Ein Abenteuer auf der Yacht "Sylvia" mit Nils, Tim, Lars, Mats und mir, Matthias.
Navigieren durch enge Wasserwege, Erkunden kleiner Häfen oder unser Ritual, das beste Essen entlang der Route zu kochen - es werden viele Geschichten werden.
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  • Shopping, Schleusen und IJseelmeer

    17 Mayıs, Hollanda ⋅ ☀️ 17 °C

    Lemmer – hier war es auf dem Wasser vor allem voll. Rappelvoll.
    Schon bei der Einfahrt dämmerte es uns: Hier ist ganz Holland los. Heute schien hier auch noch ein Paddel-Wettkampf stattzufinden. 😃 Zwischen Ausflugsdampfern, Tagesbesuchern und Schlenderflaneuren suchten wir in der Stadt nach einem Anlegeplatz. Schließlich fanden wir ein hübsches Plätzchen – strategisch top gelegen, direkt in der Nähe von Albert Heijn.

    Also: Einkaufswagen statt Ruder. Kühlschrank auffüllen für die kommenden Tage – mit lokaler Feinkost, Bier (natürlich), und allem, was Männerherzen in der Kombüse höherschlagen lässt.

    Nach erfolgreicher Proviantierung zogen wir nochmal los in die Stadt – ein bisschen Bummeln, ein Eis zur Stärkung, und dann zurück an Bord. Weiterfahren war der Plan. "Nein, Lars – wir wollen echt weiter!"

    Und wie! Kaum abgelegt, stand auch schon die erste Schleuse auf dem Plan. Ab aufs IJsselmeer – kurze Wellen, große Pötte. Ein Passagierschiff nutzte aus unserer Sicht die komplette Breite der Durchfahrt und pflügte quer vor unsere Nase. Kurz die Frage: „Passen wir da überhaupt noch durch?“ Antwort: „Muss! Irgendwie. “ Und es klappte.

    Übrigens hatten wir auch ein paar Brücken bei denen wir für die Öffnung bezahlen mussten. Schon witzig, wenn eine Angel mit Holzschuh dran zu einem gehalten wird um dort ein paar Münzen zu platzieren.

    Nächste Schleuse, nächstes Abenteuer. Willkommen außerhalb Frieslands – neue App, neue Regeln. Erstmal orientieren, dann rein in die Kammer. Beim Blick auf das Schild „5,5 m“ kam kurz Nervenkitzel auf: Reichen die Seile? Nach 4 Metern abwärts war klar – besser nochmal nachjustieren.

    Nachdem wir unten angekommen waren, ging es weiter. Rechts Wiesen, links die Geräusche der Autobahn – romantisch ist anders. Also weiter bis nach Emmeloord. Erstaunlich: den Yachthafen haben wir elegant übersehen. 😎 Aber kurz hinter dem Ort wartete ein brauchbarer Steg auf uns. Nicht deluxe, aber funktional.

    Matthias versuchte noch, mit dem Magnet etwas aus dem Wasser zu fischen – aber außer einem rostigen Rohr war da nicht viel zu holen. Dafür haute Matz wieder kulinarisch auf den Putz: ein super leckeres Curry.

    Nach einer kleinen Pokerrunde wurde gespeist – und der Tag endete satt, müde und sehr zufrieden mit einem Spieleabend.
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  • Ergänzung zu Lemmer - aber psst

    17 Mayıs, Hollanda ⋅ ☀️ 17 °C

    Die Schleuse von Lemmer – schmal, aber oho

    Wir dachten kurz: „Das wird eng.“ Und es war eng. Die Schleuse direkt in Lemmer war definitiv nicht für Breitschultrige gemacht – aber mit viel Gefühl und einem Hauch Abenteuerlust passte unsere Sylvia gerade so durch. Zentimeterarbeit vom Feinsten.

    Beim Rausfahren dann ein Geräusch, das keiner hören will: kratzend, metallisch, sehr selbstbewusst.
    Aber psst – vielleicht war’s ja nur der Fender. Vielleicht.
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  • Logbucheintrag – Etappe nach Blokzijl

    18 Mayıs, Hollanda ⋅ ☁️ 18 °C

    Auch heute haben wir wieder königlich geschlafen. Nach einem schnellen Frühstück legten wir ab – vorher nutzten Tim, Matz und Matthias die Zeit noch für ein bisschen Manöver-Training: Anlegen, Ablegen, wieder Anlegen, wieder Ablegen. Warum? Weil wir’s können. Und weil’s jetzt noch besser läuft als vorher. Die Crew spielt sich ein – man spürt’s.

    Nächster Halt: Marknesse. Direkt vor der Schleuse haben wir angelegt um einzukaufen. Tim und Lars stiefelten los – Mission: Käse, Sauce Hollandaise, Eiswürfel für Longdrinks und natürlich Bier. Die Grundbedürfnisse der Crew.

    Durch die Schleuse ging es dann ein gutes Stück bergauf – ganze 1 m Höhenunterschied! Kurz danach zog der Kanal an uns vorbei, begleitet von Schlauchboot-Kids, die uns wie eine Eskorte begleiteten. Die Landschaft hat sich deutlich verändert: wir fahren jetzt auch immer mal an einem Wald vorbei. Schön!

    Zur Stärkung gab es dann von Tim einen spontanen Bord-Snack: pochierte Eier auf Brötchen. Fantastisch.
    Gestärkt schipperten wir weiter zur nächsten Schleuse. Dieses Mal standen 4,5 Meter auf dem Plan – also ordentlich Höhenluft für die Sylvia. Und wir haben dabei gelernt, wozu die herunterhängenden Seile da sind. Spoiler: zum Festmachen! Bisher hatten wir immer die Haken an der Wand genommen – hat ja auch funktioniert.

    Nach dem Aufstieg ging’s direkt weiter ins Fahrwasser Richtung Blokzijl. Die Stimmung an Bord? Bestens. Die Manöver? Sicher. Der Proviant? Gekühlt.
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  • Schleusenwunder und Spargelcremesuppe

    18 Mayıs, Hollanda ⋅ ☁️ 18 °C

    Zunächst einmal mussten wir nun die Identitäten klären. Ich hatte Matz Namen bisher nie geschrieben, sondern immer nur gesprochen und jetzt natürlich bisher auch immer falsch geschrieben.
    Also: Ab sofort fährt Matz nicht mehr mit und wir begrüßen herzlich Mats an Bord!
    Versprochen: Es wurde wirklich niemand zurückgelassen.

    Nach Blokzijl wurde der Kanal enger, voller – und landschaftlich schöner. Wir verließen Flevoland und tauchten ein in die Provinz Overijssel. Und es wurde lebhafter: Menschen am Wasser, Sonne im Gesicht und das Gefühl, als wären wir mittendrin in einem Holland-Werbespot.

    Und dann – die Schleuse. Klein. Voll. Wir dachten noch, wir machen einen auf clever und warten einfach die nächste Runde ab... aber die Schleusenwärterin an Land hatte andere Pläne mit uns. "Dit past goed in het slot" rief sie uns zu und mit energischem Winken winkte sie uns mitten rein ins Getümmel. Einmal tief durchatmen, und dann rein. Es war eng. Sehr eng. Für ein paar Momente war es mucksmäuschenstill, wahrscheinlich hielten auch alle anderen in der Schleuse die Luft an. Irgendwann rief von irgendwo jemand in die gefühlte Stille „Nicht auf die Kaimauer starren – achte lieber auf mein Boot!“. Aber: Wir haben’s geschafft. Kratzerfrei.
    Das Üben von heute morgen hat sich definitiv gelohnt.

    Mats ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und zauberte währenddessen eine super leckere Spargelcremesuppe aufs Deck. Dazu ein Gläschen Wein – okay, zwei. Verdient.

    Je weiter wir kamen, desto voller wurde es auf dem Kanal. Kolonnen von Booten zogen an uns vorbei – als wäre Holland plötzlich aufgewacht. In Muggenbeet entdeckten wir ein Restaurant, das Boote direkt am Wasser bediente. Hier musste man keinen Tisch reservieren, sondern einen Liegeplatz. Wir sind total erstaunt und fasziniert daran vorbei gefahren.

    Natürlich kam wieder die legendäre Angel mit Holzschuh an der nächsten Brücke zum Einsatz – lokale Technik, die jedes digitale Bezahlsystem alt aussehen lässt.

    Die Häuser entlang des Kanals wurden schicker, die Vorgärten gepflegter. Alles sah ein bisschen aus wie frisch aus dem Katalog. Und dann: Ossenzijl. Ziel erreicht. Der Yachthafen empfing uns mit offenen Armen – und wir uns selbst mit einem Cuba Libre. Ein paar Eiswürfel haben die Sonne tatsächlich überlebt.
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  • De drie Musketiers

    18 Mayıs, Hollanda ⋅ ☀️ 16 °C

    Schiff ist festgemacht, also erstmal rein ins Schiff, raus aus den Klamotten, und unter die Dusche. Man will ja nicht nur gut gelaunt, sondern auch wohlriechend durch die Gassen flanieren.

    Viel Auswahl beim Abendessen hatten wir nicht - exakt ein Restaurant gibt es in diesem Ort „De Drie Musketiers“. – Das Essen? Lecker. Der Service? Freundlich. Und der Hunger? Geschichte.

    Zum krönenden Abschluss gab’s noch „Hertog Jan“ auf unserem Schiff, ein lekker Bierchen und dabei ein paar Runden UNO. Danach ab in die Koje – zufrieden, satt und freuend auf den nächsten Tag.
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  • Auf nach Langehoekspôlle

    19 Mayıs, Hollanda ⋅ ☀️ 15 °C

    Frisch, erholt und vom Frühstück in gewohntem Luxus verwöhnt, startete der Tag eigentlich sehr vielversprechend. Doch dann kam der Moment, in dem Tim unser Boot putzen wollte – und zwar gründlich bis in jede Pore. Was er dabei vergaß: die offenen Fenster. Besonders das von Nils.
    Ergebnis: „Einmal Matratze mit Wasserbett-Upgrade, bitte!“ Der Schaden wurde mit Eimer und Lappen im Sprintmodus beseitigt. Feuchte Matratze aufs Deck in die Sonne gebracht, die Laune blieb zum Glück fantastisch.

    Also Leinen los und es ging’s entlang des Kanals, vorbei an Ossenzijl und dem Restaurant von gestern, bis zur nächsten Schleuse. Ein schlichtes Schild begrüßte uns: „Welkom in Friesland“ – die magische Grenze war überschritten. Die Schleuse selbst? Eher so: Tür auf, Tür zu, kein Höhenunterschied zu spüren. Unspektakulär, aber effizient.

    Dann kam das Tjeukemeer. Und mitten drin wie aus dem Nichts: Marchjepôle – eine künstliche Mini-Insel mit echtem Strand-Feeling. Lars und Tim testeten die Wassertauglichkeit, Nils beobachtete mit Neugier das Treiben, während Mats und Matthias die Insel umrundeten – vermutlich auf der Suche nach dem Schatz der Friesen oder wenigstens einer ordentlichen Möwe. Davon gab es auf der Insel so einige.

    Zurück an Bord gab’s das große Duschabenteuer: die Außendusche wurde feierlich eingeweiht. Wasser marsch, Wind inklusive. Danach ging es weiter gen Norden. Kulinarisch wurde es wieder einmal auf Sterne-Niveau gehoben: Mats servierte Hähnchenspieße mit Satésauce und den Resten des Curry von vorgestern. Unser Smutje für Gourmets.

    Dann kam die Brücke - eine Autobahnbrücke. Eigentlich auch total unspektakulär, aber durch die Größe unserer Sylvia musste die Brücke für uns geöffnet werden.
    Der Rückstau geht also auf uns, den für rund 5 Minuten war die Autobahn gesperrt. Schon absurd, wenn wegen einem 13-Meter-Schiff kurz mal der Verkehr in Friesland lahmgelegt wird.

    Weiter an mehreren Brücken vorbei, fuhren wir Richtung Heeg – diesmal nicht nur vorbei, sondern ran an den Steg. Einkaufsspecial: Essen für heute Abend, Eiswürfel und Rum.

    Nach einem perfekten Anlegemanöver von Nils stürmten Tim, Lars und Matthias den Supermarkt, während die Sylvia treu zusammen mit Nils und Mats im Hafen warteten.
    Unser Ziel des Tages: die kleine Insel Langehoekspôlle. Schön, abgelegen, und – wie wir bei der Ankunft direkt merkten – windtechnisch eher sportlich. Das Boot schwankte wild erst "naa links" und dann "naa rechts".
    Kurz Überlegung, ob wir noch einen geschützten Platz suchen sollten, aber wir hoffen auf nachlassenden Wind. Eventuell hilft ja auch Bier als persönlicher Stabilisator? Der Test läuft noch.

    Zum Abend dann die Krönung: Tim zauberte Bratkartoffeln, Kohlrabi, Hähnchenschnitzel und eine mit Schinken ummantelte Frikandel. Der Duft allein hätte Touristen an den Steg gelockt. Wir ließen den Tag mit Sonne im Gesicht, Salz in der Luft und Zufriedenheit im Bauch ausklingen. Und morgen? Wird garantiert wieder irgendwas nass.
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  • Eiskalt an Bord

    20 Mayıs, Hollanda ⋅ ☀️ 17 °C

    Der frühe Vogel heißt bei uns Mats. Während wir anderen noch tief in unseren Kojen schlummerten, stand er schon mit dem Handy bewaffnet bereit und fing den Sonnenaufgang ein – Farben wie aus einem Malkasten und Stimmung wie aus einem Imagefilm für Entschleunigung.

    Tim hingegen hatte gestern Abend noch „kurz was zu erledigen“ und ist dann professionell auf der Sitzbank eingenickt – Multitasking auf Seemannsniveau.

    Beim Öffnen des Kühlschranks dann die morgendliche Überraschung: Die Eiswürfel noch immer tiefgefroren, teilweise der Rest im Kühlschrank ebenfalls. Der Frühstücksschinken war also zunächst nicht mehr in Scheiben, sondern ein Block.

    Nach einem reichhaltigen Frühstück – auf der Sylvia lässt man es sich eben gutgehen – machten wir uns auf den Weg nach Workum, der fünften von elf friesischen Städten auf unserer Tour. Damit stehen Sneek, Ijlst, Sloten, Stavoren und Workum jetzt offiziell auf unserer „Elfsteden“-Checkliste.

    Kurz vor dem Ort dann ein Technik-Highlight: eine drehbare Eisenbahnbrücke! Wir legten kurz an, drückten auf einen geheimnisvollen Knopf kurz vor der Brücke und schwupps – machten die Schienen Platz für unsere Sylvia.

    In Workum ging’s für Tim, Nils, Lars und Matthias kurz an Land. Geplant war: Butter kaufen. Gekauft wurde... nun ja, sagen wir, die Tüten waren am Ende voller als erwartet. Mats wartete entspannt an Bord.

    Während unseres Fußmarsch beobachteten wir fasziniert den Verkehr auf dem Wasser: Zwei Katamarane, die sich gegenseitig entgegenkamen, sahen aus, als wollten sie sich in der Mitte treffen – zum Glück wussten sie, was sie tun. Wir jedenfalls hätten Haus und Hof darauf verwettet, dass das nicht passt.

    Unterwegs gab’s noch ein kleines Fotoshooting (der Versuch die Fontäne geschickt ins Bild zu integrieren hat nicht geklappt) und zurück an Board trafen wir uns zur Lagebesprechung mit Mats: nächste Etappe planen und Mittag klären.
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  • De Zwaan

    20 Mayıs, Hollanda ⋅ ☀️ 15 °C

    Die weitere Fahrt war gespickt mit Herausforderungen: Der Brückenwärter in Parrega hatte Mittagsruhe und wir mussten dadurch zwangspausieren. Und die Zufahrtsbrücke nach Makkum war sehr eng. Das Schiff hinter uns ein paar Probleme - bei uns hat alles geklappt, nur der Puls schnellte zwischendurch hoch.

    In Makkum angekommen fanden wir einen traumhaften Liegeplatz und kehrten ins Restaurant "De Zwaan" ein. Essen - Mega Lecker.
    Bier - Vom Fass.
    Laune - Hervorragend.

    Anschließend ging’s noch zur Schleuse am IJsselmeer, um beim Verdauungsspaziergang ein bisschen Meerblick zu tanken. Das Wendemanöver mit der Sylvia war inzwischen so smooth, dass man es fast im Schlaf fahren konnte. Wir wollten noch ein Stückchen zurück zur Kreuzung, um dort zu übernachten – doch dann: Pausenzeit vergessen. Brücke zu. 50 Minuten Zwangsidylle. Entschleunigung pur.

    Als es weiterging, gab’s dafür den Kontrast: Gashebel nach vorne, Brücken im Galopp. Nagut, so schnell es halt erlaubt ist. Ziel: Bolsward – die sechste friesische Stadt und Hansestadt obendrein.

    Unterwegs verfiel Tim erneut der Magie seiner Lieblingsbank unter Deck. Lassen wir ihn schlafen.
    Auf dem Wasser begegnete uns die Pegasus, mit der wir das letzte Mal unterwegs waren – nostalgische Grüße von Schiff zu Schiff.

    Leider zog Friesland so idyllisch vorbei, dass wir glatt den vorgesehenen Steg übersahen. Der nächste – gleich hinter einer Brücke – wurde dann unser Zufluchtsort. Die Frage: „Darf man hier überhaupt liegen?“ wurde schnell unwichtig, als der Brückenwärter Feierabend machte. Festmachen!

    Tim kochte erneut für die Crew – und wir wurden nicht enttäuscht. Danach: ein paar epische Runden Kniffel und ein kurzer Blick auf die morgige Route. Dann ab in die Koje. Wer weiß, vielleicht wacht Mats ja morgen wieder vor dem Sonnenaufgang auf.
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  • Entspannt in den Tag

    21 Mayıs, Hollanda ⋅ ☁️ 15 °C

    Der Tag begann grau, keine Sonne, dafür viel Wind. Unser Schiff „Sylvia“ lag dennoch stoisch am Kai – auch wenn ich diesen schiefen, vermoderten Holzpfosten eher skeptisch gegenüberstand. Aber gut, wir lagen nicht quer im Kanal oder trieben irgendwo in der Böschung.

    Während Tim noch in den Tiefen seiner Kajüte schlummerte (nennen wir es „entspannt in den Tag starten“), entschieden wir uns, schon mal zu frühstücken – schließlich wollten wir heute Sneek noch ein wenig erkunden.

    Kaum losgefahren, wurden wir von einem Greifvogel-Pärchen eskortiert. Vielleicht hielten sie uns für einen fahrbaren Imbiss – mit all dem Bootslärm könnten wir ja durchaus ein paar Leckerbissen aufgescheucht haben. Immer wieder stürzten sie sich rechts oder links in die Kanalböschung.

    Die Strecke nach Sneek führte uns unter mehreren Brücken durch – darunter eine Selbstbedienungsbrücke. Wir philosophierten wild über deren Funktionsweise: Kurbeln? Seilzüge? Irgendwas ziehen. Wer steigt aus? Müssen wir festmachen?
    Am Ende war’s – wenig spektakulär – nur ein Knopf der gedrückt werden muss.

    Kurz darauf: eine Eisenbahn- und eine Straßenbrücke im Doppelpack. Die Brücke öffnete sich zwar, aber die Ampel blieb auf Rot. Wir entschieden uns dann doch lieber am Pfosten festzumachen. Gerade, als ich uns mühsam mit dem Seil am Wartepfosten festgemacht hatte (endlich ein Treffer!), sprang das Signal auf Grün. Toll.

    Vor Sneek machten sich Mats und ich an Deck zu schaffen. Die Insektenleichen der letzten Tage mussten weg – Schiffspflege, damit es zumindest äußerlich rein ausschaut. Der Wind meinte es inzwischen ernst – mein Versuch, Wasser über Bord zu kippen, endete mit einer unfreiwilligen Kleiderdusche. Na gut, frisches Outfit für die Stadt. Tim übernahm dann meine Rolle beim Sauber machen, während ich mich umziehen ging.

    Obwohl wir diesen Abschnitt schon einmal gefahren waren, erkannte man nur markante Punkte wieder: die Windmühle, das historische Backstein-Stadttor von Sneek.
    Vieles sieht von der anderen Seite betrachtet doch ganz anders aus.

    Schließlich dann ein freier Liegeplatz direkt in der Nähe des Stadtzentrums. „Sylvia“ festgemacht, alle bereit – und ab in die Stadt. Sneek, wir kommen!
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  • Eierlikör, Bohnen & Speck und Bodo

    21 Mayıs, Hollanda ⋅ ☁️ 13 °C

    Kaum losgelaufen, standen wir auch schon wieder – diesmal allerdings teilweise freiwillig. Matthias hatte einen Vinyl-Laden entdeckt und er war kurz davor sich dort häuslich niederzulassen. Dann erst nach Links ein Käseladen, und dann nach rechts ein Schlachter. Nils machte noch einen kleinen Abstecher in einen Schuhladen, die restliche Crew folgte.

    Im Café wurden wir dann sesshaft. Die Sonne kam raus und mit ihr das halbe Federvieh von Sneek. Besonders ein paar freche Dohlen, die sich benahmen, als wären sie die eigentlichen Gäste. Kekse waren nicht sicher.
    Nach dem Kaffee ging’s in Richtung Aldi – ein kleiner Einkauf für heute Abend.

    Wieder an Bord und auf dem Wasser wurde es ernst. Hauptfahrwasser, große Schiffe, große Wellen. Das ruhige Geknatter durch kleine Kanäle war Geschichte. Nils versuchte noch, ein Frachtschiff auf dem Sneeker Meer zu überholen. Das Ganze endete in einem Duett aus Bugwellen – Überholen? Nicht mit der Sylvia, denn schneller sind wir nicht wirklich.

    Zum Glück zauberte Tim einen Snack – der die Zeit bis zum Abendessen überbrückte. Unter einer Eisenbahnbrücke durch, kurz darauf über eine Autobahn hinweg – nautisches Pingpong auf drei Ebenen.

    Hinter Grou fanden wir einen perfekten Anlegeplatz. Wind? Egal. Das Boot liegt mittlerweile in Sekunden fest. Die Crew läuft wie ein Uhrwerk.

    Dann wurde es richtig gemütlich: „Port Royale“ wurde gespielt, dazu Eierlikör und Bier – eine Kombination, die klügere Menschen vielleicht vermeiden würden. Nicht wir. Wir nennen das: Charakterbildung.

    Der Soundtrack unserer Reise? Schwer zu sagen.
    Immer wieder taucht plötzlich „Bodo mit dem Bagger“ aus den Lautsprechern auf – ganz so, als hätte unsere Playlist ein Eigenleben entwickelt. Warum gerade Mike Krüger? Keine Ahnung. Vielleicht versteht das nur das Sylvia.

    Aber auch „Guten Morgen, Sonnenschein“ hat sich still und heimlich zum Frühstücksklassiker etabliert. Der perfekte Start in den Tag, wenn man auf einem Boot aufwacht und erstmal die Kaffeemaschine anschmeißt.
    Festgelegt haben wir uns noch nicht – die Diskussion läuft noch.

    Zum Abendessen gab’s dann Bud-Spencer-Style „Bohnen mit Speck“, liebevoll veredelt mit Kartoffeln. Nach mehreren Runden Uno und noch ein paar Bierchen wurde es langsam still auf der Sylvia.

    Morgen wartet unsere letzte Etappe. Ein bisschen wehmütig? Ja, schon. Aber erstmal: Gute Nacht!
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