Satellite
Show on map
  • Day 18

    Nuits-Saint-Georges - Meursault

    June 13, 2010 in France ⋅ ☁️ 17 °C

    Um 9.00 Uhr gehts los auf die nächste Etappe. Das Frühstück mit der Familie war ganz lecker, die Leute sehr sehr freundlich. Im Ort werfe ich noch zwei Postkarten ein.
    Da ich erst um 18.00 Uhr am Ziel in Meursault sein muss, bleibt mir heute genügend Zeit, um mir Beaune anzuschauen.

    Oberhalb von Comblanchien mache ich meine erste Pause, um mich und meinen Rucksack zu erleichtern. Zum ersten Mal seit Reiseantritt bin ich gezwungen, mein Geschäft in freier Wildbahn zu verrichten. Leider bricht der Ast, an dem ich mich halte und ich schürfe mir bös den Handballen auf. Gerade habe ich meine Hosen hochgezogen tauchen Mountainbiker/BMX-Fahrer auf. So wie es aussieht (es zogen sich mehrere kleine Pfade durchs Dickicht), habe ich mein Geschäft wohl auf deren Bahn verrichtet. Bevor die Radfahrer was merken, seh ich zu, dass ich alles schnell verbuddle und Land gewinne.

    Heute weisst die Beschilderung immer und immer wieder von den Anweisungen meines sonst sehr exakten und aktuellen Führers ab. Aber wenn das Schild „rechts“ und der Führer „links“ sagt, kann geradeaus nicht komplett verkehrt sein, denke ich mir.

    Um 13.00 Uhr erreiche ich schliesslich Beaune. Von hier aus sind es noch 400 KM bis Le Puy en Velay. Ich geniesse es durch die Innenstadt zu schlendern und besichtige das Hotel Dieu – ein mittelalterliches Krankenhaus. Danach mache ich mich auf den Weg nach Meursault.

    Kurz vor dem Ort, treffe ich auf eine Famile aus Meursault, die wohl gerade einen Spaziergang durch die Reben gemacht hat. Wir schlendern die letzten Meter bis in den Ort gemeinsam und ich berichte von meiner Reise. Spontan werde ich nach Hause zu einem Panaché eingeladen.

    Abends im Restaurant merke ich, dass es nicht immer Vorteilhaft ist, auf gut Glück zu bestellen: Da „Senf“ hier so nah an Dijon eine Spezialität ist, bestelle ich aus vier möglichen Gerichten, das Gericht mit Senf, Kartoffeln und Bohnen – soweit habe ich die Karte verstanden. Was allerdings „Andouillettes“ sind, begreife ich, als das Gericht serviert wird: Eine Wurst aus Innereien.

    Ich habe wirklich Hunger und so beisse ich in den sauren Apfel, bzw. ich versuche den Wurstbrei aus Kutteln und anderem für mich nicht Indentifizierbarem ohne grosses kauen runterzuschlucken. (Nachtrag: Später auf der Reise teilt mir ein Mitwanderer mit, dass ich da wohl eine echte Spezialität aus der Gegend um Lyon gegessen hätte)

    Dafür das der Himmel am Tag ab und an richtig schwarz war, bin ich schliesslich doch froh, satt und trocken hier in der Herberge zu sein.
    Read more