Satellite
Show on map
  • Day 11

    Figeac - Gaillac (bei Cajarc)

    May 14, 2011 in France ⋅ 🌧 15 °C

    Nachtrag zur Herberge in Figeac: Ich bin echt froh, dass ich dieses „Provisorium“ verlassen kann. Die Betten waren ganz ok. Der Rest, z.B. das Essen war unter aller S..: Bei unserer Ankunft gestern gabs kein Wasser (vermutlich Rohrbruch): Ergo gabs weder Toilette noch Dusche. Acht Betten..aber nur einen kleinen Tisch mit 6 Stühlen. Das Ganze Haus war irgendwie miefig. Nur ums klarzustellen: Als Wanderer sucht man keinen Luxus. Aber was da mit den Wanderern veranstaltet wurde…wir fühlten uns alle abgezockt, wollte doch der Herbergswirt (oder besser dessen Lebensgefährtin) nicht vom, für dieses Provisorium völlig illusorischen, Preis von € 32,- abrücken. Diese ziehen sie wohl allen Leuten die hier durchziehen aus der Nase.
    Abends war ich mit Nicole ein Bier trinken, auch um dem Streit der Französischen Wanderer mit dem Herbergswirt aus dem Weg zu gehen.

    Als wir Figeac dann am Morgen verlassen fängt es an zu regnen. Es sollte der erste richtige Regentag werden. Zweimal bin ich klatschnass. Ich habe etwas Probleme meine Kamera trocken zu halten. Die Kameratasche taugt höchstens als Schwamm. Apropos Schwamm: Ein anderer Pilger hat sich gestern zwei Schwämme an die Schulterriemen seines Rucksacks montiert, um Druckstellen an den Achseln zu vermeiden, sah furchtbar ulkig aus. Ich hoffe es hat ihm genutzt. Bei dem Regenwetter heute hat er sicherlich viel Spass damit.

    Der Weg führt heute also aus dem Celetal zurück ins Lottal von Carjarc. Es wiederholt sich das Spiel der letzten Etappen: Start vom Flusstal, über die Hochebene, zurück ins Flusstal. Die Landschaft ändert heute mehrmals ihren Charakter: Zu Beginn und gegen Ende wandere ich auf Wirtschaftswegen und Pfaden durch weite Wälder. Mittags wandere ich über die Chausse Quercy, eine Kalksteinhochfläche zwischen Cele- und Lottal. Ab und an ziehe ich an Schafherden vorbei. Ganz tolle Eichen gibt es hier oben, mit Stämmen so dick wie Litfaßsäulen.

    Auch an einem Dolmen komme ich vorbei, allerdings ist dieser zum Schutz vor Einsturz mit Sandsäcken gesichert. Trotzdem lege ich dort erstmal Rast ein. Ein Dolmen ist ein vor urzeiten von Megalithkulturen errichtetes Bauwerk aus großen Steinblöcken. das als Grabstätte diente. Die Dinger sehen aus wie riesige Tische aus Felsen. Unglaublich, wie die Menschen früher sowas errichten konnten.

    Mit schöner Aussicht auf Cajarc führt mich der Pfad dann direkt an einer Felswand herunter ins Flußtal. Es ist wieder ganzschön steil. Rechts komme ich an einer riesigen Aushöhlung vorbei. Ich muss zusehen, dass ich hier nicht ausrutsche. In Cajarc ist Markttag. Leider bekomme ich nicht alles, was ich heute Abend zum Kochen brauche. Aber ich kaufe etwas heimischen Käse. Der Weg nach Gaillac zu finden ist garnicht so einfach – fast hätte ich die falsche Brücke genommen. Mein Führer hilft mir mit den guten Karten jedoch, den richtigen Weg wiederzufinden.
    Read more