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  • Day 4

    Domaine du Sauvage - Aumont-Aubrac

    May 7, 2011 in France ⋅ 14 °C

    Um 7.40 Uhr breche ich auf, um die „Wildnis“ zu verlassen. Zum Frühstück gibts lediglich eine dünne Tasse Kaffee. Selbst Schuld. Ich hätte vielleicht vorher ein bisschen mehr einkaufen sollen. Ich war auch gestern Abend froh, dass hier in der Herberge wenigsten ein paar grundlegende Dinge zu erstehen waren. Aber bis St- Alban ist es nicht weit. Dort werde ich dann in einer Boulangerie frühstücken.

    Der Wind ist immer noch so heftig wie gestern. Nach kurzer Zeit erreiche ich den Col de l´Hospitalet. Das als „Gipfel der Gastlichkeit“ zu übersetzen ist wahrscheinlich falsch, immerhin gibts hier oben eine kleine Notunterkunft neben einer kleinen Kapelle. Wieder führt mich der Weg durch Wälder und lichtere Abschnitte mit schönen Aussichten. Die karge Landschaft links und rechts des Weges ist geprägt vom gelb-blühenden Ginster und gedungenen Wachholderbäumen. Die Natur blüht hier im Frühjahr wohl bevorzugt in gelb.

    Kurz vor St-Alban kriege ich dann auch richtigen Hunger. Der Weg scheint erst am Ort vorbei zu führen, kriegt aber dann doch die Kurve und führt steil bergab. Die erste Boulangerie am Weg ist schnell gefunden. Als ich neben dem Kirchlein meine Backwaren verdrücke spricht mich ein anderer deutscher Pilger an. Michael heißt der Deutsche. Er ist seit dem Burgund so etwa den selben Weg gelaufen wie ich im letzen Jahr. Michael ist im Frühjahr in Deutschland gestartet und läuft bis Santiago durch. Natürlich gibt es viele Erfahrungen auszutauschen. Anders als ich hatte er wohl mehr Glück mit dem Wetter auf dem Weg von Deutschland nach Le Puy. Ich hatte ja gefühlt fast 5 Wochen Dauerregen. Er hatte seit Deutschland kaum mit Regen zu kämpfen.

    Der Himmel hat sich im Laufe des Tages etwas zugezogen. Stürmisch ist es geblieben. In Les Estrets, kurz vorm Ziel, lege ich nochmal Rast ein. Wenig später erreiche ich Aumont-Aubrac. Duschen und Wäsche waschen ist nun angesagt. Nach drei sehr staubgepeitschten Wandertagen sieht man mir und der Wäsche die Notwendigkeit an.

    Im Ort steht ein großer Brunnen, der eine Schreckgestalt der Gegend darstellt: Die Bestie von Gévaudan. Dem Raubtier sollen hunderte Kinder und Frauen zum Opfer gefallen sein.
    Die Geschichte wurde im Film " Pakt der Wölfe" verfilmt.
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