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- Dec 6, 2024
- ☀️ 27 °C
- Altitude: 30 m
- ArgentinaBuenos Aires F.D.San NicolasPlaza de Mayo34°36’44” S 58°22’8” W
Ich will hier nicht weg…😩
December 6 in Argentina ⋅ ☀️ 27 °C
Die zweite Hälfte der Zeit in Buenos Aires verbringen wir ganz entspannt. Wir haben echt Glück mit dem Wetter. Von insgesamt sechs Tagen scheint die Sonne fünf Tage absolut wolkenlos. Ausgerechnet an dem Tag, als wir eine Buchung für eine Tour im Palacio Barolo haben, zieht eine zarte Wolkendecke auf.
Nun gut. Ist nicht zu ändern. Doch ehe wir den ersten Balkon in der 14.Etage erreicht haben, werden die Wolken nur noch zu schönen Deko-Elementen.
Die Führung ist gut gemacht. Sehr informativ. Und ich kann mir das schmunzeln kaum verkneifen, als wir beide - die auch den sogenannten Zwillingsbau in Montevideo, den Palacio Salvio gesehen haben - gefragt werden, welcher der Schönere ist. Das ist, was wir in Südamerika so oft abgefragt werden: Findet ihr Rio oder São Paulo besser? Chile oder Argentinien?
Die restlichen Etagen (es sind sechs!) geht’s im immer enger werdenden Aufgang nur noch zu Fuß. Die letzten zwei bis zur Glaskuppel sind nur noch Schulterbreit. Der Rundumblick aber entlohnt für all die Strapazen.
Die Temperatur klettert tagtäglich Richtung 30 Grad Marke. Aber es ist angenehm trocken.
Wir genießen das Ausschlafen und den Pool. Mit ein paar Bahnen ziehen, versuchen wir wieder etwas Spannung in den Körper zu bringen. Wieder einmal haben wir auf der gesamten Reise die Körperertüchtigung so ziemlich schleifen lassen. Aber wie soll das gehen, wenn ständig leckere Speisen locken? Bei Tonno Soho zum Beispiel, einem Eck-Café, gibt es die Torta Tricolore. Eine Speise aus drei Schichten: Spinat - Käse - Kürbis 😋 Und dazu ein „Patagonia 24.7“ Unser bevorzugtes Bier in Argentinien. Dieses hat den Vorteil, dass wir beim bestellen auch die Zahlen etwas üben (müssen). Dafür beherrschen wir nach drei oder vier Malen die Zahlen und können sie aussprechen ohne nen Knoten in die Zunge zu bekommen.
Das lässt die Kellnerin jedes Mal schmunzeln 😉
Am vorletzten Abend überrascht mich Rainer mit einem Besuch eines Blumenladens. Schön ist er. Das Besondere sind allerdings nicht die Blumen, sondern die große Kühlschranktür. Man muss die entscheidende Frage stellen und dann wird sie geöffnet. Es folgt ein enger Abstieg und wir landen in einer unterirdischen Bar mit sehr viel Stil. Die Musik ist klasse, die Cocktails sehr speziell. Das Essen lecker. Und das Flair aus den Zeiten der Prohibition einfach unbeschreiblich.
Die Karte glüht täglich.
Nein nicht die Kreditkarte.
Die Sube-Karte. Denn Busfahren in Buenos Aires macht unendlich
viel Spaß.
Sechzehn Tausend Busse sind täglich auf den Straßen unterwegs. Nur mal zum Vergleich: 1.630 sind es in Berlin, das Deutschlands größtes Busnetz besitzt.
Allesamt in verschiedenen privaten Händen. Manch eine Linie hat sogar ihre eigene Website.
Die Fahrt ist ziemlich ruppig. Es wird materialverschleissend gefahren. Aber das scheint zweitrangig.
An der Haltestelle steht man in einer Reihe an. Und es geht zügig zu. Der erste in der Reihe zeigt mit der Hand an, dass man mit will. Ohne dieses Zeichen bleibt der Bus auch an einer Haltestelle nicht stehen. Die Tür wird schon während der Anfahrt geöffnet, so dass jeder Passagier immer sofort vor dem geöffnetem Eingang steht.
Eingestiegen wird nur vorn. Der Busfahrer tippt den Preis ein, nachdem jeder sein Ziel genannt hat. Das geht so ungemein schnell. Wir zahlen aber eh immer den Höchstpreis. 445 oder auch 443 Pesos pro Person - also 42 Cent. Das ist ein Vielfaches von dem, das wir im letzten Jahr gezahlt haben. Dennoch spottbillig verglichen mit den Berliner Preisen.
Uns gefällt diese Art der Geschwindigkeit. Dennoch läuft alles sehr aufmerksam ab. Braucht jemand länger zum Einsteigen, wird es selbstverständlich berücksichtigt. Auch bleibt der Fahrer trotz aller Geschwindigkeit in Ausnahmefällen für einen Passagier stehen, wenn dieser zwischen den Stationen winkt. Und niemals lässt er einen Abhetzenden stehen. Da wird die Türe eben nochmals geöffnet. Und alles geht sehr zügig.
Und so entscheiden wir uns am letzten Tag - natürlich nach einem ausgiebigen Sonnenbad am Pool - für‘s Busfahren. Einfach so. Wir fahren nochmals zur modernen Promenade am Hafen und genießen das Flair.
Ach so. Nach so viel Kuh essen, kochen wir auch mal wieder. Meist entscheiden wir operativ was genau. Im kleinen „Konsum“ schräg gegenüber unseres Hauses, gibt es auch um 9pm oder auch später ein ausreichendes Angebot an allem, was wir brauchen. Auch Zapallita, das wir in Patagonien kennengelernt haben.
Der Abreisetag macht mich traurig. Wie kann die Zeit nur so erbarmungslos rasen? Das fantastische Wetter macht den Abschied noch schwerer.
Wir dürfen bis Eins bleiben. Verlassen aber das Apartment dann doch eine halbe Stunde früher. Mit dem Cabify geht’s zum Airport EZE. Die knapp einstündige Fahrt kostet dieses Jahr 31€.
Am Airport ist vieles automatisiert. Mit dem biometrischen Pass müssen wir nicht anstehen. Die Taschen müssen bei der Gepäckkontrolle nicht geleert werden. Auch dürfen wir Wasser im Handgepäck haben.
Zwei Stunden verbringen wir in der Lounge. Und als wir rauskommen, ist es stark bewölkt.
Uups. Habe ich etwa die gesamte Sonne eingepackt?
12.23 Stunden genau dauert der anfangs wacklige Flug am Rand enormer Gewitter von Buenos Aires bis Frankfurt. Wir sitzen wieder im Stübchen. Reihe 84 ist unsere Lieblingsreihe. Das Essen ist köstlich. Das Ojo de Bife ist medium rear und zarter als in manch einer Parilla.
Den Rest habe ich verschlafen.
Bis Berlin fliegen wir in Rekordzeit. Denn der Abflug verzögert sich. Eine Famile aus Buenos Aires kam nicht. Wir waren es nicht 🤷♀️
Unsere Koffer erscheinen als eine der ersten. Und der familiäre Fahrdienst ist auch schon da.
Das war’s also.
107 Tage voller Erlebnisse und Abenteuer im südlichen Teil Südamerikas.
Das Fazit folgt demnächst 🤞🏻Read more
Traveler Herzlich Willkommen zu Hause und ich hoffe, du hast dir bis Weihnachten nicht allzu viel vorgenommen und kannst einen weichen Übergang ins alltägliche Leben vollziehen. Ich kann es mir zwar kaum vorstellen, da ihr sicherlich wieder ein volles Haus zu den Feiertagen habt. Lieben Dank für die tollen Berichte eurer langen Reise. Ich habe es wieder genossen und mich an deinen Bildern erfreut. Macht ihr eigentlich nur Heimaturlaub oder gönnt ihr euch eine längere Verschnaufspause?
SYLWIA B. Schön dass es Dir gefiel. „Weicher Übergang“ …was für eine schöne Beschreibung. Ich habe vorhin gerade festgestellt, dass das Einleben im Sommer viel einfacher funktioniert. Das ist ja kurz nach 4pm nicht nur dunkel sondern auch noch kalt! Die tausend Aufgaben, die ich mir nur für heute vorgenommen habe, schmelzen auf Drei bis Vier 😏 Der Geist ist willig - das Fleisch schwach! Und ja. Die Bude ist voll ab nächstes Wochenende. Wir freuen uns unendlich auf unsere Enkel! Familie ist der eigentliche Reichtum im Leben 😍
SYLWIA B. Ach ja. Mein Schwager macht sich schon lustig und sagt es sei unsere Ferienwohnung. Ja Anfang März geht’s wieder auf Reise. Nicht mehr so lange. „Nur“ zwei Monate. Wir müssen uns so langsam das lange Verreisen abgewöhnen 🙈