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  • Day 85–86

    K'gari - Teil 1

    April 29 in Australia ⋅ ⛅ 23 °C

    Heute ging es weiter nach Rainbow Beach. Mittags nahm ich den Shuttle in die Innenstadt zusammen mit Henriette und kaufte da noch ein paar Snacks und Getränke ein für die bevorstehende Tour, da wir dort kaum Möglichkeiten haben was noch zu besorgen. Denn ab Morgen ging es für 3 Tage nach K’gari (früher Fraser Island), eine wunderschöne Insel mit wenig Zivilisation. Man kommt dort auch größtenteils nur mit Allradantrieb voran, da es (bis auf in kleinen Dörfern) keine asphaltierte Straßen gibt und man meist auf dem Strand oder holprige, schlammige Wege durch den Wald fahren muss. Nachdem ich eingekauft habe, bin ich noch für die restliche Zeit in das Hostel von Stacey gegangen und haben dort mit paar anderen das Kartenspiel Cambio gespielt. Anschließend ging es dann mit dem Bus nach Rainbow Beach. Im Hostel hab ich dann noch Pasta gekocht. Die Küche war widerlich, die schlimmste auf der Reise bisher. Trotzdem wollte ich die Reste verbrauchen. Anschließend quatschte ich noch mit Henriette (sie machte die selbe Tour) und Eva (ähnliche Tour aber anderer Veranstalter), bevor ich dann meine Tasche für die Tour gepackt hatte und schlafen ging. Wir sollten nur eine kleine Tasche mitbringen, bei mir wurden es am Ende zwei.

    Um 7:30 Uhr am nächsten Morgen gab es eine Einweisung für die Tour mit anschließender Zuteilung aller Fahrer auf die 4 vorhandenen Autos. Ich hatte mich auch als Fahrer gemeldet. Dann haben die restlichen Personen sich den Fahrzeugen zugeteilt. Es waren Geländewagen wo jeweils 8 Personen Platz hatten. Anschließend beluden wir die Autos und es ging los. In unserem Auto waren nur 2 Fahrer, Gethin (36 aus Wales) und ich, was mich gefreut hatte, denn das hieß auch, dass ich häufiger zum Fahren kam. Als erstes fuhr Gethin. In einer Kolonne, geführt von unserem Tour Guide Paul, fuhren wir zur Fähre die uns zur Insel brachte. Die Kommunikation zwischen den Autos erfolgte per Funk. Auf der Insel fuhren wir ne weile (ca. 50min) am Strand entlang. Die Strände hatten Schilder mit Geschwindigkeitsbegrenzung. Das maximale was erlaubt war, war 80 Km/h. Wir fuhren nahe am Wasser, weil dort der Sand durch das Wasser fester war. Trotzdem musste man aufpassen, dass man Wellen vorsichtig auswich, denn fuhr man durch das Wasser, bremst das nicht nur das Auto extrem aus, sondern das Auto verliert auch seinen Halt. In einem Video bei der Einweisung hatten wir einen Fall gesehen, wo eine Auto schon bei wenig Wasser die Kontrolle verlor und sich überschlug.

    Bevor es weiter in Landesinnere ging, machten wir eine kurze Pause und ich setzt mich ans Steuer. Es ging weitere 50min zur Central Station der Insel. Der Weg dorthin war sehr holprig und Herausfordernd, was mega spaß machte. Generell das Gefühl mit dem Auto am Strand oder durch den Dschungel zu fahren war ein tolles Gefühl, ich genoss jeden Moment. Um halb 12 kamen wir an der Central Station an. Klingt nach einem Bahnhof, aber tatsächlich fuhr da mal vor vielen Jahren ein Zug, als die Insel früher noch für die Forstwirtschaft genutzt wurde und auch ne Schule enthielt. Wir machten Mittag und es gab Wraps. Anschließend machten wir einen kleine Spaziergang durch die Umgebung, wonach es dann zum Lake Birrabeen ging. Nach einer kurzen Aufenthalt dort, fuhren wir dann weiter zum Lake Mckenzie. Dieser See war mit seinem blauen Wasser und den hellen Stränden, umgeben von Dschungel, eins der schönsten Seen die ich bisher gesehen hatte. Nachdem wir dort ne weile verbrachten ging es wieder zurück zum östlichen Strand und fuhren von dort aus weiter Richtung Norden. Auf dem Weg machte eine Person auf ner Düne auf sich aufmerksam. Er und seine Freundin sind mit deren Auto im tiefen Sand stecken geblieben. Paul holte sein Reifendruck Messer, prüfte zuerst den Reifendruck der Reifen und stellte fest, dass diese viel zu stark aufgepumpt waren. Nachdem er die Reifendrücke anpasste, schoben wir gemeinsam das Auto raus. Als dies geschafft war, fuhren wir weiter zum Camp. Auf dem Weg sahen wir ein paar Dingos.

    Am Camp angekommen, bekamen wir zunächst eine Einweisung. Die Regeln waren einfach, da wir im Gebiet der Aborigines waren, gab es zwei besondere Regeln die zu beachten waren: Es darf im Camp nicht gepfiffen werden und Feuer darf nicht mit Wasser gelöscht werden, da das Pfeifen respektlos gegenüber den Geistern angesehen wird und das Löschen von Feuer mit Wasser die spirituelle Verbindung zu Wasser stören kann. Zusätzliche sind auf der Insel einige Dingos. Dingos sind Wildhunde und greifen auch gerne mal Menschen an. Deshalb sollen wir nie alleine aus dem Camp raus gehen. Das Camp selbst war durch einen Elektrozaun geschützt. Am Ausgang des Camps waren noch Plastik Stöcker die man mitnehmen sollte. Sie dienten auch zum Schutz gegen die Dingos. Anschließend suchten wir unsere Zelte aus und aßen dann Burger zum Abend. Am restlichen Abend spielten wir mit ein paar Leuten Karten und tranken was. Zwischenzeitig gingen wir gemeinsam zum Strand, um uns die Sterne anzuschauen. Da die Lichtverschmutzung hier sehr gering war, konnte man sehr gut die Milchstraße beobachten.

    Als mich später im Zelt hinlegte und gerade einschlafen wollte, merkte ich, dass was auf meinem Arm krabbelte. Ohne zu wissen was das war, nahm ich langsam mein Handy und machte die Taschenlampe an. Das Insekt aber ist immer genau zur dunklen Seite meines Arms gekrabbelt. Als ich es dann endlich sah, war ich beruhigt. Es war zum Glück keine Spinne, sondern irgend ein Kakerlaken ähnliches Tier. Ich schnippte es weg, ohne auf die Idee zu kommen es im Freien zu machen. Dann versuchte ich zu schlafen.
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