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  • Hari 9

    Autobahneindrücke.

    7 Mei 2021, Croatia ⋅ ⛅ 20 °C

    Eine Ortsveränderung. Keine große, vielleicht 2 Stunden Fahrt zzgl. lohnenswerter Pause (siehe unten), 130 km. Unser Aufenthalt in Zadar dauerte 4 Tage, korrekterweise 4 Übernachtungen, es war schön, aber es reichte. Ein Ausflug mit den Rädern nach Zadar, Fussballspielen, Spielplatz, die Jungs haben am Strand gebuddelt, Baumarkt aufgesucht um per neuem Schlauch unseren leckenden Wasseranschluss im Wohnmobil trocken zu legen, 4 Mal leckeres Abendessen aus dem Campingplatz-Restaurant gegönnt, vier wunderschöne Sonnenuntergänge erlebt. Niemanden mit Hund kennengelernt.
    Ich habe auf der Fahrt festgestellt, dass das Reisen wirklich Teil des Ganzen ist. Man erkennt den Sinn hinter der semantischen Feinheit, dass es eben ein Reisemobil ist und nur umgangssprachlich zum Wohnmobil wurde. Es macht Spaß, ist unterhaltsam, man sieht und genießt die Eindrücke der Landschaft. Schnelligkeit spielt keine Rolle, in der Regel stehen ausreichende 110 km/h auf dem Tacho. Hohes Sitzen und gute Sicht auf die Straße, hintendran unser komplettes 7 Meter-irgendwas "Zuhause". Vielleicht werde ich im nächsten Leben doch Fernfahrer und höre den ganzen Tag Truck Stop.
    Kroatien hat wie Sachsen etwa 4 Millionen Einwohner, die Fläche ist knapp 5 Mal so groß, wenn man die Inseln abzieht immer noch etwa 3 Mal größer als Sachsen. Auf den Vergleich kam ich während der Fahrt in den Süden auf der Autobahn A1. Sie ist die wichtigste und längste Autobahn und verbindet die Hauptstadt Zagreb mit der zweitgrößten Stadt Split und darüber hinaus mit dem Süden von Kroatien bis dorthin, wo ein bisschen Landstreifen dem Nachbarland Bosnien und Herzegowina einen Zugang zum Meer sichert und dafür der südlichste Zipfel von Kroatien um Dubrovnik vom Rest des Landes abgetrennt ist. Sehr interessanter Aspekt, werde mich dem noch intensiver widmen, zumal Dubrovnik auf unserer Reiseplanung steht. Aber was fällt auf, wenn man auf jener Autobahn unterwegs ist? Sie ist leer. Umgeben von Landschaft, rechts und links nur manche kleinere Ortschaften, eher Ansiedlungen, wir sind an keiner Stadt vorbei gekommen. Gefühlt und wahrscheinlich sogar tatsächlich alle 20 km ein Rasthof mit Tankstelle, schick und neu gebaut, wenn auch nicht in den deutschen Dimensionen. Lohnt sich auch nicht, es stehen da keine Flotten von LKW, wo sollen sie auch herkommen, auf der Autobahn jedenfalls fahren kaum welche. Auf unseren etwa 90 Autobahn-Kilometern (Maut übrigens knapp 9 €) heute habe ich wohl kaum 10 davon überholt. Was für ein Unterschied zur Fahrt durch Bayern, Österreich und auch Slowenien, wo wir auf den ganz großen europäischen Transitrouten unterwegs waren. Kroatien jedenfalls ist nicht allzu dicht besiedelt, ein Viertel der Einwohner lebt schon in und um die Zagreb. Es ist also schlicht nicht allzu viel los auf den Autobahnen. Ist für den gemeinen deutschen Autofahrer erstens auffällig und zweitens beim Fahren eine Wohltat. Kein Stress, kein Stau, kein Drängeln, kaum Überholen, herrlich. Und dramaturgisch haben sie was drauf in Kroatien. Direkt an der Brücke über die Krka einen Rastplatz gebaut, um einen grandiosen Ausblick hinunter auf den Fluss und die nahe liegende Stadt Skradin zu ermöglichen. Auch der dortige Nationalpark Krka ist noch ein angedachtes Reiseziel für uns, vielleicht schaffen wir alle Drehorte der Winnetou-Verfilmungen.
    Zu diesen gehört auch die historische Altstadt von Trogir, die wir uns morgen anschauen wollen. Mithin der Grund, warum wir diese Stadt als nächste Station gewählt haben. Die Altstadt liegt auf einer kleinen Insel direkt zwischen dem Festland und einer weiteren größeren Insel. Jemand hatte die gute Idee, auf einer kleinen Halbinsel, meinetwegen Landzunge, in der Bucht dieser größeren Insel Ciovo einen Campingplatz zu errichten. Unser Wohnmobil steht nun wunderschön unter Bäumen, fünf Meter von einer kleinen Treppen entfernt, die zum schmalem Kieselstrand führt, keine zehn Meter weiter das Wasser. Geparkt so, dass wir morgen nach dem Aufstehen die Tür direkt zum Wasser öffnen. Letztlich ein Campingplatz wie der letzte in Zadar auch und doch fühlt es sich anders an. Viel mehr Naturgefühl, die Bäume groß und alt, kein Luxus, keine schicke Infrastruktur mit Poollandschaft, Restaurant, Gym usw. Einige andere Camper auf dem Platz aber bei weitem nicht voll. Auffällig auch hier: Viele Camper bei denen E-Roller zur Standardausstattung gehören, mit denen sie über den Campingplatz flitzen.
    Kleiner Spaziergang mit den Jungs über unsere Halbinsel. Zwei Hunde kennengelernt.
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