte sich nach einem Abenteuer an, das in naher Zukunft erst einmal Seinesgleichen suchen würde. Als ich also nach ,,erfrischenden" zwei Stunden Schlaf aufwachte und im Flughafen am Ende der Welt landete. Hatte ich dieselbe Energie, die ich auch schon in Uruguay gehabt hatte. Ich trat hinaus und wurde direkt von dem wahrscheinlich stärksten Wind mit offenen Armen empfangen. Ein freundlicher Taxifahrer fuhr mich durch unglaubliche Landschaften bis zum Stadtzentrum, wo ich mich auf die Suche nach einer Bleibe machte. Jedoch war das Hostel, das ich als erstes in Augenschein nahm, bereits ausgebucht. Der sehr nette Herbergsvater rief für mich aber ein paar weitere Hostel an, bis er endlich ein Bettchen für mich finden konnte. Ich ging also dorthin; der Rucksack wurde langsam sehr schwer und die Riemen schnitten mir in die Schultern. Der Unterschied zwischen den Landschaften in Buenos Aires und Feuerland bestand außerdem für mich ungünstigerweise darin, dass Buenos Aires sehr flach ist, wohingegen es hier andauernd auf und ab ging. Das machte also alles nicht viel einfacher, aber ich übertreibe ein wenig, es waren nicht viel mehr als ein paar Blöcke, die ich gehen musste. Letzten Endes brachte ich also auch diese Hürde über mich. Im Hostel packte ich meine Sachen aus und ging danach ein wenig durch die Stadt. An einem Restaurant hielt ich an und aß einen Hamburger mit Kürbispüree. Gegenüber entdeckte ich das Hard Rock Café Ushuaias, das scheinbar erst vor kurzer Zeit in das Gebäude eines alten Kinos gesetzt wurde. Blöd, dass Ushuaia, die südlichste Stadt der Welt und der Ausgangspunkt zu den meisten Reisen zur Antarktis, jetzt eines hat, aber das Zentrum der Welt, nämlich Dortmund, keines hat. Verstehe ich gar nicht.
    Da es der erste Januar war, gab es aber generell nicht viel in der Stadt zu tun bzw. zu sehen, weswegen ich wieder zum Hostel zurückging und telefonierte. Als ich fertig war, sprach mich ein Israeli an und je weiter ich mich umsah, bemerkte ich, dass es im Prinzip nur Israelis im Hostel gab. Die meisten Schilder hatten sogar hebräische Untertitel, was mich sehr überraschte. Ich hatte alles erwartet, nur keine Massen an Israelis. Als mich aber einer von ihnen an seinen Tisch einlud, erklärten sie mir, dass sie gerade ihre Wehrpflicht abgeschlossen hatten und es nun üblich sei, für sechs bis zwölf Monate zu reisen. Vor allem seien Südamerika und Indien beliebt. Und viele fangen in Ushuaia an und arbeiten sich dann nach Norden bis nach Mexiko.
    Danach ging ich früh ins Bett, da ich noch ein wenig Schlaf nachzuholen hatte.
    Am nächsten Morgen erwachte ich erfrischt, nur um zu erfahren, dass das Hostel für mich heute doch kein Bett habe. Ich bezahlte also, verabschiedete mich von den netten Israelis und ging zu dem Hostel, zu dem mich das letzte geschickt hatte. Das war auch sehr viel cooler, es gab mehr Leute (immer noch sehr viele Israelis) und auch generell mehr Stimmung. Es fühlte sich einfach insgesamt besser an. Ich ging dann auch schon direkt weiter durch die Stadt zum Touristeninformationszentrum, wo ich mir ein paar Flyer und mehr holte. Danach ging es durch den Paseo de los Artesanos, eine lange Hütte mit vielen Läden, in denen allerlei Handgemachtes, wie Leder- und Metallwaren, Mates usw., verkauft wurden, zu einem Geschäft, das Führungen und Tours in der Umgebung anbot. Dort kaufte ich Tickets für zwei Führungen, die später noch genauer beschrieben werden. Ich sollte aber um zwei Uhr nachmittags bei dem Treffpunkt sein. Also schaute ich mich in der Zwischenzeit weiter um, aß eine Kleinigkeit und kehrte wieder zurück. Es stand ein Bus bereit, in dem ein freundlicher cooler Führer mit Sonnenbrille und ein lustiger Busfahrer warteten. Ein mittelalter Italiener und seine Tochter (oder sehr junge Midlife-Crisis-Freierin, man weiß es nicht) saßen bereits im Bus und fragten mich, ob ich auch Italiener sei. Ich sagte: ,,No, alemán" (,,Nein, Deutscher"), woraufhin sie sagten: ,,Ah, tedesco" (oder so ähnlich) und ich sie verdutzt anguckte, bis sie mir erklärten, dass das deutsch auf Italienisch heiße. Bis dann die anderen eingetroffen waren - das waren Brasilianer, mehr Italiener usw. - vergingen etwa zehn Minuten. Wir fuhren also los zu unserem ersten Ziel, dem Tren del Fin del Mundo (Zug am Ende der Welt), wo einige, inklusive auch mir selbst, ausstiegen und uns den Bahnhof anguckten, bevor wir in den Zug stiegen.
    Feuerland war einst, wie Sydney für das British Empire und Neu-Kaledonien für Frankreich, der Ort, an den viele Gefängnisinsassen geschickt wurden, um sie erst einmal zu isolieren, aber vor allem, um diese Region aufzubauen und zu ,,zivilisieren". Dafür wurde dieser Zug auch gebaut. Von Insassen für Insassen, um sie in die Wälder zu bringen, wo sie den ganzen Tag Bäume fällen würden. Noch heute sieht man alte Baumstümpfe. Wenn sie groß sind, wurden sie im Winter gefällt, als die ganze Region im Schnee versunken war. Die Schienen selbst sind auch nur 50 cm breit, weswegen der Zug auch nicht sonderlich breit ist.
    Ich teilte mir ein Abteil mit einer kleinen brasilianischen Familie und wir lauschten der Stimme, die uns in drei Sprachen Informationen über den Zug, seine Passagiere und deren Geschichte erzählte. Auf etwa halber Strecke hielten wir an einem anderen Bahnhof an, der zwei Aussichtsplattformen auf die Umgebung hatte und einen Stand, an dem man Fotos kaufen konnte, die man am ersten Bahnhof mit einem als Insassen verkleideten Schausteller geschossen hatte.
    Nach einer Viertelstunde ging es weiter und die Fahrt endete dann auch ohne einem weiteren Höhepunkt. Am Endpunkt wurden wir von unserer Gruppe im Bus wieder abgeholt. Nun waren wir im Nationalpark und erfreuten uns der Flora und Fauna. Wir fuhren an einem Campingplatz vorbei, auf dem zu unserer Überraschung sogar deutsche und schweizer Autos standen. Die hatten auch eine ganz schöne Reise hinter sich. Einmal hielten wir an einer Art Strand an, wo es das angeblich südlichste Postamt der Welt gab. Dort konnte man sich einen Stempel in den Pass drücken lassen, was ich auch tat. Außerdem konnte man von dort aus in weiter Entfernung einen Teil Chiles erkennen, der fast vollständig unbewohnt ist.
    Nach einer Weile hielten wir noch einmal an und liefen ein paar Kilometer durch den Park bis zu dem berühmten Schild, das das Ende der Ruta Nacional No. 3 markiert. Auf dem Weg dahin erzählte uns der Führer ein wenig über die Pflanzen und Tiere des Nationalparks, z. B. auch über die Beere namens Calafate, nach der auch die Stadt El Calafate benannt ist, aber dazu später mehr.
    Danach fuhren wir weiter und hielten noch einmal an einem See; auf der anderen Seite konnte man wieder den wilden und unerreichbaren Teil Chiles erkennen. Mich erinnerte das landschaftlich alles an den West Highland Way in Schottland. Nach einer Weile war ich aber auch froh, wieder ins Hostel zu fahren.
    Man ließ uns am Touristenbusbahnhof aussteigen, und empfahl uns das Schild von Ushuaia (s. eines der Fotos). Dort machte ich ein Selfie und ging danach zum Supermarkt, wo ich Fertigsuppen und zwei Äpfel kaufte. Die Fertigsuppen vertrugen sich allerdings nicht so gut mit meinem Magen, was ich am nächsten Morgen schmerzhaft feststellen musste, aber gut.
    Ich aß also die Fertigsuppen und die Äpfel, spülte alles mit ein wenig Saft hinunter und unterhielt mich währenddessen mit ein paar, man hätte es sich denken können, Israelis. Irgendwann wandten sie sich aber ihrer Gruppe zu, weswegen ich mich stattdessen mit einer Gruppe Bonarensern auf Spanisch unterhielt. Ich fragte mich, warum ich diese Gruppe netter Kerle nicht schon viel früher in Buenos Aires getroffen hatte. Sie waren mehr oder weniger genau das, auf das ich gehofft hatte. Und es stellte sich heraus, dass sie, was für eine Überraschung, Juden waren. Wir verabredeten und für später auf ein Bier und sie gingen etwas essen.
    Ich hatte da dann die Gelegenheit, mich in meinem Zimmer zu organisieren und mich mit meinen Zimmergenossen zu unterhalten. Das waren unter anderem ein Kanadier namens Dan sowie ein, wer hätte es gedacht, Israeli. Beide sehr nett.
    Irgendwann waren die Jungs mit dem Essen fertig und ich traf sie vor einer der wenigen Bars in Ushuaia, die aber leider schon überfüllt war. Also gingen wir zum eventuell noch volleren Irish Pub, in dem wir aber nach einer gewissen Wartezeit sogar einen Tisch bekamen. An der Theke sahen wir auch Dan, der gerade versuchte, sich an eine Mitarbeiterin eines der vielen Kreuzfahrtschiffe (die auch der Grund dafür sind, dass in Ushuaia alle Touristenattraktionen sehr voll sind) ranzumachen. Wir bestellten an unserem Tisch zwei Runden Heineken und unterhielten uns über dies und jenes. Nach einer Weile verließen wir den Pub, noch immer mit Bierflaschen in der Hand, und unterhielten uns draußen weiter. Irgendwann gingen wir wieder zurück zum Hostel und setzten uns hin. Wir alle waren aber so müde, dass wir dann auch ziemlich schnell ins Bett gingen. Da das aber der letzte Abend dieser heiteren Gruppe war und sie am nächsten Morgen traurigerweise sehr früh fahren mussten, sah ich sie nicht wieder. Ich habe aber ihre Nummer, ich hoffe also, sie nach meiner Reise oder im März wiederzusehen.
    Stattdessen frühstückte ich also alleine und ging danach wieder nach oben in das Zimmer, wo ich gerade Dan traf, wie er aufwachte. Ich gesellte mich während seines Frühstücks zu ihm und wir unterhielten uns ein wenig. Er ist ein Psychiater in einem Krankenhaus und als ich fragte, für wie lange er denn studiert habe, viel mir die Kinnlade herunter: 13 Jahre. Das ist mal eine Hauszahl.
    Auf jeden Fall war er danach wieder müde und ging wieder schlafen, also setzte ich mich hin und schaute im South American Handbook nach, was man denn so in Ushuaia für ein paar Stunden machen könnte. Es stellte sich heraus, dass es ein bekanntes Regional- bzw. Naturkundemuseum gab, wohin ich dann auch ging. Die dortige Ausstellung beinhaltete Texte und Exponate über die Eingeborenen, die Kolonialherren und Tiere. Am beeindruckendsten war eine ehemalige Schiffsgalleone und ausgestopfte Exemplare fast sämtlicher Vogelarten Feuerlands. Tierfreunde würden verzweifeln, nehme ich an.
    Am Ende sprach ein Eingeborener über seine Vorfahren, sich und die Zukunft seines Volkes. Dann war es aber auch schon an der Zeit, sich auf den Weg zum Hafen zu machen.
    Erst einmal 40 Pesos Hafensteuer. Dann auf aufs Schiff, mit etwa 482.000 anderen Menschen, nein, Touristen. Ich fand tatsächlich anfangs die Tatsache, dass ich auf einem Schiff war, interessanter als die Orte, zu denen wir fahren würden. Nach einer gewissen Zeit änderte sich das aber natürlich. Wir fuhren als erstes an einer Insel vorbei, auf der unendlich viele Pinguine und Robben standen und lagen und später an einer, wo es noch viel mehr von beidem UND den berühmten Leuchtturm gab. Ich meinte aus einiger Entfernung einen leicht untersetzten Pinguin auszumachen, der drei anderen Pinguinen sagte: ,,Stumm lächeln und winken, Männer, stumm lächeln und winken." Dann fuhren wir aber doch weiter, sodass ich das nicht ganz bestätigen kann. Der ständige Wechsel zwischen hinaustreten und wieder hereinkommen hatte mich ein wenig kalt gemacht, und da wir jetzt sowieso eine ganze Weile lang nur fahren und nichts besonderes zu sehen bekommen würden, kaufte ich mir einen Tee, weil das jetzt meiner Meinung nach das einzige Heißgetränk war, das man in einer solchen Situation auf einem Boot trinken konnte. Ich schaute also aus dem Fenster, trank meinen Tee und hörte ein Hörbuch weiter, das ich ein paar Tage zuvor angefangen hatte. Ein schöner Moment.
    Irgendwann erreichten wir die berühmte Pinguinkolonie östlich vom Hafen von Ushuaia. Das konnte man sich nicht entgehen lassen - das dachten sich zumindest diese oben genannten 482.000 Passagiere - weswegen alle vorne standen und wir uns mit Ellenbogen scheinbar tödliche Verletzungen zufügen wollten, um zumindest ein Foto zu schießen, auf dem die Pinguine nicht sieben, sondern nur fünf Meter entfernt sind. Ich fühlte mich ein wenig wie Colin Firth als Harry Hart in Kingsman, als die SIM-Karten in der kleinen Kirche aktiviert werden.
    Nein, ganz so schlimm war es natürlich nicht, aber ich fühlte mich trotzdem etwas unwohl, weswegen ich mich zurückzog, bis die meisten ein Foto gemacht hatten und wieder ins Innere des Katamarans gegangen waren.
    Die Pinguine selbst waren hingegen sehr lustig. Einige lagen auf ihren Bäuchen, andere liefen mit gespreizten Flügeln herum und wieder andere standen einfach nur herum und glotzten durch die Gegend.
    Auf der Rückfahrt holte ich mir als Beweis dafür, dass ich hier gewesen war, einen weiteren Stempel für meinen Pass.
    Wieder am Hafen ging ich direkt zum Hostel und fragte Dan, ob er mit mir kochen wolle. Er bejahte. So gingen wir zum Supermarkt in der Nähe und beschlossen, eine Gemüsepfanne sowie Fleisch und Kartoffelpüree zu kochen. An der Kasse wurde unsere Geduld ein wenig durch eine junge Frau aus Ostasien geprüft.
    Ich will an dieser Stelle nicht unhöflich sein, aber was nun mal so ist, muss eben gesagt sein - diese junge Frau war nämlich geistig etwa auf der Höhe einer Eintagsfliege.
    Dass sie ihre Einkäufe auf zwei Rechnungen aufteilen wollte, war natürlich kein Problem. Aber als die Verkäuferin ihr den Preis nannte, guckte die junge Frau sie angeekelt an und fragte, was denn der Preis in Dollars sei. Die Verkäuferin tippte etwas in die Kasse ein und beantwortete die Frage. Die junge Frau gab ihr eine Handvoll Dollar und die Verkäuferin gab ihr das Wechselgeld - allerdings in Pesos. Die junge Frau guckte sie an, als hätte sie ihr gerade ein paar Kieselsteine in die Hand gelegt. Sie fragte, ob sie das Wechselgeld denn nicht in Dollars zurückbekomme, sie habe ja mit Dollars bezahlt. Die Verkäuferin sagte, dass das leider so nicht funktioniere, da der US-Dollar hier keine offizielle Währung sei. Die junge Frau packte das Geld widerwillig in ihre Tasche. Inzwischen hatte Dan mich schon verständnislos angeguckt und wir beiden mussten ein Lachen unterdrücken. Als sie diese Prozedur bei der zweiten Zahlung mehr oder weniger wiederholt hatte, meinte Dan zu mir, dass sie das doch einfach im Kopf überschlagen solle, sie sei ja schließlich Asiatin. Als sich die Verkäuferin dann uns zuwandte, sagte die junge Frau allerdings etwas pekiert, dass sie ja noch keine Plastiktüten bekommen habe. Die Verkäuferin drehte sich wieder mit einem angestrengten Lächeln zu ihr und sagte der jungen Frau, dass dieser Supermarkt aus Umweltgründen gar keine ausgebe. Die junge Frau guckte sie verstört und überrascht an, als hätte man ihr gerade gesagt, dass es den Osterhasen nicht gebe. Also packte sie entschlossen ihre Sachen unter den Arm und ging beleidigt hinaus. Dan und ich lachten los und wir trösteten die arme Verkäuferin ein wenig. Auf der Straße zogen wir ein wenig über die junge Frau her, man kann ja auch mal ein Arschloch sein.
    Im Hostel machten wir uns direkt ans Kochen. Ich schnitt das Gemüse und die Zwiebel, während Dan versuchte, den Ofen und den Herd anzumachen, während er die Kartoffeln aufsetzte und das Fleisch vorbereitete. Bei letzterem sah er zugegebenermaßen sehr professionell aus, er schien das nicht zum ersten Mal zu machen.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis alles fertig war. Ich konnte zwischendurch sogar noch ein bisschen packen, weil ich am nächsten Morgen keine Gelegenheit dazu haben würde.
    Wir setzten uns also letzten Endes an einen Tisch in der Küche und aßen das wahrscheinlich nahrhafteste Essen, das wir in den letzten Tagen gegessen hatten und in den nächsten Tagen essen sollten. Es war sehr lecker. Während wir uns also so richtig den Wanst vollschlugen (Haters call it Völlerei), unterhielten wir uns ein bisschen und es stellte sich heraus, dass er genau doppelt so viele Jahre zählte wie ich: 36.
    Danach gingen wir nach oben und er machte sich fertig, während ich weiterpackte, er wollte nämlich wieder in den Irish Pub gehen. Als wir im Bad waren, in Anwesenheit eines Israeli, den ich schon am ersten Abend in diesem Hostel getroffen hatte und der nurnin Unterhose dastand, weil er eigentlich in die Dusche wollte, fiel uns auf, dass wir noch irgendwelche Kontaktdaten voneinander haben wollten. Also wurden wir Facebook-Freunde. Wir verabschiedeten uns, noch immer im Bad und in Anwesenheit dieses vielleicht etwas zu bemitleidenswerten Israeli und er ging die Treppe hinunter. Ich ging ins Zimmer, machte mich bettfertig und stellte den Wecker auf sehr früh am Morgen. Mehr oder weniger kurz darauf wachte ich wieder auf, sammelte meine letzten Sachen zusammen und ging dann zum Busbahnhof, von wo aus um 5.30 Uhr mein Bus losfahren würde. Ich stieg ein, blickte ein letztes Mal auf Ushuaia und dachte an die Pinguine und Dan. Der erste Abschnitt meiner Reise war schon vorbei.

    Achja, ich habe vergessen zu erwähnen, dass es da überall kalt war. Also wirklich kalt. Und das ist der Sommer. Das liegt an den antarktischen Winden, die nach Norden ziehen.
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  • Day 76

    Merry Christmas and a happy new year

    January 2, 2019 in Argentina ⋅ ☁️ 5 °C

    Als ich dann am nächsten Morgen aufstand und meine Sachen zu Ende gepackt hatte, schaute ich mich noch ein letztes Mal in meinem Zimmerchen in Boedo um, nickte entschlossen (aber natürlich auch melancholisch) und schloss die Tür. Ich überreichte den Garcías meine Schlüssel (und mein Halloween-Kostüm; auf dass noch mehr Ausländer sich als mexikanische Postkutschenräuber ausgeben!), machte ein Abschiedsfoto und wartete mit Oscar unten vor der Tür, bis Peter und Mila um die Ecke gefahren kamen. Ein letzter Gruß, ein feuchter Händedruck bzw. Umarmung und eine vorläufige Einladung zu einem Treffen im März (wenn ich für eine Woche wieder zurückkehre, um zu Claritas Hochzeit zu gehen), vielleicht sogar ein kleines Tränchen, und dann ging es weiter. Ich verabschiedete mich von Boedo, von der für bonarenser Verhältnisse ruhigen Avenida Boedo, den Restaurants und Läden entlang der Straße. Ich schaute zurück durch das Fenster und schwor mir, dass das nicht das letzte Mal gewesen sein kann, dass ich an diesem Ort war, den ich für zwei Monate mein zu Hause nennen durfte.
    Irgendwann bogen wir dann aber doch noch ab und gingen zum Markt in San Telmo, nicht ohne vorher noch Cristina, Peters Freundin, abzuholen. Dort schauten wir uns ein wenig die Läden an, die sehr schöne und interessante Dinge verkauften, vor allem scheint es dort einen großen Bedarf an metallenen, auf alt gemachten Schildern zu geben. Es gab aber auch Lederwaren, Zinnsoldaten (@Papi) und einiges mehr. Schließlich aßen wir dort dann in einem französischen Bistro, dessen Besitzer ein Freund Cristinas ist. Ihn bekamen wir allerdings nicht wirklich zu sehen.
    Abends traf ich mich noch mit Daniel, Inge und Fred, um den letzten Abend des letzteren zu feiern. Wir waren erst in einem indischen Restaurant, wo ich aber aus Mangel an Hunger und verspäteter Ankunft nichts aß und irgendwann machten wir uns auf zu einer Bar wo wir schon einmal ein paar Mal waren, und saßen und unterhielten uns auf der Dachterrasse. Ein schöner Abend. Das Problem war allerdings der Rückweg, weil es definitiv schwieriger ist, von Palermo aus nach Olivos zu kommen als nach Boedo. Irgendwann schaffte ich es aber trotzdem und legte mich erschöpft in mein Bett.
    Am Tag darauf passierte nicht wirklich viel, am Tag darauf war es aber schon der 24. Dezember. Als ich dann noch die letzten Besorgungen gemacht hatte (inklusive ein paar Geschenken und einer Picada, der argentinischen Interpretation von Tapas), war es auch schon soweit, in die Kirche zu gehen. Sehr schöne Sache. Es war eine deutsch-argentinische Gemeinde, in der Clarita sehr aktiv ist. Vorher spielten draußen Kinder Fußball, die Erwachsenen unterhielten sich. Lucas (der Sohn von Daniela und Mariano) versuchte eine kleine Wand hochzuklettern, die auf eine Art Terrasse führte, scheiterte aber und entschied sich zur Überraschung seiner Eltern für die Treppe. Also stürmten sie hinterher und fingen ihn wieder ein, er wollte aber nicht wieder herunterkommen und zog Mariano bis zu einem metallenen, etwas höher gelegenen Deckel am Rand der höher gelegenen Terrasse. Das war Daniela zu viel und Mariano und sie zerrten ihn irgendwann wieder hinunter. Das verkürzte aber die Wartezeit und so ging es schließlich in die Kirche hinein, wo es kurz darauf einen erfrischend kurzen Gottesdienst mit Gesang auf Deutsch und Spanisch sowie einem sehr schön gemachten Krippenspiel gab, in dem unter anderem auch drei Väter die drei weisen Männer spielten, die von dem Stern über Bethlehem alias einem stolzen kleinen Jungen, der eine sehr große, vielleicht sogar zu große sternenförmige Lampe trug, zur Krippe hin geführt wurden. Das Vater Unser auf Spanisch kannte ich leider nicht, trotzdem wurde ich nach dem Gottesdienst noch herzlich vom Pfarrer begrüßt. Nach einer dann ziemlich engen Autofahrt, weil wir jetzt wegen Clarita eine Person zu viel waren und Daniela ihres und mein Angebot, mit dem Bus zu fahren, entschieden ablehnte, begrüßten wir alle inzwischen angekommenen Gäste, also nur Sebastián (weil Peter und Mila doch noch nicht gekommen waren) und überlegten, ob wir schon ohne sie den Grill anmachen sollten oder nicht. Das ist nämlich für Peter nichts weniger als eine Glaubensfrage. Irgendwann taten wir es aber dann doch und ein mit Sodbrennen kämpfender Peter und eine aufgeregte Mila trafen ein. Wir begannen natürlich mit der Picada, unterhielten uns über Gin Tonics, Fernets und Cola hinweg über alles mögliche. Irgendwann fing die Sonne an, unterzugehen, und wir zogen langsam vom Gartne ins Esszimmer um, wo wir dann das fertige und sehr leckere Fleisch mit einer Auswahl verschiedener Salate und anschließend einen sehr leckeren Kuchen an einem sehr schön von Daniela gedeckten Tisch genossen. Zwischendurch passierte jedoch etwas, das alle, egal ob Kind oder Erwachsener (oder erwachsene Kinder bzw. kindliche Erwachsene) erfreute. Man munkelte, Papa Noel sei schon gekommen. Im Wohnzimmer leuchteten die Kerzen, die eine schöne Weihnachtspyramide zum Drehen brachten, und unter dem wunderschönen Tannenbaum lagen viele Geschenke. Die Kekse waren aufgegessen, die Milch ausgetrunken, es gab also keinen Beweis für das Gegenteil. Das Leuchten der Augen der Kinder, Peter, der in einem Zustand war, in dem ich ihn nie zuvor gesehen hatte: den Tränen nahe, Mariano, der Lucas die Geschenke erklärte, Mila, die sich bei allen herzlich bedankte, Klaus und Molly (die Mutter von Mariano), die die ganze Zeit umhergingen, nicht wussten, was sie mit sich anfangen sollten, aber dennoch ihren Enkelkindern beim Auspacken zuschauen wollten, Daniela, Clarita und Sebastián, die ihre glückliche Familie filmten - es war herzzerreißend. Für einen kurzen Moment vergaß ich, dass es gerade dreißig Grad und Sommer war. Ich wurde melancholisch, dachte darüber nach, dass mit diesem Jahr zwar meine Kindheit offiziell, aber im Herzen nicht zu Ende war. Wie schön das alles, nein, wie schön die Welt doch ist. Hier merkte ich, dass es an Weihnachten gar nicht wirklich um das christliche Ereignis geht. Klar, das ist der Grund dafür, aber der Mensch braucht einfach irgendeinen Grund, manche würden es sogar eine Ausrede nennen, um melancholisch zu werden, um mit seiner Familie zusammenzukommen und ein Fest zu feiern, um über sich und sein Leben nachzudenken und um das, was wir einst erleben durften, durch die Augen unserer Kinder zu erleben. Und wenn man dann noch gutes Essen und guten Wein trinken kann, umso besser.
    Feuerwerk, ein schönes, etwas nachdenklicheres Gespräch als sonst mit Peter und ein bisschen mit dem Fußball spielen rundeten den schon perfekten Abend ab und ließen mich erkennen, dass Weihnachten insgesamt einfach schön ist, egal ob im Sommer oder im Winter.
    Am 25. war Weihnachten für mich aber dann noch nicht vorbei, weil Clarita und Sebastián ein paar Leute und mich zu dem Haus von Bekannten einluden, auf das sie gerade aufpassten. Dort gab es leckeres Essen und einen privatem Swimmingpool, in dem unter anderem auch Lucas mit seinem neuen Spielzeug spielte.
    Abends stand ein (ziemlich teures) Weihnachtsessen für Expats mit Daniel an. Wir bekamen einen leckeren Begrüßungscocktail, eine Flasche Weiß- oder Rotwein oder Rosé in die Hand gedrückt, die alle von demselben Weingut in Mendoza stammten, und versuchten zu erkennen, welcher Tisch wohl der beste sei, um sich mit netten Leuten zu unterhalten. Wir entschieden uns für den altersmäßig das Durchschnittsalter herunterziehenden Tisch, an dem drei Pärchen saßen. Das schien aber letzten Endes ein Fehler gewesen zu sein, weil wir nach fünf Minuten Smalltalk von den anderen mehr oder weniger ausgeschlossen wurden, und zwar so, dass man uns noch nicht einmal freundlicherweise in dem Gruppenselfie integrieren wollte. Wir unterhielten uns aber trotzdem nett. Irgendwann kam dann auch endlich der erste Gang, eine Art Kürbissuppe. Danach dann der zweite, ein typischer anglo-amerikanischer Weihnachtsschmaus: Truthahn, Gemüse, Kartoffeln und Yorkshire Pudding. Legga. Abschließend kam noch ein wenig Apple Crumble mit Custard. Als die anderen dann gingen, meinte Daniel, dass das die mit Abstand langweiligsten und falschesten Leute waren, die er jemals getroffen hatte. Puede ser.
    Wir waren zwar müde, aber wollten noch nicht nach Hause gehen, weswegen wir noch bei einer Bar und danach einem Irish Pub ein Bierchen tranken.
    Damit war dann aber der Abend auch für uns vorbei und wir kehrten zu Daniel zurück, wo ich dann auch schlafen sollte. Ein paar Minuten später lagen wir nebeneinander im Bett, schlugen die Lider zu und schliefen glücklich ein.
    Als wir am nächsten Morgen aufwachten, bot mir Daniel freundlicherweise ein Stück Omelette an und ein paar Stücke Toast. Ich griff zu und wir beobachteten währenddessen zwei Arbeiter dabei, wie sie per Hand den Mörtel von einer Außenwand abschlugen. Es schien keine leichte Aufgabe zu sein, also unterhielten wir uns ein wenig darüber.
    Irgendwann war aber die Zeit gekommen, zu Peters Büro zu fahren und meine Reise zu buchen. In den letzten paar Tagen hatte man endlich den echten südamerikanischen Sommer zu spüren bekommen. Ich hatte den Eindruck, dass er lange auf sich warten gelassen hatte.
    Ich kam nach einer knappen Stunde an und saß daraufhin mit Peter zusammen an seinem Schreibtisch mit den zwei Bildschirmen. Er war so freundlich gewesen und hatte bereits eine Preisliste geschrieben. Wir buchten also die ganzen Bus- und Schiffsfahrten und Flüge und ich fühlte mich sehr erleichtert, weil das endlich geschafft war. Es gab jetzt kein Zurück mehr; hin und wieder braucht man einfach einen Tritt in den Hintern.
    Ein paar Tage lang passierte wieder nichts, ich kaufte bloß ein paar nötige Dinge usw..
    Am 29. aber gingen Stef, Daniel, Inge und ich (und später ein paar Freunde von denen) aber in ein großes Schwimmbad, das mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr schwierig zu erreichen war. Die Bahnhaltestelle, bei der ich eigentlich einsteigen sollte, wurde renoviert und ich war schon spät dran, also gab ich auf und bestellte ein Uber. Dort angekommen mussten wir uns einer sehr sinnvollen, aber für Ausländer äußerst merkwürdigen und überraschenden Prozedur unterwerfen: eine medizinische Untersuchung. Sie guckten uns zwischen die Zehen und unter die Achseln, um zu sehen, ob an den Stellen irgendwelche Pilze wuchsen, wir waren aber alle zum Glück sauber. Das Schwimmbad selbst, dass sich in der Mitte dieses großen Sportareals befand, war anfangs sehr leer. Wir teilten uns mit ca. drei bis fünf anderen Leuten zwei Becken, die zusammen etwa die Größe eines Center Parks- bzw. Robinsons-Schwimmbad hatten. Die Rutsche war leider geschlossen, aber es hielt uns nicht davon ab, die Sonne und den Tag zu genießen. Nach einer gewissen Weile aßen wir etwas und als wir dann wieder ein oder zwei Stunden später einander ansahen, wurde uns klar, dass wir Gringos vielleicht ein wenig zu sehr die Sonne genossen hatten. Das merkten wir an den roten Flecken auf unserer Haut, die trotz des eigentlich vorschriftsmäßigen Eincremens entstanden waren. Vor allem hatte es Stef und Inge hart getroffen, die sich beide mehr oder weniger am ganzen Körper verfärbt hatten. Also entschlossen wir uns schließlich dazu, doch noch einen der Sonnenschirme zu mieten. Irgendwann war aber auch der schöne Tag zu Ende und ich fuhr wieder über eine ziemlich umständliche Strecke zurück zu Klaus' Haus. Zwar hatte Stef uns noch zu einer Feier von ein paar Instagram-Promis eingeladen, ich wollte aber den nächsten Tag ohne Kater beginnen, weil eine tolle Sache anstand:
    Wir würden nämlich in Klaus' Boot, dass eine Reperatur hinter sich hatte, wieder in See stechen!
    Da ich gerade sehr an Seefahrt interessiert bin, war das eine tolle Gelegenheit, mal ein wenig an Bord mitzuhelfen. Was eigentlich nur hieß, dass ich die Kissen an den Bänken befestigen und die Außenboien, die Stöße im Hafen abdumpfen (dafür gibt es bestimmt auch einen Fachbegriff), einholen sollte.
    Peter, Klaus, Mila und ich fuhren also am nächsten Tag die Strecke vom Bootsverein, in dem es repariert worden war, bis zum Ruderverein Teutonia, wo es auch bleiben soll. Es war wirklich schön, es war eine tolle Stimmung, weil Klaus sich freute, nach einem Monat wieder fahren zu dürfen, Peter und er erklärten mir ein paar Dinge und die Landschaften, an denen wir vorbeifuhren und Peter und Mila hatten auch ein wenig Quality Time auf einer der hinteren Bänke.
    Wir fuhren sogar am Marinemuseum vorbei, in dem wir vorher gewesen waren.
    Als wir nach etwa einer Stunde ankamen, aßen wir gemeinsam mit Daniela, Mariano und Lucas zu Mittag, was hieß, das alle ihre Reste auf meinen Teller luden, womit ich aber eigentlich ganz zufrieden war.
    Peter, Mila und ich fuhren anschließend mit einem Uber zum Bootsverein, um mit Peters Auto von da aus zu ihm zu fahren, wo ich ihm beim Aufhängen des Fernsehers half, was er schon seit Monaten vor sich hergeschoben hatte. Dann wollten wir zusammen mit Mila gerne Generala spielen. Daraus wurde aber nichts, weil es eine kleine Meinungsverschiedenheit zwischen Vater und Tochter gab. Als sich die Gemüter beruhigten, brachten wir Mila zu ihrer Mutter und Peter fuhr mich danach zu Klaus nach Hause. Ich packte meine Sachen für die bevorstehende Reise zu Ende und wurde wieder ein wenig melancholisch... Wie das eben so ist.
    Der Tag danach war schon der einunddreißigste, Silvester. Die Sachen waren gepackt und ich hatte nichts zu tun außer eine Tube Zahnpasta zu kaufen. Also ging ich ins Stadtzentrum von Olivos und machte einen kleinen Spaziergang dort. Ich genoss die Wärme auf meiner Haut, spürte den Moment in seiner Wahrhaftigkeit und realisierte ein weiteres Mal, dass ich tatsächlich in Südamerika war. Was für ein Glück ich doch hatte. In den letzten Tagen vor dem Beginn der Rucksackreise hatte ich eigentlich immer mehr das Gefühl gehabt, dass ich so langsam wieder zurück nach Hause wollte, aber in dem Moment wollte ich, dass diese Zeit niemals endete. Es ist ein einziges Gefühlschaos, was soll ich sagen...
    Abends holte mich Peter freundlicherweise ab und wir fuhren mitsamt Gepäck zu Daniel. Im Auto besprachen wir noch die letzten Dinge über meine Reise und Peter zeigte seine emotionale Seite, was für mich bis dahin abgesehen von Weihnachten ein Novum war. Er ist eben doch nicht so cool, wie er erscheinen möchte.
    Bei Daniel angekommen verabschiedeten wir uns und wünschten einander einen schönen Abend, schließlich würden wir ja Silvester nicht alleine auf dem Sofa verbringen.
    Ich lud meine Sachen bei Daniel ab, wir würden einander später wiedersehen.
    Ich genoss die U-Bahn-Fahrt zu Stef, wo mich Tiefkühlpizza und Bier nebst ihm selbst und Laska erwarteten. Später trafen Inge und eine Freundin von ihr ein und wir unterhielten uns sehr schön über alles mögliche. Irgendwann spielten wir auch zwei kleine Trinkspiele, die wir aber schon nach kurzer Zeit abbrechen mussten, weil es schon Mitternacht war. Wir guckten auf die Straße, wurden von enttäuschendem Feuerwerk im neuen Jahr begrüßt und teilten uns zu fünft ein Taxi, indem sich Inge auf Stef, ihre Freundin und mich legte, während sich Laska vorne mit dem Taxi-Fahrer unterhielt. An der Bar angekommen warteten wir in einer Schlange, bis wir hineingelassen wurden und trafen eine relativ leere Tanzfläche an, die aber immer voller wurde. Irgendwann stießen auch Daniel und der Rest ein. Wir tanzten zusammen, erfreuten uns am Leben und holten alles aus der Nacht heraus, was wir nur konnten. Was sich nach nur fünf Minuten anfühlte, dauerte in Wahrheit mehrere Stunden und ich schaute auf die Uhr. Ich gab den Gedanken darüber auf, noch schlafen zu wollen und verabschiedete mich irgendwann, obwohl ich gerne noch länger geblieben wäre. Es war eine tolle, unvergessliche Nacht und ich bin sehr froh darüber, dass ich die Ehre hatte, jeden einzelnen dieser besonderen Menschen zu treffen und so viel Zeit mit ihnen zu verbringen. Zusammen haben wir Erinnerungen geschaffen, die ein Leben lang bleiben werden, als die Zeit, in der wir aus den unterschiedlichsten Ländern dieser Welt, von Brasilien über die USA bis hin zu Europa und Australien in Buenos Aires, dieser wunderschönen, unglaublichen Stadt, zusammenkamen, um Spanisch zu lernen und eine andere Kultur kennenzulernen.
    Ich nahm draußen unter der bereits aufgegangenen Sonne ein Taxi, nachdem mich mein Uberfahrer im Stich gelassen hatte, fuhr zu Daniel, duschte, aß etwas, duschte, putzte mir die Zähne. Zwischendurch kam Daniel herein und wir unterhielten uns. Nach einem ausführlichen Abschied ging ich nach unten, stieg in ein Uber und fuhr zum Flughafen. Auf dem Weg dahin fuhren wir wieder an der Bar vorbei, in der wir gewesen waren, aber ich sah die anderen nicht.
    Am Flughafen ging ich zum Schalter, gab mein Gepäck auf und konnte es nicht fassen. Silvester war vorbei, die meisten dieser Menschen würde ich wahrscheinlich nie wieder sehen. Egal, jetzt begann der zweite Teil dieses Abenteuers, mal sehen, was da auf mich zukommt.
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