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  • Dag 284

    138. Etappe O Pedrouzo - Santiago

    17 oktober 2018, Spanje ⋅ 🌧 13 °C

    Letzte Nacht knisterte es förmlich vor Aufregung und Vorfreude in unserem Schlafraum - das war vielleicht eine Unruhe! Gegen 8 Uhr stand ich mit Yvonne am Start, wir waren mal wieder die letzten.

    Der Weg bis an den Stadtrand von Santiago war sehr idyllisch. Weiche Waldwege verwöhnten unsere Füße, kleine Dörfer mit zahlreichen Cafébars und kleinen Restaurants (allerdings schon mit Großstadtpreisen) sorgten für ausreichend Wegzehrung.
    Meine Spagetti durfte ich nicht aus den Augen lassen, die Katzen des Hause hatten es wohl auf meinen Teller abgesehen. Yvonne hatte einen Heidenspaß!

    Einige "bekannte Gesichter" traf ich heute unterwegs wieder, alle sehr ausgelassen und fröhlich. Auch mit Klein-Benny aus Singapore wurde nochmal abgeklatscht. :)

    Dann erreichten wir den Flugplatz und damit den Stadtrand von Santiago.
    Wenige Kilometer später standen wir auf dem Hügel Monte do Gozo (380 m) - "Berg der Freude" genannt, weil die Pilger hier (bei klarer Sicht) endlich die Türme der Kathedrale sehen konnten. Wir mussten uns in Geduld üben, ein Nebelvorhang versperrte die Sicht.
    Viel Verkehr, Baustellen, graue Neubaublocks - der erste Eindruck der Stadt ist nicht so besonders hübsch.

    Egal, wir zogen fröhlich weiter in Richtung Altstadt. Ein letzter Kaffee in der Vorstadt ... als wir dann die ersten Turmspitzen der Kathedrale erblickten, flossen die ersten Freudentränen - zunächst vom Himmel.
    Und dann stand ich plötzlich auf dem großen Platz vor der Kathedrale ... ich hab's geschafft! Über 3000 km bin ich gelaufen, hab die Natur genossen, lernte tolle Menschen (neue Freunde!) kennen, löste meine Schuh- und "Fußproblemchen", habe gelacht und geweint, geschwitzt und gefroren ...
    es war einfach eine fantastische, abenteuerliche Tour!!!
    Da kullerten natürlich auch bei mir die Tränen! So viele Emotionen!

    Im Pilgerbüro wurde es "förmlich", nach Vorlage meines ordentlich mit Stempeln gefüllten Credentials erhielt ich die Compostela und zusätzlich eine Urkunde über meine von Kamenz nach Santiago zurückgelegte Laufstrecke von 3120 km. Wow!

    Im Seminario Menor, einer riesigen Herberge etwas außerhalb vom Stadtzentrum, bewohne ich heute ein schlichtes Einzelzimmer. Das tut gut.
    In kleiner Runde waren wir noch Tapas essen und ein Gläschen Wein trinken, echte Partystimmung hat sich bei mir jedoch noch nicht eingestellt.
    Das kommt ganz sicher noch, ich kenn mich doch. ;) :)

    Der Besuch der Pilgermesse wird morgen dann der symbolische Schlusspunkt meiner Pilgertour sein.

    Herzlichen Dank für eure vielen Glückwünsche. Ich würde mich freuen, wenn ihr morgen Abend noch einmal "vorbei" schaut. Ich hab da noch so eine Idee...

    Liebe Grüße aus Santiago
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